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Autor Thema: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010  (Gelesen 52455 mal)

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Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #105 am: 18.12.2010, 19:31 Uhr »
Tag 22 3. Juli / McCarthy - Valdez

Die Vorbereitungen für den 4. Juli sind in vollem Gange und jeder Einwohner schmückt sein Haus.

Der Golden Saloon

Die Fußgängerbrücke, Blickrichtung McCarthy. Fahrräder, Motorräder und Quas sind auch erlaubt

Am späten Vormittag verließen wir bei Nieselregen McCarthy.

So sieht die McCarthy Road unter dem Schotter aus. Manchmal sieht man auch noch die Eisenbahngleise.

Das Wetter ist nicht sehr motivierend und so fahren wir fast ohne Zwischenstopp bis zum Richardson Highway. Von dort geht es in den Süden nach Valdez.

Die Wolken hängen tief, trotzdem erahnen wir wie imposant die uns umringenden Berge und Gletscher sind.



Der rollstuhlgerechte Weg zu den Aussichtsplattformen wurde erst vor 1 Woche vom Schnee freigeschaufelt. So sieht Sommerurlaub aus ;)


Weiter geht es entlang des Richardson Highways. Hier in Küstennähe sieht man alle paar Meter Wasserfälle




Bei Einchecken im Downtown B&B werde ich gleich mit Vornamen begrüßt noch bevor ich mich vorstelle. Woran das wohl liegt? ;)

Beim Kleinboothafen suchen wir auf Empfehlung des Motelbesitzers „Mike‘s Tavern“, finden sich aber nicht. Wir entscheiden uns für ein kleines italienisches Lokal („Alaska‘s Bistro“). Das Essen ist sehr gut, aber der Besitzer ist ein sehr unguter Typ. Die Mitarbeiter schreit er an, und die Gäste sind auch nur Bittsteller.

Ein Paar wollte den Tisch wechseln und am Fenster sitzen, darauf entgegnet er nur „definitely not“ in einem Tonfall, als ob man ihn gerade persönlich beleidigt hätte. Essen überteuert, dafür gibt es gratis WLAN. Eine Empfehlung ist das Lokal trotzdem nicht.


Unterkunft:  Downtown B&B Inn, Valdez, AK
gefahrene Kilometer: ca. 290

stephan65

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #106 am: 18.12.2010, 20:05 Uhr »
Herrliche Gletscher mal wieder, einfach schön! Eine Übersicht/Landkarte eurer Tour würde ich gerne mal sehen.


Wir entscheiden uns für ein kleines italienisches Lokal („Alaska‘s Bistro“). Das Essen ist sehr gut, aber der Besitzer ist ein sehr unguter Typ. Die Mitarbeiter schreit er an, und die Gäste sind auch nur Bittsteller.

Ein Paar wollte den Tisch wechseln und am Fenster sitzen, darauf entgegnet er nur „definitely not“ in einem Tonfall, als ob man ihn gerade persönlich beleidigt hätte.

 :shock: übel. Ich hoffe, die Warnung kommt bei denen an, die sie brauchen.

Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #107 am: 19.12.2010, 13:58 Uhr »
Hallo Stephan!

Eine Übersichtkarte liefere ich gerne nach. Hätte ich wohl besser am Anfang einfügen sollen.

Hier der Link zu Google Maps: http://bit.ly/eqZmON

Als Bild wäre es so klein (durch die lange Strecke nach Invuik in Richtung Norden), dass man nichts mehr lesen kann.

Der nächste Tag wird sehr von Bären geprägt :)

Saguaro

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #108 am: 19.12.2010, 15:18 Uhr »
Beim Kleinboothafen suchen wir auf Empfehlung des Motelbesitzers „Mike‘s Tavern“, finden sich aber nicht.

Schade, dass Ihr Mike's Tavern nicht gefunden habt und gut, dass du so offen über Alaska's Bistro berichtet hast  :daumen:. Solche Erfahrungen registriere ich immer und versuche sie - so weit möglich - bei einem Besuch zu vermeiden.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #109 am: 19.12.2010, 19:17 Uhr »
Tag 23 3. Juli / Valdez - Seward

Wir haben Tickets für die Fähre nach Whittier um 12:15.

Da nach dem Frühstück noch ein bisschen Zeit bis zur Fährfahrt bleibt, fahren wir in Seward Richtung Pipeline-Terminal dem Wasser entlang um uns die Umgebung anzusehen.

Wir kommen bei einer Lachsaufzuchtanlage vorbei, wo wir viele Angler am Ufer entdecken. Ich glaube zwar, fischen ist dort nicht erlaubt, aber das schien keinen zu  kümmern. Sie standen Rücken an Rücken und holten Lachs um Lachs aus dem Wasser. Sogenanntes „combat fishing“ = Kampffischen


Überall Lachse


Natürlich waren da auch die Weißkopfseeadler nicht weit und wir konnten Lachse und Adler gut beobachten. Es war herrlich den Adlern beim Kreisen zuzusehen.



Weißkopfseeadler im Flug


Als wir uns einen anderen Aussichtspunkt suchten gingen wir über eine Brücke, von der aus man in eine kleine Felsschlucht sehen kann, bei der ganz am Ende ein Wasserfall plätschert. Andere Touristen erzählen uns, sie hätten genau an dieser Stelle gestern einen Schwarzbären gesehen. Meine Mutter meint: „Das Non plus ultra wäre jetzt noch ein Bär!“.
Da wir nur noch gut 1 Stunde Zeit haben fahren wir die Sackgasse Richtung Pipeline-Terminal weiter, als auf einmal am Straßenrand 3-4 Autos stehen. Wir kombinieren sofort richtig und parken unser Auto auch. Es kann sich nur um eine Tiersichtung handeln.

Und was sehen wir, eine ausgewachsene Braunbärin mit 3 Jungen Gras fressend und spielend. Die Mosquitos sind hier zwar besonders lästig, aber die Gelegenheit muss genützt werden für Fotos und Videos. Das Autofenster ganz herunter gefahren fangen wir uns ein paar Stiche ein.





Zwei der Bären spielen miteinander, während das Dritte lieber Gras frisst.


Eines unserer Lieblingsvideos des Urlaubs, die spielenden Bären


Wir sind total entzückt und können unser Glück kaum glauben. Irgendwann müssen wir uns wieder losreissen und fahren zum Fährterminal das Auto verladen.

Als Fähre haben wir uns die Expressvariante, sie braucht 2h 45 Minuten, ausgesucht.

Wir sehen Seerobben, Weißkopfseeadler, viele Wasserfälle und Eisberge.


Ganz Whittier auf einem Foto

In Whittier geht es durch den Anton Anderson Memorial Tunnel, einspurig und abwechseln von Güterzügen und Autos genutzt. Länge 4050 Meter. Das Auto vor uns fährt starke Schlangenlinien und kommt immer wieder sehr knapp an die seitlichen Randsteine heran. Zum Glück verursacht es keinen Unfall direkt vor uns.

Jetzt sind wir also bereits auf der Kenai Halbinsel angekommen, das heisst unser Urlaub geht in die letzte Etappe über.


Das Wetter ist weiterhin sehr bewölkt, trotzdem beeindruckt uns die Landschaft sehr.



Unterkunft:  Salmon Bake Cabins, Seward, AK
gefahrene Kilometer: ca. 180

Mig

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #110 am: 19.12.2010, 20:12 Uhr »
SENSATIONELL!!!
danke für den tollen Reisebericht und die grandiosen Fotos und Videos!!!!!!!!!!!!!!!!

stephan65

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #111 am: 19.12.2010, 21:20 Uhr »
Hallo Stephan!

Eine Übersichtkarte liefere ich gerne nach. Hätte ich wohl besser am Anfang einfügen sollen.

Hier der Link zu Google Maps: http://bit.ly/eqZmON



Perfekt, Danke!  :daumen:

Easy Going

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #112 am: 19.12.2010, 21:45 Uhr »
Hallo Markus,

nach wie vor grandioser Bericht und für mich persönlich der letzte Tritt den ich schon lange mal gebraucht habe um endlich mal nach Alaska zu gehen. :D
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

sil1969

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #113 am: 20.12.2010, 17:56 Uhr »
Hallo,
wie immer tolle Fotos. Bei den Bären kann ich euch verstehen. Wir haben dieses Jahr auch eine Schwarzbärin mit 2 Kleinen gesehen (MN, SD, WY und zurück - mein abgeschlossener Reisebericht) im Grand Teton NP. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.
LG Silvia
LG Silvia

joke

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #114 am: 20.12.2010, 18:40 Uhr »
Bin immer noch dabei

Ein genialer Bericht mit traumhaften Fotos

Danke


Angie

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #115 am: 20.12.2010, 23:46 Uhr »

Hallo Markus,


jetzt bin ich wieder auf dem Laufenden.
Ich bin hin und weg und vor allen Dingen das Video mit den Bären hat es mir angetan :D Echt klasse!


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #116 am: 01.01.2011, 17:42 Uhr »
Entschuldigung für die lange Pause, zuerst keine Zeit, dann nach Weihnachten krank geworden. Jetzt geht es aber wieder jeden Tag weiter!


Tag 24 4. Juli / Seward

Kalbende Gletscher, Wale und Papageientaucher kommen uns in den Sinn, wenn wir an den Kenai Fjords National Park denken. Der Großteil ist nur per Boot oder zu Fuß erreichbar. Wir entscheiden uns für eine Tour mit Kenai Fjords Tours zum Northwestern Glacier.


Beim Büro am Hafen erkundigen wir uns, ob die Tour stattfindet, da es regnet und windet. Ja sie findet statt, es kann allerdings sein, dass das Boot am Golf von Alaska (offenes Meer)  wieder umdrehen muss aufgrund des Seegangs. In diesem Fall würden wir einen Anteil des Geldes zurück bekommen. Die Differenz auf die kurze Tour um genau zu sein. Wir hätten uns auch entscheiden können, die Tour zu stornieren.

Unser Boot

Kurz vor der Fahrt lässt sich die Sonne blicken, und so entscheiden wir uns für die Fahrt mit Risiko. Risiko deshalb, da wir bei einer verkürzten Route nicht zu einem Gletscher kommen.

Als wir ein paar Minuten auf dem Wasser unterwegs sind, versteckt sich die Sonne wieder und es beginnt wieder zu regnen. Das sind keine optimalen Voraussetzungen.

Doch schon bald können wir Seeotter, Weißkopfseeadler und Papageientaucher (Puffins) beobachten. Bei Fox Island lassen wir ein paar Kanufahrer an Land gehen.


Die Fotos sind kaum brauchbar, da unser Apparat bei diesen Bedingungen einfach keine entsprechend kurzen Verschlusszeiten schafft ohne extrem verrauschte Bilder zu haben.

Der Seegang wird immer rauer, je näher wir dem Golf von Alaska kommen. Die Wellen werden immer höher, betragen jetzt teilweise schon 1-2 Meter. Die Spucktüten sind schon eifrig in Verwendung. Wir haben gefallen daran gefunden und wären gerne weiter gefahren.

Kleinere Wellen, denn bei den großen mussten wir uns anhalten und konnten nicht fotografieren


Eine Familie mit kleinen Kindern meint unbedingt, trotzdem im Boot herum wandern zu müssen und zahlt dafür den Preis. Der Vater stürzt 2 mal und verletzt sich.

Der Kapitän entscheidet sich, Kehrt zu machen und zwischen kleineren Inseln den Rückweg anzutreten.



Auf einmal ertönt es durch die Lautsprecher, es seien Wale gesichtet worden, nicht weit weg von uns, wir machen uns auf den Weg dorthin.

Bald entdecken wir die Wale, Buckelwale um genau zu sein, und bleiben ca. 1 Stunde in ihrer Nähe. Da es noch immer stark regnet, sind die Fotos nicht besonders toll geworden.



Zurück in Seward nützen wir die gewonnene Zeit durch die kürzere Tour und gehen ins Alaska SeaLife Center. Es ist zum bersten voll, wir sind nicht die einzigen, die diese Idee hatten.

Wir sind fasziniert von den Papageientauchern. Sie können 70-80 Meter tief tauchen und benützen ihre Flügel als Flossen. Ein großer Seelöwe hat es uns besonders angetan.


Anschließend fahren wir zum Exit Glacier, der einzige Gletscher im Kenai Fjords National Park, der per Landweg erreichbar ist.

Kurz vor dem Begrüßungsschild des Nationalparks läuft uns ein Braunbär über die Straße, wir sind entzückt! Wir melden es einer Rangerin, da darum gebeten wird, Wildtiersichtungen zu melden. Es ist das erste Mal, dass wir eine Wildtiersichtungskarte ausfüllen können.

Wir gehen den sehr kurzen Weg zum Gletscher Viewpoint (ca. 700 Meter).


Weil uns das noch zu weit entfernt ist, versuchen wir den „End of Trail“-Trail, bei dem wir aber sehr oft die Hilfe anderer benötigen. Irgendwann geht es mit dem Rollstuhl einfach nicht mehr weiter und meine Mutter geht alleine weiter zum Gletscher, da es nicht mehr soweit sein konnte. Sie war dann doch noch 30 Minuten unterwegs.


Temperatur ganztägig 10-12° C

Unterkunft:  Salmon Bake Cabins, Seward, AK
gefahrene Kilometer: ca. 30

stephan65

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #117 am: 01.01.2011, 18:10 Uhr »
Zitat
Eine Familie mit kleinen Kindern meint unbedingt, trotzdem im Boot herum wandern zu müssen und zahlt dafür den Preis. Der Vater stürzt 2 mal und verletzt sich.
  :shit:  :platsch: :grins:

Schöne Gletscher-Bilder mal wieder...

Angie

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #118 am: 01.01.2011, 19:34 Uhr »

Hallo Markus,


erstmal alles Gute für 2011. Ich hoffe, du bist jetzt wieder vollkommen gesund.

Für das, wie schlecht das Wetter während der Bootsfahrt war, sind die Bilder aber hervorragend gelungen, wobei mir die Buckelwale, die Papageientaucher und die Gletscher am besten gefallen.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Saguaro

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #119 am: 02.01.2011, 11:18 Uhr »
Die Spucktüten sind schon eifrig in Verwendung. Wir haben gefallen daran gefunden und wären gerne weiter gefahren.

Ja wie, an der Verwendung der Spucktüten habt ihr Gefallen gefunden  :zwinker: :grins:? Der Seegang hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn ihr habt die Gletscher gesehen  :daumen:. Ich wäre bei der Aussicht auf Seegang bestimmt nicht an Board gegangen  :grins:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)