19.09.09Heute ist wieder früh Aufstehen angesagt. Um 5:00 Uhr Page Zeit stehe ich auf und um 5:30 bin ich auf dem Weg nach Westen. Frühstück im Hotel ist natürlich ausgefallen.
Irgendwie träume ich anscheinend ein bisschen beim Fahren, das Licht der aufgehenden Sonne ist aber auch zu schön. So verpasse ich den Abzweig zur Cottonwood Canyon Road. Erst als ich links die Paria Outpost erblicke fällt mir auf, dass ich viel zu weit bin.
Also wird umgedreht. Auf dem Rückweg sehe ich auch die Abzweigung und mein GPS führt mich nach den Wegpunkten von „Westernlady“ problemlos ans Ziel, den Parkplatz am Wash westlich der Wahweap Hoodoos.
Leider kann man an den Reifenspuren hinter dem Stacheldraht und auch in der Nähe der Hoodoos erkennen, dass es Zeitgenossen gibt die das ausdrückliche Verbot hier weiterzufahren einfach ignorieren. Etwa zwanzig Minuten benötige ich zu Fuß zu den Wahweap Hoodoos. Man muss sich aber seine Schritte gut überlegen, denn immer wieder gibt es morastige Stellen denen es auszuweichen gilt.
Die Hoodoos selbst sind traumhaft. Obwohl ich durch meinen kleinen Umweg wohl schon etwas zu spät dran bin. Einige Teile liegen bereits im Schatten, aber es gibt noch genug Schönes zu sehen, das von der Sonne angestrahlt wird. Wieder mal laufen Fotoapparat und Videokamera heiß, kein Wunder bei diesen Motiven.
Nach dem Rückweg zum Auto gibt es erstmal Frühstück. Französisches Baguette von gestern, rasierter Black-Forest-Ham und Lemon Beer. Ohne Bier geht gar nichts, denn das Brot ist trotz Schinken etwas trocken. Auf der Schinkenpackung steht geschrieben „Black-Forrest-Ham (shaved), aber warum ist der Schinken rasiert. Vielleicht kann Palo uns ja sagen was das bedeutet.
Die Rückfahrt zur US 89 ist natürlich kein Problem, ich biege rechts ab und erreiche nach wenigen Meilen mein nächstes Ziel. Diesmal ist es nicht zu verfehlen, denn der Trailhead liegt direkt an der Straße und ein paar Fahrzeuge haben auch schon dort geparkt.
Nach einem kurzen Fußmarsch stehe ich vor den Toadstool Hoodoos, die in der Mittagszeit schön von der Sonne angeleuchtet werden. Außer dem bekannten Hoodoo gibt es im Umfeld noch andere interessante Sachen zu sehen.
Wenn ich schon hier bin, fahre ich doch noch das Stückchen bis zum Visitorcenter der BLM um mich nach den Straßenbedingungen nach Cottonwood Cove zu erkundigen, schließlich habe ich ja für morgen ein Permit.
Die nette Dame erklärt mir, dass „deep sand experience“ erforderlich ist, man am besten einen Jeep hat und eine Schaufel unbedingt erforderlich ist. Na ja, „ deep sand experience“? Ich bin in mein über dreißigjährigen Baustellentätigkeit zwar schon über etliche Sandhaufen gefahren ohne 4WD, aber ob das schon „deep sand experience ist"? Jeep habe ich auch keinen, aber die Schaufel werde ich nachher bei Walmart kaufen.
Auf der Rückfahrt nach Page mache ich mir doch Gedanken, ob ich das Abenteuer morgen wagen kann so ganz alleine. Was, wenn ich doch im Sand stecken bleibe?
Zurück in Page entschließe ich mich zum Horseshoe Bend zu fahren. Dort war ich zwar schon vor zwei Jahren. Damals habe ich mich aber nicht so bis an den Rand getraut und auch meine Fotoausrüstung war noch eine andere.
Diesmal gehe ich bis ganz an den Rand doch mein Weitwinkel reicht nicht aus, deshalb versuche ich ein Panoramafoto mit Hochkantfotos zu machen. So ganz ist es aber nicht gelungen leider habe ich erst zu Hause gemerkt, dass der Himmel abgeschnitten ist. Ich hätte noch eine 2. Reihe Fotos schießen müssen.
Jetzt geht’s zu Walmart Schaufel kaufen. Doch ich finde einfach keine Schaufel nicht beim Gartenbereich nicht beim Werkzeug und nicht beim Autozubehör. Dann eben nicht, wenigstens beim Bier werde ich fündig.
Nachdem ich für heute Abend noch Schinken und Baguette habe, wäre vielleicht ein Lunch nicht schlecht. Richtig, da gibt es doch einen Chinesen „Mandarin Gourmet“. Es ist ganz schön Betrieb hier und es gibt ein Buffet.
Aber ich muss Euch alle warnen. Hier kann einem die Lust auf chinesisches Essen vergehen noch nie habe ich so schlecht chinesisch gegessen. Am schrecklichsten ist die rote süßsaure Sauce brrrrr.
Wenigstens ist der Preis erträglich 9,90 $ inkl. einem großen Cola und Tax.
Jetzt bleibt nur noch übrig ein bisschen Siesta halten in der Mittagshitze im gut klimatisierten Hotelzimmer.
Gegen 3:30 pm erwachen wieder die Lebensgeister. Ich zieh wieder los, die Kühlbox ist gefüllt und wieder geht es auf der 89 nach Westen bis Big Water. Dort zweigt die Strecke zum Alstrom Point ab.
2 Stunden und 10 Mintuten benötige ich vom Hotel in Page zum Alstrom Point einschließlich 4 bis 5 Fotostopps und einmal Verfahren.
Nach meinem GPS kann es nicht mehr weit sein, da rechts führt der Weg ganz deutlich einen Hügel hoch, oben endet alles auf einem Felsplateau und kein Weg der weiterführt ist zu erkennen. Ich steige aus und suche nach einem Weg aber ich finde nichts. Da fällt mir ein, dass ich gelesen habe es gibt eine Stelle an der man sich verfahren kann. Ich habe die entsprechende Beschreibung von Karsten Rau ausgedruckt dabei und lese nach. Es scheint die Stelle zu sein an der alle falsch fahren.
Umwenden ist angesagt, überall liegen große Steine und keinen Einweiser dabei. Es klappt ohne anzustoßen und ich fahre den Hügel wieder hinab und biege unten rechts ab. Da soll es weiter gehen? Man erkennt keinen Weg auf den Felsenstufen, doch nach vielleicht einhundert Metern Fahrt sieht man plötzlich den Weg und kann die entsprechende Richtung einschlagen.
Zuerst erreiche ich einen Aussichtspunkt der noch etwas entfernt vom Alstrom Point ist. Merkwürdiger Weise kommt hier ein Weg an, der aus der Richtung kommt wo ich vorhin umgekehrt bin. Ich glaube deshalb dass es von dort doch einen Weg geben muss, zumal auch auf meiner Topo Karte ein Weg gezeichnet ist.
Nach einer weiteren kurzen Fahrstrecke erreiche ich Alstrom Point. Leider sind nach diesem sonnigen Tag in der letzten Stunde dunkle Gewitterwolken von Westen aufgezogen, so dass alles im Schatten liegt.
Ich mache einige Fotos und sehe plötzlich, dass ein Felsen vor mir weiß leuchtet und mein Schatten wieder auftaucht. Die Sonne hat ein einsehen und beleuchtet nach einer halben Stunde Wartezeit die Szenerie.
Auf dem Rückweg verliere ich keine Zeit, denn ich möchte vor der Dunkelheit wieder auf Asphalt angekommen sein.
Zum Abendessen gibt es das restliche Baguette mit Schinken und vieeeel Bier zum runterspülen.
Danach geht es nochmals ans Überlegen soll ich zu CBS fahren oder lieber nicht. Die 5 $ für das verschenkte Permit sind ja nicht der Rede wert. Also lege ich mir Plan B zurecht. Edmaier’s Secret wäre doch eine gute Alternative, Wegpunkte dazu habe ich auch auf dem PDA, je nach Witterung und Intuition werde ich mich morgen entscheiden.