10.August Red Rock Planschen & Arizona Roads
Die Sonne lacht, der Himmel ist strahlend blau mit ein paar netten Schäfchenwölkchen – was will man mehr.
Die Touren gestern haben Lust gemacht, die Gegend näher zu erkunden. Doch allzu viel Zeit haben wir heute leider nicht mehr. Wir sind zwar früher munter als gestern, fahren aber doch wieder in den "Coffee Pot" zum Frühstück. Da ist um einiges mehr los. Wir müssen auf dem Riesenparkplatz gegenüber parken, über den Highway 89a sprinten und ca. 10 Minuten auf einen Tisch warten. Dafür gibt’s dann leckere Waffeln mit Früchten und Nüssen.
Unser erstes Ziel heute wäre eigentlich eher etwas zum Abschluß des Tages. Bei diesem Wetter kann es jedoch passieren, dass man dann nicht mehr hinein kommt. Außerdem ist es schon schön knuffig warm. Alle vier Autos vor uns scheinen dasselbe vor zu haben, denn sie nehmen den gleichen Abzweig zum
Slide Rock SP. Der Eintritt kostet 20$ pro Wagen. Vormals eine Apfelfarm dient es nun hauptsächlich als Sedonas in rote Felsen eingebettetes Naturbad mit dem Oak Creek und seinem ausgewaschenem Felsbett.
Wir sind natürlich alles andere als allein hier. Jedoch mit immerhin weniger Trubel als in unseren heimischen Badeanstalten.
Beim Parkplatz gibt es nette überdachte Picknickplätze, ein paar Sanitärgebäude, eine Ausstellung über den Apfelanbau hier und natürlich einen Giftshop. Wir cremen uns ordentlich ein und folgen dann den anderen zur "swim area". Kerlie besteht darauf, seine Shorts über der Badehose an zu behalten, weil es cooler sei
Naja, so laufen hier ja alle herum.
Wir haben Glück und erwischen am unteren Ende ein Fleckchen mit wenigstens einem Hauch von Schatten. Der Gatte, der das Sitzen auf dem Boden hasst, stellt seinen Stuhl auf. Damit hat er einen herausragenden Platz und jede Menge Ansprechpartner.
Keiner geht hier ohne ein paar Bemerkungen vorbei.
Kerlie und ich testen derweil mal den Pool an. Wirklich sehr erfrischend (brrrr)
Die eigentliche Attraktion ist weiter oben ein Abschnitt mit ausgewaschenem und schlüpfrig glattem Sandstein – die "Rutsche".
Colin will sich das zuerst nicht mal angucken, so beschäftigt ist er mit seinem Schwimmen und Tauchen. Dann aber kann ich ihn doch noch dorthin locken und – wie soll’s auch anders sein - nach der ersten Rutschpartie ist er da nicht mehr weg zu bekommen.
Die Steine sind wirklich ziemlich glitschig und die Strömung des Creek spült einem flugs die Rinne hinunter.
Es macht aber auch Spaß, einfach oberhalb des offiziellen Einstiegs auf einem Felsen zu lagern und sich vom Wasser umspülen zu lassen. Der Gatte mit seinem Stühlchen ist auch hierher umgezogen, vor allem spendet die Felswand mehr Schatten. Mit entsprechendem Schuhwerk und einem Stock könnte mann vielleicht auch noch etwas flussauf hiken - weg von der Masse. Interessieren würde mich auch mal wieviel Wasser hier so nach der Schneeschmelze herunter kommt.
Weniger begeistert bin ich von ein paar Kindern, die mir unbedingt zeigen wollen, dass sie hier am Ufer Schlangen entdeckt haben.
Okay, die, die sie dann in den Händen halten, sind noch recht klein und fast niedlich. Aber wer weiß, ob nicht Vater und Mutter Schlange noch irgendwo herumlungern.
Schließlich wird es Zeit aufzubrechen. Zwar ungern, aber ich fürchte wir haben eh schon etwas zu viel Sonne abbekommen. Beim Umziehen zeigen sich dann auch die Verluste:
Kerlies Shorts sind am Hosenboden total durchgewetzt, ein Fall für die Tonne. Man gut, dass er noch eine Badehose drunter hatte.
Noch ein kurzes Picknick und die Überlegung, was wir noch unternehmen. Trails kommen kaum mehr in Frage, es ist schon wieder nach 16 Uhr und wir haben noch ein wenig Fahrtstrecke vor uns. Auch der noch fällige Sonnenuntergangsbesuch am Redrock Crossing (Klischeefoto, s. gestern) fällt damit flach. Nicht-Vorbucher können uns da jetzt die Nase drehen! Ist aber so ziemlich das einzige Mal, dass ich das bereut habe. Dafür haben wir dann morgen etwas mehr Luft.
Lange Rede.... Wir lassen einfach Sedona hinter uns mit dem festen Vorsatz, nochmal für länger wieder zu kommen. Im Vorfeld hatte ich ja überlegt, die Tage hier oder lieber im Zion zu verbringen. Ich habe die Entscheidung nicht bereut. Keine Besuchermengen und wenig Trubel, allerdings luden die Temperaturen weniger zum Hiking ein.
Über die US89a geht es Richtung Jerome und Prescott. Ab Cottonwood befahren wir dann auch Neuland, und zwar ziemlich bergiges. Jerome durchfahren wir nur, keine Lust groß auszusteigen. Hinter’m Ort stehen wir noch für ca. 20 min vor einer Baustelle, die sich eine ganze Ecke den Berg hinauf zieht. Der Watson Lake mit den Granite Dells wäre noch einen Stopp wert. Leider ist die ausgeschilderte Abfahrt gesperrt und TomTom findet es nicht. Also weiter. Prescott wird auf einer Umgehung umfahren.
Der Weg windet sich durch Wälder, dann durch Farmland. Immer mit weiteren Bergketten in Sicht. Irgendwie nicht die Landschaft, die wir mit Arizona verbinden würden. Aber reizvoll. Wir fragen uns, wer wohl diesen meilenweiten weißen Lattenzaun aufgestellt hat. Und dann diese School Bus Stops, wo weit und breit nicht ein Wohngebäude zu sehen ist.
Da werden die Kids wohl nicht mit dem Auto zur Schule gefahren, sondern nur zur Bushaltestelle? Oder erledigen die das ganz Cowboy mäßig mit dem Pferd?
Erste als wir auf die US89 abbiegen sollen, merke ich, dass TomTom uns mal wieder ganz anders geführt hat als erwartet. Ich dachte nämlich, wir wären schon die ganze Zeit ab Prescott auf dem Highway. Egal, war jedenfalls eine interessante Strecke. Und so geht es auch weiter. Unvermittelt erreichen wir offenbar die Kante eines Hochplateaus und in langen Serpentinen geht’s hinunter in eine weite Ebene.
Mittlerweile ist auch die Sonne untergegangen und bei Dunkelheit erreichen wir unser heutiges Ziel Wickenburg. Was wir vom Auto aus mitbekommen, sieht interessant aus, allerdings auch recht unbelebt. Nach dem Einchecken im Best Western Rancho Grande suchen wir daher auch ganz schnell eine Futterkrippe.
Das
Gold Nugget Restaurant schräg gegenüber erreichen wir am schnellsten. Wir sind die einzigen Gäste, bekommen aber noch Getränke, Burger und Steaks serviert. Wir plaudern noch ein wenig mit der Kellnerin. Angeblich gibt's hier ein hauseignes Gespenst
Und Sommer ist für dieses Städtchen die absolute Nebensaison!
Im Hotel könnten wir noch in den Pool, aber gebadet haben wir heute eigentlich genug. Langsam macht sich Müdigkeit breit. Beim Ausziehen zeigen sich wie befürchtet so einige rote Sonnenbrand-Stellen, so dass auch die Aftersun Lotion noch eifrig genutzt wird.
Übernachtung:
Best Western Rancho Grande, Wickenburg, Arizona; großes, gemütliches QQ-Zimmer, sauber, nur die Aussicht etwas öde auf einen Schulparkplatz. Nett aussehender Pool. Frühstücks-Rabatt-Coupons für das Gold Nugget
Gefahren: ca. 140 mi