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Autor Thema: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006  (Gelesen 9282 mal)

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Wilder Löwe

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Nachdem ich hier immer gerne die Reiseberichte mitlese und schon viele wertvolle Tips daraus erhalten habe, möchte ich hier auch unsere Erfahrungen aus unserem Herbsturlaub reinstellen.

Wir waren vier Tage ohne WoMo in New York und hatten dann noch für 9 Tage ein Wohnmobil, mit dem wir von New York nach Washington und zurück gefahren sind. Mit von der Partie waren unsere beiden Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren.

Viel Spaß beim Lesen.

Wilder Löwe

13.10.
Anreise HAJ – FRA – EWR

Endlich ist der langersehnte Tag da  :lol: . Heute geht es nach New York. Pünktlich um 7.45 Uhr kommt unser Taxi und bringt uns in 20 Minuten zum Flughafen. Die Abfertigung haben wir schnell hinter uns. Dann beginnt das Warten. Unser Abflug nach Frankfurt verspätet sich um 1 Stunde. Entsprechend verspätet kommen wir in Frankfurt an und werden auch noch auf Außenposition geparkt, d.h. wir werden mit dem Bus zum Terminal gebracht. Unsere eigentlich großzügige Umsteigezeit von 2h ist somit auf 45 Minuten zusammengeschrumpft. Wir müssen rennen, um rechtzeitig am Gate zu sein. Bei der Security lange Schlangen und genüsslich werden Taschen durchsucht und Füße abgetastet. Wir erreichen das Gate gerade als das Boarding beginnt. Der Flug verläuft ruhig, die Crew ist für Lufthansaverhältnisse extrem freundlich und zuvorkommend, man hat den Eindruck, dass die richtig Spaß an ihrer Arbeit haben. Dafür ist das Essen schlecht bis ungenießbar, zum Glück habe ich für die Kinder ausreichend Snacks eingepackt, bei denen wir Erwachsene dann auch zugreifen. Leider scheint der Flughafen Newark unseren Piloten etwas zu veräppeln, mal heißt es wir dürfen rein, dann wieder nicht, dann wieder doch, dann wieder nicht. Unser Landeanflug zieht sich über eine Stunde auf 2500m hin, was uns zwar eine gute Sicht auf New England bescherte, aber auch etwas unruhig war, was mir mein Magen übel genommen hat. Ich war froh, als wir dann unten waren, mit 35 Minuten Verspätung.



New York wir kommen - Landeanflug auf Newark

Um so schneller verlief dann die Abfertigung in Newark, es waren mindestens 15 Schalter geöffnet und ein Einweiser verteilte die Passagiere im Stile eines Drill Sergeants auf die Schalter. Unser Immigration Officer schien an diesem Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein, er war ein richtiges A----  :twisted: . Trotzdem hat er uns gnädigerweise die Stempel in den Paß gehauen. Wir waren nach 20 Minutenso ziemlich die letzten aus unserer Maschine, die durch einreisten, so schnell ist die Einreise in die USA noch nie gelaufen. Auch unsere Koffer kamen sofort und 10 Minuten später saßen wir im Taxi Richtung Secaucus, wo sich unser Hotel befand. Die Fahrt dauerte wegen des Freitag-Feierabendverkehrs rund 40 Minuten, laut unseremTaxifahrer das doppelte der normalen Fahrzeit.

Der Empfang im Hotel Embassy Suites Hotel ist freundlich, die Dame an der Rezeption kompetent und auskunftswillig. Unser Zimmer ist absolut ok. Es ist eine Suite, bestehend aus Schlafzimmer mit Kingsize Bett, Wohnzimmer mit Doppelschlafcouch, verbunden durch einen kleinen “Küchenbereich“ bestehend aus Wet Bar, Kühlschrank, Mikrowelle, Coffee maker, dazu Badezimmer und Einbauschrank. Die Ausstattung ist gut erhalten und alles ist sauber. Wir benötigen noch extra Decken für die Kinder, diese werden in kurzer Zeit von einer sehr freundlichen Angestellten gebracht. Im Zimmerpreis von ca. 200 Euro sind ein obulentes Frühstücksbüffet (alles was das amerikanische Herz begehrt plus deutsches Graubrot) inbegriffen. Abends gibt es eine sog. Manager’s Reception. Den Manager sieht man zwar nicht, dafür gibt es aber ein kostenloses Getränk (auch alkoholisch), alle weiteren 1$ sowie ein paar Knabbereien. Diese wären ausreichend gewesen, um uns Erwachsene durch den Abend zu bringen. Leider war nichts für unsere Kinder dabei, so dass wir doch noch Essen gehen mussten.

Rund um Hotel einige Geschäfte und Restaurants, kein Supermarkt. Viele andere Hotels, Holiday Inn, Homestay Suites and Hotel. AmeriSuites, Hampton Inn, Courtyard by Marriott.

Na ja, nachdem wir dann auch noch einmal um den Block gelaufen waren, war es endlich 20.30 Uhr und unsere todmüden Kinder fielen ins Bett und schliefen auch bis 06.00 Uhr durch. Ich leider nicht, um 03.00 Uhr morgens klingelte mein innerer Wecker und hielt mich auch bis zum allgemeinen Aufstehen wach. Nun ja, Early bird catches the worm, also auf nach New York City. Direkt gegenüber des Hotels befindet sich die Bushaltestelle. Bus 320 New York fährt in ca. 18 Minuten zum Port Authority Terminal an der 41 St./8 Ave., Nähe Time Square. Fahrpreis 2,85 für Erw., 1,30 Kinder. Ca. alle 10 bis 20 Minuten.

Der Wettergott spielt auch mit. Es ist zwar nur 12 Grad, aber die Sonne strahlt von einem stahlblauen Himmel. Nachdem wir aus der Busstation raus sind, führt uns der erste Gang an den nur zwei Blocks entfernten Time Square.



Erste Impressionen von Big Apple - Time Square

Mein Mann, der zum ersten Mal in New York ist, ist total aus dem Häuschen. Diese Stadt hat sofort sein Herz gewonnen. Die Kinder sind nach einem anstrengenden Reisetag etwas quengelig  :cry: und können mit der Hektik und dem Gewusel nicht viel anfangen. Unsere Rettung ist Toys’r’us am Time Square. Wir drehen erst einmal eine Runde und die Laune steigt. Danach laufen wir langsam die 6th Ave. Richtung Central Park rauf und lassen die Stadt auf uns wirken. Im südlichen Central Park liegt der Heckscher Playground, unser Ziel! Nach rund zwei Stunden sind wir da und setzen uns auf eine der zahlreichen Bänke und unsere Kinder können sich ein bisschen austoben. Wir sind erstaunt zu sehen, dass New York offensichtlich einen sehr felsigen Untergrund hat, überall im Park ragen hohe (Kletter-) Felsen aus der Erde. Nach einiger Zeit brechen wir wieder auf und gehen Richtung 5th Ave.



Wo die Reichen einkaufen - 5th Ave.



Die kleinen Einkäufe werden dann bequem in der Stretch Limo nach Hause transportiert

Da das Wetter so toll ist, beschließen wir, heute schon auf Top of the Rock zu gehen. Wir laufen langsam Richtung Rockefeller Center, trinken noch eine Latte Machiatto bei Star Bucks und um 17.00 Uhr fahren wir hoch. Es gibt keine Wartezeiten und wir sind im Nu oben. Die Sicht ist einfach super wir (Erwachsenen) können uns gar nicht satt sehen.



Blick von Top of the Rock Richtung Central Park



Und der Blick Richtung Empire State Building



Dito bei Dämmerung

Unsere Kinder sind derweil nur damit beschäftigt, runtergefallene Münzen aus den Ritzen zwischen dem Plattenbelag rauszufischen. Sie verhielten sich dabei so auffällig, dass schließlich ein Guard einige Platten angehoben hat, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Da sich die Kinder so gut amüsierten, beschlossen wir, bis zum Sonnenuntergang oben zu bleiben, obwohl ein eisiger Wind wehte und es sehr kalt war.  Aber wir wurden belohnt mit einer tollen Aufsicht auf das beleuchtete Manhattan. Danach sind wir schnellstens zurück zum Busterminal und ins Hotel. Leider hatten wir den Kindern versprochen, abends noch mit ihnen schwimmen zu gehen. Und was man verspricht, muß man noch halten. Also sind wir um kurz nach 20.00 Uhr abends noch in hoteleigene Hallenbad. Das Wasser war mit geschätzten 33 Grad badewannenwarm und im Hot Tub wurde man gekocht. Gerade das richtige, um sich nach einem kalten Tag in New York aufzuwärmen. Um 21.30 Uhr fielen die Kinder dann todmüde ins Bett und wir Erwachsene folgten nicht viel später. Leider war auch am nächsten Morgen auf meinen inneren Wecker Verlaß und ich bin recht früh aufgewacht und hab mich im Bett rumgewälzt, bis auch der Rest der Familie aufwachte. Nachdem wir uns dann wieder am hervorragenden Frühstücksbüffet gestärkt hatten, sind wir dann wieder mit dem Bus nach Manhattan gefahren. Von dort sind wir mit der U-Bahn nach Brooklyn gefahren, da wir gleich am Morgen über die Brooklyn Bridge laufen wollten, in der Hoffnung, dass die Kinder noch in Lauflaune sind. Na ja, richtige Begeisterung kam bei ihnen nicht auf, aber sie sind brav mitgetrabt. Dieser Spaziergang ist wirklich absolut lohnenswert. Wieder hatten wir strahlend blauen Himmel und eine traumhafte Sicht auf die Skyline von Manhattan. Einfach überwältigend. Näher sollte man sich die Brücke allerdings nicht anschauend, sie wir anschauend nur noch von ein paar Stahlseilen und Rost zusammengehalten.



Einfach traumhaft - die Brooklyn Bridge an einem sonnigen Sonntag



Näher sollte man sich die Brücke allerdings nicht anschauend, sie wir anschauend nur noch von ein paar Stahlseilen und Rost zusammengehalten.

Nachdem wir die Brücke überquert hatten, wollten wir eigentlich in das South Harbor Viertel. Dies war aber ein recht weiter Weg zu laufen und da wir dies den Kids nicht zumuten wollten, beschlossen wir stattdessen mit der U-Bahn, deren Station sich gerade am Ende der Brücke befand, zur Staten Island Ferry zu fahren. Dies war allerdings nicht die beste Idee, die wir je hatten. Entweder lag es daran, dass es Sonntag war oder er waren Bauarbeiten im Gange, auf jeden Fall wurden wir von Bahn-Angestellten, von einer Linie zur anderen geschickt, immer mit erheblichen Laufwegen verbunden und dann kam keine U-Bahn, der Bahnsteig wurde aber immer voller und die Luft immer drückender. Schließlich beschlossen wir, in die Gegenrichtung zu fahren und von dort noch einmal eine U-Bahn Richtung Süden zu nehmen. Kaum hatten wir den Bahnsteig gewechselt, da fuhr die U-Bahn Richtung Süden ein und ohne uns wieder ab. Denn so schnell konnten wir nicht wieder zurück. Also machten wir eine kleine Tour durch die U-Bahn-Schächte New Yorks und kamen dann endlich am Terminal der Fähre an. Diese fuhr zum Glück gleich nach unserer Ankunft, es gab keine weitere Wartezeit. Die Fahrt war schön, wir hatten einen tollen Blick auf die Freiheitsstatue und Manhattan. Aus irgendeinem Grund hatten sich unsere Kinder eingebildet, dass wir die Statue auch besichtigen würden. Dies hatten wir allerdings nicht geplant und es gab entsprechend Mecker von unseren Kids. Wir haben ihnen dann später zum Trost eine Ministatue und Postkarten gekauft, aber sie werfen uns heute noch vor, dass wir nicht richtig dort waren.

Um das Maß voll zu machen, sind wir von der Fähre dann ein paar Stationen nach Norden, nach China Town gefahren. Dort haben wir dann auch noch einen Rundgang gemacht und haben uns geärgert, dass wir an der Fähre bei McDonald’s gegessen hatten. In einem der schönen Restaurants in China Town hätte es sicher besser geschmeckt.








Nachdem die Laufschuhe unserer Kinder entgültig abgelaufen waren, sind wir zurück ins Hotel und haben uns alle Mann vor den Fernseher gelegt und den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Am 16.10., unserem letzten Tag in Big Apple, sind wir dann erst einmal zu Ground Zero gefahren und haben den Verlust der Twin Towers und dem damit verbundenen Verlust an Menschenleben betrauert. Es ist einfach unglaublich, was da passiert ist und wie sich die Welt seit diesem Tag verändert hat. Es gibt eigentlich nicht viel zu sehen, aber die Atmosphäre ist schon eigenartig.



Die berühmte 10. Wache am WTC



Von da aus haben wir einen kleinen Abstecher zur Wall Street gemacht, wo es noch weniger zu sehen gab, aber wir wollten mal „dagewesen“ sein. Unser Sohn votierte für die Rückreise gen Norden für eine Bus- statt U-Bahnfahrt. Wir haben uns drauf eingelassen und sind dann ganz langsam in über einer Stunde von Südmanhattan hoch zur 55 St. gefahren, ich glaube der Bus fuhr die ganze Zeit auf der 6th Ave. War eine sehr interessante Fahrt.

An der Endstation am Central Park sind wir ausgestiegen, denn wir hatten ein ganz wichtiges Ziel: FAO Schwarz, das berühmte Spielwarengeschäft. Mit der Aussicht auf den Besuch dort und dass sich die Kinder dort etwas aussuchen dürften, haben wir die beiden drei Tage bei mehr oder weniger bei Laune gehalten. Also mussten wir da jetzt hin. Der Laden ist zwar wegen seiner riesigen Stofftiere recht beeindruckend, aber auch nicht besser sortiert als die meisten Spielezeugabteilungen deutscher Kaufhäuser. Ich war etwas enttäuscht. Den Kids hat es allerdings gefallen und wir verließen um zwei (kleine) Stofftiere reicher den Laden. Wir sind dann noch langsam die 5th Ave. runtergeschlendert und haben dann vorläufig bye bye Big Apple gesagt.


Viele Grüße
Katrin

Palo

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #1 am: 05.11.2006, 23:48 Uhr »
Schöner Bericht :)  :applaus:

Gruß

Palo
Gruß

Palo

Kauschthaus

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #2 am: 05.11.2006, 23:55 Uhr »
Das sind ja wunderschöne Bilder, die Du da zeigst, einfach toll!

Euer Stadtbummel Beginn in NYC erinnert mich stark an unseren ersten. Auch wir sind (Mai 05) zum Heckscher Playground gelaufen, aber leider wurde der gerade umgebaut und war geschlossen. Aber die Felsen waren dann ein guter Spielplatzersatz.

Und das mit der Bestechung in den Spielzeugläden kommt mir auch bekannt vor ...  :wink:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

americanhero

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #3 am: 06.11.2006, 00:54 Uhr »
Ein Reisebericht ,wo es nach Washington geht? Da bin ich doch sofort mit dabei, ist ja eh meine Lieblingsstadt.  :lol:
Bin schon ganz gespannt auf die Erlebnisse, die ihr so hattet.
Die Bilder von NYC sind ja total klasse, ich bin begeistert. Wenn ich das alles so sehe, kann ich es wirklich kaum erwarten, in 14 Tagen selbst dort zu sein.
Ich warte nun gespannt auf die Weiterfahrt



Greetz,

Yvonne

xra

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #4 am: 06.11.2006, 08:09 Uhr »
Die Bilder sehen ja wirklich klasse aus!  :applaus:
Gruß, Xra

IkeaRegal

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #5 am: 06.11.2006, 08:40 Uhr »
Wunderschöne Bilder! Bitte schnell weiterberichten  8)  :D

FSU-Seminoles

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #6 am: 06.11.2006, 09:27 Uhr »
Hhhmm ein RB genau nach meinem Geschmack,
und das auch noch am Montag Morgen.
Das muss eine gute Woche werden  :lol:

Vielen Dank für die tollen Bilder von NYC

Bin schon gespannt auf Eure Tour mit dem WoMo Richtung DC
Kann da noch einige Info´s für unsere Tour brauchen


Liebe Grüße

Marcus
87 1st USA
88-03 FL
00 WoMo SW
01 NY
06 WoMo DFW/SFO
07 WoMo CHI/SFO
08 NY+WoMo CHI/LAX
08 FL
09 FL
10 FL
11 WoMo CHI/NYC


Zati

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #7 am: 06.11.2006, 10:19 Uhr »
Hallo,

ich fahre mit euch mit!!!

Die Tage in New York haben mich an unsere New York Tour im september erinnert.


Bin gespannt, wie es weiter geht.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


KarinaNYC

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #8 am: 07.11.2006, 10:59 Uhr »
Das sind 1A Bilder aus NYC!!!  :applaus:  :applaus:  :applaus:
Mehr davon, bitte!  :D

Wilder Löwe

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #9 am: 07.11.2006, 19:31 Uhr »
Freut mich, dass es ein paar Mitleser gibt. Hier kommt nun die Fortsetzung. Es geht weiter an der Küste New Jerseys Richtung Washington. Aufgrund des relativ bescheidenen Wetters gibt es in diesem Teil des Berichtes nur wenige Fotos.

17.10.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn wir hatten eine frühe Übernahme unseres Wohnmobils gebucht. Unser Taxi kam gegen 07.30 Uhr und fuhr uns nach Linden zu El Monte RV. Leider gibt es keine vernünftige Anfahrtbeschreibung zur Station. Man hatte es mir am Telefon zwar grob erklärt, aber der Taxifahrer hatte ziemliche Mühe, sich zurechtzufinden. Wie auch schon bei El Monte in Las Vegas war die Station relativ verkommen und dreckig. Ich verstehe nicht, warum El Monte nicht ein bisschen mehr Wert auf das äußere Erscheinungsbild seiner Geschäftsräume legt. Wenigstens sauber könnte es ja sein. Heute verlässt uns auch noch der Wettergott. Während der Übernahme das Wohnmobils fängt es an zu regnen und wird für die nächsten 24 Stunden nicht aufhören.

Wir werden von einer Tschechin namens Martina bedient, die eine supergründliche Übergabe macht. Haben wir in diese Form noch nie erlebt. Das Wohnmobil ist ein Four Winds, MS30 mit Doppel-Slideout. Gleich beim einräumen merke ich, dass er weniger Stauraum als der Minni Winni vom letzten Mal hat und alles weniger durchdacht und schlechter verarbeitet ist. Aber insgesamt ist er ok. Die Ausstattung von El Monte, hier besonders die Küchenausstattung, ist sehr zusammengewürfelt. Wir haben drei verschiedene Geschirr-Dekors, beim Besteck gibt es, glaube ich, nicht zwei Teile, die zusammengehören. Ein Teil des Geschirrs ist aus Plastik, ein Teil Porzellan. Ich habe dafür kein Verständnis. Man zahlt soviel Geld , da kann man schon erwarten, dass man wenigstens vier gleiche Plastikteller bekommt.
Unser erster Weg führt uns - an einem Aldimarkt vorbei - in einen Supermarkt. Nach vier Tagen amerikanischem Frühstücksbüffet steht uns der Sinn nach deutscher Kost. Diese zu finden ist hier kein Problem. Es gibt viele Wurst- und Käseprodukte europäischer Machart, wenn wir gewollt hätten, hätten wir uns auch mit Rotkohl und Gurken von Kühne eindecken können. Wir begnügen uns aber erst einmal mit einem knusprigen Baguette und Oscar Meier Wieners und „richtigem“ Mineralwasser und machen ein Picknick auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt. So gestärkt geht es dann zu unserem heutigen Tagesziel, Mays Landing in der Gegend von Atlantic City.

Wer sich jetzt fragt, wie kommt man auf Mays Landing, hier ist die Antwort: Eigentlich hatten wir geplant Richtung Norden, zu den Finger Lakes und Niagara Fällen zu fahren. Aber schon beim Landeanflug auf Newark informierte uns der Pilot, dass es im Norden geschneit hatte und in Buffalo ein halber Meter Schnee läge. Da zumindest der erwachsene Teil unserer Familie eine ausgeprägte Schnee- und Kälteallergie hat, beschlossen wir spontan, Richtung Süden zu fahren. Da es in Strömen regnete, spekulierten wir darauf, dass wir uns in Atlantic City – wie in Las Vegas – die Zeit in den Spielcasinos vertreiben könnten und die Kinder ein bisschen Spaß mit den diversen Kinderaktivitäten hätten. Aber dazu später mehr. Nun ja, da es bei Atlantic City nur wenige Campground gibt, beschlossen wir die Nacht in Mays Landing, auf einem familienfreundlichen Yogi Bear Campground zu verbringen. Wir trafen dort bei strömenden Regen ein. Eigentlich war das Office geschlossen, da sie aber einen vorreservierten Camper erwarteten, war gerade jemand da. Denn eine Reservierung hatten wir nicht, wir hatten nicht damit gerechnet, dass in dieser Gegend seit Labor Day absolut „tote Hose“ ist. Für 45$/Nacht durften wir uns dann auf einen idyllischen Matschplatz stellen.

Ich fing dann gleich an, die Nachtlager zu richten. Als ich das zweite Mal das Kopfkissen unserer Tochter aus dem Alkoven zog, war dieses klitschnaß. Wie konnte das denn sein? Sooo viel Kondenswasser in so kurzer Zeit???? Nähere Untersuchungen zeigten, dass der RV offensichtlich oben rechts am Alkoven ein Leck hatte, das Wasser floß in Strömen. Wir waren absolut bedient. Abhilfe war nicht in Sicht, wir saßen mitten in der Pampa und an eine Rückkehr nach New York war nicht zu denken. Mein Mann hat dann das Wohnmobil auf der rechten Seite auf die Klötze gefahren, so dass es sich stark nach links und hinten neigte. Dadurch ist das Wasser von der defekten Stelle weggeflossen und der Bach im Inneren versiegte weitestgehenst. Ein toller Beginn unserer Reise!.

Nach dem Schreck haben wir uns dann mit Spaghetti Bolognese à la Mama gestärkt und sind in unsere Betten gekrochen. D.h. vorher hatte mein Mann natürlich noch im Dunkeln (die Außenleuchte unseres RVs war auch kaputt) und bei strömenden Regen und bis zu den Knöcheln in Matsch stehend alle Anschlüsse angesteckt.


18.10.
Am nächsten Morgen, während des Frühstücks, hörte es auf einmal auf zu regnen und die Sonne kam durch. Die Kinder, die inzwischen aufgrund der Käfighaltung etwas renitent wurden, wurden sofort in Matschhosen gesteckt und auf den Spielplatz geschickt, was sehr zur Verbesserung ihrer - und unserer - Laune beitrug. Dann haben wir noch den See auf dem Campground umrundet und weiter ging es Richtung Atlantic City.

Atlantic City – Las Vegas der Ostküste genannt – dass ich nicht lache. Das ist ein Witz. Es ist ein armseeliges, runtergekommenes Küstenstädtchen mit ein paar Casinos, die bis auf ein oder zwei Ausnahmen architektonisch in keinster Weise mit Las Vegas zu vergleichen sind. Eher so im Stile von "quadratisch, praktisch, gut". Schon der erste Anblick war enttäuschend.



Der "Strip" von Atlantic City

Nun weiß ich auch, warum bis auf eine Ausnahme kein deutscher Reiseveranstalter Hotels in Atlantic City anbietet. Wir fahren die Hauptstraße zweimal rauf und runter, finden aber keinen Parkplatz für unser RV, jedenfalls keinen unter 8 Dollar. Also fahren wir in eine Parallelstraße, parken am Straßenrand und Mutter wird als Scout ausgeschickt, die Parkmöglichkeiten beim größten Casino am Ort auszuloten. Also laufe ich Richtung Casino, in der Hoffnung bald mit guten Nachrichten zu meiner wartenden Truppe zurückkehren können, da fällt mein Blick auf ein großes Schild am Eingang des Casinos: Kindern unter 8 Jahren ist der Zutritt zum Casino generell verwehrt, darüber nur als Hotelgast. Ich dachte mich trifft der Schlag. Um sicher zu gehen, dass die das wirklich ernst meinen, gehe ich zum Guest Relations Desk und frage noch einmal nach. Ja, es ist wahr in ganz Atlantic City dürfen Kinder unter 8 Jahren das Casinogelände nicht betreten. Ich bin stinksauer und gehe wütend zum RV zurück. So eine Sch…., unsere Kinder haben recht lebhafte Erinnerung an den Las Vegas-Aufenthalt vor zwei Jahren und wir hatten sie richtig heiß auf Atlantic City gemacht. Sie haben es dann allerdings mit Fassung getragen, da wir ihn ob des inzwischen besseren Wetters einen Strandbesuch in Aussicht gestellt haben. Wir sind dann schnellstens raus aus Atlantic City, Richtung Ocean City und sind in einer ruhigen Nebenstraße direkt an den Strand gefahren. Das Wetter hatte noch einmal zugelegt, es waren um die 20 Grad und wir haben einige schöne Stunden am Strand verbracht. Also viel besser als in einem Casino rumzuhängen. Unser Tagesziel war Cape May, eine Strandstadt an der Südspitze New Jerseys. Nachdem wir doch recht lange am Strand waren, beschlossen wir, noch einmal eine Zwischenübernachtung in Marmosa einzulegen, wo es laut Prospekt einen ganz netten Campground gibt. Irgendwo verpassen wir allerdings eine Abzweigung und fahren viel zu weit nach Süden. Da wir uns auf einer Insel befinden, müssen wir dem Straßenverlauf bis zur nächsten Brücke folgen. Wir kommen erst bei einbrechender Dunkelheit am Whipperwill Campground an. Aus der Fastpleite mit dem geschlossenen Office vom Vortag haben wir leider nicht gelernt. Wir sind ohne Reservierung und finden das Büro fest verschlossen, keine Menschenseele in Sicht. Zum Glück ist die Schranke zum Campground offen und wir beschließen, uns einfach auf einen der vielen freien Plätze zu stellen. Gesagt getan. Als wir am nächsten Morgen im Büro erscheinen, ist man erstaunt. Ich glaube wir hätten rausfahren können, ohne unsere 27$ Standgebühr zu bezahlen.


19.10.

Bisher kann man unsere Wohnmobiltour nicht als echten Erfolg bezeichnen. Wir haben zuviel Zeit im RV verbracht, es fehlen Highlights für die Kinder, wenn man mal von den Stunden am Strand absieht. Der nächste Tag muß ein Erfolg werden! Also brechen wir früh nach Cape May, das nur noch ca. 40 Meilen entfernt ist, auf. Dieses Mal wollen wir vorher anrufen, finden aber nirgends ein funktionierendes Telefon. Nun ja, da wir vormittags beim Seashore Campground ankommen, ist das Büro geöffnet und wir können uns einen schönen Standplatz aussuchen und freuen uns, dass dieser auch nur 20$ kostet. Da es noch so früh ist, docken wir gar nicht erst an, sondern beschließen, sofort an den Strand zu fahren. Leider ist heute das Wetter nicht mehr so gut, es ist kühler und sehr windig. Trotzdem bleiben wir eine Weile am Strand beim Cape May Lighthouse. Danach fahren wir noch durch Cape May und wollen ein bisschen bummeln gehen. Wir finden aber nichts zum bummeln, es ist ALLES geschlossen, hier ist die tote Hose nicht nur tot, sondern schon mumifiziert. Unsere Rettung ist ein Kmart, wo wir den Kindern zwei DVDs kaufen, um sie bei Laune zu halten. Toller Urlaub, Fernsehen können sie auch zuhause. Zum Glück ist es dann aber abends wieder windstill und nicht kalt, so dass wir erstmalig schön grillen können und danach noch ein Lagerfeuer machen, indem wir mit eifrig gesuchten Stöckern Marshmellows grillen. So gab es doch noch ein Highlight an diesem Tag. Leider begann es in der Nacht wieder zu regnen und zu stürmen. Mein Mann bockt das Auto wieder linkslastig auf, damit unsere Tochter trocken schlafen kann. Dank Linkspot konnten wir auf diesem Campground erstmalig ins Internet und sehen neidvoll, dass in Deutschland sommerliche Temperaturen herrschen.

20.10.

Bei einem völlig verregneten Frühstück sondieren wir die Lage. Die Wetterprognosen sind durchwachsen. Für die Gegend um Washington ist trockenes Wetter vorhergesagt und notfalls gibt es da genug Museen, in denen man sich bei Regenwetter die Zeit vertreiben könnte. Also beschließen wir, die Hühner zu satteln und Richtung Washington aufzubrechen.

Im Internet finden wir den Cherry Hill Campground, von dem man mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fahren kann. Aus Erfahrung klug geworden reservieren wir uns einen Platz für diesen Abend. Der Landweg nach Washington erscheint uns recht lang mit unseren quengeligen Kröten, deshalb beschließen wir, eine Abkürzung über See zu nehmen, und zwar die Autofähre Cape May – Lewes. Gesagt – getan. Wir fahren zum Fähranleger und um 55 $ ärmer rollen wir eine knappe Stunde später auf die Fähre. Die Fahrt beginnt ganz ruhig, wurde dann aber immer stürmischer.





Insgesamt dauerte sie 80 Minuten und hat Spaß gemacht. Keiner von uns ist seekrank geworden und die Kinder hatten auf dem schaukelnden Schiff ihren Spaß. Über die Rt. 404 ging es via Annapolis weiter nach Washington. Der Campground liegt mitten in einem Autobahnring, der Lärm ist aber erträglich und insgesamt ist er sehr schön angelegt. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Der Preis hat allerdings nicht unbedingt dazu beigetragen. Die Übernachtung kostete stolze 50$ inklusive 10% KOA Rabatt. Wir hatten einen sehr schönen Standplatz, unmittelbar an einem kleinen See und gegenüber von einem sehr schönen und gepflegten Spielplatz.

Viele Grüße
Katrin

Zati

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #10 am: 07.11.2006, 19:45 Uhr »
Hallo,

das war ja ein wirklich feuchter Start in die Womo Tage. Regen ist immer ärgerlich, aber wenn das Womo undicht ist, dann ist eine Grenz erreicht.

El Monte scheint wirklich nachgelassen zu haben. Wir haben im nächsten Jahr unser Womo bei Road Bear in Las Vegas gebucht.

Das Wetter in Washington sieht ja etwas besser aus, hoffentlich bleibt euch die Sonne treu.

Gruß

Efty   :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


Wilder Löwe

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #11 am: 07.11.2006, 22:38 Uhr »
So, nun kommt der letzte Teil. Es war mir gar nicht klar, was für eine Arbeit so ein Reisebericht macht.


21.10.

Am nächsten Morgen ist es zwar kalt, aber die Sonne strahlt. Das richtige Wetter für eine Städtetour. Direkt vom Campground fährt ein Linienbus zur Metrostation und von da geht es mit der Metro in ca. 20 Minuten mitten ins Herz von Washington. Da wir fast direkt beim National Air and Space Museum ankommen, ist das das erste Ziel des Tages.





Meine Männer sind begeistert! Es folgen mehrere Stunden Luft- und Raumfahrt.  :zuberge: Unsere 5 jährige Tochter dagegen kommentiert das Museum nach einer viertel Stunde mit den Worten: „hier gibt es ja nur Jungens-Sachen“! Pflichtschuldig kläre ich sie auf, dass auch Frauen Piloten, Forscher, Astronauten werden können, aber das überzeugt sie nicht so recht. Zum Glück gibt es im Rahmen einer Wochenendaktion einen Mal- und Basteltisch, an dem wir uns dann die Zeit vertreiben. Nachdem wir unsere Männer dann doch irgendwann von Düsenjägern und Raketen loseisen können, schlenderen wir die Mall Richtung Washington Monument und Weißem Haus.



Dieses etwa 10cm große Tier begegnete uns mitten in der Stadt

Leider ist das Tageskontingent für das Washington Monument schon vergeben, so dass wir diesen Punkt von unserer Liste streichen mussten. Am Weißen Haus haben wir uns dann die Nase am Zaun platt gedrückt, aber außer einem Eichhörnchen und zwei Scharfschützen auf dem Dach war niemand zu sehen.




Es war schon später Nachmittag, aber trotzdem setze ich dann noch meinen Wunsch nach einem Besuch im National Science Museum durch. Dieses Museum hätte mehr als die eine Stunde verdient, die uns bis zur Schließung bleiben. Es gibt sehr interessante Exponate, riesige Dinosaurierskelette und viele ausgestopfte Tiere. Unsere Tochter war begeistert und nahm noch einmal alle Kräfte zusammen, während die vom Luftfahrtmuseum erschöpften Herren sich auf den Bänken lümmelten. Danach sind wir alle geschafft und machen uns mit Metro und Bus auf den Rückweg zum Campground. Wir runden den Tag mit abendlichen Marshmellow-Grillen ab  :zeltfeuer: .

22.10.

Wir trödeln morgens lange rum, die Kids lümmeln sich im Alkoven vorm Fernseher und mein Mann und ich surfen und telefonieren VoIP kostenlos mit Deutschland. Es lebe das Internet!!! Danach gehen wir alle eine Runde Minigolf spielen.

Da auf dieser Reise bisher das Shoppen recht kurz gekommen ist, beschließen wir, in der Arundel Mills Mall südlich von Baltimore ein bisschen Geld unter die Leute zu bringen. Die Mall ist neu und modern und es gibt alle gängigen großen Marken. Genau nach unserem Geschmack. Die Kinder vergnügen sich derweil mit ihrem neuen Hobby: verlorene Münzen unter Getränkeautomaten hervorzuangeln. Insgesamt haben sie in diesem Urlaub rund 8$ eingesammelt!   :sun: In der Mall gibt es das größte Sportgeschäft, das wir jemals gesehen haben. Es gibt alles in Hülle und Fülle. Du benötigst einen ein Meter langen Köder für die Haijagd? Kein Problem! Dazu das passende Motorboot? No problem, es stehen mindestens 20 zur Auswahl. Ein Quad? Auch mindestens 20 da. Ein Gewehr für den nächsten Amoklauf? Mindestens 50!



Eine Angel? Ein paar 100! Es war absolut überwältigend. Dieser Laden hat uns echt die Sprache verschlagen. Leider hat er anscheinend auch auf’s Gehirn geschlagen  :shit: . Wir lassen die Hälfte unserer Einkäufe bei Tommy Hilfiger stehen, was wir aber erst spät abends auf dem Campground bemerken.

23.10.

An diesem Morgen kämpfen wir erst einmal mit den amerikanischen Telefonen. Es gelingt uns weder, Tommy Hilfiger im kaum 20km entfernten Baltimore noch den Campground in Lancaster, unser nächstes Ziel, anzurufen. Auch unter Mithilfe einiger umstehender Amerikaner gelingt es uns nicht, dem Münztelefon eine Verbindung zu entlocken. Entnervt greifen wir auf unser gutes deutsches Handy zurück und es klappt sofort! Zum Glück sind unsere Sachen noch im Geschäft und wir fahren wieder zur Mall, die auch noch in unserer geplanten Fahrtrichtung für diesen Tag liegt. Natürlich bleibt es nicht dabei, nur die Sachen bei Tommy Hilfiger abzuholen, sondern wir suchen auch noch diverse andere Geschäfte auf, danach geht es noch in den WalMart auf der anderen Straßenseite. Gegen 14.00 Uhr fahren wir endlich Richtung Lancaster. Der Verkehr um Baltimore ist extrem dicht, kurz vorm Stillstand. Die Kinder sind extrem knatschig und streiten sich die ganze Zeit. Entnervt beschließen wir schließlich, den DVD-Player rauszuholen und die Brut damit ruhigzustellen. Die Rechnung geht auf und der Rest der Fahrt bis Lancaster verläuft harmonisch und ruhig. Der Himmel ist bedeckt, bei Sonnenschein wäre sie Landschaft sicher sehr schön gewesen, besonders, da sich noch Reste des Indian Summers zeigen. In Lancaster finden wir den Campground sofort, ein schöner Platz an einem Fluß direkt neben dem Vergnügungspark Dutch Wonderland, das zum Leidwesen der Kinder leider unter der Woche geschlossen ist. Wir haben alle Hunger und die Frau im Campground Office empfiehlt uns für das Abendessen das Restaurant Good N Plenty. Da wir Fast Food satt haben, beschließen wir, einfach diesem Rat zu folgen.

Als wir hinkommen sieht der Laden wie der typische Touri-Nepp-Schuppen aus. Mit riesigem Parkplatz und separaten Eingang für Bustouren sowie Souvenierladen. Wir sind kurz davor umzudrehen, aber der Hunger war stärker – zum Glück. Wir haben eine für Amerika außergewöhnliche Ess-Erfahrung gemacht. Weniger wegen der kulinarischen Qualität, sondern wegen der Atmosphäre. Man zahlte am Eingang und wurde an den Tisch geführt. Lange Tische für 12 Personen, die Gäste wurden der Reihe nach daran platziert. An unserem Tisch saß bisher nur ein Ehepaar aus Colorado, das uns die ganze Mahlzeit über „unterhalten“ hat. Im Grunde war es ganz nett, sich mal ausführlich mit Amerikanern zu unterhalten („wir waren auch schon mal in London, Paris und Florenz und haben sechs Stunden auf dem Flughafen von München verbracht“), allerdings haben sie uns echt vom Essen abgehalten. Das Essen bestand aus einer Vorspeise aus Brot und mehreren Soßen / Brotaufstrichen und Apfelmus, das Hauptgericht aus Hähnchen, Kassler und Fisch, dazu Mais, Kartoffelbrei, gekochte Tomaten und Nudeln mit Huhn. Zum Nachtisch gab es zwei verschiedene Pies, Eis, Pudding und Wackelpudding. Alles war sehr schmackhaft und wurde am Tisch rauf- und runtergereicht. Das Problem war nur, dass alles sehr schnell hintereinander serviert wurde, wir hatten kaum die ersten Bissen der Vorspeise im Mund, da kam der Hauptgang, und der war kaum angeknabbert, da kam schon der Nachtisch. Da unsere Tischnachbarn eifrig Konversation pflegten kamen wir kaum dazu, die reichlich dargebotenen Köstlichkeiten zu probieren. Dazu waren unsere amerikanischen Freunde Kalorienzähler, die die ganze Zeit dazwischenwarfen, wie viel sie bereits gegessen haben, wie mastig das alles ist, dass sie ab morgen wieder auf Diät wären, etc. Da fühlte ich mich schon gehemmt, noch ein zweites Stück Pie zu nehmen. Aber im großen und ganzen war es eine tolle Sache und ist durchaus zu empfehlen.



Ohne Worte!


24.10.

Heute wollen wir nun endlich die Amish People beobachten. Wir haben eine Karte in der die typischen Amish-Routen eingezeichnet sind. Also sollte es nicht schwierig sein, ein paar Amish in ihren Buggys zu finden. Wir setzen also unser WoMo in Bewegung und fahren und fahren. Wo sind die Amish?



Endlich, ein Buggy

Überall sehen wir große Pickups, Traktoren und Leute in Jeans. Von den Amish weit und breit keine Spur. Nach einigem cruisen erspäht unser Sohn dann endlich einen bärtigen Mann, der mit Pferdewagen und Pflug sein Feld bestellt. Endlich!



Eine Amish Farm bei Strasburg. Durch das schlechte Wetter ist die wunderschöne Landschaft leider grau in grau.

Wir sehen dann noch einige Amish People, aber im großen und ganzen ist die Gegend doch recht „normal“. Wir entscheiden uns dann doch für einen Besuch im Amish Village and Farm Museum. Die Führung ist extrem lieblos gemacht, aber sehr informativ. Da es heute sehr kalt ist und es immer wieder anfängt zu nieseln, ist unser nächstes Ziel das Railroad Museum in Strasbourg. Das Museum hat viele schöne alte Züge und Lokomotiven und ist einen Besuch wert. Außerdem gibt es eine nette Spielecke, wo man mit Lego Züge nachbauen kann, was unsere Kinder begeistert. Insgesamt ist unser Eindruck von dem Amish Country, dass da wohl eher ein Mythos zum Zwecke des Tourismus aufrecht erhalten wird. Abends checkte auf dem Campground eine Amish Familie in traditioneller Kleidung in einem Big Rig ein. Wie geht das zusammen?



Kürbisse und Halloween sind allgegenwärtig

25.10.

Unser vorletzter Tag. Wir fahren zurück nach New York. Die Autobahn in New Jersey, hinter der Landesgrenze von Pennsylvania ist extrem schlecht, unser WoMo fliegt fast auseinander.

Wir haben lange überlegt, wo wir die letzte Nacht vor der Rückgabe des Wohnmobils verbringen sollen. In der Nähe von Linden, NJ, wo sich die El Monte Station befindet, gibt es keine Campgrounds, der nächste landschaftlich attraktive ist ca 40 Meilen entfernt. Da wir es nicht riskieren wollen, morgens in der Rush Hour Richtung New York zu fahren, beschließen wir, nach Liberty Harbor zu gehen.



Mit dem RV nach New York, was für ein Abenteuer

Dies ist eine Marina mit kleinem RV Park gegenüber von Manhattan. Der Campground ist rund 10 Meilen von der El Monte Station entfernt. Allerdings hätten wir uns für den letzten Abend einen schöneren Standplatz gewünscht. Liberty Harbor ist quasi ein Parkplatz auf dem ein paar RVs rumstehen. Kein Baum, kein Strauch, nichts. Es gibt auch keine Sewer-Anschlüsse, man muß an die Dumpstation fahren. Kosten: 60$ für eine Nacht. Dafür hat man Sicht auf die Statue of Liberty und Manhattan. Das Office schließt um 16.30 Uhr und die Angestellten sind von ausgesuchter Unfreundlichkeit. In ca. 15 Minuten Laufentfernung (nicht 5 Minuten, wie auf der Website angegeben) befindet sich die PATH Station mit Anschluß nach Manhattan. Direkt am Campground gibt es auch einen Fähranleger mit Verbindung nach Manhattan. Da der Big Apple nun nochmals direkt vor unserer Nase lag, konnten wir nicht widerstehen und sind nach unserer Ankunft in Liberty Harbor gegen 15.00 Uhr noch einmal nach Manhattan rübergefahren. Als wir aus der U-Bahn an der 33rd St. raus kamen standen wir direkt unterhalb des Empire State Buildings. Was für ein Empfang!



Wir sind dann die 5th Avenue noch ein Stück nach Süden gelaufen. Zwischenzeitlich wurde es dunkel und immer kälter. Die Kinder waren von dieser Aktion wenig begeistert, aber wir mussten einfach noch ein bisschen “Stadtluft“ schnuppern.



Wir beschlossen dann, von der PATH Station in der 23nd St. zurückzufahren, sind aber versehentlich schon in der 24th St. Richtung 6th Ave. Abgebogen. Plötzlich fühlten wir uns 50 Jahre zurückversetzt. An den Straßenrändern parkten nur noch Autos aus der Elvis-Zeit, eine Karosse schöner als die andere. Es wurde mal wieder ein Film gedreht! Es war ein interessantes Gewusel am Set, Kostüme wurden anprobiert und in einer Ecke stand ein Büffet für die Schauspieler. Leider haben wir kein bekanntes Gesicht entdeckt. Gegen 19.00 Uhr waren wir dann wieder beim RV und da wir noch Grillfleisch hatten, “mussten“ wir noch einmal grillen. Das passte mir eigentlich überhaupt nicht in den Kram, denn wir mussten ja auch noch packen und den RV übergabefertig machen. Gegen 23.30 Uhr hatten wir alles erledigt. Die Packerei ist immer eine der übelsten Pflichten im Urlaub.

26.10.

Abreisetag! Es gab noch ein schnelles Frühstück und gegen 09.30 Uhr haben wir endgültig Bye Bye New York gesagt. Die Fahrt zu El Monte verlief völlig problemlos, kurz nach 10.00 waren wir da. Die Rückgabe wurde genauso pingelig wie die Übergabe durchgeführt, aber zum Glück gab es keine Beanstandungen, außer die unsererseits. Zeitgleich mit uns hat noch eine deutsche Familie ihr RV zurückgeben. Die Familie hatte die Tanks nicht entleert und sollte nun 50$ Strafgebühr zahlen. Es gab eine ewig lange Diskussion. Sie beriefen sich darauf, dass es in der Nähe von El Monte keine Entsorgungsmöglichkeiten gäbe und es eine Unverschämtheit wäre, dass El Monte keine Entsorgung bei der Station anbieten würde. Irgendwann ging es dann doch endlich mit dem Shuttle zum Flughafen. Die Abfertigung bei Lufthansa begann erst um 13.00 Uhr, wir hatten also 1,5h Zeit, die wir für ein frühes Mittagessen nutzen wollten. Auf einmal fiel uns ein, dass Gepäckstück Nr. 9, der Halloween Hexenbesen unserer 5-jährigen Tochter nicht mehr da war. Wir hatten ihn im Shuttle liegen lassen und die Tränen rollten! Ein Anruf bei der Station brachte Abhilfe, der Fahrer ist netterweise für unseren 2,88$ Besen noch einmal zum Flughafen zurückgefahren und der Tag war gerettet. Da wir gerne noch einmal zur Jersey Gardens Mall fahren wollten, haben wir uns dann bald bei LH angestellt und waren auch die ersten die abgefertigt wurden. Zum ersten Mal seit ich fliege, wurde unser Handgepäck gewogen. Und zwar kam urplötzlich eine Frau von hinten und bat uns, das Handgepäck auch auf die Waage zu stellen. Damit hatten wir nicht gerechnet! Wir hatten ein bisschen mehr als die erlaubten 8kg dabei. Zum Glück hatte ich noch eine Flasche mit 1l Mineralwasser im Trolley. Mit der Begründung, diese rausnehmen zu wollen, da sie eh nicht durch die Security darf, habe ich den Trolley aufgemacht und schnell meinem Sohn neben der Wasserflasche auch noch ein paar andere Sachen in die Hand gedrückt, während die Dame sich dem Handgepäck meines Mannes gewidmet hat. Meinen Sohn habe ich schnell außer Sichtweite geschickt. So hatte der Koffer dann die gewünschten 8kg und wurde mit einem entsprechenden Aufkleber versehen. Glück gehabt, aber beim nächsten Mal müssen wir wohl doch ein bisschen sparsamer packen. Nach dem Einchecken sind wir dann mit dem Shuttlebus zur Mall gefahren und haben noch ein bisschen Windowshopping gemacht. Die Mall, angeblich die größte New Jerseys, ist schon älter und ein bisschen abgewirtschaftet und düster. Also nicht unbedingt eine Reise wert, aber immerhin interessanter als der Flughafen. Die Hinfahrt ist übrigens umsonst, die Rückfahrt kostet 2$ pro Person über 12 Jahre. Der Abflug verzögerte sich um eine halbe Stunde, die aber auf dem Flug wieder reingeholt wurde. Das Essen war auf dem Rückflug erstaunlich gut, normalerweise ist das Essen auf der Strecke USA – Deutschland ja noch schlechter als auf dem Hinflug, was allerdings bei dem Fraß, der uns auf dem Hinflug serviert wurde, schwer zu toppen gewesen wäre. Nach 6 Stunden, 30 Minuten sind wir in Frankfurt gelandet, drei Stunden später ging es weiter nach Hannover, wo es gut 10 Grad wärmer war als in New York.

Fazit: Die bereiste Gegend ist sicher eine Reise wert. Ich würde es allerdings nicht noch einmal in dieser Jahreszeit machen, zumindest nicht mit Kindern im Wohnmobil. Außerhalb der Metropolen sind überall die Bürgersteige hochgeklappt, kein Vergnügungspark ist geöffnet, auch viele attraktive Campgrounds sind bereits zu. Bei den Campgrounds, die geöffnet haben, sind viele Aktivitäten stark eingeschränkt. Die Swimmingpools sind zu, der Minigolfplatz nicht bespielbar, der Fischteich trockengelegt. Wir legen immer sehr viel Wert darauf, unsere Urlaube kindgerecht zu machen. Dies ist uns dieses Mal nicht wie sonst gelungen.
Viele Grüße
Katrin

Palo

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #12 am: 08.11.2006, 02:05 Uhr »
Danke dass Du Dir die Mühe gemacht hast diesen schönen Reisebericht zu schreiben :)  :)

Gruß

Palo
Gruß

Palo

americanhero

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #13 am: 08.11.2006, 02:49 Uhr »
Danke für den schönen Reisebericht, auch wenn ihr eigentlich zu wenig Zeit für Washington hattet. Da gibt es einfach viel zu viel zu entdecken.
Ich muß dazu sagen, ich könnte in den Smithsonians auch Stunden verbringen, es gibt einfach zuviel zu entdecken. :wink:


Greetz,

Yvonne

KarinaNYC

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Re: WoMo Tour NYC - Washington mit Kindern im Oktober 2006
« Antwort #14 am: 08.11.2006, 06:59 Uhr »
VIIIEEEL zu kurz der Bericht, aber schön!
Und nach der Schiffahrt wäre ich nicht mehr ansprechbar gewesen  :wink: