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Autor Thema: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas  (Gelesen 17874 mal)

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emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #15 am: 04.06.2016, 14:42 Uhr »
Kurz nachfragen statt editieren hätte auch geholfen, eine Erlaubnis hatte ich...
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usa-rookie

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #16 am: 04.06.2016, 20:05 Uhr »
Liest sich schonmal spannend...  :D Bin gespannt auf eure weiteren Abenteuer..
Danke für die Kosten Aufstellung  :)

LG Romy

NähkreisSteffi

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #17 am: 05.06.2016, 17:11 Uhr »
Das hört sich interessant an, bin mal gespannt, was ihr so erlebt habt.

Viele Grüße

Steffi

emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #18 am: 06.06.2016, 18:23 Uhr »
Kurz zur Erklärung:
Ich wollte mich nicht mit fremden Federn schmücken, sondern hatte lediglich ein paar Bilder von Innenraum des Wohnmobils eingefügt, die nicht von der eigenen Kamera waren und diese auch als downloads deklariert. Diese wurden, inklusive der dazu gehörigen Textpassage, vom Mod entfernt. Googelt also einfach selbst, es war ein Roadbear 19-22ft Class C

08.03.2016 Tag 4: St. Louis



In der ersten Nacht wurden wir mehrfach wach, was aber wohl an den noch ungewohnten Geräuschen lag und nicht am Bett, das fanden wir im Gegensatz zur Meinung aus vielen anderen Reiseberichten sehr bequem. Die Isolierung, sowohl Wärme als auch Schall, ist nicht die Beste und die Geräuschkulisse auf dem Parkplatz eines 24h Marktes etwas höher als auf einem Campground, dennoch wachen wir an diesem Morgen recht entspannt und gut erholt auf. Walmart erlaubt ausdrücklich das Overnight RV Parking auf den Parkplätzen der meisten Märkte, verbietet aber die Nutzung der Markise, das Grillen und auch die Nutzung des Stromerzeugers, den fast alle RV´s in den USA an Bord haben. Natürlich halten wir uns an die Regeln der kostenlosen Übernachtungsstätte und brühen unseren Kaffee auf traditionelle Weise mit siedendem Wasser vom Gasherd auf anstatt die elektrische Kaffeemaschine per Generator zu betreiben.

Während des Frühstücks versuche ich die Prepaid Simkarte zu aktivieren, was aber einfach nicht gelingen will. Beim Kundenservice im Walmart wird uns geholfen, so dass wir kurz später mit Google`s Hilfe die Entscheidung zu einem Vormittag in St. Louis treffen. Die Gateway Arch wollen wir nur von außen sehen, das Courthouse wird besichtigt und wenn wir schon mal hier sind machen wir noch die Tour durch die Budweiser Brauerei mit. Unser Tagesziel ist der 350 Meilen entfernte Whispering Wood Campground der zu einem von Indianern betriebenen Casino in Oklahoma gehört.

Auch mit einem Wohnmobil stellt das Parken in St. Louis kein Problem dar. Natürlich muss man beim Fahren in der Stadt auf die Höhe achten und immer an das Heck denken, das ein bisschen ausschlägt, aber durch die großzügigere Städteplanung in Amerika ist das eigentlich kein wirkliches Problem. Vielleicht kommt mir da aber auch zu Gute, dass ich 12 Jahre lang beruflich große LKW gefahren bin…



Die Gateway Arch hat schon eine beeindruckende Größe, leider ist momentan rund herum Baustelle und man kann keine wirklich schönen Bilder machen. Ganz in der Nähe ist das alte Gerichtsgebäude (Old Courthouse) in dem man in Ausstellungen zu verschiedenen Themen vieles über die Geschichte der vereinigten Staaten und der Besiedlung des Westens erfährt. Das Gebäude ist aufwändig saniert worden, man kann sich frei bewegen und alles ist kostenlos.








Vor ca. 100 Jahren sah die Karte noch anders aus

Unser nächster Stopp ist die Firma Anheuser-Busch die in St. Louis die Budweiser Brauerei betreibt. Die kostenlose Führung durch die Ställe der weltberühmten Pferde und die Produktionsstätte des Bieres ist sehr interessant und touristenfreundlich in einfaches Englisch gepackt. Bei der Kostprobe während der Tour wünsche ich mich allerdings doch nach Bitburg oder Warstein…







Die 5 verbleibenden Stunden Fahrzeit bis zum Indigo Sky Casino werden zur echten Tortur für die Scheibenwischer, denn wir kommen in eine Unwetterfront die es in sich hat. Glücklicherweise nehmen die Niederschläge eine kurze Auszeit als wir den Interstate verlassen um ein Stück Route 66 unter die Räder zu nehmen. Das 4-spurige Stück der alten 66, das durch die Ortschaft Devils Elbow führt, haben wir in einer Reportage gesehen, es ist noch original und gut erhalten.



Wir erreichen unseren ersten Campingplatz in der Dunkelheit. Nachdem wir uns eine Site ausgesucht haben und die Bezahlung an der Hotelrezeption im Casino erledigt war, machten wir uns daran die Wasseranlage im RV in Betrieb zu nehmen. Gespült, gefüllt und aufgeheizt verfügten wir nun endlich über eine Dusche, eine Wohltat nach der Katzenwäsche heute Morgen. Da es uns zum Grillen noch zu kalt ist, kochen wir auf dem Herd und schlendern zum Abschluss noch eine Runde durch das Casino vor dem schlafen gehen.
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Inspired

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #19 am: 06.06.2016, 22:48 Uhr »
Kurz nachfragen statt editieren hätte auch geholfen, eine Erlaubnis hatte ich...

Ja, dann tut es mir Leid. Vielleicht postest du (um weitere Missverständnisse zu vermeiden) dann gleich mit, woher die Bilder konkret stammen und dass du die Bilder nutzen darfst :)

emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #20 am: 08.06.2016, 22:38 Uhr »
09.03.2016 Tag 5: Oklahoma

Wenn sich schon die Möglichkeit bietet nutzen wir sie auch und gehen zum Frühstücken ans Buffet im benachbarten Casino. Für 7.99$ p.P. vernichten wir leckere Lebensmittel in großen Mengen, nach etwa einer Stunde habe wir das morgendliche Schlemmen beendet und regen die Verdauung durch einen kleinen Fußmarsch an. Ein paar hundert Meter vor der Casino Einfahrt wollen wir noch das Oklahoma State Sign fotografieren, gestern Abend war es ja zu dunkel.



Zurück am WoMo beginnen wir den Rückbau. Wassertank füllen, Strom abklemmen und das erste Mal Abwasser entsorgen. Unsere Nachbarn, ein älteres Paar aus Kanada, sehen schnell das wir offensichtlich Anfänger sind und versorgten uns mit Smalltalk und Tipps rund ums Camping. Während dieses Trips sollten wir noch viele Camper kennen lernen, die ausnahmslos sehr kontaktfreudig und freundlich sind.

Unser heutiges Ziel, der Arcardia Lake State Park, liegt nur 180Meilen entfernt und wir können es langsam angehen lassen. Die Recherche nach „Arcardia Lake“, die ich schon zuhause gemacht hatte, hätte übrigens fast zu ernsthaften Eheproblemen geführt – so heißt nämlich nicht nur der State Park, sondern auch eine Schauspielerin die aus Erotik und Pornofilmen bekannt ist. Schon doof wenn diese Einträge im Suchverlauf des gemeinsam genutzten PC´s auftauchen…

Wenn ihr mal nach Oklahoma kommt, fahrt einfach vorbei – da ist nix! Die Suche nach Sehenswürdigkeiten oder irgendetwas das erwähnenswert wäre ergab nichts, also sind wir knapp die Hälfte unserer Tagesetappe über die alte Route 66 gefahren. Auf dieser Strecke haben wir aber die günstigste Tankstelle auf dieser Reise gefunden und für 1,48$/Gal. vollgetankt.







Gegen 14.00Uhr kommen wir im Park Office an und die nette Dame hinter dem Tresen erklärt uns was uns hier im Park alles erwartet. Wenn wir viel Glück haben könnten wir eventuell noch einen Bald Eagle sehen, die hier immer überwintern. Leider kam es nicht dazu. Unter Mithilfe des Campground Host, eine Art Platzwart, finden wir einen der letzten beiden freien Stellplätze und können somit schon am Nachmittag den Grill und die Campingstühle auspacken.



Auch wenn kein Adler dabei war haben wir in diesem Park eine große Menge an Vögeln und anderem Kleintier gesehen. Auch ohne Wohnmobil ist der Arcardia Lake durchaus einen Besuch wert.




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Gitania

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #21 am: 09.06.2016, 08:23 Uhr »
Guten Morgen,
freue mich über deinen Bericht und das ihr mit dem WoMo unterwegs seit. Wir werden ja im Herbst das erste Mal mit dem WoMo unterwegs sein und für uns ist dann auch erst mal alles neu.
Habt ihr euch schon mit dem wenigen Platz arrangiert?
Eine Bitte, kannst du nicht die Bilder gleich bissel größer machen ?
LG
Gitania

emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #22 am: 09.06.2016, 09:38 Uhr »
Zitat
Habt ihr euch schon mit dem wenigen Platz arrangiert?
Für 2 Personen ist der Platz OK. Klar ist es eine Umstellung schlafen, kochen und wohnen auf engstem Raum aber dafür hast du eben auf einer Rundreise den Vorteil nicht ständig die Koffer ein und auspacken zu müssen wenn du von Hotel zu Hotel ziehst. Ein größerer RV bietet natürlich mehr Platz im Innenraum, büst aber auch viel an Wendigkeit ein.
 
Zitat
Eine Bitte, kannst du nicht die Bilder gleich bissel größer machen ?
Ich füge die Bilder über http://www.bilder-upload.eu ein, die Seite generiert leider nur ein kleines Vorschaubild. Wenn du das Bild anklickst wird es größer.
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emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #23 am: 09.06.2016, 23:23 Uhr »
10.03.2016 Tag 6: Shamrock, Texas

Wir beginnen den Tag mit einem feudalen Frühstück. Dank unseres umfangreichen Grundeinkaufs fehlt es an nichts und beim Duft von heißem Kaffee und gebratenem Bacon, musikalisch begleitet vom örtlichen Country Music Sender, startet so ein Tag irgendwie viel schöner als zuhause. Bei 185 Meilen Tagespensum für heute können wir es wieder langsam angehen lassen und drehen noch eine Runde durch die Morgensonne am See.





Während Denise die Spuren des Frühstücks beseitigt und sich um den Innenraum kümmert, räume ich den Außenbereich auf und packe Grill und Campingstühle zurück in den Keller (so haben wir das große Staufach am Heck, unter dem Bett genannt). Da mein Part schneller erledigt ist, geselle ich mich noch mit einem Kaffee zu unseren temporären Nachbarn. Unser Smalltalk dreht sich so um dies und das und als die Beiden erwähnten dass sie nun 20 Jahre verheiratete sind fällt es mir brennend heiß wieder ein – heute ist ja unser erster Hochzeitstag.

Alarm! Katastrophe! Houston, wir haben ein Problem!!

Warum hat sie sich denn heute Morgen nichts anmerken lassen? Hier bekomme ich ja noch nicht mal einen Strauß Blumen, also gehe ich ohne auch nur eine Kleinigkeit für sie zu haben zurück zu ihr und wünsche ganz kleinlaut “Alles Gute zum Hochzeitstag“, aber schaue zu meiner Überraschung in ein ganz entsetztes Gesicht – Denise hatte es auch vergessen. Bei der Vorbereitung unserer Tour war dieser Tag eigentlich immer präsent, immerhin sind wir jetzt ein Jahr nach unserem Jawort in Las Vegas wieder auf dem Weg dorthin, dass wir es aber Beide vergessen hätte ich nicht gedacht. Die absolute Entspannung im Urlaub scheint ja zu funktionieren.

Unser Weg führt zunächst ein Stück durch Oklahoma City, bevor wir wieder auf den Interstate fahren. Sobald man aus der Stadt raus ist, beginnt wieder das, was wir vom Bundesstaat Oklahoma schon kennen. Das absolute Nichts in Form von meilenlang aneinandergereihten Feldern und Weiden. Für einen kurzen Zwischenstopp finden wir einen Cherokee Trading Post nebst hauseigener Büffelherde, mein persönliches Highlight hier waren die Stahlkappencowboystiefel mit öl- und säurefester, rutschhemmender Sohle für 129,90$. Anscheinend haben auch Cowboys inzwischen eine Unfallverhütungsvorschrift.







Unser geplanter Zwischenstopp am Route 66 Museum in Clinton, OK fand dann am frühen Nachmittag statt. Da die benachbarte Imbissbude geschlossen hatte, stärkten wir uns mit einem kleinen Snack aus eigenen Beständen und einem frisch gekochten Kaffee, für den das bordeigene Aggregat die nötige Energie lieferte. Für einen moderaten Eintrittspreis erhält man Einlass in ein bemerkenswert sauberes und aufschlussreiches Museum. Aus den Exponaten hat man kleine Szenen aufgebaut, vom Bau bis zum Zerfall der Mother Road. Die kleine Ausstellung ist nur 1 Minute von der Ausfahrt der I-40 entfernt und bietet eine nette Abwechslung zum übrigen Nichts dieses Staates…





An der Staatsgrenze nach Texas liegt der kleine Ort Texola. In einem Reiseführer haben wir gelesen, dass es hier das kleinste Gefängnis der Welt zu besichtigen gibt und das wollen wir noch tun. Es entpuppt sich als baufälliges Gebäude, auf das es keinerlei Hinweisschilder gibt und das in einem sehr ungepflegten Wohngebiet liegt. Die Stadt ist größtenteils verlassen und die Überreste wird man wohl in Kürze als Geisterstadt besuchen können.









2 Abfahrten weiter verlassen erneut den Interstate, um am südlichen Ende von Shamrock auf einem kleinen Campground ein zu kehren. Es handelt sich um einen Sandplatz mit Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüssen und einem Briefkasten in dem man 15$ pro Nacht deponiert. Plätze wie diesen, auf denen die Bezahlung auf Vertrauen basiert, sieht man in den USA immer wieder und für eine Nacht finden wir es vollkommen ausreichend. Da wir schon bei der Fahrt über die Hauptstraße gesehen haben, dass hier das meiste geschlossen hat oder ganz verlassen ist, bleiben wir an einem warmen Sommerabend noch lange bei Grillwürstchen und Dosenbier draußen sitzen.
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emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #24 am: 13.06.2016, 23:56 Uhr »
11.03.2016 Tag 7: The Lone Star State

Heute soll es wieder mehr zu sehen und weniger zu fahren geben. Die 130 Meilen Etappe für heute sieht Stopps in McLean, Groom, Panhandle und Amarillo vor und endet schon am frühen Nachmittag am Palo Duro Canyon.

Da es hier nichts zu sehen gibt und der RV Park ja eigentlich nur ein Nachtparkplatz ist, brechen wir  recht früh auf. Pünktlich zur Öffnung um 9.00 Uhr stehen wir vor dem Devil´s Rope Museum in McLean, das ist einfach so skurril, dass wir es sofort nach Entdeckung im Internet in die To-Do-Liste aufgenommen haben. Entgegen seinem Namen hat das kleine, private Museum mehr als nur Stacheldraht zu präsentieren und die Eigentümerin kann die ein oder andere Geschichte über das Leben an der Route 66 zu Glanzzeiten und heute erzählen. Da sie keinen Eintritt verlangt und wir schon ein bisschen Geld hier lassen möchten um diesen Ort zu erhalten, kaufen wir im Souvenirshop ein und runden mit einem guten Tip auf.









Der nächste Stopp ist schon Meilen vorher zu sehen. Es ist Groom, dank des riesigen Kreuzes kann man es gar nicht verfehlen. Das ca. 60 Meter hohe Kreuz wird von mehreren mannsgroßen Skulpturen umringt, die Stationen von Jesu´s Kreuzweg zeigen. Auch für uns als Atheisten eine durchaus sehenswerte Sache auch wenn wir den christlichen Souvenirshop nicht besucht haben. Des Weiteren gibt es in Groom noch einen schiefen Wasserturm zu bestaunen. Der gehört zu einem Truckstop und war entweder als Werbegag geplant oder ist auf Grund einer Wette entstanden. Welche der beiden Varianten stimmt könnt ihr selbst rausfinden, mir war es egal.







Einen kurzen Fotostopp mussten wir noch bei der Slug Bug Ranch einlegen. Analog zur weltberühmten Cadillac Ranch, wurden hier VW Käfer halb eingebuddelt und dienen seither als Graffititräger. Die benachbarte, schon halb zerfallene Tankstelle bietet ebenfalls einige Motive für Hobbyfotographen, sofern man sich nicht vom Klapperschlangenrasseln abhalten lässt.





Gegen Mittag laufen wir in Amarillo ein, unser Ziel hier ist The Big Texan, bekannt für sein Steakhaus mit dem 72oz Steak. Wer das über 2 Kilo schwere Stück Rindfleisch inklusive der Beilagen in unter einer Stunde verdrückt bekommt das Gericht kostenlos, wer nicht bezahlt den vollen Preis von 72$ plus Tax. Das große Steak ist ohnehin nicht unser Ziel und die Warteschlange vor dem Restaurant enorm und so ziehen wir nach einigen Fotos weiter unseres Weges gen Palo Duro Canyon, wenigstens gibt es einen kleinen Imbiss in Form von 2 Hotdogs an der Tanke.





Die Dame an der Kasse des Canyon hatte keine guten Nachrichten für uns: „Sorry Honey, i cant´t give you  a site without a reservation“! Wir drehen also erstmal um, buchen und bezahlen eine Campsite außerhalb des Canyons (direkt vor der Einfahrt gibt es einen Campingplatz) und kehren dann zurück um ein Tagesticket zu lösen. Das Visitor Center im Park soll unser erstes Ziel werden. Beim Aussteigen aus dem Wohnmobil ist mein Smartphone schneller als ich und so lade und installiere ich ungewollt die amerikanische Version der „Spiderman App“ – ist wohl nicht mein Tag heute…











Der Palo Duro Canyon wird oft als Texanisches Pendant zum Grand Canyon gehandelt und das zu recht. Tolle Felsformationen, ewig lange Schluchten und eine besonders große Vielfalt an Tieren. Wir wandern ein paar schlecht beschilderte Trails entlang und verlassen, leider schon vor Sonnenuntergang, den Park. Am Ausgang des Parks findet man ein paar Longhorn Rinder, Teil der Official State of Texas Longhorn Herd. Die Größe der Hörner ist schon beeindruckend, da möchte man nicht im Weg stehen wenn das Tier sauer ist, aber wer kam bitte auf die Idee die 3 Rinder T-Bone, Omelett und Brisket zu nennen?



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emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #25 am: 15.06.2016, 00:15 Uhr »
12.03.2016 Tag 8: The Midpoint

Nach dem Aufwachen stellen wir fest, dass wir über Nacht Nachbarn bekommen haben. Wir haben wohl so fest geschlafen, dass wir die Ankunft und das Aufbauen des 5th wheel trailers, ein Wohnwagen in Form eines kleinen Sattelschleppers, nicht mit bekommen haben. Nach dem Frühstücken und ein wenig Unterhaltung mit den temporären Nachbarn nehmen wir die heutige 140 Meilen Etappe unter die Räder.

Der erste Zwischenstopp findet an der Cadillac Ranch ein paar Meilen westlich von Amarillo an der I-40 statt. Wer dort hin möchte, sollte vorher besser auf die (gedruckte) Landkarte schauen, denn werde Navi noch Smartphone wollten die Strecke finden. Vor Ort sind wir etwas enttäuscht. Es gibt keinen Parkplatz, lediglich einen mehr oder weniger befestigten Parkstreifen am Straßenrand der zum Parken eines Wohnmobils nur mäßig geeignet ist. Da das Sprayen an den Caddis ausdrücklich erlaubt ist, ist ein penetranter Lack und Treibmittelgestank allgegenwärtig und leere Spraydosen rechts und links des 150 Meter Fußwegs von der Straße zu den eingegrabenen Autos gehören zum Bild. Kann man mal anschauen, einen Umweg würde ich dafür aber nicht fahren…





Ein bisschen weiter westlich in Adrian, TX ist der vermutliche Mittelpunkt der Route 66. Durch viele Änderungen im Streckenverlauf über die letzten Jahrzehnte und heute teils große Lücken ist eine Mitte eben nur zu schätzen und nicht mehr zu ermitteln. Das Midpoint Cafe in Adrian, dass heute als Lieferant für unseren Mittagssnack geplant war, hat leider geschlossen, also gibt es wieder nur ein paar Bilder fürs Fotoalbum und schon ziehen wir weiter.





Eigentlich wollen wir wieder ein Stück der alten Route fahren und verlassen kurz vor der Staatsgrenze bei Hereford, TX den Interstate 40, doch nach ein paar Kilometern wird die alte 66 zur Dirtroad und das wollen wir unserem kleinen Straßenbären nicht antun. Dafür besuchen wir die Ruine des Hotels, dass genau auf der Stateline und somit in 2 Zeitzonen steht, auch wir drehen die Uhren mal wieder zurück.





Unser Campingplatz, der Cactus RV Park, liegt in Tucumcarie mitten in der Stadt. Nach dem Einchecken suchen wir uns eine Coin Laundry und eine Einkaufsmöglichkeit, die Wartezeit im Waschsalon überbrücken wir mit einer Erkundung des Nahbereichs per Pedes. Auch hier haben knapp 50 Prozent aller Geschäfte und Restaurants geschlossen und die Anzahl der offensichtlich verlassenen Wohnhäuser im Stadtkern ist hoch. Aber auch heute ist der Einfluss der Route 66 noch überall zu sehen, sogar in der Wandgestaltung des Wäscherei und des Supermarktes.





Das fußläufig erreichbare Restaurant verführt uns dazu, heute Abend auswärts zu essen und einen kurzen Abendspaziergang durch das erleuchtete Städtchen in New Mexico zu machen. Dank Kabelanschluss an unserem Standplatz können wir den Tag mit regionalem Fernsehen beenden.



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BigDADDY

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #26 am: 17.06.2016, 10:32 Uhr »
Nur zur Info:

bin an der Brauerei zugestiegen! Absolut interessante Aktion und Route. Rückt zusammen!
Reducing Truck Traffic since 2007!

sil1969

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #27 am: 18.06.2016, 09:25 Uhr »
Ich verfolge den Bericht auch. So eine WoMo-Überführung schwirrt mir auch schon lange im Kopf herum.
LG Silvia

emsar39

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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #28 am: 18.06.2016, 19:01 Uhr »
Da es leider wieder ein paar Tage gedauert hat gibt es heute 2 Teile. Den Dabeigebliebenen und Dazugestoßenen viel Spass beim lesen.

13.03.2016 Tag 9: New Mexico

Der Typ im Radio erzählt irgendwas von einer Umstellung der Uhr “Daylight Saving Time”, anscheinend stellen die Vereinigte Staaten die Uhr nicht gleichzeitig mit Europa um. Aber das Umstellen der Uhren ist ja inzwischen eine alltägliche Tätigkeit geworden, schade um die wieder verlorene Zeit.

Nach der Morgenmahlzeit rechnen wir mal ein bisschen um zu sehen wieviele unserer angedachten Ziele wir noch sehen können ohne unsere inkludierten Meilen zu sehr zu überschreiten. Auch ein kleiner Kassensturz gehört zur Rechenstunde, nur um nachher keine böse Überraschung zu erleben. Wir kommen zu dem Schluß das alles im grünen Bereich ist, wie auch erwartet, und wir können die Tour ungehemmt fortsetzen. Ein kleines Problem haben wir allerdings, als wir sehen das es an unserem nächsten Etappenziel Gallup, NM Nachttemperaturen unter dem Gefrierpunkt hat, dass wir uns ab Gallup bis hinter das Monument Valley auf etwa 2000 Höhenmeter bewegen hatte ich nicht auf dem Schirm. Zum Umplanen ist es jetzt zu spät, also müssen wir das Risiko eines Frostschadens in Kauf nehmen. Im Gespräch mit anderen Campern wurde uns empfohlen das Abwassersystem mit Frostschutzmittel zu sichern und uns ansonsten keine Gedanken zu machen, wenige Stunden in geringem Frost seien kein Problem.

Den Abstecher zum El Malpais streichen wir in beiderseitigem Einverständnis von der Liste und ersetzten ihn durch eine Einkaufstour bei Walmart. Heute haben wir knapp über 300 Meilen oder ca. 6 Stunden Fahrzeit zu bewältigen, wegen unserer späten Abreise in Tucumcarie gegen 10.30 Uhr planen wir auch nichts weiteres für heute. Langweilig wird es trotzdem nicht. Die Fahrt geht durchgehend durch Prärie und Felslandschaften die Fotomotive ohne Ende bieten.









In Albuquerque steuern wir ein großes Einkaufszentrum an. Im Walmart Supercenter werden wir um 80$ ärmer, sollten aber mit diesen Vorräten für den Rest der Reise hinkommen. Da es auf dem Gelände noch mehrere Geschäfte gibt nutzen wir den Stopp auch um das ein oder andere Kleidungsstück zu erwerben, wir wollen ja nicht zu viel unserer Freigepäckmenge auf dem Rückflug verfallen lassen.

Der heutige Campground liegt im Red Rock Park in Churchrock unweit der State Line zu Arizona. Zuerst sind wir etwas verwirrt da wir keine Paystation finden werden aber schnell von anderen temporären Platzbewohnern aufgeklärt, dass wir uns eine Site suchen sollen und der Ranger kommt dann zu uns um die Platzmiete zu kassieren. Da es schon bei unserer Ankunft hier dunkel ist schliessen wir nur noch den Strom an und schauen einen mitgebrachten Film auf DVD.




Der Churchrock


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Re: Wohnmobil - Neuwagen Überführung von Middlebury nach Las Vegas
« Antwort #29 am: 18.06.2016, 19:33 Uhr »
Fazit Route 66



Morgen früh noch ein kleines Stück dann verlassen wir entgültig den Dunstkeis der Old 66. Der Mythos dieser Straße lässt mich schon seit vielen Jahren nicht los und bei meiner ersten USA Reise 2012 musste es gleich am ersten Tag ein Abstecher auf die Mother Road sein. Auf sieben USA Reisen seit dem Erstkontakt haben wir Anfang, Mitte, Ende und viele Stellen dazwischen gesehen ohne das die Faszination nachgelassen hat.



Je ländlicher die Gegend wird, desto mehr ist der Zerfall der Route ersichtlich und der Niedergang der ersten, durchgehend befestigten Straße der USA hält bis heute an. Wir haben in der vergangenen Woche viele Leute gesehen und kennen gelernt die an der Route 66 gescheitert sind und noch mehr, die heute noch von ihr leben. Das American Diner ist hier nicht im Retro Style gestaltet, das ist das Original!



Ich hoffe das es auch weiterhin genug Enthusiasten gibt, die die 66 und ihr drumherum weiter leben lassen. Hier ein paar Bilder, die euch hoffentlich Lust auf einen Besuch der Strasse machen, teilweise auch von Stücken die wir in den vergangenen Jahren besucht haben. Auch wenn das ein oder andere Mitbringsel sicherlich günstiger in einem großen Geschäft zu bekommen ist, trägt man mit dem Kauf direkt an der Route vielleicht ein Stückchen zum Erhalt des Lebens an der Traditionsstrecke bei.













Die letzte Charakteristik dieser Straße, die uns noch in der Sammlung fehlt, ist der kurvige und hügelige Abschnitt zwischen Kingman und Needles rund um Oatman. Im Oktober wird diese Lücke aber geschlossen, Denise kann mich zwar leider nicht begleiten aber ich werde im Rahmen meines Las Vegas Urlaubs diese Etappe unter die Räder und vor die Kamera nehmen. Das der Route 66 Hunger damit nachhaltig gestillt ist, glaube ich aber nicht…



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