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Autor Thema: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen  (Gelesen 21726 mal)

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Westernlady

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #15 am: 06.11.2006, 18:05 Uhr »
Edmund, die Tour schaut spannend aus. Ich bin neugierig  :lol:

Canyoncrawler

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #16 am: 06.11.2006, 20:24 Uhr »
Hallo Edmund,

ich bin auch dabei und lese gerne mit.
Gruss Kate
- - - - - - -
On Tour:
2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
2018:  Wandern & Paddeln Schluchten-ABC: Ardeche, Baume, Chassezac sowie Cote Vermeille

Unsere Website: http://www.outdoordreams.de

KarinaNYC

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #17 am: 07.11.2006, 11:05 Uhr »
Ich werde auch eifrig mitlesen, man kommt hier ja gar nicht mehr nach bei den ganzen Reiseberichten...

User1211

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #18 am: 07.11.2006, 11:24 Uhr »
So, hab euch eingeholt bin noch schnell zugestiegen. Bei der tollen Route können wir jetzt wohl viel zusammen erleben. Und fünf Wochen machen Hoffnung auf einen längeren Bericht und tolle Berichte und Bilder.
Gruß
Thorsten


Edmund

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #19 am: 07.11.2006, 13:56 Uhr »
Donnerstag, 21. September 2006

Wie lange dauert eigentlich so ein Jetlag? Um halb fünf sind wir wieder wach. Wir lassen uns mit dem Aufstehen viel Zeit, um 08:15 Uhr sind wir im Wagen und wollen zum Mandalay fahren, um dort die Karten für heute Abend abzuholen. Der schnellste Weg führt über die Autobahn. Denkste – Stau, auch auf den Abfahrten zum Strip. Wir brauchen eine Stunde für die vier Meilen, glücklicherweise haben wir vor der Abfahrt noch einen großen Pott Kaffee gekauft. Am Mandalay finde ich das Parkhaus nicht und parke am Convention Center. Der Weg zum Box Office beträgt beinahe eine halbe Meile durch den Hotelkomplex. Das Convention Center ist in bescheidenem Marmor gehalten, diese Hotels beeindrucken mich ein ums andere Mal.

Nachdem wir die Karten haben, will ich noch beim AAA vorbei. Wir fahren auf dem I 15 nach Norden bis zur Charleston – kein Stau, nur auf der Gegenfahrbahn. Die Mitarbeiterin des AAA erklärt mir, dass ich als ADAC-Mitglied nur noch zwei Teile erhalte. Diskussionen darüber erscheinen mir nutzlos, also nehme ich zwei Tourbooks und muss eben jeden AAA unterwegs ansteuern. Schnell noch nach gegenüber zum Wal*Mart und einkaufen. Die Sonnencreme haben wir natürlich vergessen.

Auf dem I 15 geht es nach Norden. Unser Ziel ist der Valley of Fire SP, der von vielen hier im Forum bereits beschrieben und gelobt worden ist. Anschließend wollen wir noch in den Red Rock SP.

Der Eintritt in den Valley of Fire SP beträgt USD 6,-- - gut investiertes Geld. Wir fahren an den Beehives vorbei und machen erste Fotos.



Dann kommen wir zum Atlatl Rock. Gerade fährt eine Busladung Japaner weg, so dass wir uns die tollen Petroglyphen in Ruhe anschauen können.




Dann gehen wir zu den versteinerten Bäumen. Die sind eingezäunt, damit nicht jeder Besucher ein Stückchen mitnimmt.



Für den einzelnen ist ein Stückchen versteinerter Baum nicht viel, aber wenn jeder Besucher ein Stückchen mitnimmt, würde es die versteinerten Bäume heute nicht mehr geben.

Wir fahren kurz am Visitor Center vorbei und informieren uns über den Park. Unser nächstes Ziel sind die White Domes. Wir wandern auf dem kurzen Trail (1,5 Km).



Zunächst geht es auf einem sandigen Weg bergauf und anschließend an den Domes vorbei steil bergab. Im Tal biegt der Weg nach rechts ab und folgt einem Bachbett.




Plötzlich verengt sich das Tal und wir wandern durch einen „Slot Canyon“, klasse. Ich weiß nicht, ob der Ausdruck Slot Canyon richtig ist, aber der sieht so aus. Der Weg ist nicht gerade toll markiert, aber verlaufen ist auf Grund der Kürze nur schwer möglich.



Dort unten sind wir gewandert.
Die nächste Wanderung führt uns in den Petroglyph Canyon. Wir finden nur ein Petroglyph, die Wanderung geht durch das Bachbett und ist wegen der vielen Steine nicht so berauschend.



Die Cabins wurden in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts für Besucher des Parks eingerichtet. Jede verfügt über eine Feuerstelle, wahrscheinlich ein Bett, sowie Tisch und Stuhl, also sozusagen ein Motel im Park. Dort könnte man heute auch noch übernachten, wenn es denn erlaubt wäre.

Das Highlight des Parks kommt am Schluss - der Elephant Rock. Er liegt direkt an der Straße und wir fahren erstmal vorbei. Ist auch so ausgeschildert, damit die Touris nicht alle an der Hauptstraße anhalten. Wir latschen die 500 m bis zum Felsen.



Für uns ist das nicht das Highlight des Parks, das sind der Atlatl Rock, die petrified logs und der White Domes Trail.



Wer in Vegas ist sollte diesen Park während eines Tagesausfluges auf keinen Fall auslassen.

Der fehlende Sonnenschutz machte sich jetzt etwas nachteilig bemerkbar. Egal, ist ja nur Sonnenbrand. Zurück geht es entlang des Lake Meade. Ich habe besonders in Australien schon ein paar Wüsten gesehen, aber diese erscheint mir besonders menschenfeindlich. Das liegt wohl daran, dass hohe, schroffe Berge jedes Tal abschließen. In Australien waren die nächsten Berge immer mehrere dutzend Kilometer entfernt und nie so abweisend. In anbetracht der fortgeschrittenen Zeit bleibt der Besuch des Red Rock Canyons einem späteren Besuch Las Vegas’ vorbehalten.

Am Abend finde ich das Parkhaus des Mandalay auf Anhieb, jetzt muss nur noch die Show gut werden. Wir sind beide etwas enttäuscht, weil wir mehr über das Leben der Mitglieder von ABBA erwartet hatten. Das Musical ging aber über die Songs. War nicht schlecht - wenn ich daran denke, dass wir beinahe in das deutsche mit deutschen Texten gegangen wären, nicht auszudenken. Ich vermute, dass es Benny mit dem Musical darum ging, etwas Geld zu verdienen und er deshalb versuchte, einige Songs in einen kausalen Zusammenhang, der bei der Entstehung der Songs nie vorhanden war, zu bringen. Wer ABBA mag, mag auch die Songs - das Musical selbst erscheint mir zusammen geschustert.

Ich bin abends beim Fernsehen nach dem Genuss einiger Dosen Coors eingeschlafen, SWMBO* hat, als sie aufwachte, bevor sie den Fernseher ausgeschaltet hat, noch ein paar Tasten gedrückt. Damit hat sie ein paar Filme bestellt. Weil sie aber auch müde war, hat sie den Fernseher ausgeschaltet. Ich war ganz schön überrascht, morgens USD 11,99 für In-Room Entertainment zusätzlich zahlen zu müssen. Na ja, wir werden es überleben.

*SWMBO [sʍɪmbo] (She Who Must Be Obeyed)

gefahrene Meilen: 172,2

drei Übernachtungen im Riviera: USD 152,40
Gruß
Edmund
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Palo

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #20 am: 07.11.2006, 14:24 Uhr »
Vielleicht habe ich das überlesen, aber welche show war das denn?? :verwirrt:

Gruß

Palo
Gruß

Palo

User1211

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #21 am: 07.11.2006, 14:42 Uhr »
MAMMA MIA

Die Karten hatten sie am Tag davor bestellt.
Gruß
Thorsten


Edmund

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #22 am: 07.11.2006, 16:05 Uhr »
Danke User1211 :D

Meine Güte, bist du schnell!
Gruß
Edmund
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Edmund

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #23 am: 08.11.2006, 05:16 Uhr »
Freitag, 22. September 2006

Nach dem Auschecken und Tanken für USD 2,67/gl fahren wir gegen 09:00 Uhr los. In der Wüste herrscht ein heftiger Wind und teilweise wird der Sand zu kleinen Sandstürmen zusammen gefegt. Übrigens ist heute weder nach Norden noch nach Süden ein Stau!
In Jean, Nv - zwei Casinos und eine Tankstelle - verlassen wir den Interstate und fahren über die Spring Mountains nach Sandy Valley, Nv. Die Ortschaft ist sehr weitläufig, eine asphaltierte Straße führt im Zick-Zack durch die Ortschaft – meilenlang - und wird dann übergangslos zur Gravelroad. Endlich wird das Auto etwas eingestaubt.



Ich wollte eigentlich die Pahrump Rd fahren, die finde ich aber nicht – egal, fahren wir nach Norden zur SR 160. Diese mitten durch die Wüste verlaufende Straße ist vierspurig ausgebaut, dem Verkehr zwischen Las Vegas und Pahrump entsprechend.

Auf dem Old Spanish Trail queren wir über den Emigrant Pass die Nopah Range und kommen an Tecopa, Ca vorbei. Die Furnace Creek Wash Rd ist ein ordentlicher Feldweg und führt durch das Greenwater Valley hinauf durch die Wüste bis zur Straße nach Dantes Peak. Von dort genießen wir den Blick ins Death Valley



Auf der Weiterfahrt ins Death Valley fahren wir auf der Twenty Mule Team Rd durch ein Bachbett durch eine Mondlandschaft. Der Weg ist etwas rau, aber auch für Pkw befahrbar.



Im Furnace Creek Visitor Center will ich nach dem Straßenzustand der 4WD-Straßen im Park fragen. Ich zeige der Mitarbeiterin meinen NationalPark Pass und frage nach der Park-Karte. Etwas mürrisch zieht sie meinen Pass durch das Lesegerät, gibt mir Pass und Karte, weist mich an, das Bapperl an die Windschutzscheibe zu kleben und wendet sich ab. Da ich Fragen habe, frage ich - eigentlich ganz schön unverschämt von mir, keine 20 Dollar in bar zu zahlen und dann noch Fragen zu haben.
Also, die Racetrack Rd wird nicht empfohlen. Auch mit einem 4WD nicht und außerdem erlauben die Vermieter das Befahren von Dirt Roads nicht. Ich will ihr beinahe sagen, dass das Verhältnis zu meinem Vermieter sie einen Dreck angeht, bleibe aber höflich. Dann weist sie mich noch darauf hin, dass die Bergung ca. USD 1.500 kosten würde. Die Frage nach einer Zugangsmöglichkeit zu den Darwin Falls beantwortet sie eingeschnappt, Sie können nur so weit fahren, wie sie kommen. Ich antworte: „Klar, wenn einem wie auch immer die Straße ausgeht, muss man zu Fuß gehen.“ Zum Titus Canyon sagt sie, das könnte schwierig werden, sie wisse nämlich nicht, wann der Grader zum letzten Mal drüber gefahren sei. Ich breche dieses wenig ergiebige Gespräch ab.

Bei den Picknick-Tischen vor dem Furnace Creek Inn nehmen wir danach ein verspätetes Picknick ein und ich rege mich ein wenig ab.  
Wir fahren zum Badwater Bassin. Dort wandern wir, so weit es geht, auf den Salzsee hinaus – ich schätze eine halbe Meile kommt da zusammen.





So sieht man Dantes Peak von unten.

Als nächstes wandern wir zur Natural Bridge. Obwohl man das nicht wirklich merkt, wandert man bis zur Bridge fast 100 Höhenmeter bergauf. Diese ‚Natural Bridge’ ist nicht die Welt, aber wenn ich schon mal da bin und Bewegung tut auch gut und der Blick durch den Bogen in Richtung Tal ist sehr schön.



Die Fahrt auf dem Artist Drive ist beeindruckend, aber die Farben sind auch nicht anders als an anderen Stellen.



Über den Daylight Pass geht es nach Beatty, Nv. Die Abfahrt nach Chloride City finde ich nicht. Gegen 17:30 Uhr sind wir im Motel 6 in Beatty. Dort gibt es ein paar Verzehrgutscheine beim Einchecken. Abends noch die Gutscheine und etwas mehr im benachbarten Casino vertrunken.



Fahrtstrecke:
Riviera - I 15 S - Exit 12 - SR 161 - Cherokee S - Quartz Ave - kreuz und quer durch Sandy Valley - nach Norden -  SR 160 -  Old Spanish Trail Hwy - Furnace Creek Rd - Tecopa Hot Springs Rd - SR 127 - Furnace Creek Wash Rd - SR 178 - Furnace Creek Wash Rd - Dantes View Rd - Dantes View - Dantes View Rd - Furnace Creek - SR 190 - Twenty Mule Team Rd - Furnace Creek Visitor Center - Badwater Rd - Badwater - Badwater Rd - Natural Bridge Rd - Wanderung Natural Bridge Canyon -  Badwater Rd - Artists Drive -  Badwater Rd - SR 190 -  Daylight Pass Cutoff - SR 374 - SR 374 - Beatty - Motel 6

Gef.  Meilen:  272,6

Übernachtung Motel 6 Beatty: USD 52,96
Gruß
Edmund
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Doreen & Andreas

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #24 am: 08.11.2006, 11:07 Uhr »
Zitat von: Edmund
War nicht schlecht - wenn ich daran denke, dass wir beinahe in das deutsche mit deutschen Texten gegangen wären, nicht auszudenken. Ich vermute, dass es Benny mit dem Musical darum ging, etwas Geld zu verdienen und er deshalb versuchte, einige Songs in einen kausalen Zusammenhang, der bei der Entstehung der Songs nie vorhanden war, zu bringen. Wer ABBA mag, mag auch die Songs - das Musical selbst erscheint mir zusammen geschustert.

Wir haben ie englische Fassung letztes Jahr gesehen... in Deutsch könnte ich mir das gar nicht vorstellen... grauenhaft - übersetzte ABBA-Titel.
Das Musical selbst fanden wir aber klasse, Benny hat einige Textpassagen der Lieder so umgeschrieben, daß sie in die Handlung des Titels passen.
Beispiel: Under Attack, im Original under attack, i´m taking cover, he´s on my track, a chasing lover, im musical under attack, i´m taking cover, they´re on my track, three dad´s one lover  :lol:
War bisher eines der bestenMusicals, die wir gesehen haben... morgen kommt We will rock you dazu... mal sehen
Viele Grüße,
Andreas
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Edmund

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #25 am: 09.11.2006, 10:17 Uhr »
Samstag, 23. September 2006


Gegen 08:40 Uhr fahren wir zum Tanken - USD 2,99/gl - das wird der teuerste Sprit unserer Reise bleiben.



Zuerst fahren wir nach Rhyolite. 1907 eine Stadt mit 12.000 Einwohnern mit  elektrischer Straßenbeleuchtung, Banken, Rotlichtviertel und Bahnhof.



Heute stehen noch ein paar Ruinen und der Bahnhof.

Durch den Titus Canyon fahren wir in das Death Valley. Erst führt die Straße über zwei Pässe und dann geht es bergab durch den Canyon.



Vorbei an den Überresten einer Minensiedlung - Leadfield - aus 1927 werden die Felswände immer höher. Bald passt nur noch das Auto hindurch - einfach toll.




Der nächste Besichtigungspunkt ist der Ubehebe Crater. Die Wanderung entlang des Kraterrandes ist nett, der Weg zum Little Hebe Crater lohnt sich nicht.



Dies ist einer der wenigen ?Bäume?, ?Sträucher?, die hier auf dem Lavageröll wachsen und dem stetigen Wind und der Hitze trotzen.



Entgegen des Ratschlages der Rangerin entscheide ich mich doch, zum Racetrack zu fahren. Die Straße ist nicht schlechter als andere Gravelroads. The Racetrack ist ein ausgetrockneter See. Auf ihm sollen sich Steine auf unbekannte Weise bewegt haben.



Wir sind sehr skeptisch, ob sich dort nicht irgendwelche Menschen einen Scherz erlaubt haben. Andererseits wäre auch ein solcher Scherz Blödsinn.



Nach einem leckeren Picknick machen wir uns auf den Rückweg. An der Teakettle Junction



fahren wir den Weg zurück zum Ubehebe Crater, weil ich die Worte der Rangerin doch noch immer im Kopf habe. Alle heute gefahrenen Gravel Roads waren auch mit 2WD befahrbar. Es ist immer möglich, einen Platten zu kriegen. Deshalb sollte man solche Straßen nur mit einem vollwertigen Ersatzreifen in Angriff nehmen. Die Fahrt rund um die Cottonwood Mountains zieht sich. So kommen wir aber wenigstens noch mal an den Sand Dunes vorbei.



Die Abfahrt ins Panamint Valley ist grandios. Wir fahren und wandern danach zum Darwin Fall. Ist zwar etwas mickrig, aber da der Wasserfall ganzjährig Wasser führt, in der Wüste sehenswert.



Nach weiteren 1 1/2 Stunden sind wir kurz nach sieben in Bishop, Ca. Die Überquerung der Inyo Mtns war wieder sehr abwechslungsreich, die Fahrt im Owens Valley eher langweilig.


Sonnenuntergang in den Inyo Mtns

Der Lichtblick im Owens Valley sind nur die vielen Rinder, da wir seit Las Vegas kaum Lebewesen außer Touris gesehen haben. Ausnahme war heute ein angefütterter Coyote, der in der Nähe von Scottys Castle um Futter bettelte.




Während der Fahrt nach Norden fiel mir auf, dass fast alle Motels entlang des Weges ausgebucht waren. Beim Einchecken erfuhr ich des Rätsels Lösung: In Reno, Nv war ein Bikertreffen und in der Gegend um Bishop fand eine Radrundfahrt statt. Gut, dass ich vorgebucht hatte.
Auf der Fahrt in Richtung Bishop überholte uns ein Streifenwagen. Weil SWMBO auf mein Anraten drei Meilen schneller als erlaubt fuhr, befürchtete sie schon, angehalten zu werden. Aber auf solche geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitungen außerhalb geschlossener Ortschaften reagieren die Cops normalerweise nicht. Wenig später überholte uns eine Frau mit ca. zehn Meilen höherer Geschwindigkeit - 65 m/h erlaubt, also mit ca.  78 m/h.
Der Streifenwagen hatte inzwischen gewendet und kam uns auf der vierspurigen Straße entgegen. Er - später sahen wir eine Sie - wendete über den Mittelstreifen, Blaulicht an und hinterher. Immer wieder aufregend zu beobachten - man fühlt sich wie im Film.

SR 374 - Rhyolite City - nach Süden - SR 374 - Titus Canyon Rd -  North Hwy - Racetrack Valley Rd - Hike Ubehebe Crater - Racetrack Valley Rd - The Racetrack - Racetrack Valley Rd - North Hwy - SR 190 - Darwin Falls Rd - Hike Darwin Falls - zurück - SR 190 - SR 136 - US 395 N - Bishop

Gef.  Meilen: 316,5

Übernachtung Americas Best Value Inn, Bishop, Ca: USD 60,48
Gruß
Edmund
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americanhero

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #26 am: 09.11.2006, 11:15 Uhr »
Toller Bericht mit einem schönen Tag und super Fotos vom Death Valley und Umgebung.
Und den Darwin Fall kannte ich bisher noch gar nicht, interessant.


Greetz,

Yvonne

Edmund

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #27 am: 09.11.2006, 20:04 Uhr »
Sonntag, 24. September 2006

Heute Morgen sind es nur 0° C, im Laufe des Tages sollen aber wieder 27° erreicht werden.
Wir fahren gegen 08:15 Uhr zum Tanken. Die Gallone kostet in Bishop USD 2,69. Die Fahrt führt heute von Tal zu Tal über teilweise mehr als 2000 m hohe Pässe. Die Landschaft ist eintönig und wird meist zur extensiven Viehwirtschaft genutzt.
Fast jedes dieser Hochtäler wird von einer Quelle bewässert. Häufig gibt es keinen Abfluss. Die vorherrschende Pflanze ist Sagebrush, den Rinder sehr gerne fressen. Das Gebiet einer Ranch entspricht meist dem von den Bergen umschlossenen Tal. Nur die großen Täler sind auf mehrere Ranches aufgeteilt.

Hier bist du am Arsch der Welt. Deshalb haben viele Ranches eine eigene Landepiste oder mehrere teilen sich eine. Dort haben dann die Rancher ihre kleinen Motorflugzeuge abgestellt – die Fahrten zum nächsten Supermarkt sind sonst viel zu zeitaufwändig.

Dieser Teil der Welt heißt High Desert. Die High Desert erstreckt sich von der Sierra bis zur Snake Range und von Oregon südlich des Columbia Rivers bis nördlich Las Vegas’. Sie liegt meist auf Höhen von mehr als 1.500 m, dementsprechend kalt wird es nachts.

In Nevada sind die wenigen Städte häufig in der Nähe von Minen entstanden, so hatte z.B. Goldfield, Nv das beste Hotel zwischen Kansas City, Mo und San Francisco, Ca.


 
Auf der US 6 E fotografiere ich zwischen Tonopah und Ely, Nv die Straße, die dort 22,5 Meilen geradeaus verläuft.



Am Lunar Crater, einem vulkanischen Krater, picknicken wir. Der Krater ist nicht so eindrucksvoll wie der Ubehebe, aber wenn man schon in der Gegend ist?



Da der Krater mindestens fünf Meilen von der nächsten Straße entfernt liegt, kann man dort die Stille hören.



Zurück zur asphaltierten Straße fahren wir auf Dirt Roads, deren Zustand besser ist als die der Gravel Roads im Death Valley NP. Wir fahren weiter durch die Wüste nach Caliente, Nv. Bishop wird die einzige Stadt bleiben, in der die Vorbuchung des Motels sinnvoll war. In Caliente habe ich nicht vorgebucht, wir finden jedoch ein nettes, kleines Motel. Abends gehen wir noch in eine kleine Bar.

Gef.  Meilen: 380,3

Bishop - US 395 S - SR 168 - SR 266 - US 95 N - Goldfield, Nv - US 6 E - Tonopah, Nv - Lunar Crater Rd - Lunar Crater - Lunar Crater Rd - SR 375 - US 93 N - Caliente, Nv

Übernachtung Caliente, Midway Motel: USD 45,00 (nur Cash)
Gruß
Edmund
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Palo

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #28 am: 09.11.2006, 20:14 Uhr »
>>>>Hier bist du am Arsch der Welt.<<<<

Welcome to the West :)  :lol:   :wink:

Gruss

Palo
Gruß

Palo

Westernlady

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Re: Wüsten, Wasserfälle, Wälder und Wale in 35 Tagen
« Antwort #29 am: 09.11.2006, 23:26 Uhr »
Edmund, mir kommen Teile Deiner Tour unheimlich bekannt vor  :D
Ich glaube, an der US 6 haben wir an der gleichen Stelle gehalten. Vom Wetter abgesehen, hab ich ein verdammt ähnliches Bild gemacht  :lol: