Ist ja toll das so viele schon zugestiegen sind. Heute geht’s nämlich wirklich los.
24.01.16
Die Nacht im Hilton Garden Inn war gut. Hab zumindest geschlafen wie ein Stein. Ich glaube Janina´s Nacht war nicht so gut wie meine, denn ich habe mit Sicherheit geschnarcht. Schnupfen, Husten und dichte Nebenhöhlen sind normal ein Garant für ein Schnarchkonzert.
Die Nacht zuvor haben Janina und ich noch die Technik unserer Betten erforscht bzw. die unserer Matratzen. Als ich gestern nämlich probegelegen bin fand ich die Matratze furchtbar weich und ich glaubte mich schon mit Rückenschmerzen wieder aufwachen zu sehen am nächsten morgen. Janina hatte auch so ein Matratzenroblem:“Guck mal, meine Beine liegen irgendwie höher als mein Kopf.“ Sollte das etwa ein „Erste Hilfe-Bett“ sein?
Auf dem Nachtisch stand ein kleines Kärtchen das besagte, daß man den Härtegrad der Matratze an einem kleinen Hebel verändern konnte. Da ich mehr oder weniger richtig in meine weiche Matratze versank mußte das schleunigst geändert werden.
Nachdem wir unsere Betten halb auseinander genommen hatten und wir fast schon aufgeben wollten fand ich endlich den Hebel. Hach was für eine Wahltat. Nun endlich konnte ich angenehm schlafen. Auch Janina fand ihren Hebel und stellte den Härtegrad ihrer Matratze ein. Nun lagen ihre Beine nun nicht mehr ganz so hoch, auch wenn die Matratze wirklich falsch rum im Bett lag. Technik die begeistert.
Gegen halb acht haben wir uns dann aus den Betten gewuchtet. Der Blick aus unserem Fenster zeigte Nebel und Regen. Heute kehren wir ja diesem Schmuddelwetter den Rücken.
Erstmal duschen, rein in die Reiseklamotten und in die engen Komressionsstrümpfe und kurz noch ein paar Sachen umgepackt. Gegen halb neun haben wir dann unser Zimmer verlassen und machten uns auf in die Lobby um auszuchecken. Auf die Idee kamen aber noch ein paar andere. Vor uns diskutierte ein älteres Ehepaar mit der Rezeptionsdame, daß die Betten ja erstens getrennt waren und zweitens, ja so schmal.... Oh mann, können die sich nicht ein bisschen kürzer fassen. Wir müssen los. Schließlich konnten wir dann auch auschecken.
Unser erster Weg führte uns zu Check-in Schalter von Condor. Erstmal Koffer abgeben. Wir kamen auch ohne Wartezeit sofort dran. Das wäre auch geschafft. Nun wars Zeit für Frühstück. Auf dem Weg zu unserem Gate bzw. zum Securitycheck holten wir uns schnell einen Cappuchino und jeder ein belegtes Brötchen. Eigentlich hatte ich ja gar keinen Hunger aber die Antibiotika-Tabletten sollte man nicht ohne was im Magen zu haben schlucken. Nun gut, die Hälfte von der belegten Laugenstange habe ich geschafft. Irgendwie schmeckt alles nach nichts wenn man so erkältet ist.
Unser Flug stand dann auch schon mal auf den Anzeigeschirmen. Jippie! Vegas wir sind im Anmarsch!
Ab durch den üblichen Securitycheck und schon waren wir an unserem Gate. Um den Rest der Wartezeit totzuschlagen schrieben wir noch paar Grüße an Shirley und an alle daheim gebliebenen und ließen unseren Freund in Vegas wissen, daß wir uns nun auf den Weg zu ihm machen. Wir beobachteten das Treiben auf dem Rollfeld und ein bisschen unsere Mitreisenden. Der Flug sollte auch wieder voll werden. Dann fiel Janina ein jüngerer Mann auf der gerade etwas akkurat in seinem wirklich sehr ordentlichen Handgepäck verstaute. Später (als ich wieder daheim war) stellte ich fest, daß genau dieser ordentliche Mann, der Mann aus dem Vegas-Forum war, mit dem ich vorher schon ein paar Nachrichten ausgetauscht hatte. Auch an uns konnte er sich im Nachhinein erinnern und wir bedauerten es uns nicht gegenseitig angesprochen zu haben.
Irgendwann wars dann auch Zeit fürs Boarding und machten es auf unseren XL-Seats, die wir in weiser Vorraussicht vorab gebucht hatten, bequem. Leider zwar kein Fensterplatz sondern in der Dreier-Reihe in der Mitte, aber mit solcher Beinfreiheit nehme ich das auch gerne in Kauf. Diesmal hatte ich auch daran gedacht meine Ohrstöpsel mitzunehmen. Janina und ich richteten uns für den fast 12-stündigen Flug häuslich ein und pünktlich gegen 11:35 Uhr hoben wir ab.
Ich hatte wie das letzte Mal das kostenpflichtige Entertainmentpaket gebucht und beschäftigtigte mich mit ein paar Serien. Ich glaub die erste war irgendwas mit „Saul“ in ihrem Titel. Da gings um einen recht unerfolgreichen Rechtsanwalt. Irgendwann trudelte dann auch das verspätete Mittagessen ein. Wie bei Condor üblich gibt in der economy keine Frage nach „Chicken or pasta?“ sondern da wird gegessen was auf den Tisch.... ähm ich meine was auf den Klapptisch kommt. In unserem Fall Pasta mit Soja-Bolognese. Das ganze schmeckte: Bäh! Lag allerdings nicht nur daran, dass meine Geschmacksknospen derzeit nicht richtig funktionierten und ich sowieso keinen Appetit hatte. Janina schmeckte es auch gar nicht und so reichte ich wenigsten das Mini-Laugenbrötchen das es dazu gab, damit sie nicht während des Fluges vor Hunger Amok läuft. Jedoch hatte sie sich auch auf Hungerattacken vorbereitet und packte Ihre mitgebrachten Kekse aus.
Ich lenkte mich ein bisschen mit den ganzen Filmen und Serien ab. Kurz auch mal ein Nickerchen gemacht aber diesmal schien sich der Flug endlos hinzuziehen. War der im vergangenen Juni auch schon soooooo lang gewesen? Der Druck auf meinen Ohren nahm auch ständig zu und war mit Schnäuzen und freipusten beschäftigt um meine Gehörgänge einigermaßen freizuhalten. Auch die Höhenwechsel des Flugzeuges taten den Ohren so gar nicht gut. Normal bin ich da nicht empfindlich aber so erkältet zu sein macht Reisen zu einer Tourtur. Das kann beim Landeanflug ja dann was werden.
Irgendwann ist auch der längste Flug zu Ende und wir setzten zu Landung an. So sehr ich mich auch freute, mir gings echt nicht gut. Meine Ohren taten echt weh und ich hörte alles wie unser einer großen Glasglocke. Ich hatte echt schon Sorge der Einreise-Officer müßte mich bei seinen Fragen dann Anbrüllen damit ich was verstehe. Aber glücklicherweise löste sich dann vorher dieser Druck.
Schnell die Einreiseformalitäten erledigt und die Koffer geholt. Las Vegas du hast uns wieder. Einfach ein geiles Gefühl wenn man aus dem Flughafen kommt, den strahlend blauen Himmel sieht und die Lungen mit der trockenen Wüstenluft füllt. Wir waren wieder daheim!
Das Rental Shuttel kam auch nach ein paar Minuten und wir zwängten uns mit den anderen Reisenden hinein. Am Rental Car Center mußten wir dann raus. Diesmal hatten wir ja nicht bei Alamo gebucht sondern testen mal Sixt. Nur das ist ca. 300 m von dem Rental Car Center entfernt. Wir konnten es schon von hier aus sehen, aber die anderen Shuttle und Taxi-Fahrer rieten uns eindrücklich davon ab da hinzulaufen. Das sei nämlich streng verboten und würde im Fall das sie uns dabei erwischen ein nettes Sümmchen kosten. Laufen wollte ich sowieso nicht. Da wir des Lesens mächtig sind, entdeckten wir das Schild, wo darauf stand, das man für die Abholung zu Sixt eine Nummer anrufen sollte. Also, Handy gezückt und angerufen und 5 min später war das Sixt-Shuttle da. Weitere zwei Minuten später standen wir dann schon bei Sixt am Schalter. Janina setzte sich erstmal erschöpft in die Ecke und bewachte das Gepäck während ich die Formularitäten erledigt. Zweiter Fahrer, nein keine extra Versicherung usw. Aber der junge Angestellte war total nett und versuchte auch nicht wirklich mir was aufzuschwatzen. Wir plauderten ein bisschen miteinander und schließlich meinte er dass er leider kein Fahrzeug in der gebuchten Größe (Toyota RAV) da hätte und ob ich einverstanden wäre, wenn er mir ein kostenloses Upgrade in die nächst größere Kategorie geben würde. Wie kann man dann nein sagen. Eine Kollegin von ihm eilte sogleich herbei und fragte was mir denn lieber wäre: Jeep oder Chevrolet Equinox? Ich fragte Janina aber da sie echt k.o. War, kam keine Antwort. Ok, dann nehm ich mal den Equinox. Gute Entscheidung. Groß, schwarz und mit ein paar Pferden mehr unter der Haube, damit sich auch was rührt wenn man aufs Gas drückt.
Wir verstauten unser Gepäck und holten „Sir Clark“ aus der Tasche. Für die, die es nicht mehr aus unserem letzten Reisebericht wissen – Sir Clark ist der Name unseres Navis.
Wir setzten uns durch das spätnachmittägliche Las Vegas in Bewegung. Ich hätte vor lauter Euphorie am liebsten laut Gejauchzt.
Der erste Weg führte uns wieder zu Walmart in der Tropicana Ave. Mir waren die Taschentücher ausgegangen, brauchte noch bisschen Medizin und natürlich ein paar Getränke. Die Getränke und ein paar Kleinigkeiten (Snacks usw.) waren sehr schnell erledigt. Die Suche nach Taschentücher gestaltete sich etwas schwieriger, aber schließlich und endlich wurde ich dann doch fündig.
In der Pharmacy erklärte ich der Angestellten erstmal mein Problem das ich erkältet sei und meine Nebenhöhlen total dicht. Mit verkaufte sie dann auch ein paar Pillen die sehr stark sein sollten. Ok, Hauptsache das Zeug hilft. Aber bisschen mulmig war mir damit schon, so daß ich die Dinger erst am nächsten Tag ausprobierte.
Wir bahnten uns den Weg zu unserem Hotel und bogen erstmal eine Straße zu früh ab. Aber kein Problem einfach mal wenden und dann die nächste. Da waren wir: Hotel Luxor. Auto am Valet abgegeben und rein.
Hier hatte ich bei meiner allerersten Reise in Vegas genächtigt und ich freute mich auf ein bisschen Nostalgie. Janina erledigte den Check-in und unser Zimmer war sogar schon bereit für uns. Aber erstmal den langen Weg bis zum Westtower. Wir sind ungelogen an zwei (!) Starbucks vorbeigelaufen und am Spa bzw. Fitnesscenter, am Eingang zur Poolanlage bis wir endlich vor den Aufzügen standen. Nun aber rauf aufs Zimmer. Das war fast so wie ich es in Erinnerung hatte. Nur das zweite Telefon neben dem Klo fehlte. Das muß wohl irgendwann einer Renovierung zum Opfer gefallen sein. Nicht vergleichbar mit der 2 Queens Suite im MGM die wir das letzte Mal im Juni hatten, aber trotzdem sehr funktionell und alles da was man braucht.
Dann gleich mal das W-lan getestet. Warum zum Geier funktionierte das bei mir auf dem Handy nicht? Nach einer Stunde konnte ich mich dann endlich ins W-lan einloggen. Endlich! Die Nachrichten von unserem Freund trudelten auch sogleich ein. Anscheinend machte er sich schon Sorgen da er mir sogar von seinen beiden Handy´s aus geschrieben hat und dann auch noch Janina. Da schien sich jemand zu freuen das wir da sind.
Nun erstmal Koffer auspacken und auch die Abendkleider im Schrank aufhängen, damit die nicht zerknittern. Nachdem wir uns kurz frisch gemacht, umgezogen und auch eine halbe Stunde ausgeruht hatten, entschlossen wir uns zu einem Besuch in der Fremont Street. Also Mantel übergeworfen und wieder durchs halbe Hotel zum Taxi-Stand. Übermüdet wie wir waren hatte keine von uns Lust selbst zu fahren.
Der Taxifahrer lies uns dann beim Heart Attack Grill raus und wir schlenderten die Fremont Street entlang und beobachteten das wilde Treiben. Schon irre was da so alles frei rumläuft.
Kurz vorm Golden Nugget mußte ich dann doch mal auf mein Bauchgrummeln reagieren, daß sich schon seit dem wir angekommen waren auf sich aufmerksam gemacht hat. War da nicht mal was, daß ich auf Antibiotika mit reger Darmtätigkeit reagiere? Oje bitte nicht. Aber leider mußte ich nun doch die Toilette aufsuchen. Also rein ins Golden Nugget und den Restroom aufgesucht.
So, das wäre erstmal erledigt. Nun wollten wir mal gucken wo wir unseren Freund finden. Wir wußten ja, daß er vor einem der Eingänge des GN arbeiten würde. Wir liefen Richtung Ausgang und Janina und ich sahen zeitgleich den uns bekannten tättowierten Rücken. Wir hatten ihn gefunden. Wir entschieden uns, uns von hinten anzuschleichen und ihn zu überraschen. Janina sah mich nochmal fragend an und meinte:“PUSH heißt doch drücken oder? Nicht das ich jetzt dann gleich gegen die Glastür renne.“ Wie schon das letzte Mal erwähnt, hat er nun mal diese Wirkung auf Frauen. Sogar auf uns. Aber nur am Anfang bis wir ihn wieder gewöhnt sind,
Wir gingen durch die Tür und tippten ihm auf die Schulter. Hey, was für eine Freude! Bei ihm genauso wie bei uns. Die Überraschung war uns gelungen. Er stellte uns auch gleich Carlos vor. Seinem besten Freund und Kollegen hier auf der Fremont. Wow, Carlos sah in natura noch besser aus als auf den Fotos, die wir von ihm gesehen hatten und wahnsinnig nett. „He is my mexican clone“ - mit diesen Worten hat uns Kris – unser guter Freund- Carlos vorgestellt.
Kris und Carlos gehören beide zu dem lustigen Völkchen mit denen man sich auf der Fremont fotographieren lassen kann. Wobei die beiden den gutaussehenden Teil von den doch teilweise sehr skurilen Typen die da so rumstehen bilden. Sie stehen dann immer bei einem Eingang des Golden Nugget, direkt gegenüber von der Fremont Street Experience Bühne. Ist bei beiden natürlich nicht ihr Hauptjob sondern nur ein gutes Zubrot. Nachdem uns Kris beide richtig durchgeknuddelt hatte -oh wie hatte ich das vermisst
- wollte er unbedingt gleich Fotos mit uns machen und eines mußte er dann auch gleich auf instagram teilen.
Auf meinem Hinweis, daß er dann sicher wieder mit Dramen rechnen müsse, meinte er das ihm das egal sei und „sie“ ja schon wüßte das ich hier sei. Mit „sie“ meinte er eine gemeinsame Bekannte von uns beiden. Ich habe mit ihr keinerlei Kontakt mehr, aber für sie bin ich eben ein rotes Tuch., wie jede andere Frau die er kennt
Mir ist das ja herzlich egal aber er muß dann eben unter ihren Launen leiden, woran er eigentlich auch selbst Schuld ist.
Deswegen hatte ich schon alle Leute in Facebook aussortiert, die mit ihr irgendwie zu tun haben könnten, weil ich weiß das sie ihm wieder Stress macht. Ihn versuche ich da immer ein bisschen vor zu schützen, weil er so schon genug um die Ohren hat.
Das „sie“ schon wieder wußte das wir hier sind, hat mich dann echt verwundert und er meinte dann nur lapidar:“Sie hat überall ihre Spione.“
Wir 4 unterhielten uns angeregt und tauschten einige Neuigkeiten aus. Nur unterbrochen ab und an durch Leute die Fotos machen wollten. Er erzählte uns von dem neuen Projekt bei dem Carlos und er mitwirken: The Men of Steele. Das ist eine neue Entertainmentgruppe den Chippendales oder Thunder from down under nicht unähnlich. Aber brandneu. Bisher seien sie noch über den Proben aber im März hätten sie ihre erste Show. Wo und wann genau seien sie noch über den Verhandlungen. Da er am kommenden Tag leider keine Zeit hätte was mit uns zu unternehmen, fragte er uns ob wir denn nicht Lust hätten bei den Proben zu zu gucken. Worauf Carlos gleich einwarf:“Frauen zum Üben können wir echt noch gut gebrauchen.“ Wir blickten beide überrascht und ungläubig an. „Geht das wirklich das wir da einfach so vorbeikommen und zugucken?“ Kris sah uns an und meinte grinsend:“ Ich bin Kris.... Ich kann alles ! Und abends können wir dann auch noch was unternehmen wenn ihr mögt.“
Das mußte man uns nicht zweimal sagen. Natürlich stimmten wir sofort zu. Wo hat man schon sonst die Möglichkeit bei sowas mal Backstage dabei zu sein.
Janina und ich haben dann nochmal eine Runde rauf und runter auf der Fremont gedreht und haben uns was zu essen und zu trinken besorgt und die beiden noch arbeiten lassen. Ich glaub es war im Binions wo ich mir ein paar Chicken Nuggets und Pommes und Janina Pommes geholt haben. Aber ich schmeckte durch die Erkältung wieder gar nix, so daß ich das meiste davon entsorgen mußte.
Dann gingen wir zu den beiden zurück um noch ein bisschen zu quatschen. Die beiden wollten dann auch Feierabend machen, da am Mittwoch abend nicht sonderlich viel los ist. Wir verabschiedeten uns dann auch, denn wir waren beide ganz schön k.o. Und ich hatte so das Gefühl, daß ich nun des öfteren den Restroom aufsuchen mußte.
Per Taxi gings dann zurück ins Luxor und ich verbrachte die halbe Nacht im Bad, da das Antibiotika diese sehr unangenehmen Nebenwirkungen hat.