Donnerstag, 21. September 2006Wie lange dauert eigentlich so ein Jetlag? Um halb fünf sind wir wieder wach. Wir lassen uns mit dem Aufstehen viel Zeit, um 08:15 Uhr sind wir im Wagen und wollen zum Mandalay fahren, um dort die Karten für heute Abend abzuholen. Der schnellste Weg führt über die Autobahn. Denkste – Stau, auch auf den Abfahrten zum Strip. Wir brauchen eine Stunde für die vier Meilen, glücklicherweise haben wir vor der Abfahrt noch einen großen Pott Kaffee gekauft. Am Mandalay finde ich das Parkhaus nicht und parke am Convention Center. Der Weg zum Box Office beträgt beinahe eine halbe Meile durch den Hotelkomplex. Das Convention Center ist in bescheidenem Marmor gehalten, diese Hotels beeindrucken mich ein ums andere Mal.
Nachdem wir die Karten haben, will ich noch beim AAA vorbei. Wir fahren auf dem I 15 nach Norden bis zur Charleston – kein Stau, nur auf der Gegenfahrbahn. Die Mitarbeiterin des AAA erklärt mir, dass ich als ADAC-Mitglied nur noch zwei Teile erhalte. Diskussionen darüber erscheinen mir nutzlos, also nehme ich zwei Tourbooks und muss eben jeden AAA unterwegs ansteuern. Schnell noch nach gegenüber zum Wal*Mart und einkaufen. Die Sonnencreme haben wir natürlich vergessen.
Auf dem I 15 geht es nach Norden. Unser Ziel ist der Valley of Fire SP, der von vielen hier im Forum bereits beschrieben und gelobt worden ist. Anschließend wollen wir noch in den Red Rock SP.
Der Eintritt in den Valley of Fire SP beträgt USD 6,-- - gut investiertes Geld. Wir fahren an den Beehives vorbei und machen erste Fotos.
Dann kommen wir zum Atlatl Rock. Gerade fährt eine Busladung Japaner weg, so dass wir uns die tollen Petroglyphen in Ruhe anschauen können.
Dann gehen wir zu den versteinerten Bäumen. Die sind eingezäunt, damit nicht jeder Besucher ein Stückchen mitnimmt.
Für den einzelnen ist ein Stückchen versteinerter Baum nicht viel, aber wenn jeder Besucher ein Stückchen mitnimmt, würde es die versteinerten Bäume heute nicht mehr geben.
Wir fahren kurz am Visitor Center vorbei und informieren uns über den Park. Unser nächstes Ziel sind die White Domes. Wir wandern auf dem kurzen Trail (1,5 Km).
Zunächst geht es auf einem sandigen Weg bergauf und anschließend an den Domes vorbei steil bergab. Im Tal biegt der Weg nach rechts ab und folgt einem Bachbett.
Plötzlich verengt sich das Tal und wir wandern durch einen „Slot Canyon“, klasse. Ich weiß nicht, ob der Ausdruck Slot Canyon richtig ist, aber der sieht so aus. Der Weg ist nicht gerade toll markiert, aber verlaufen ist auf Grund der Kürze nur schwer möglich.
Dort unten sind wir gewandert.
Die nächste Wanderung führt uns in den Petroglyph Canyon. Wir finden nur ein Petroglyph, die Wanderung geht durch das Bachbett und ist wegen der vielen Steine nicht so berauschend.
Die Cabins wurden in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts für Besucher des Parks eingerichtet. Jede verfügt über eine Feuerstelle, wahrscheinlich ein Bett, sowie Tisch und Stuhl, also sozusagen ein Motel im Park. Dort könnte man heute auch noch übernachten, wenn es denn erlaubt wäre.
Das Highlight des Parks kommt am Schluss - der Elephant Rock. Er liegt direkt an der Straße und wir fahren erstmal vorbei. Ist auch so ausgeschildert, damit die Touris nicht alle an der Hauptstraße anhalten. Wir latschen die 500 m bis zum Felsen.
Für uns ist das nicht das Highlight des Parks, das sind der Atlatl Rock, die petrified logs und der White Domes Trail.
Wer in Vegas ist sollte diesen Park während eines Tagesausfluges auf keinen Fall auslassen.
Der fehlende Sonnenschutz machte sich jetzt etwas nachteilig bemerkbar. Egal, ist ja nur Sonnenbrand. Zurück geht es entlang des Lake Meade. Ich habe besonders in Australien schon ein paar Wüsten gesehen, aber diese erscheint mir besonders menschenfeindlich. Das liegt wohl daran, dass hohe, schroffe Berge jedes Tal abschließen. In Australien waren die nächsten Berge immer mehrere dutzend Kilometer entfernt und nie so abweisend. In anbetracht der fortgeschrittenen Zeit bleibt der Besuch des Red Rock Canyons einem späteren Besuch Las Vegas’ vorbehalten.
Am Abend finde ich das Parkhaus des Mandalay auf Anhieb, jetzt muss nur noch die Show gut werden. Wir sind beide etwas enttäuscht, weil wir mehr über das Leben der Mitglieder von ABBA erwartet hatten. Das Musical ging aber über die Songs. War nicht schlecht - wenn ich daran denke, dass wir beinahe in das deutsche mit deutschen Texten gegangen wären, nicht auszudenken. Ich vermute, dass es Benny mit dem Musical darum ging, etwas Geld zu verdienen und er deshalb versuchte, einige Songs in einen kausalen Zusammenhang, der bei der Entstehung der Songs nie vorhanden war, zu bringen. Wer ABBA mag, mag auch die Songs - das Musical selbst erscheint mir zusammen geschustert.
Ich bin abends beim Fernsehen nach dem Genuss einiger Dosen Coors eingeschlafen, SWMBO* hat, als sie aufwachte, bevor sie den Fernseher ausgeschaltet hat, noch ein paar Tasten gedrückt. Damit hat sie ein paar Filme bestellt. Weil sie aber auch müde war, hat sie den Fernseher ausgeschaltet. Ich war ganz schön überrascht, morgens USD 11,99 für In-Room Entertainment zusätzlich zahlen zu müssen. Na ja, wir werden es überleben.
*SWMBO [sʍɪmbo] (She Who Must Be Obeyed)
gefahrene Meilen: 172,2
drei Übernachtungen im Riviera: USD 152,40