@Susan und Moni
schnell noch rein... morgen gehts wieder nach Vegas
Aber jetzt erst mal der nächste Tag:
05.06.2010Die Dusche ist kalt... *brrrr* Na ja, ich habe ganz gut geschlafen und freue mich auf unseren Wander-Tag. Das Frühstück fällt eher unter die Kategorie "sie haben sich stets bemüht". Butter und Marmelade gibts aus Squeeze-Flaschen. Hab ich noch nie gesehen und Patrick isst seinen Toast lieber ohne alles. Ich probiere aber mal... na ja, das marmeladenähnliche Gelee aus der Ketchup-Flasche ist überraschenderweise ganz o.k.. Die Inhaber-Familie ist jedenfalls supernett. Hier ist die ganze Familie eingespannt. Das junge Pärchen kümmert sich um die Rezeption, während Papa den Hausmeister gibt und die Mutter offensichtlich als Zimmermädchen fungiert. Nach dem Auschecken aus dem Terrace blablabla Motel
geht es über eine der schönsten Strecken im Südwesten. Noch ein Stück durch den Zion und dann durch Checkerboard Mesa.
In Glendale gibt's immer noch "unseren" Schrottplatz, den wir bereits vor vier Jahren bewundert haben. Das ganze Dorf kommt mir vor wie in einen tiefen Dornröschen-Schlaf gefallen. Auch dorfauswärts gibts noch einen Riesen-(Schrott?)-Platz mit alten Autos.
Gegen 11 Uhr erreichen wir unseren ersten Wanderweg - noch außerhalb des Bryce NP. Ich habe den Trail zu "Mossy Cave" auf der CD "Tour-Idee" gefunden. Er ist leicht zu laufen und mit 0,4 Meilen auch relativ kurz. Es geht vorbei an einem kleinen Fluss
und die dort am Ufer stehenden Kiefern verbreiten einen angenehm holzigen Duft und überall knistert es. Wie im letzten Jahr im Yosemite NP mutmassen wir, daß das wohl von den Tannenzapfen kommt, wenn sie "aufgehen".
Leider ist im Mossy Cave kein Eis mehr zu sehen. In manchen Jahren hält sich hier das Eis bis in den Juni. Dieses Jahr leider nicht
Aber der Trail lohnt sich schon allein wegen dem tollen Blick auf die Felszinnen in ihrem einmaligen rot-orange
und dem kleinen Wasserfall.
Dazu hab ich auch noch ein schönes, kurzes Video:
Weil es hier keine natürliche Quelle oder andere Wasservorkommen gab, haben die ersten Siedler in den späten 1890er Jahren einen 10 Meilen langen Graben geschaffen, durch den sich das Wasser seinen Weg gebahnt hat.
Anschließend gehts durch den Red Canyon
bis zum Ruby's Inn. Unser Zimmer ist aber noch nicht fertig. Also zuerst in den Bryce Canyon. Wir fahren zunächst bis zum Rainbow Point und nehmen auf dem Rückweg einige der Viewpoints mit. Zwischendurch sehen wir Springböcke, die wie wild durch die Gegend und über die Strasse rennen. Zufällig war ich gerade am Filmen. Es sah ganz so aus, als wenn hier ein männlicher Hirsch einem Mädel hinterherjagte. Das ewig gleiche Spiel eben
Rainbow Point:
was gesundes zwischendurch:
Am Viewpoint des Black Birch Canyon kann man auch noch Schnee-Reste erkennen:
Agua Canyon:
Natural Bridge:
und für mich der Beeindruckendste ... der Bryce Point - obwohl sie alle atemberaubend schön sind -
Am Bryce Point ist sie dann auch.... diese von mir mit Schrecken erwartete Menschenmenge. Wär ja an sich nix schlimmes, weil jeder ein Recht darauf hat, diese Naturschönheiten zu bewundern. Aber geht das auch ohne pausenloses Geschnatter? Ich bin bestimmt ne alte "Laberfaxe", aber hier war wohl ein Bus voller italienischer Touris angekommen, bei denen die Frauen sich gegenseitig mit spitzen Schreien überboten. Besonders, als am Wegesrand auch noch ein Squirrel zu sehen war *augenverdreh*
Aber ich schweife ab... wir sind dann schnell weiter zum Sunset Pont. Hier beginnt der Navajo Trail. Dieser Wanderweg lässt sich mit dem Queen Garden Trail zu einem 3 Meilen langen Trail verbinden. Ich verschweige dem Hasen auf dessen Rückfragen lieber die genaue Länge des Weges und antworte vage "so um die 2 Meilen" und "der Weg runter ist viiiiel anstrengender, als nachher wieder rauf". Das hatte ich zumindest bei Angelika (wieder Touridee-CD) in der Beschreibung dieses Weges gelesen... Da bin ich selbst auch noch guter Dinge:
Der Zugang über Wall Street ist nicht begehbar, weil es hier einen Felsrutsch gab. Also gehen wir die Ausweichroute, die sich steil zwischen den Hoodoos nach unten schlängelt.
Patrick findet's schon nicht mehr so lustig..
Faszinierend, wie die Hoodoos aus der anderen Perspektive - also von unten - aussehen. Eines meiner Lieblings-Bilder
Unterwegs sehen wir wieder einige Squirrels, die den warmen Sonnenschein geniessen.
Auch ein Steinmännchen-"Feld" können wir bewundern. Da hat sich jemand wohl richtig den Klatsch gegeben.
Am Übergang zum Queens Garden Trail ändert sich die Landscheift. Eine Talebene mit niedrigen Büschen, kleinen Sträuchern und Kieferbäumen tut sich auf und man sieht nur von Ferne die rot-weißen und orange-farbenen Fels-Zinnen. Die Luft ist auch hier erfüllt von holzig-würzigem Duft und dem Knistern der Tannenzapfen. Sehr schöne und entspannte Atmosphäre.
Wir laufen den Weg bis zur namensgebenden Felsformation "Queen Victoria". Dort kann man unzählige bizarre Felsformationen entdecken und weiß gar nicht, wo man hinsehen soll. Ich mache gefühlte tausend Fotos.
Queen Victoria:
noch eins:
Allerdings ist es mittlerweile auch ziemlich anstrengend, obwohl die Temperaturen heute niedriger sind, als gestern im Zion. Sie liegen aber immer noch bei rund 30° C. Beim Aufstieg zum Sunrise Point frage ich mich schließlich, wer auf diese SCHEISS-Idee mit dem Wochenende in der Natur mit ein paar Wanderungen gekommen ist ?????
Nun ja, im Ernst.. der Trail ist zwar anstrengend, aber mit genügend Wasser gut machbar, obwohl der Hase mir mal wieder versichert, daß er sich nie, nie wieder von mir zu einer Wanderung überreden lässt. Nach rund 3,5 Stunden erreichen wir - nachdem wir noch 500m am Rim zurück zum Sunset Point gelaufen sind - wieder unseren Wagen. Wir sind erschöpft, aber dieser Ausflug in die Welt der Hoodoos war einfach nur beeindruckend und schön.
Zurück im Ruby's Inn wird erstmal ausgiebig geduscht und dann besorgen wir was zu essen im General Store. Zunächst wollten wir ins Restaurant des Ruby's, aber die lange Schlange hat uns dann doch abgeschreckt. Also zwei Mikrowellen-Gerichte im Laden gekauft und im Zimmer mit kaltem Bud runtergespült. Danach noch ein bißchen das hoteleigene Internet genutzt und dann total müde ins Bett gefallen.
Fazit: Wir sind total froh, daß wir dieses Natur-Wochenende eingeschoben haben. Das tut unserer Liebe zu Las Vegas aber keinen Abbruch und wir freuen uns schon wieder auf morgen und Sin City
Übrigens haben sich unsere Gummibärchen im Handschuhfach in eine homogene Masse verwandelt
gefahrene
Meilen Kilometer 219 (Schatz hat auf metrisch umgestellt)
Hotel Ruby's Inn 121 $