2. August Auf zu den Red Rocks!
Die weitere Runde soll den Besuchen von den Örtlichkeiten dienen, die wir auf bisherigen Touren vernachlässigt haben. Sei es aus Zeitmangel, sei es aus Unkenntnis. "Fertig" werden wir aber damit auch in diesem Urlaub lange nicht.
Zwar haben wir eine ganze Strecke zu fahren und der Zeitzonenwechsel nimmt uns auch noch eine Stunde weg, doch lassen wir es mal gemütlich angehen. Beginnend mit dem Frühstücksbuffet im Flamingo – nicht unbedingt top bewertet, aber für unsere Bedürfnisse voll ausreichend. Kerlie begeistert sich - wie üblich - an dem Obst und an den nach Wunsch gefertigten Crepes. Der Gatte und ich schwelgen von deftig zu süß.
Nach dem Quick-Check-Out geht es direkt auf die I15 nordwärts. Wir bewegen uns ab jetzt auf öfter gefahrenen Wegen, allerdings in ungewohnter Richtung. Die vergangenen Tourrunden führten alle anders herum. Immer wieder sehenswert, die Fahrt durch die Virgin River Gorge – ein ordentliches Werk des Autobahnbaus.
Bald darauf passieren wir die Stateline zu Utah mit einem uns neuen Welcome-Motiv. Schwups, ist es auch schon eine Stunde später.
Wir stoppen beim Walmart Center in St. George, um die Picknickvorräte aufzustocken. Hier finden wir auch endlich das aromatisierte und sprudelnde Arrowhead-Wasser wieder: nicht nur mit Lemon, auch mit Granatapfel.
Es ist knuffig warm, 106°F (41°C) zeigt das Autothermometer an. Als einen möglichen Abstecher von der Autobahn habe ich die Red Cliffs Recreation Area im Sinn. Obwohl es dort Badepools geben soll, sind meine Jungs leider nicht so begeistert von einem, sei es auch noch so kleinen, Fußmarsch. Na gut, dann eben weiter nach Norden.
Der Zion NP ist von Anfang an einer unserer Lieblingsorte drüben. Diesmal ziehen wir jedoch das "Unerhörte" durch und lassen ihn links (bzw. rechts) liegen. Unsere Route hätte zwar ebenso durch den Park führen können, aber ja keine Versuchung...
Wer weiß, wie lange wir uns dort doch wieder aufgehalten hätten.
Wir skippen zwei weitere mögliche Abstecher und verlassen die Interstate bei Cedar City. Einmal mehr wundern wir uns über die Kuriosität eines Leuchtturms tausende Meilen entfernt von jeder Küste.
Und dann noch so friesisch rot-weiß
Auf dem Highway 14 geht es nun nach Osten und in die Höhe. Den strahlenden Sonnenschein haben wir schon eine Weile hinter uns gelassen. Hier wird es immer wolkiger und schließlich fängt es an zu nieseln. Voraus erhaschen wir Ausblicke auf Bryce ähnliche Felsen – Ausläufer des Cedar Breaks NM. In Anbetracht des Wetters machen wir auch hier keinen weiteren Umweg dort hin.
Am Aussichtspunkt auf den Navajo Lake vertreten wir uns kurz die Beine. Hui, ist das frisch hier ...
Kein Wunder, das Thermometer zeigt nur noch 56°F (13° C) an. Wow, 50 Degrees weniger als in St. George. Aber wir sind hier ja auch um die 2800m hoch.
Navajo Lake
Wir fahren weiter bis zur US89, folgen der ebenfalls nach Norden bis zum Abzweig der UT 12. Im Red Canyon soll es jetzt aber einen längeren Break mit Auslauf geben, beginnend mit dem Phototrail. Hitze als Ausrede kann keiner mehr anbringen, Kerlie jedoch ist entschlummert.
Wir lassen ihn schlafen und machen uns allein auf den Weg.
Die Aussichten sind ganz nett, fast wie im Bryce NP. Das Wetter könnte allerdings besser sein. Wir werden von einem Regenschauer überrascht und müssen zurück ins Auto flüchten. Weitere Wanderungen hier fallen somit auch ins Wasser.
Das Vernünftigste scheint, gleich unser Quartier aufzusuchen, auf ein wenig Sonne zu hoffen und dort etwas zu unternehmen. Gesagt, getan. Es geht zum Kodachrome Basin SP, wo wir eine Cabin gemietet haben. Bei unserem letzten Sommerurlaub hier sind wir ja auf den Geschmack gekommen mit den KOA Cabins. Gerne hätten wir das diesmal wiederholt, leider lagen die KOAs nicht so günstig an der Route. Für die zwei, die gepasst hätten, wollten wir nicht Schlafsäcke usw. mitschleppen. Daher haben wir uns nach Alternativen umgesehen, die leider auch rar waren. Aber hier passte es wunderbar. Die Redstone Cabins liegen sehr schön, haben ein eignes Bad sind gut ausgestattet und liegen in der Preislage eines guten Motels. Einzig die Verandaschaukel haben wir vermisst.
Kleine Kaffeepause mit Keksen und Obst. Ich könnt mich ärgern, nicht an Grillagen gedacht zu haben, aber der Gatte grillt im Urlaub eh ungern. Dafür zeigt sich die Sonne endlich wieder, so dass wir noch den, an den Cabins vorbei führenden Grande Parade Trail unter die Füße nehmen können.
Rote Sandwege schlängeln sich durchs Gelände. Von Wacholder artigem Gebüsch, Gräsern, Blumen und Bäumchen gesäumt. Neben den Schornstein ähnlichen Felssäulen, gibt es auch bunte Wände und kleine Boxcanyons zu sehen.
Den Gatten treibt der Hunger – und die Sorge etwas Ordentliches zum Futtern zu finden. Wir warten also nicht den Sonnenuntergang auf unserer Veranda ab, sondern fahren Richtung Tropic. Wir werden auch erst dort fündig, beim "Pizza Place". Hier kann man auch nett draußen sitzen, so nett, dass kein Tisch mehr frei ist. Aber auch drinnen ist es ansprechend. Wir verspachteln eine leckere Familien- Pizza Supreme. Dann geht es flux zurück zur Cabin, wo wir kurz noch draußen den Sternenhimmel bewundern.
Übernachtung:
Redstone Cabins, Kodachrome Basin SP, zwei Queen-Betten, eignes Bad, rustikal gemütlich.
Gefahren: ca. 296 mi