8. August South Kaibab Trail
Der Wecker klingelt um 6.15 Uhr. Damit haben wir zwar den Sonnenaufgang verpasst, können aber noch früh auf den Trail. Wir stärken uns – wie vom Nationalparkservice empfohlen
- mit einem reichhaltigen Frühstück in der Brightangel Lodge. Dann schnell einpacken, während der Gatte das Auto holt. Jetzt bekommen wir sogar einen Parkplatz fast vor der Tür. Daher und weil ich nicht weiß, wie die Parkplatzsituation am Visitorcenter ist, werden wir mit dem Shuttlebus fahren. Eine Entscheidung, die wir noch bereuen werden.
Doch zuerst gibt es noch Ärger beim Auschecken: es steht eine Restaurantrechnung darauf, die wir nicht verursacht haben. Leider habe ich unsere Quittung nicht dabei, sonst könnte ich vielleicht das umständliche Procedere beschleunigen. Besonders kundenfreundlich ist es übrigens auch nicht
Ein Bus kommt ziemlich schnell und langsam "schütteln" wir auf nicht unbedingt direktem Weg Richtung Visitorcenter. Dort müssen wir umsteigen. Gerade als wir nach dort einbiegen, kommt uns ein solcher Bus entgegen. Naja, bis zum nächsten dürfte ja nicht lange dauern. Von wegen! Nach einer Weile erscheint zwar. einer, aber die Fahrerin lässt niemanden einsteigen, fährt immer im Kreis herum.
Sie zieht sich damit den heftigsten Unmut aller Wartenden zu.
Mehr als eine Stunde stehen wir da herum, bis endlich mal der gewünschte Bus kommt. Das frühe Aufstehen war damit so gut wie für die Katz. (Übrigens waren dort einige Parkplätze frei, hätten wir also den Jeep genommen...)
Es ist schon beinah 11.30 Uhr, als wir endlich am South Kaibab Trailhead ankommen. Wir nehmen uns deshalb kein besonders Ziel mehr vor, sondern werden nach 1 h Canyon abwärts umkehren. Zuerst geht es in schmalen Serpentinen eine Wand hinunter. Hier wird an einigen Stellen grad der Weg ausgebessert.
da müssen wir runter
Schon mal tolle Aussicht
Aber nicht nur die Ranger müssen arbeiten, auch die Mulis, die Material hinunterschleppen müssen. Der Zug wird uns noch öfter begegnen heute.
Mulis haben Vorfahrt!
Nachdem der erste Abstieg geschafft ist, geht es gerade und moderat weiter abwärts. Hier säumen immer wieder Schatten spendende Bäumchen den Weg.
Kerlie darf endlich auch seinen Trinkrucksack einweihen
Bis dort unten wollen wir es wenigstens schaffen
In gut 45 Minuten haben wir die Tour bis zum ersten Streckenpunkt geschafft - dem Ooh Aah Point. Hier gibt es ein paar Felsen zum Rasten und der Blick öffnet sich zum ersten Mal auch nach Osten hin. Erste längere Verschnaufs- und Trinkpause.
Ganz in der Ferne immer noch Rauchzeichen
Hier kann man auch gut sehen, wie der Weg weiter verläuft.
Ein Stückchen weiter können wir noch. Der Weg wird jetzt schwieriger; treppenartig und steinig. Schnell sind mir die Jungs hier um einiges voraus. Schatten gibt es jetzt auch nicht mehr.
Sehr weit wandern wir nicht mehr - nur bis zu einer weiteren Kehre. Hier sehen wir dann auch Mulis und Ranger bei Trail-Bauarbeiten. Dann gehts die Etappe zurück zum Ooh Aah Point zur Obst- und Snackpause. Schon sehr schweißtreibend. Und dann immer weiter bergauf.
Wir treffen eine süddeutsche (oder Schweizer?) Familie, die bis zur ersten Aussicht auf den Colorado gelaufen sind. Natürlich sind die etwas eher los gekommen als wir. Aber sie haben auch ein ganz schön flottes Tempo drauf.
Tja, ein wenig Konditionstraining dürfte uns wohl nicht schaden
Meist bleibts aber bei dem guten VorsatzIch hab mir nicht gemerkt, wie lange wir nun für den Weg bergauf gebraucht haben. Jedenfalls fährt uns natürlich oben der Shuttle wieder grad vor der Nase weg. Jetzt heißt es warten auf den hoffentlich nächsten. Ein paar Squirrel vertreiben uns dabei die Zeit.
Endlich kommt mal wieder ein Shuttle vorbei. Hier entschuldigt sich wenigstens der Fahrer für die Verspätungen (offensichtlich aufgrund einer Baustelle). Das Umsteigen am Visitorcenter geht diesmal zügig von statten. Fazit zum Trail: hat uns von den Canyon Trails (Bright Angel, North Kaibab vom North Rim) am besten gefallen. Man hat schon am Anfang tolle Aussichten und es ist weniger los.
Noch ein Boxenstopp und dann gegen 17 Uhr machen wir uns auf die Weiterfahrt. Wir befürchten auch noch Behinderungen, aber offenbar ist schon Feierabend und der Verkehr rollt ohne Hindernisse. In Tusayan fällt mir noch auf, dass wir überhaupt nichts von Hubschrauberflügen mitbekommen haben. Knattern die ganz woanders lang? Es geht direkt nach Williams, dann ostwärts auf die I40 bis Flaggstaff, wo wir nach Süden Richtung Sedona abbiegen. Im Oak Creek Canyon wird es schon dämmrig, heißt nicht allzuviel zu sehen.
In Sedona haben wir im Kings Ransom Hotel ein Zimmer reserviert. Es ist gemütlich und hat einen Zugang zu einer Art Innenhof, von dem wir noch den Sonnenuntergang mitbekommen. Ein schöner Pool befindet sich auch dort. Also ist noch eine Partie baden angesagt
Ein bißchen wundert uns, dass hier so gar nicht los zu sein scheint.
Allmählich meldet sich der nicht so kleine Hunger. Wir haben uns einen Mexikaner ausgesucht. Aber dort, wo TomTom uns hinführt, ist nichts zu entdecken. Auch sonst macht Sedona keinen belebten Eindruck. Wo sind all die Schicki-Mickis und der Trubel vor dem dort immer gewarnt wird? Na gut, morgen früh wird sich zeigen, dass wir nicht ganz in die belebtesten Ecken vorgestoßen sind. Trotzdem ist dort erheblich weniger los, als ich erwartet hätte. August ist wohl eher die Nebensaison in Sedona.
Letztlich landen wir im
Red Rock BBQ Für die Jungs gibt es Burger, für mich einen Chicken Salad. Schmeckt ganz gut. Zurück im Hotel nehmen wir noch einen Drink auf unserem Terrassenstück, sichern mal wieder Fotos und Filme und dann ab in die Heia.
Übernachtung:
King Ransom Hotel, Sedona; QQ Zimmer, gemütlich und großzügig, sauber; Zugang zu Innenhof und schöner Poolanlage, Terrassenmöbel.
Gefahren: ca 116 mi