17.9.11Auch heute war ich wieder „mitten in der Nacht“ auf der Piste, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang bei Schwabachers Landing zu sein. Ich war sogar früh genug da, um ein paar Bilder zur blauen Stunde vor Sonnenaufgang zu machen.
Das war auch gut so, denn der eigentliche Sonnenaufgang fiel aus, wegen Wolken. Es wurde zwar langsam heller aber die Sonne kam leider nie durch, um die Berge anzustrahlen.
Ich habe mir die Zeit mit einer amerikanische Familie vertrieben, die ebenfalls alle ihre Stative dort aufgebaut hatten. Sohnemann war offensichtlich ein Profi. Der hatte locker 20.000$ an Objektiven in seinem Rucksack. Mom & Dad fotografierten eher zum Spaß. Besonders Muttern hat das ganze eher pragmatisch gesehen. Sie hat sich ins Auto verzogen als ihr kalt wurde, ihre Kamera auf dem Stativ gelassen und ihrem Männe nur gesagt, „When the sun comes out, press the shutter on my cam!“ So geht es natürlich auch
Als klar war, dass es keinen Sonnenaufgang mehr geben würde, begannen alle langsam ihren Kram zusammen zu packen. Plötzlich fand die Sonne doch mal ein Loch aber statt die Berge anzustrahlen, beleuchtete sie nur den Vordergrund. Sah aber auch nicht übel aus.
Nachdem die Sonne sich jetzt so langsam gegen die Wolken durchzusetzen begann (eigentlich war es nur ein Wolkenband, das aber gerade am östlichen Horizont), habe ich mich entschlossen, noch einmal zur Mormon Row und zur berühmten Scheune zu fahren. Hat sich gelohnt.
Moultons Barn I (North Barn)
Moultons Barn II (South Barn)
Mormon Row
Eigentlich hatte ich geplant, jetzt zum Yellowstone hoch zu fahren aber so ganz konnte ich mich vom Grand Teton noch nicht losreißen. Also habe ich noch den einen oder anderen Schlenker zu den Seen eingebaut.
Jenny Lake in der Gegend des Bootsanlegers.
Cairn-Sammlung im Jenny Lake. Was die da wohl sollen?
So langsam aber sicher näherte ich mich dem nördlichen Ende des Parks. Mein letzter Stop war der Willow Flats Overlook, wo ich noch mal das Panorama der Tetons genossen habe.
Nach diesem Abschiedsbild bin ich über den John D. Rockefeller Memorial Parkway (bombastischer Name für ein paar km Straße) in den Yellowstone gefahren und habe dabei gefühlte 7x die Continental Divide überquert (realistisch waren es 3 oder 4x). Am Lewis Lake habe ich einen ersten Stop eingelegt. Nicht weil ich den See so toll fand sondern weil es dort Toilettenhäuschen gab
Aber nachdem ich schon da war, habe ich auch gleich noch ein Foto gemacht.
Kurz danach gab es einen mittleren Stau, dessen Ursache ich zuerst gar nicht gefunden habe. Kann ja keiner ahnen, das man den ganzen Berg nach unten scheuen muss, um den einzelnen Elkbullen zu sehen.
So richtig begeistern konnte mich die Aussicht von da oben nicht. Also bin ich den Abhang runter geklettert und habe mich durch die Büsche an diesen hübschen Kerl rangepirscht. Er war zum Glück sehr geduldig.
Nachdem ich mich wieder hoch gekämpft hatte, konnte ich diese Aussicht genießen. Müsste der Lewis River sein.
Nächster Halt: West Thumb Geyser Basin. Die ersten „geothermal features“ auf dieser Tour. Mich begeistern ja immer wieder die Farben der Hot Springs, so wie hier beim Black Pool, der überhaupt nicht black ist.
Ein bisschen was hellgrünes, schwefliges gab es auch noch zu sehen.
An manchen Stellen sah es außerdem so aus, als ob Keith Haring hier sein Unwesen getrieben hätte.
Sehr interessant fand ich auch Die im See gelegenen Geysire und die Vorstellung, das der gesamten Seegrund von solchen Features übersät ist.
Nach einer Weile habe ich mich losgerissen, weil ich ja noch ein Stückchen zu fahren hatte. Mein Ziel die Old Faithful Lodge, wo ich eine Cabin reserviert hatte. Auf dem Weg dort hin zog sich der Himmel leider zunehmend zu. Die Kepler Cascades habe ich daraufhin ausgelassen. Bilder von diesen Fällen bei schlechtem Wetter habe ich schon
Bei meiner Cabin hatte ich ein nettes Empfangskomitee. Als ich ankam luden nämlich gerade Terry und Wendy (Die Engländer aus dem Grand Teton) ihr Auto. Sie hatten die Cabin neben meiner.Die Cabins dort kann man übrigens höflich als „basic“ beschreiben. Sauber waren sie aber das ist auch schon das einzige. Mammoth und Lake Lodge haben mir später erheblich besser gefallen.
Da das Wetter mäßig und ich nach den doch recht kurzen letzten beiden Nächten recht müde war, habe ich ein kleines Nachmittagsnickerchen eingelegt. Als ich wieder wach wurde und aus meiner Cabin schaute, hatte ich gerade noch Zeit Kamera und Stativ zu greifen, um wenigstens noch die Dampfphase des alten Getreuen zu erwischen.
Sieht finde ich gar nicht übel aus im Gegenlicht.
Vor dem Abendessen bin ich noch ein wenig am Firehole River entlang gelaufen und habe ein paar Bilder des Upper Geyser Basins im letzten Licht gemacht.
Abendessen gab es in der Cafeteria der Lodge (wirklich nichts um darüber zu berichten aber ich war satt danach). Anschließend habe ich mir noch ein Gläschen Wein gegönnt bevor es ins Bettchen ging.