Für den restlichen dritten Tag sind wir in das Schlauchboot umgestiegen und Dan ist mit uns an den Fjordufern entlang gefahren und wir haben verschiedene Stellen angesteuert, in denen Flüsse in den Fjord münden. Nicht alle Flüsse sind Lachsströme und entsprechend zieht man nicht an jeder Flussmündung Bären. Wir nochmals die Gelegenheit sehr intensiv Adler zu beobachten. Die sunchaser blieb am Mouse Creek vor Anker liegen. Dan hat sich auch nochmals die aktuellen Wetterinformationen an der Rangerstation besorgt. Vom Wetter hatten wir nochmals einen perfekten trockenen Tag mit blauem Himmel. Der Wetterbericht versprach aber bereits eine Wetteränderung.
Am frühen Nachmittag sind wir zur Mouse Creek Mündung zurückgekehrt. Dort hatten wir noch einmal die Gelegenheit, einen Bären aus nächster Nähe zu beobachten.
Die langanhaltende Trockenperiode war das perfekte Wetter für tausende von blackflies, die an den Fussmündungen geschlüpft sind. An diesem Nachmittag wurden wir besonders heftig von diesen stechenden Insekten angeriffen, sobald wir uns der Ufernähe näherten. Die bewährten Mittel (deep wood off) zeigte dabei fast garkeine Wirkung. Bereits nach sehr kurzer Zeit setzten die blackflies wieder zum Stich an und wir haben eine Menge Stiche abbekommen. Da die Bären auch immer von einem Schwarm blackflies umgeben waren, möchte ich mir garnicht vorstellen, wo meine Fliege vorher Blut gesaugt hat.
Um unsere Qualen etwas zu mindern, hat Dan entschieden, auf die andere Seite des Inlets zu wechseln. Dort gibt es auch noch einen kleinen Fluss, der ein guter Lachsfluss ist. Und tatsächlich stand dort ein riesiger Grizzlybär im Creek und suchte nach Lachsen.
Sobald der uns gesehen hatte, machte er sich auf den Weg ins Untergebüsch. Sehr freundlich schien er uns nicht gesonnen zu sein. Wir haben daher schnell wieder den Rückwärtsgang des Schlauchboots eingelegt, um unangehme Überraschungen zu vermeiden, denn die Bachmündung war nicht sonderlich breit und ich konnte mir gut vrostellen, dass von den steilen und dicht bewachsenen Ufern ein Bär ins Boot springt.
Aufgrund des anstehenden Wetterwechsels hat Dan sich nach der Rückkehr zum Segelboot zu einem Standortwechsel entschieden. Er hat den Cesear Creek angesteuert, der bereits im eigentlichen Schutzgebiet ins Khutzeymateen mündet. Von dort hat man einen sehr schönen Blick auf den schneebedeckten Mount Khutzeymateen.
Der Angerplatz hat uns auch sehr gut gefallen. Dort gab es kaum Mövengeschrei, da es dort keine Lachse im Fluss gab. Am Abend konnten wir wunderbar in den nahen Wald lauschen und es gab nach Einbruch der Dunkelheit einige merkwürdige Tiergeräusche aus dem nahen Wald, die aber alle sehr beindruckend waren. Wir waren froh, dass wir dort nicht Campen mußten. Dan bezeichnete die kleine Bucht als den highway der Wölfe. Wir haben aber keinen Wolf zu Gesicht bekommen.