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Autor Thema: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010  (Gelesen 52522 mal)

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Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #120 am: 02.01.2011, 12:13 Uhr »
Die Spucktüten sind schon eifrig in Verwendung. Wir haben gefallen daran gefunden und wären gerne weiter gefahren.

Ja wie, an der Verwendung der Spucktüten habt ihr Gefallen gefunden  :zwinker: :grins:? D

Da hätte ich lieber noch einmal Korrekturlesen sollen.  :oops:

Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #121 am: 02.01.2011, 19:52 Uhr »
Tag 25 5. Juli / Seward - Homer

Der Tag startet mit Regen. Bei einem Einkauf bei Safeway nützen wir erstmal die prepaid Kreditkarte, die wir als Refundierung für die kürzere Bootstour bekommen haben. Den Rest des Geldes heben wir dann am Bankomaten ab.

Bald jedoch haben wir Glück und es wird sonnig. Wir fahren die Skilak Lake Road, eine landschaftlich reizvolle Alternative entlang des Sterling Highways.


Hier finden wir auch diese bezaubernde Cabin des U.S. Fish & Wildlife Services, die Upper Ohmer Lake Cabin


Idyllisch gelegen an einem kleinen See inklusive Boot. Laut Cabin-Gästebuch baden sehr oft Elche in diesem Teich. Hier würden wir gerne übernachten, nur haben wir weder Schlafsäcke, noch reserviert und wollen ja viel weiter in den Süden fahren.

Wir kommen an vielen Seen vorbei.

Zurück am Sterling Highway fahren wir mit Blick auf das Meer in Richtung Süden. Bei Clam Gulch fahren wir bis zum Strand, beobachten Muschelsucher und badende Jugendliche.


Nächster Stopp Ninilchik um die berühmte russisch-orthodoxe Kirche „Transfiguration of our Lord Church“ zu fotografieren. Sie liegt auf einer Anhöhe, umgeben vom Friedhof.



Der Stil der Türme gefällt uns sehr gut. Beim Verlassen des Geländes taucht wie aus dem Nichts ein Weißkopfseeadler auf, der nur 3-4 Meter über unseren Köpfen hinweg gleitet. Für ein Foto reicht die Zeit natürlich nicht.

Die restlichen Kilometer genießen wir einfach nur den Ausblick.


In Homer, der selbsternannten „Halibut Fishing Capital of the World“, also der Welthauptstadt des Heilbutfischfangs schlendern wir zuerst einmal dem Kleinboothafen entlang.


Anschließend erkunden wir die Umgebung des sogenannten Homer Spit, einer künstlich angelegten Landzunge, auf der sich einige Geschäfte und auch unsere Unterkunft, befinden.

Am Abend beobachten wir noch die unzähligen Möwen und Adler.


Ein Adler ärgert uns besonders, wir beobachten ihn in Summe sicherlich 30 Minuten, er bewegt sich aber immer erst wenn wir die Hoffnung schon aufgegeben haben und die Kamera ausschalten.



Ein Schwarm Dickschnabellummen (Wikipedia)


Hier in Homer merkt man um 23 Uhr schon so etwas wie eine leichte Abenddämmerung. Sind wir gar nicht mehr gewohnt.


Meine Mutter nützt noch den außen liegenden Whirlpool. Ich sichere in der Zwischenzeit die Fotos und hol noch ein paar Informationen über die Umgebung ein anhand der Werbebroschüren, als meine Mutter plötzlich ganz aufgeregt ins Zimmer stürmt und aufgeregt nach dem Fotoapparat verlangt. Es kreisten über dem Whirlpool einige Seekopfadler in unmittelbarer Nähe (weil Angler am Ufer standen). Leider waren die Adler schon wieder verschwunden als sie den Fotoapparat hatte.

Temperatur bis zu 17° C mit mäßigem Wind.

Unterkunft: Land‘s End Resort, Homer, AK
gefahrene Kilometer: ca. 30

Easy Going

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #122 am: 02.01.2011, 20:50 Uhr »
Hallo Markus,

wieder ein toller Tag !

Gruß Easy


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stephan65

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #123 am: 02.01.2011, 21:02 Uhr »

...nützen wir erstmal die prepaid Kreditkarte, die wir als Refundierung für die kürzere Bootstour bekommen haben.


Eine Kreditkarte quasi als Wechselgeld, amerikanischer gehts nicht.  :lol:


Das Foto ist sehr cool  8)


Angie

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #124 am: 02.01.2011, 23:48 Uhr »

Hallo Markus,


das war ja insgesamt ein toller Tag, auch wettertechnisch gesehen.
Schade, dass die Zeit nicht reichte, um den Seekopfadler zu fotografieren.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #125 am: 03.01.2011, 09:55 Uhr »

Eine Kreditkarte quasi als Wechselgeld, amerikanischer gehts nicht.  :lol:

Richtig. Allerdings wirklich eine gute Lösung (für den Betreiber) da die Karten erst bei der Refundierung aufgeladen werden. So müssen keine großen Geldbeträge gelagert werden. Wenn dann pro Tag vielleicht 100 Leute jeweils 100-150 Dollars zurückbekommen, summiert sich das.



Hallo Markus,

das war ja insgesamt ein toller Tag, auch wettertechnisch gesehen.
Schade, dass die Zeit nicht reichte, um den Seekopfadler zu fotografieren.


LG, Angie



Ja, wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Die Zeit für den Seeadler hatten wir schon, allerdings spielte er Spiele mit uns. Hat uns immer genau beobachtet. Da hätten wir vermutlich auch Stunden auf der Lauer liegen können.

Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #126 am: 03.01.2011, 13:51 Uhr »
Tag 26 7. Juli / Homer - Soldotna

Wir hatten vor, heute noch den Großteil des Tages in Homer zu verbringen, der Regen und Wind haben Homer aber seines Charmes beraubt.

Da wir schon in einer der Top Regionen des Fischfanges sind, möchten wir natürlich auch gern Fisch mit nach Hause nach Österreich nehmen. Beim Durchrechnen der Kosten (für die Kühlbox) und der Wahrscheinlichkeit, dass der Fisch die lange Reise trotzdem nicht übersteht, kaufen wir nur bereits geräucherten Lachs.

Weil das Wetter nicht gerade einladend ist, sich draußen aufzuhalten, besuchen wir ein Visitor Center über die Aleuten, den westlichsten Inseln Alaskas.

Als sich das Wetter bessert, entscheiden wir uns, die East End Road zu fahren. Sie führt auf einen Hügel, und wie ich im Internet recherchiert habe, soll man gute Ausblickspunkte auf Homer vorfinden. Wir fahren und fahren, wirklich gut wird die Aussicht allerdings nicht, außerdem sind wir fast die ganze Zeit von Bäumen umgeben.

Irgendwann wechselt der Fahrbahnbelag von Asphalt zu Schotter, wir fahren weiter und weiter. Doch was passiert jetzt, der Weg führt auf einmal wieder einspurig bergab. Im Wissen, dass wir hier keine gute Aussicht auf Homer finden werden, fahren wir trotzdem weiter, als auf einmal der Weg noch steiler bergab geht, und nach 6 oder 7 Spitzkehren sind wir wieder auf Meeresspiegel. Als uns vom Strand ein Quadbikefahrer mit Kopfschütteln entgegen kommt, wissen wir, die Straße ist wohl eher eine Quadbike-Strecke. Es beginnt leicht zu regnen. Wir schauen das wir wieder nach oben kommen, sollte die Strecke nass werden, wird es eventuell unmöglich.


Also umdrehen, 1. Gang einlegen, Geländeuntersetzung aktivieren und zügig Gas geben. Oben angekommen können wir uns über den Spaß gut amüsieren.

Bei der Fahrt Richtung Homer schauen wir aus dem Fenster um die Umgebung zu begutachten, als auf einmal etwas unseren Blick einfängt. Steht da wirklich ein ganzer Schwarm Kraniche? Weil sie sich kaum bewegen sind wir uns erst beim zweiten Blick sicher.


Wir fahren auch beim Seafarer's Memorial, Einer Statue zu Ehren der gestorbenen Seefahrer.


Zurück in Homer schauen wir noch einmal beim Strand vorbei und entdecken viele Weißkopfseeadler. Endlich gelingt es uns, sie ausgiebig zu fotografieren.





Den Rest der Strecke fahren wir im Regen bis nach Soldotna und machen gar keine Fotos.

Kurz vor Soldotna schalten wir das Navi ein um uns ins Stadtzentrum von Soldotna führen zu lassen. Wir haben nämlich keine Adresse unserer Unterkunft, und auf der Internetseite steht auch keine, nur eine Postfachadresse? mit der unser Navi nichts anfängt. Laut Internet und diversen E-Mails dürfte es ein echtes Schnäppchen werden. Eine Cabin mit 2 seperaten Betten, Klo und Dusche integriert um $67,50. Für Alaska fast zu günstig um wahr zu sein. Soviel kosten normalerweise die Cabins mit Klo und Dusche außerhalb.

Wir folgen also dem Navi und landen mitten im Wald, typisch denken wir uns. Eigentlich wollten wir ja noch tanken weil der Tank komplett leer ist, aber hier im Wald sehen wir nicht einmal Häuser geschweige denn eine Tankstelle. Wir fahren und fahren eine gefühlte Ewigkeit die Schotterpisten durch den Wald, als uns endlich ein Auto entgegen kommt. Wir halten es an.

Nach der ersten Skepsis warum wir es aufhalten, kurbeln sie dann doch die Fensterscheiben herunter. Ein älteres Ehepaar, dass hier in der Umgebung wohnt. Wir erklären unsere Lage und sie wollen uns helfen. Den Namen „Alaska Cozy Cabins“ haben sie schon gehört, wo das genau sei wissen sie jetzt nicht, weil sie ja selbst kein Motel brauchen, aber wir sollen ihnen zu ihrem Haus folgen.

Mitten im Wald biegen wir ab und stehen auf einmal auf einer großen Lichtung (ihr Grundstück). Sie holen aus dem Haus ihr Schnurlostelefon. Zum Glück haben wir eine Telefonnummer (aber kein Telefon). Mein iPhone möchte ich nicht aktivieren, um keine hohen Roamingkosten zu verursachen.

Am anderen Ende der Telefonleitung spricht ein älterer Herr. Weil die Wegbeschreibung so kompliziert ist, bringt uns unser Helfer direkt hin und überzeugt sich auch noch, ob die Cabin in Ordnung ist, bevor er uns verlässt.

Die Cabin selbst überzeugt uns nicht auf den ersten Blick, weder ist Bettzeug hergerichtet, noch kennt sich der ältere Herr, der im Moment seine Tochter (die Eigentümerin) vertritt aus, wie das Bett zu öffnen sei. Kalt ist es auch.


Nach einer halben Stunde, während der wir ein paar Sachen aus dem Auto holen für den morgigen Bärenausflug die wir in eine extra Tasche packen müssen, ist es auch endlich warm in der Cabin. Nur wie man von der Dusche und Spüle das Warmwasser aufdreht wusste der alte Herr nicht, naja, man kann ja improvisieren und Wasser wärmen (mit Hilfe des Herdes und Mikrowellenherd).

Alles in allem ist es eine nette kleine Cabin, die wirklich gemütlich ist und sogar über Internet per WLAN verfügt. 1 Bett ist im Erdgeschoß, das zweite in so einer Art erstem Stock, der auch als Spielecke für Kinder genutzt werden kann (Holzgitterzaun verhindert ein Abstürzen). Nur die Beschilderung um hin zu finden hätte besser sein können.



Wir freuen uns schon riesig auf Morgen, wenn wir zur Silver Salmon Creek Lodge fliegen werden. Wir können uns noch nicht richtig vorstellen, was uns erwarten wird.

Wir essen all unsere übrig gebliebenen Vorräte auf, ab jetzt werden wir keine mehr brauchen. Übermorgen sind wir schon wieder in Anchorage.

Unterkunft: Alaska Cozy Cabins, Soldotna, AK
gefahrene Kilometer: ca. 160

Angie

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #127 am: 03.01.2011, 15:56 Uhr »
Die Zeit für den Seeadler hatten wir schon, allerdings spielte er Spiele mit uns. Hat uns immer genau beobachtet. Da hätten wir vermutlich auch Stunden auf der Lauer liegen können.

Ich meinte die Seekopfadler am Abend, als deine Mutter alleine draußen war und rasch den Fotoapparat holen wollte. Und dann waren die Seekopfadler aber weg.


LG, Angie

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Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #128 am: 04.01.2011, 16:45 Uhr »
Bitte entschuldigt die vielen Fotos, ich glaube jedoch ihr werdet es verstehen. Einige haben ja schon auf unsere Erfahrungen mit der Silver Salmon Creek Lodge gewartet.


Tag 27 8. Juli / Bärentour Silver Salmon Creek Lodge

Ich fasse diesen Tag und den darauf folgenden Vormittag zu einem Bericht zusammen.

Auch wenn unser bisheriger Urlaub kaum zu übertreffen ist, wissen wir, der Ausflug in den Lake Clark National Park wird das Highlight des Urlaubs werden. Bereits im Vorfeld habe ich einen regen E-Mail-Verkehr mit dem Inhaber der Lodge, David Corray, gehabt, ob es möglich ist, mit dem Rollstuhl an so einer Tour teilzunehmen. Nach ein paar abklärenden Fragen entschieden wir uns einen Overnight Bearviewing Trip zu buchen.

Auf sehr kleinem Raum leben in der Nähe der Silver Salmon Creek Lodge zirka 80 Bären, die sich nicht um die Nahrung streiten müssen weil es reichlich davon gibt. Im Frühling Gräser im Überfluss, im Hochsommer Lachse in den zahlreichen Flüssen und im Herbst Beeren und Lachse.

Hier werden wir also den heutigen Tag verbringen und bis morgen am Vormittag bleiben.

Wir fahren zum Soldotna Airport, wo unser Trip beginnt und verschonten dabei sogar die Flugzeuglandebahn direkt neben der Cabin, die eine erhebliche Abkürzung wäre!


Unser Transport wird von Natron Air durchgeführt. Bei dichter Wolkendecke und leichtem Regen fliegen wir über das Cook Inlet etwa 40 Minuten zur Lodge. Schon kurz vor dem Landeanflug sehe ich auf meiner Seite (rechts) 3 Braunbären, wow!

Beim Landeanflug sehen wir bereits Fotografen, die weiter drinnen im Meer stehen und Bären fotografieren. Wir landen sehr sanft am Strand.

Schon kurze Zeit später kommt unsere Limousine, wie sie der Pilot nannte. Ein ATV (Quadbike) mit einem Anhänger mit zwei Sitzbänken.


Der erste Weg führt uns zur Lodge, wo wir unser Gepäck abladen können. Schon am Weg dorthin haben wir wieder ein paar Bären gesehen.


Wir bekommen ein Zimmer im Hauptgebäude im Erdgeschoß, wenn man das Wohnzimmer Richtung Stiegen verlässt, das erste Zimmer gerade aus. Wir können vom Zimmer aus direkt an den Strand sehen.

Unser Guide heißt Jenny (sie hat Biologie studiert), sie wird uns auch den ganzen Tag durch die Gegend führen.

Bereits vor dem Mittagessen gibt es einige besondere Highlights, stillende Bärenmütter mit Jungen und einen jungen Bären der von seiner Mutter verstossen wird und sich trotzdem selbst durchschlägt. Einmal wurde er erschrocken durch die Annäherung eines erwachsenen männlichen Bären und hat die Flucht ergriffen, direkt bei uns vorbei. Wir waren maximal 1-2 Meter von einander entfernt (siehe auch Video weiter unten).



Um 12:30 kehren wir zur Lodge zurück. Jetzt können wir uns ein bisschen aufwärmen und die Jacken trocknen. Ich nehme gleich vorweg, es hat den ganzen Tag durchgeregnet bei 13°C. Unserem Spaß tat das keinen Abbruch und den Bären war der Regen egal, es war windstill und das ist den Bären am angenehmsten.

Um 13:00 Uhr gibt es Mittagessen, Sheppards Pie. Als Nachspeise Windbeutel mit Schlagobersfüllung. Wir essen oben im Esszimmer, von wo aus man auf der einen Seite an den Strand sieht und beim Essen die Bären beobachten kann und auf der anderen in den Garten zwischen den Cabins sieht. Wie im Kino! :) Nach der Hauptspeise entscheidet sich ein Bär, den Garten näher zu erkunden. Die Skulptur vom stehenden Bären gefällt ihm besonders und er wirft sich in die gleiche Pose wie die Statue, leider dauerte das nur einen Augenblick und wir haben nur ein Foto, wie er „normal“ davor steht und sie mustert.




Gleich nach dem Mittagessen ziehen wir uns wieder all unsere warmen Sachen an, die inzwischen am Holzofen zum Trocknen lagen und gehen mit Jenny auf Bärenbeobachtung.


Die Beobachtung läuft meist so ab, dass man Bären findet und sich dann zu Fuß nähert. Da ich das nicht kann, sind wir im Anhänger sitzen geblieben, hatten aber Glück, dass die Bären das wussten und deshalb zu uns kamen. ;)

Einmal näherte sich meine Mutter mit Jenny zu Fuß bis auf vielleicht 10 Meter, sie beschrieb es als ein Gefühl, mit der Natur eins zu sein. Später sehen wir kleine Bären mit ihrer Mutter spielen.


Weitere Bären



Um 18:30 bemerkte Jenny, dass wir eigentlich schon wieder zurück in die Lodge fahren sollten um zu Abend zu essen. Wir waren schon wieder 5 Stunden draußen ohne jeglichem Zeitgefühl.

Das Abendessen bestand aus Huhn mit Gemüse, Kartoffeln und Brot. Als Nachspeise ein guter Pudding. Wir essen wieder oben im Esszimmer.

Nach dem Essen bleiben wir noch bei 22:30 sitzen und beobachten die Bären am Strand, einfach herrlich.


Auch Adler können wir beobachten, die sich den Nestern von Möwen nähern wollen, dann aber von den Möwen so stark attackiert werden, dass sie landen müssen um nicht aus der Luft zu fallen. Die Möwen knabbern an den Flügeln der Adler, das wirft sie aus der Flugbahn.

Alle Gäste einigen sich darauf, das morgige Frühstück um eine Stunde nach hinten zu verlegen (9 Uhr) um vorher an den Strand zu fahren um die Bären beim Muschelsuchen zu beobachten. Das ergibt sich nämlich sehr gut mit der stattfindenden Ebbe.

9. Juli Vormittag

Schon beim Aufstehen sehen wir von unserem Zimmerfenster aus einen Bären.

Um 7:00 in der Früh verlassen wir die Lodge und brechen zum Strand auf. Dieser Tag ist so gänzlich anders als der vorherige, die Sonne scheint und es sind nur ein paar Wolken am Himmel zu sehen.

Die Fotografen mit den Riesenobjektiven (400mm/2.8 aufwärts) sind alle mit hüfthohen Gummistiefeln raus ins Meer gewandert, da die Bären bei Ebbe zuerst ganz hinaus zum Meer gehen und dann Stück um Stück wieder zum Strand.

Ich kann ja nicht gehen, daher entschied sich Jennys Mann, der auch Guide bei David ist, dass es auch möglich sein müsste durch den Schluff (sehr schlammartiger Sand, fast Treibsand) zu fahren. Jenny soll allerdings vorsichtig sein und nur dort fahren wo ihr Mann   sagt. Für Jenny ist diese Fahrt ein Novum, ihr Mann hat das schon öfter gemacht und weiß aus leidvoller Erfahrung, wie es ist, ein ATV bis zur Sitzbank im Schlamm versinken zu sehen.


Auf diese Art fahren wir also gute 200 Meter auf sehr weichem Sand und nähern uns den Bären. Sie sind zu diesem Zeitpunkt immer noch gute 100-200 Meter entfernt, wir haben allerdings das Meer auf unserer Seite und mit der Zeit kommen die Bären immer näher bis auf 10 Meter an uns heran. Man hört  deutlich wie sie die Muscheln knacken und beim Fressen laute Schmatzgeräusche. Manche Bären lernen von ihren Müttern, die Muscheln im Sand zu riechen und finden sie so bis zu einer Tiefe von 40 cm. Allerdings beherrschen nicht alle Bären diese Technik.


Fotografen links, Bär rechts


Jetzt mussten wir uns schön langsam wieder auf den Weg zurück zur Lodge machen, für das Frühstück. Kurz vorher sehen wir noch einen sehr großen Bären grasen. Jenny sagte, sie habe ihn schon lange nicht mehr gesehen.

Die Lodge

Gefüllte Käseomeletts mit frisch gebackenen Weckerln und Hashbrowns stärken uns für den Rückflug. Gefrühstückt haben wir im Wohnzimmer zusammen mit den Guides. Generell ist im Haus eine sehr familiäre Atmosphäre, man fühlt sich sehr willkommen. Während unseres Aufenthaltes waren noch 6 weiter Gäste in der Lodge. Für bis zu 15 ist sie ausgelegt, es werden allerdings gerade noch 2 oder 3 Cabins errichtet.

Beim Rückflug haben wir wolkenlosen Himmel und sehen ganz entfernt sogar Mt. McKinley (Denali).

Video unseres Trips


Fazit

Wir haben lange überlegt ob wir diesen nicht ganz billigen Ausflug machen wollen, im Nachhinein betrachtet war es das Juwel des ganzen Urlaubs. Wir hatten das Glück, dass der Lachswanderung kurz bevor stand. Das bedeutete, dass die meisten Bären schon an den Strand gekommen sind in Erwartung der Lachse, aber noch Gras fressen mussten, und dadurch lange sichtbar blieben.

Während der Lachswanderung fressen sie angeblich die Fische und verstecken sich ein paar Minuten später wieder im Wald.

Ohne zu übertreiben und auch wenn es unglaubwürdig klingt können wir sagen, dass die ganze Zeit kaum eine Minute verging, in der wir keinen Bären gesehen haben!

Für mich war es einer der besten Tage meines Lebens!

Danke an das ganze Team der Silver Salmon Creek Lodge, allen voran David und unserer Führerin Jenny!

Achja, man kann sich im Freien gänzlich selbständig bewegen wenn man möchte.

Unterkunft: Silver Salmon Creek Lodge, Lake Clark National Park, AK
gefahrene Kilometer: ca. 20

stephan65

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #129 am: 04.01.2011, 16:58 Uhr »
Phänomenal, die Tierfotos! Besonders das von dem echten vor dem falschen Bären, und die mit den Babys...  :daumen: :lachen07:

Easy Going

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #130 am: 04.01.2011, 17:30 Uhr »
Wow!
Gruß Easy


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Angie

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #131 am: 04.01.2011, 21:50 Uhr »

An den Fotos wäre ich jetzt fast festgeklebt :D Die sind ja der Wahnsinn pur!!! Die ganze Zeit Bären über Bären, in jeder Größe, ich bin schwer beeindruckt :D

Deine Mutter scheut auch keinerlei Straßen und Pisten, stimmt's? :wink:


LG, Angie

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #132 am: 04.01.2011, 22:05 Uhr »
Hallo Markus,
noch mal Fragen hinterher:

wie viel Zeit hattet Ihr am Vormittag des zweiten Tages bis zum Rückflug - also ging es nach dem Frühstück noch mal zu den Bären oder stand dann der Rückflug an ?

Hattet Ihr auch über Katmai nachgedacht und falls ja - was gab den Ausschlag für Salmon Creek (daß es so super werden würde konntet Ihr ja vorher nicht wissen)?
Gruß Easy


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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #133 am: 04.01.2011, 23:42 Uhr »
Wahnsinn!!!!

Ein tolles Erlebnis. ...... ich finde übrigens das Bild aus dem Video mit dem Bären und den vier? Möwen dahinter total lustig.

Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #134 am: 05.01.2011, 10:20 Uhr »
Hallo Markus,
noch mal Fragen hinterher:

wie viel Zeit hattet Ihr am Vormittag des zweiten Tages bis zum Rückflug - also ging es nach dem Frühstück noch mal zu den Bären oder stand dann der Rückflug an ?

Hattet Ihr auch über Katmai nachgedacht und falls ja - was gab den Ausschlag für Salmon Creek (daß es so super werden würde konntet Ihr ja vorher nicht wissen)?

Hallo,

Gern beantworte ich zusätzliche Fragen zur Lodge. Am Vormittag hat man ca. 2 Stunden Zeit für Beobachtungen, wir nutzten sie am Strand, mussten also nach dem Frühstück relativ zügig zum Strand fahren (nur einmal kurz stehen geblieben für 2-3 Minuten für einen Bären) um unseren Rückflug zu erwischen (um 9:45 oder 10 Uhr)

Ja wir haben auch über den Katmai nachgedacht, uns hat es allerdings weniger gefallen, dass es dort Beobachtungsplattformen mit Zeitbeschränkungen gibt, und die typischen Bär fängt Lachs Fotos vom Katmai hätten wir zu dieser Zeit vermutlich sowieso nicht machen können mangels Lachse. Außerdem ist Katmai noch teurer für (unserer Meinung nach) weniger Leistung und mehr Besucher, außer man bleibt mehrere Tage, dann wird es im Katmai günstiger. Das liegt wahrscheinlich zum Teil daran, dass man zum Katmai National Park fast doppelt solange fliegen muss und Flugstunden teuer sind.

Uns gefiel einfach das Gesamtkonzept der Silver Salmon Lake Lodge besser. Einzig die Fahrt in diesen Anhängern ist sehr holprig, da sie nicht gefedert sind :)

Das der Ausflug zur Silver Salmon Lake Lodge sehr toll werden würde ahnten wir schon anhand von Reiseberichten in diesem und anderen Foren. Wie toll, das kann man im vorhinein nie wissen, es ist ja zum Glück kein Zoo. :)

Meine Mutter möchte noch anmerken, dass zu wenige Fotos und Videos im Bericht sind ;)