Das Autochen füllt sich ja schon mit Mitreisenden. Gut dass im Expedition viel Platz ist ;=)
bin zwar selber gerade mitten in meinem Bericht, doch da ich gut 5 Wochen Vorsprung habe (wir sind schon am 26.07.2011 etwas weiter südlich gestartet) und wir wahrscheinlich teilweise die gleiche Gegend bereisen - hüpf ich halt einfach zwischen meinem (ebenfalls Ford Expediton) und deinem fahrenden Wohnzimmer hin und her.
Ich freu mich auf deine Sichtweise.
Na da bin ich ja mal gespannt. Wenn ich das richtig sehe, kommt Ihr ja in Deinem Bericht (den ich gerade in einem Rutsch gelesen habe) auch gerade nach Vernal.
Weg vom Auto, hin zur Riese. Ihr sollt ja heute nicht nur Autobilder zu sehen bekommen.
10.9.11Heute geht der Urlaub richtig los. Da ich gestern schon gegen 22:00h im Bettchen war und dank Jetlag war ich vor 5 Uhr wach. Nochmal umdrehen half nicht, außerdem fühlte ich mich recht fit – also raus aus dem Bett. Coffeemaker angeworfen, geduscht, etc., Kaffe und Morgenzigarette vor dem Hotel, dann noch die Koffer umgepackt, so dass ich immer nur einem mit ins Hotel nehmen muss und um 5:45 war ich abfahrbereit. Ein Stück die Tower Road runter gab es einen Walmart, wo ich erst mal die Grundausstattung erstanden habe (Cooler, 12-Zylinder Bier, 8et-Paket Gatorade, Wasser, ein paar Leckerchen aus der Deli-Ecke (Salami, Schinken, Käse, Brot), etwas Obst, etwas Wein, ein Fläschchen Whiskey für den abendlichen Schlummertrunk, Camping-Geschirr (hatte ich zu hause vergessen), eine Billig-Camping-Matte und ebensolche Fleece-Decke, Zigaretten und ein Beutel Eis). Dazu fand sich noch eine Jeans (eine Levis für schwindelerregende 18$) und ein Kaffee bei Starbucks und ich war noch vor 7:00h startbereit.
Schnell war ich auf der I70 und dank fehlendem Berufsverkehr und früher Stunde ruckzuck durch Denver durch und in den Bergen.
Auch die Fahrt auf der I70 hatte bereits einige landschaftliche Reize.
Außerdem gab es höchst interessante Ortsnamen zu bewundern.
Das Kaff gibt es wirklich:
No Name, ColoradoNach 185 Meilen hatte ich New Castle erreicht, wo abgebogen bin, um zum Rifle Falls SP zu fahren. Weit bin ich aber nicht gekommen, weil die Ortsdurchfahrt wegen einer Oldtimerrallye komplett gesperrt war. Also zurück auf die Bahn, die nächste Ausfahrt runter und mit Hilfe des Navis über diverse kleine Sträßchen durchgeschlagen.
Der Rifle Falls State Park ist ein kleiner Park rund um die gleichnamigen Fälle mit Picnic-Ground, Campground und eben den Fällen mit einem Trail, auf dem man zur Kante der Fälle hoch laufen konnte.
Mir haben die Wasserfälle sehr gut gefallen.
Eigentlich mochte ich ja bisher diese weichgespülten Wasserfallbilder mit Langzeitbelichtung nicht aber diesmal habe ich mit Stativ und Graufilter auch mal ein bisschen herumgespielt. Ich muss zugeben, sieht gar nicht so schlecht aus.
Eine gute Stunde habe ich mich mit den Fällen vergnügt und mir dann einen Tisch auf dem Picnicground am Rifle Creek gesucht, wo ich ein bisschen von den Leckerchen aus meiner Kühlbox genascht habe (nein, nicht Bier, Wein und Whiskey, nur Brot, Schinken, Obst und Wasser
).
Anschließend ging es vorbei am Rifle Gap Reservoir und durch die namensgebende Rifle Gap.
Kurz vor dem Örtchen Rifle bin ich nach Nordwesten auf die SR13/789 nach Meeker abgebogen und dann auf die SR 64 nach Westen bis Rangely. In Rangely bin ich an der einzigen Ampel im Ort links abgebogen auf die Dragon Road, eine breite gut ausgebaute Gravel Road, der ich gut 11 Meilen gefolgt bin.
Dann ging es auf die Cottonwood Road, auf der ich nach ein paar Hundert Meter mein Auto abgestellt habe und in den Moon Canyon gelaufen bin. Was wollte ich dort? Felszeichnungen bewundern. Hier gibt es das so genannte Carrot Men Panel.
Ein Bild von der Umgebung:
Die Pfütze hinter dem Cattle Guard am Abzweig von der Dragon Road hatte ich schon auf der Hinfahrt als veritables Schlammloch entpuppt. Jetzt zeigt sich, dass es aus dieser Richtung eine ordentliche Stufe aus dem Schlamm auf das Gitter zu überwinden galt. Also habe ich ein bisschen mehr Gas gegeben. Es hat ordentlich gerumpelt und gespritzt aber ich war drüber weg. Und das Dickschiff sah jetzt wenigstens ein bisschen nach Geländewagen aus
Die Carrot Men gehören zu den Felszeichnungen des Canyon Pintado National Historic District um bzw. südlich von Rangely. Die weiteren Panels erreicht man problemlos über die CO 139. Sie liegen fast alle direkt am Straßenrand. Unglaublich, dass ich vor 7 Jahren auf dem Weg von Vernal nach Moab daran vorbei gefahren bin, ohne irgend etwas zu sehen.
Ein paar Petroglyphs will ich zumindest zeigen:
Der 'Sun Dagger' im East Four Mile Draw
In dem Felsüberhang über der Zeichnung gibt es eine Kerbe, durch die zu einer bestimmten Uhrzeit an bestimmten Daten die Sonne so durchscheint, dass der Schatten alle konzentrischen Kreise genau halbiert. Man vermutet, dass er als eine Art Kalender genutzt wurde.
Zum Sun Dagger muss man noch ein paar Hundert Meter laufen, alle anderen liegen direkt am Highway.
Waving Hands
Kokopelli (leider schon recht verblasst und von einem Stahlseil zusammen gehalten)
White Birds
Es gibt wohl noch mehr aber das sollen die sehenswertesten sein. Also habe ich bei den Waving Hands wieder umgedreht und bin zurück nach Rangely und dann weiter nach Vernal gefahren. Bei den Pertoglyphs waren ziemlich dunkle Wolken aufgezogen und es hatte so gar ein bisschen getröpfelt aber je näher ich Vernal kam, um so mehr klarte der Himmel auf. Die Zeit sollte auch reichen. Prima, auf zum Fantasy Canyon! Also in Naples links abgebogen auf die UT 45. Einen kurzen Stop habe ich unterwegs eingelegt, um den Green River zu bewundern, der hier recht malerisch aussieht.
N ach ca. 20 Meilen rechts ab auf die Glen Bench Road und nach weiteren 13 Meilen wieder links auf eine Dirt Road. B hier ist der Fantasy Canyon beschildert. Auch der Rückweg ist beschildert, was wohl früher nicht so war. Trotz eines ganzen Netzwerks von Gravel Roads kann man sich aber eigentlich auch auf dem Rückweg nicht verfahren. Man muss nur an jeder T-Kreuzung links abbiegen, dann landet man wieder auf dem Highway. Die Strecke war übrigens in dem Zustand, in dem ich sie gesehen habe, problemlos mit jedem PKW zu befahren.
Schon die Anfahrt gefiel mir recht gut.
Ein paar Pronghorns habe ich auch gesehen aber nur aus der Ferne. Man sollte übrigens bei Landschaft oder Tierwelt bewundern auch mal in den Rückspiegel schauen. Ich wurde bei den Pronghorns durch die laute Hupe eines der Trucks der Gasgesellschaft, die hier überall rumfahren recht unsanft aus meiner Tierbeobachtung aufgeschreckt
Der Fantasy Canyon selbst hat meine Erwartungen voll erfüllt (auch ohne Tea Pot). Es war toll, zu beobachten, wie die graubraunen Felsen im Licht der untergehenden Sonne immer mehr Farbe bekamen. Mit ein wenig Fantasie (pun intended) entdeckt man die verschiedensten Figuren dort. Ein paar haben auch Namen wie dieser 'Gargoyl'
Diese Teil heißt glaube ich 'Flying Witch' oder so
Ich bin bei sinkender Sonne kreuz und quer dort herum gelaufen und habe natürlich viele viele Fotos gemacht, die ich aber natürlich nicht alle hier zeigen will.
Gut gefallen hat mir noch dieser Herr, der mich allerdings recht böse angeschaut hat.
Hier mal ein bisschen Aussicht in die umliegende Gegend
Besonders schön wurde es, als dann auch noch der fast volle Mond über den Horizont kam. Leider versteckte die Sonne sich im gleichen Augenblick hinter ein paar Schleierwolken und kam auch nicht mehr hervor. Sah aber trotzdem gut aus.
Auf dem Rückweg sah ich in zunehmender Dunkelheit Richtung Rangely kräftig Blitze zucken und man konnte auch den Regenvorhang unter den dunklen Wolken sehen. Glück gehabt!
Kurz vor acht Uhr bin ich in Vernal angekommen, wo ich das BW Antlers gebucht hatte. Nach einem herrlich kalten Bier aus der Kühlbox hat es zum Abendessen nur noch nebenan ins 'JB's' gereicht. Ein Family Restaurant, wo ich zumindest einen ordentlichen Pot Roast mit Gemüse und Mashed Potatoes bekommen habe. Hat meine Theorie bestätigt, dass man in solchen Läden oft ganz ordentliche Hausmannskost bekommt.
War ein ganz schön langer erster Tag. 14 Stunden unterwegs gewesen, viel gesehen und knapp 500 Meilen gefahren. Mir hat es Spaß gemacht und es kam mir auch nicht vor wie 500 Meilen, wahrscheinlich, weil ich nie mehr als 200 Meilen am Stück gefahren bin.