15.09.09Moab ade. Nach diesem Intermezzo bei den Roten Steinen folgen nun die Grauen Steine von Colorado.
Die Lasal Mountains sind zum ersten Mal so richtig schön zu sehen. Ich fahre nach Süden um später nach Osten abzubiegen und über Naturita, Norwood und Ridgway nach Ouray zu fahren.
Was mir auffällt, dass die Amerikaner anscheinend ein Volk von Schrotthändlern sind. Selbst im kleinsten Ort findet man oft mehrere Plätze voller Schrottautos, von denen manche den Anschein haben, als ob sie schon 50 Jahre dort liegen.
Es ist einsam auf diesen Straßen, Ortschaften sind selten. In Ridgway stocke ich im Supermarkt meine Vorräte an Bier, Nüssen und Äpfeln auf.
Es ist nicht mehr weit nach Ouray. Nach einem kurzen Rundgang zum Fotografieren breche ich auch schon wieder auf zu den Box Canyon Falls ober halb von Ouray.
Diese Wasserfälle unterscheiden sich von anderen. Denn man muss sich schon in den engen Canyon begeben um zu erkennen, dass es hier Wasserfälle gibt und auch dort sind nur Teile davon sichtbar.
Nach dem Ortsausgang von Ouray steigt die Straße an zum Red Mountain Pass. Kurz darauf ist rechts ein Parkplatz mit einem schönen Blick auf die Passstraße und den Bear Creek Falls, die zwar nicht so groß sind aber irgendwie interessant.
Weiter oben erreiche ich das Gebiet der Minen und Ghosttowns. Nach Ironton biege ich ab und sehe mir einige der verlassenen Häuser an.
Hier oben hat die herbstliche Färbung des Espenlaubes begonnen. Die Mischung zwischen bereits gelb gefärbten und den noch grünen Aspen finde ich besonders schön.
Bevor ich den Scheitel des Passes erreiche komme ich an den Überresten der Red Mountain Mine vorbei, die auch von der Straße beziehungsweise vom Aussichtspunkt gute Fotomotive aufweist.
Nach der Überwindung des 3358 m Hohen Passes geht es hinunter nach Silverton. Hier schaue ich mich gleich ein bisschen um. Da die Sonne scheint und es angenehm warm ist möchte ich auch ein paar Fotos vom abfahrbereit stehenden Zug machen, denn wer weiß wie morgen das Wetter ist.
Die letzte Etappe nach Durango fahre ich durch nur auf der Passhöhe des Molas Pass gibt es noch einen kurzen Fotostopp.
Im Ramada Inn Limited werde ich zwei Nächte schlafen es liegt direkt an der Einfahrtstraße von Silverton.
Zwar hat die Dame am Telefon vor 7 Monaten mir gesagt es würde reichen die Fahrkarte für den Zug am Morgen der Abfahrt abzuholen. Aber ich möchte mich ja auch noch etwas umschauen damit ich mich morgen auskenne.
Ich fahre also zum Bahnhof suche mir einen Parkplatz, Spende dem County ein paar Quarters für die Parkuhr und gehe in den Bahnhof. Ohne fragen nach einem Ausweis oder einer Kreditkarte händigt mir die freundliche Dame meine Fahrkarte aus. Ich fahre mit dem 2. Zug um 9:00 Uhr.
Da fährt auch schon der Zug aus Silverton ein, den es zu beobachten und zu fotografieren gilt. Auch Zeit für einen Besuch im Eisenbahn Museum ist noch drin. Was mich allerdings nicht so recht begeistert zu viele Exponate sind hier auf engstem Raum und bei sehr mäßiger Beleuchtung untergebracht.
Auch die Stadt Durango mit Ihren beiden historischen Hotels, dem „General Sherman“ und dem „Strater Hotel“ wollen natürlich noch besichtigt werden und der Hunger stellt sich auch langsam ein.
Am „Saloon Diamond Belle“ steht als Tagesspecial Baby Ribbs für 7,59$ angeschrieben, das wär’ doch was, also gehe ich hinein. Ich setze mich an die Bar und bestelle die Ribbs.
Hier gefällt es mir, flotte Klaviermusik, flotte Bedienungen in engen Korsagen und mit Federboas im Haar, dazu ein leckeres Local Beer und die Ribbs sind auch lecker. Vor allem ist die Portion nicht so groß, dass man sie auch als Mitteleuropäer bewältigen kann.
Da ich aber ja mit dem Auto zurück zum Hotel muss, ist irgendwann Schluss mit Bier.
Aber ich habe ja bei meinen Forschungen nach Microbreweries am Wege heraus gefunden, dass direkt neben dem Ramada Inn die Durango Brewing Company ihren Sitz hat. Und am Nebengebäude ist auf der fensterlosen Wand auch das Logo der Brauerei aufgemalt. Mal sehen vielleicht gibt es ja so was wie einen Brauereiausschank.
Auf der Seite zur Straße befinden sich zwei große Schaufenster hinter denen sich ein Laden mit Gartendünger, Samen und Gartenwerkzeugen befindet. Ich gehe weiter um das Gebäude herum und richtig hier ist der Eingang zu einem kleinen Ausschank. Der Raum mit einem großen u-förmigen Tresen und wenigen Tischen ist gut gefüllt mit hauptsächlich jungen Leuten. Ein Platz am Tresen ist gerade noch frei. Das Amber Ale kosten nur 2 $ das Pint, da kann man nicht meckern. Irgendwann merke ich aber dann doch, dass auch in amerikanischem Bier Alkohol steckt und gehe zu Bett.