Und weiter geht´s. Den Wintermantel und den dicken Anorak brauchen wir nicht, aber Wanderstiefel und Sonnencreme.
Die ersten roten Steine
Montag, 17.12.2007Gefahrene Meilen: 148.9 (= 240 km)
Der Jetlag hat mich wohl schon verlassen: ich bin erst um 8 Uhr aufgewacht. Eigentlich wollte ich um diese Zeit bereits unterwegs sein. Nachdem gestern das Abendessen nur aus Obst bestand, hatte ich natürlich erst mal Hunger und gönnte mir ein Frühstück am hauseigenen Buffet (für 7.50 $). Zum ersten Gang gab es Rühreier, Würstchen, Speck, Rösti, arme Ritter und Spiegeleitoast (natürlich nur wenig von jedem). Der zweite Gang musste süß sein: 1 süßer Kartoffelpfannkuchen mit eingedicktem Pfirsichkompott und etwas Sahne (sehr lecker), 1 Buttermilchpfannkuchen mit Ahornsirup (lecker) und 1 Waffel mit eingedicktem Heidelbeerkompott und etwas Sahne (sehr, sehr lecker). Zum Schluss durfte noch ein Obstsalat die letzten Löcher im Magen füllen. Dazu gab es noch ein großes Glas Orangensaft und 2 Becher Kaffee. So gestärkt rollte ich zum Auto und fuhr los in Richtung Valley of Fire.
Unterwegs gab es wieder dieselben Probleme mit Lisa wie gestern: sie sagt Info-Abzweigungen an, die ich natürlich nehme (was falsch ist), aber die richtigen Abzweigungen sagt sie so spät an, dass ich sie verpasse. Aber irgendwie kamen wir zur Autobahn und konnten Las Vegas verlassen. Auf der Autobahn konnte ich auch die Cruise Control testen. Das ist schon schön, wenn man sich nur noch auf den Verkehr und die Streckenführung kümmern muss und jemand anderes für einen die Geschwindigkeit hält. An der Abfahrt zum Valley of Fire setzt sich Lisa in den Kopf, dass ich unbedingt wieder in Richtung Las Vegas auf die Autobahn muss, nur um bei der nächsten Ausfahrt wieder zu wenden. Da ich das natürlich nicht mache, muss ich mir die nächsten 18 Meilen anhören, dass ich bei nächster Gelegenheit wenden soll. Leider gibt es keine Ausweichbucht und meine Arme sind nicht lang genug, um das Navi während der Fahrt abzustellen. Aber endlich erreichen wir doch den Westeingang zum Valley of Fire und Lisa kann sich zur Ruhe begeben.
Nach dem Bezahlen der Eintrittsgebühr (6 $) kann ich endlich ohne Lisas nerviges Geplapper weiterfahren bis zum ersten Halt bei den Beehives. Diese roten Felsen erinnern in Form und Muster stark an die Körbe von wilden Bienen. Der strahlend blaue Himmel brachte die rote Farbe so richtig gut zur Geltung. Und die Sonne machte den Aufenthalt draußen bei immerhin etwa 10° C im Schatten recht angenehm.
Nach einigen Fotos (nur etwa 10 Stück, da ich vor 4 Jahren an dieser Stelle ausgiebig fotografiert hatte) ging's dann weiter zum Visitor Center mit sauberen, kostenlosen Toiletten und vielen Infos zum Park. Ich hielt mich aber nicht lange auf und fuhr dann weiter die Stichstraße in den Park hinein, an deren Ende ich eine kleine Wanderung unternehmen wollte, den White Domes Trail.
Unterwegs musste ich natürlich noch oft anhalten, um Fotos zu machen. Endlich kam ich dann am Beginn des „Wanderweges“ an. Der Rundweg ist nur etwa 2 km lang, aber nicht ganz einfach zu gehen. Aber ich hatte ja Wanderstiefel dabei, die ich für diesen Weg auch nutzte (und froh war, sie angezogen zu haben). Unterwegs wurde es so warm, dass ich meine Jacke auszog und nur im T-Shirt weiterging. Der Weg führt zuerst im tiefen Sand bergauf, dann geht es über Felsen weit nach unten bis zu den Überresten einer Filmkulisse aus den 60ern. Dann geht es durch einen engen Canyon in ein weiteres Tal, in dem es über Felsen und durch Sand mit leichter Steigung wieder zum Anfang zurückgeht. Mehr sagen wohl nur die Bilder (das hier ist nur eine kleine Auswahl aus den 60 Bildern, die ich auf dieser kleinen Wanderung gemacht habe).
Jetzt hatte ich mir einen kleinen, erfrischenden Imbiss verdient: einen kleinen Obstsalat aus der Dose und ganz viel Wasser. Durch das reichliche Frühstück hatte ich noch keinen Hunger und die kleine Erfrischung reichte, um mich weiter auf Entdeckungstour zu begeben. Den Wanderweg zum Mouse Tank habe ich mir geschenkt: den bin ich schon vor 4 Jahren gegangen. Außerdem war es schon kurz nach 14 Uhr und ich hatte noch nicht alles gesehen.
Mein Weg führte mich dann zum Osteingang des Park, wo nicht weit weg direkt an der Straße (die man eigentlich nicht entlanggehen darf, ich aber trotzdem tat, weil jahreszeitbedingt fast kein Verkehr war) ein Felsen steht, der mit etwas Fantasie wie ein Elefant aussieht (letztes Bild).
Auf diesem Bild ist deutlich zu sehen, dass die roten Felsen zwar immer einen starken Rotton haben, aber die Sonne sie erst so richtig zum Leuchten bringt.
Da sich der Himmel jetzt vollständig zugezogen hatte, wurde es auch empfindlich kalt (naja, immer noch ca. 10 ° C, aber keine Sonne mehr).
Als letztes wollte ich mir noch den Felsen mit den Felszeichnungen anschauen, der in Richtung Westausgang liegt. Da dort aber eine Gittertreppe direkt über dem Felsen ziemlich hoch hinauf führt und ich ja unter Höhenangst leide und bei so etwas beim Heruntergehen Probleme bekomme, ging ich die Treppe nur so weit hoch, bis ich sehen konnte, dass ich schon mehr und schönere Felszeichnungen gesehen hatte. Also beschloss ich, mir die Treppe nur etwa das Drittel anzutun, das ich bereits hochgestiegen war und drehte wieder um.
Auf dem Rückweg nach Las Vegas ärgerte mich Lisa wieder so sehr, dass ich sie inzwischen durch die englisch sprechende Bonnie ersetzt habe. Mal sehen, ob wir zwei uns besser verstehen.
Als Ausklang für diesen gelungenen Tag gab es noch gutes Essen vom chinesischen Schnellimbiss.