1.10.11Morgens war ich wieder früh aus dem Bett, wollte ja ein paar Tiere sehen. Als die Sonne gerade die Bergspitzen erreichte, bin ich im Moraine Park angekommen. Hier hatte ich beim letzten Besuch eigentlich immer Elks gesehen.
Auch dieses mal wurde ich nicht enttäuscht. Ein kapitaler Bulle mit einem ganz beachtlichen Harem stand auf den Wiesen. Er hatte alle Hufe voll zu tun, seine Weibchen zusammen zu halten und gleichzeitig der Konkurrenz durch anhaltendes „bugeln“ klar zu machen, dass er hier der Chef war.
Nach einer Weile kam dann auch die Sonne bis ins Tal hinunter und trotz Gegenlicht sind mir ein paar ganz nette Bilder gelungen.
Mein Lieblingsbild von diesem Morgen ist dieses hier:
Ist sicher eines der Bilder von dieser Reise, die irgend wann in DIN A3plus entweder bei mir zu Hause oder in einer unserer Dialysen an der Wand landen werden.
So nach etwa einer dreiviertel Stunde entfernte sich die Elkherde immer weiter von der Straße, so dass auch ich mich wieder auf den Weg gemacht habe. Ich wollte die Old Fall River Road fahren. Gestern war sie noch gesperrt gewesen aber auf einem Schild stand, dass sie Samstag bis Montag geöffnet sei.
Zuerst habe ich aber noch die Herbstfarben im Endovalley geknipst.
Am Beginn der Fall River Road stand bereits eine ganze Autoschlange vor der noch geschlossenen Schranke und wartete auf einen Ranger, der die Schranke öffnet. Hier zu warten, hatte ich keine Lust. Auf dem Weg zurück Richtung Rainbow Park kam mir aber ein Ranger entgegen. Also habe ich wieder umgedreht und bin ihm hinterher gefahren. Vergebens! Er hat nur sich selber durchgelassen, weil er erst die Straße abfahren und checken müsse, bevor er sie für den Verkehr freigeben könne.
Jetzt hatte ich definitiv keine Lust mehr zu warten und bin zurück nach Estes Park gefahren. Gefrühstückt hatte ich ja schließlich auch noch nicht. Im Ort war alles voll, es war noch nicht mal ein Parkplatz zu bekommen, so dass ich schließlich am westlichen Ortsausgang bei MsDonalds gelandet bin. Ich dachte mir, schlimmer als gar kein Frühstück könne es ja nicht sein. Und ehrlich gesagt, waren Eggs, Bacon & Waffles auch nicht schlechter als bei Dennys o.ä., der Kaffee war sogar recht gut.
Jetzt war mir auch klar, warum es so voll war. Ich hatte mir ausgerechnet das Wochenende ausgesucht, an dem in Estes Park „Elk Festival“ ist mit Kunsthandwerkermarkt, Indianervorführungen, etc., etc. Schon an normalen Wochenenden ist ja während der Elkbrunft ziemlich voll hier aber an diesem WE war wirklich jedes Hotelbett in Estes Park und Umgebung ausgebucht.
Nachdem ich noch getankt hat, bin ich zurück in den Park und inzwischen war die Fall River Road endlich geöffnet. Sie war wie bei meinem letzten Besuch problemlos mit jedem PKW zu befahren und bot immer wieder schöne Aussichten.
Da recht viele Autos unterwegs waren, ging es eher gemütlich vorwärts und man hatte immer wieder Zeit zum knipsen.
Auch oben über 3000m konnte man eine Herde Elks bewundern.
Auch diesen Bergsee fand ich recht fotogen.
Oben angekommen, wollte ich eigentlich dem Visitor Center und Giftshop einen Besuch abstatten aber dort war es so voll, dass selbst vor den Toiletten ca. 10 m lange Schlangen standen. Also bin ich nach einem Aussichtsfoto schnell weiter gefahren in den westlichen Teil des Parks.
Schon bei der Abfahrt ins Tal waren deutlich weniger Autos unterwegs. Auch hier gab es immer wieder wunderbare Aussichten.
Mein Ziel war das Kawuneeche Valley. Dort kann man den noch „jugendlichen“ Colorado River besuchen, der sich noch nicht als mächtiger Fluss sondern als kleines Bächlein präsentiert.
Im Hintergrund sieht man auch seinen Geburtsort. Er entspringt aus einem Gletscher an der Nordseite dieser Berge, die auf den schönen Namen 'Never Summer Mountains' hören.
Eigentlich ist dieses Tal auch ein guter Ort, um Elche und Elks zu sehen aber da ich ziemlich genau zur Mittagszeit dort war, habe ich außer ein paar anderen Spaziergängern kein Lebewesen gesehen.
Auf der Rückfahrt Richtung Passhöhe zogen dann dunkle Wolken auf. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell im Hochgebirge das Wetter wechseln kann.
Kurz vor erreichen der Baumgrenze gab es einen ordentlichen Stau. Zuerst war nicht zu erkennen, was die Ursache war. Aber nachdem ich mein Dickschiff halblegal neben der Straße abgestellt hatte und etwas den Berg hoch gelaufen war, sah ich den Auslöser: Ein kapitaler Elkbulle graste dort oben.
Er ließ sich von den vielen Menschen gar nicht stören und unterbrach seine Mahlzeit nur, um andere Bullen hören zu lassen, dass er hier war.
Ich fand es erstaunlich, dass ein so großer Bulle es scheinbar bisher nicht geschafft hatte, sich einen Harem zu erobern. Zumindest waren weit und breit keine Weibchen zu sehen.
Auf der Passhöhe habe ich noch ein paar Bergpanoramen fotografiert, was wegen schwieriger Lichtverhältnisse mit Wechsel zwischen Sonne und Wolken und teilweise Gegenlicht gar nicht so einfach war.
Bei der Murmeltierkolonie dort oben ließ sich leider kein Murmel sehen. Als es dann auch noch leicht anfing zu schneien, bin ich lieber weiter gefahren.
Auf halbem Weg ins Tal, kommt man am Abzweig zum Paradise Valley vorbei. Hier gab es wahrscheinlich die schönste Herbstfärbung im ganzen Park. Leider verschwand genau jetzt die Sonne hinter den Wolken.
Hier komme ich morgen mit Sicherheit noch einmal hin.
War ich bisher die diversen Serpentinen hinunter schon Kolonne gefahren, ging jetzt gar nichts mehr. Mitten im Nationalpark ei Stau wie im Berufsverkehr mit Stop and go. Und es sah so aus, als ob das bis zum Haupteingang in den Park so weiter gehen würde. Daher bin ich am Abzweig Richtung Horseshoe Park und Sheep Lakes abgebogen. Dort lief der Verkehr zwar wieder aber als ich zum Parkplatz am Horseshoe Park kam, traute ich meinen Augen nicht. Schon 11/2 Stunden vor Sonnenuntergang war nicht nur der Parkplatz sondern auch die gesamte Straße zu geparkt. Und dass obwohl nicht ein einziger Elk zu sehen war.
Das war mir dann doch ein bisschen zu viel und ich habe fluchtartig den Park verlassen und es mir lieber bei einem kühlen Bierchen in meinem Zimmer gemütlich gemacht und ein bisschen gelesen. Abends hatte ich schon erwartet, wieder bei McD zu landen, da ich nicht reserviert hatte. Ich habe es aber nach Lektüre der Tripadvisor-Kritiken auf gut Glück bei
Orlandos Steak House probiert. Dort sagte man mir, ich müsse mit ca. einer Stunde Wartezeit rechnen. Da ich keine Lust auf Fastfood hatte, das restaruant sehr nett aussah und es außerdem direkt oberhalb der Wheelbar liegt, war ich einverstanden und habe mich unten an die Theke gesetzt. Ich hatte gerade mein zweites Bier bestellt, als die Dame vom Orlandos auch schon neben mir stand und sagte, dass mein Tisch fertig wäre. Ich habe glaube ich nicht mal eine halbe Stunde gewartet.
Das Steak war sehr gut, der Service nett und flott, ich kann den Laden nur empfehlen. Achtung, wenn man dort hin will: Der Eingang ist in der Wheel Bar. Draußen gibt es nur ein sehr unauffälliges Schild. Also rein in die Wheel Bar, die im übrigen auch recht nett ist, und dann am Ende des ersten Barraums die Treppe hoch.