09.06.2010Während der Hase noch selig schlummert, gehe ich rasch nochmal zum Pool, um das Video zu drehen, das ihr bereits vor ein paar Tagen gesehen habt. Draußen ist es bereits gegen 9 Uhr über 30°C warm. Als ich zurück ins Zimmer komme, ist auch Patrick wach und wir fahren noch fix ins Outlet. Die Koffer sind so dermaßen vollgestopft (ich sag nur "abgerissener Griff"), daß wir am Vorabend beschlossen haben, uns Kofferbänder zu besorgen. Unser Campingkoffer hatte zwar auf dem Hinflug noch eines, das ist allerdings in den Tiefen der Gepäckbeförderung auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Im ersten Taschen-und-Koffer-Kauf-Laden werden wir fündig und kaufen unübersehbare, pinkfarbene Kofferbänder
Zurück im Wynn möchte ich mich am liebsten irgendwo festketten... aber es nützt nix. Wir checken per TV aus und dabei entdecke ich, daß wir durch 50$ Resort Credit das Buffet quasi anderthalb Mal umsonst genossen haben. Auch schön.
Ein letzter Blick aus dem Fenster:
und auf den Beach Club des Encore:
Jetzt aber Rucksack angeschnallt und los
Unser Inlandsflug Richtung Los Angeles soll um 14:25 Uhr starten und so wollen wir noch relaxt in Town Square einen Kaffee trinken. Also nix wie hin und bei "Coffee Bean" zwei Milchkaffee mitsamt Muffin und irgendein Pudding-Streusel-Teil vertilgt. Hach, es ist einfach zu schön, hier in der Sonne zu sitzen und die letzten Urlaubsminuten zu genießen. Es sollen auch die letzten entspannten Minuten werden...
Ach ja, die letzte Fahrt am Vegas-Sign vorbei:
In puncto Inlandsflug verschätzen wir uns dann auch mal wieder gnadenlos mit dem Gedanken "eine Stunde vorher am Flughafen sein - das sollte reichen.." Weil wir nicht mit den ganzen Koffern in und aus dem Shuttle-Bus krabbeln wollen, fahren wir mit dem Auto zum Terminal 1 zum Einchecken. Hoppla die Schlange bei Southwest ist aber lang.. Als wir endlich an der Reihe sind, moniert der Mitarbeiter bei
ZWEI Koffern Übergepäck. Diskutieren bringt nix und falls wir noch ne Chance auf den Flug nach L.A. haben wollen, müssen wir auch los, denn inzwischen ist es 13:40 Uhr und der Wagen muss noch zurück zum Rental Car Center. Also ins Parkhaus geflitzt und zu Alamo.. dort auch nochmal geärgert, daß jetzt doch ein Uprade auf der Rechnung erscheint. Ich hatte einen Midsize-SUV gebucht und eigentlich geglaubt, daß der Mitarbeiter verstanden hat, daß wir kein Upgrade wollen. Der Jeep war ohnehin nicht so besonders.. Egal, auch hier keine Zeit für Diskussionen.
Raus aus dem Rental Car Center und rein in den Bus. Och nö, auch beim Security Check für's Handgepäck steht eine lange Schlange und ich denke für mich "das war's dann mit unserem Flug", denn mittlerweile ist es 14 Uhr. Erstaunlicherweise geht es dann aber recht fix mit dem durchleuchten und wir rennen zum Gate. Um 14:15 Uhr erreichen wir unser Gate und als letzte hetzen wir in den Flieger. Wenig später sind wir dann auch schon auf dem Weg nach Los Angeles. Meine Zunge klebt durch das Gerenne wie ein alter Kaugummi an meinem Gaumen und ich reisse der Stewardess förmlich das angebotene Wasser aus der Hand. Wusste gar nicht, wie köstlich einfaches Wasser sein kann
In L.A. können wir dann relativ gemütlich zum Air-France-Schalter gehen. Dort ärgere ich mich gleich doppelt. Die beiden Koffer mit Übergewicht -bei Southwest mit 52lbs gekennzeichnet- wiegen hier zusammen gerade mal 45 kg! Somit fallen für den Weiterflug keine zusätzlichen Gebühren mehr an. Eigentlich positiv, aber mich ärgern die 50$ Übergepäck-Gebühr, die wir vorhin bei Southwest pro Koffer (!) berappen mussten.
Nach dem Passieren der Sicherheits-Kontrolle, können wir doch nochmal durchatmen. Eingecheckt und am Gate - und das über eine Stunde vorm boarden. Hey, fliegen geht also auch entspannt. Das Gefühl hält jedoch nur kurz...
Während ich noch im Duty Free rumbummele, wird Patrick von einem Air-France-Mitarbeiter darauf angesprochen, daß unser Bordtrolley zu groß wäre, um als Handgepäck durchzugehen. Nun gut, ich musste halt die "Erweiterungsfalte" ausfahren..
Wie nicht anders zu erwarten, passt er damit nicht in die bereitstehende Schablone und muss aufgegeben werden. Ich warte darauf, daß der mürrische französische Angestellte ein tragbares Kreditkarten-Lesegerät rauszieht, damit wir die zusätzliche Gepäck-Gebühr einzahlen können, aber der Koffer kriegt bloß einen extra Anhänger und verschwindet gemeinsam mit dem Mitarbeiter. Hm... das mach ich jetzt immer so mit dem zweiten Gepäckstück. Nicht aufgeben und drauf warten, daß es beim boarden eingesammelt wird
Apropos boarden... das gestaltet sich auch ausgesprochen schwierig. Es werden - wie üblich - die hinteren Reihen zuerst aufgerufen, um einzusteigen (nach Frauen/Kindern usw.). Franzosen sind aber offensichtlich Lautsprecher-Durchsagen-resistent und so verengt sich der Durchgang zum Einsteigen durch zurückgewiesene Passagiere und der Unmut der Wartenden wächst. Unter heißen Diskussionen und wild schnatternden Franzosen erreichen wir dann aber doch unseren Platz, um festzustellen, daß am Gangplatz in unserer 3er-Reihe schon ein leicht angeschwitzter, älterer Herr sitzt. Die Gepäckfächer sind auch voll und der Hase ist am Rande eines Nervenzusammenbruches. Er verkündet denn auch gleich, daß er nie mehr einen Langstrecken-Flug absolvieren will... Einzig das Inseat-Entertainment besänftigt ihn kurzfristig und wir beschließen nur noch Business zu fliegen. Gut, dann dauert es halt drei Jahre, bis wir den nächsten USA-Urlaub zusammengespart haben
Dann werden die Menükarten verteilt und ich bin überrascht, daß es als Apéritif Champagner gibt bzw. man zwischen verschiedenen Sorten von "vor-dem-Essen-Getränken" auswählen kann. So schütten sich unsere westlichen Nachbarn denn auch gleich Cognac, Schampus und Wein rein. Die Stewardess ist dann auch merklich überrascht bis erstaunt, als ich auf ihre Frage nach dem Apéritif mit "Wasser" antworte. Sie fragt nochmal nach, ob sie mir sonst noch was geben kann. Na ja, noch ein Glas Wasser? Die Crew ist supernett, auch wenn ich durch das auf französisch-angesprochen-werden in meinem Sprachgefüge total durcheinander komme
Das Essen ist auch lecker - Beef bourgiouns und Fisch zur Auswahl. Leider kein Foto, weil die Kamera irgendwo im Rucksack in einem weit entfernten Gepäckfach weilte.
Beim Entertainment Programm kann ich mich kaum entscheiden, soviele Filme stehen zur Auswahl. Als ich dann einen Film mit George Clooney entdecke, ist die Wahl gefallen - klar ne? Der Streifen ist total abgedreht, wie der Titel "Männer, die auf Ziegen starren" schon vermuten liess. Ich schaue ihn mir im Original auf englisch an und kapiere nicht alles, aber witzig war er schon - irgendwie.
Danach noch ein schönes Disney-Märchen "Küss den Frosch". Als ich dann etwas schlafen will, geht nix. Ich finde in dem Sitz keine Position, die auch nur ansatzweise bequem ist. Ich ringe mich schließlich dazu durch, noch einen dritten Film anzuschauen. Leider reichen die 2 Stunden bis zur Landung in Paris nicht aus, um "Avatar" komplett zu gucken. Muss ich mir wohl noch die DVD besorgen..
In Paris haben wir 1:40h Zeit, ehe unser Weiterflug nach Stuttgart geht. Mir ist seit der Landung etwas flau im Magen. Vielleicht wegen dem kurz zuvor servierten Frühstück? Jedenfalls bin ich froh über den Fußmarsch von einer knappen Viertelstunde. Am Gate sitzen nur wenige - nach Geschäftsleuten aussehende - Menschen, was mich befürchten lässt, daß wir mit einer kleinen Propeller-Maschine weiterfliegen. Mir wird noch übler... als Krönung piept meine Bordkarte beim scannen. Was ist denn jetzt noch?? Diesmal eine erfreuliche Nachricht. Wir haben Plätze am Notausgang und die Mitarbeiterin will bloß wissen, ob wir englisch oder französisch sprechen? Yes und oui und ab in den Flieger. Die Plätze bieten dermaßen viel Beinfreiheit, daß man sich fast wünscht, der Flug würde länger dauern, zumal wir beide die Stunde bis Stuttgart komplett verschlafen.
Jetzt heißt es nur noch: Koffer vom Gepäckband holen und mit dem Shuttle zurück zum Daimler-Parkhaus. Wenig später stehen wir - jetzt wieder im eigenen Wagen - auf der A8 im Stau - Willkommen in Deutschland!