Da wir noch mit den Auswirkungen der Zeitverschiebung zu kämpfen hatten, waren wir am nächsten Morgen sehr früh wach. Dies paßte gut in den Zeitplan der Lodge, denn das Frühstück war für die Zeit zwischen 7:15 Uhr und 8:00 Uhr angesetzt.
Der Morgen machte einen perfekten Eindruck und ich habe unser frühes Aufwachen genutzt, um einige Photos von der Lodge zu machen.
Von Land aus sah die Lodge wie folgt aus (an einem anderen Tag und zu einer anderen Uhrzeit):
Die Lodge ist eine floating Lodge, die an Land festgemacht ist, aber auf einem Ponton im Meer schwimmt. Die Lodge ist über einen Steg mit dem Land verbunden. Die Lodge besteht aus einem Haupthaus (für die Gäste) und zwei Nebenhäuser (für die vielen Helfer). Die Lodge gehört mehreren Investoren, die sich aber im Hintergrund halten. Tom (der Ideengeber für die Lodge und die Touren) und Margret leben das ganze Jahr über in der Lodge (auch im Winter). Sie sind dann häufig tagelang von der restlichen Welt abgeschnitten, da es aufgrund von schlechtem Wetter keine Verbindung zur Außenwelt gibt. Gerade für Tom's Lebensgefährtin Marget ist dies im Winter gewöhnungsbedürftig, da sie lange Zeit in Grosstsädten (USA, Australien) verbracht hat. Das Leben in dieser Einsamkeit ist dann nicht ganz einfach, da man nicht mit schneller Hilfe rechnen kann. Es gab in der Nähe der Lodge in den Wintern grosse Schlammlawinen, die von den steilen Berghängen heruntergerauscht sind und einen Teil der Wege versperrt haben.
Tom finanziert über die Einnahmen aus den Bärenbeobachtungstouren Forschungsprojekte. Er hat in dem Gebiet an wichtigen Stellen Infrarotkameras aufgestellt und beobachtet dort zu jeder Jahreszeit die Tieraktivitäten. In dem Gebiet halten sich Grizzlybären, Schwarzbären, Pumas und Wölfe auf.
Wir hatten Gelegenheit einen Ausschnitt aus den Infrarotaufnahmen anzuschauen und es war schon sehr beeidruckend, welche Tiere sich im Umkreis der Lodge aufhalten.
Tom fährt mit seinen Gästen allerdings nicht zu allen Beobachtungsorten. Gerade die besten Orte versucht er zu schützen, da die Bären nicht gestört werden sollen.
Da in dem Gebiet auch gejagt und geangelt werden darf, gibt es vereinzelt Konflikte mit anderen Tourorganisatoren, deren Besucher andere Interessen verfolgen und die ihre Klienten in das gleiche Tal bringen.
Dies führt auch dazu, dass Tom über Funk nie die Sichtung eines Bären meldet. Er nutzt dafür Codenamen, da gerade die Jäger den Funk abhören und dann der Anreiz für sie steigt, in diesem Tal mit der Jagd zu beginnen.
Im Inneren ist die Lodge sehr gemütlich eingerichtet und selbst ein kleiner Gaskamin verbreitet wohlige Wärme im Aufenthaltsraum.
Für die Küche gibt es ein offenes Konzept und jeder kann sich beispielsweise bei den Getränken selber bedienen.