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Autor Thema: Portland - Seattle - San Francisco / Facts and Hints / (fast) live  (Gelesen 11644 mal)

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mrh400

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Hallo,

wo ist denn der Tag 20 geblieben? Ich dachte, den hätte ich schon eingestellt. Also erneuter Versuch:

20. Tag Wawona – San Francisco

Frühstück gibt es wieder im Hotelrestaurant mit ganz ordentlicher Auswahl.

Wir fahren zunächst ins Yosemite Valley, das doch ein ganzes Stück entfernt vom Wawona liegt. Der Weg zum Mirror Lake ist etwas weiter, als wir vermutet hatten. Der See ist weitgehend ausgetrocknet, nur in einem kleinen Tümpel verlustieren sich drei Enten und ein Stück weiter gibt es dann noch einmal ein kleines Bißchen Wasser.

Dann fahren wir aus dem Park heraus. Auch diese Strecke zieht sich – wir müssen erst ein ganzes Stück Richtung Tioga fahren, bevor wir dann den Park verlassen und durch Berg und Tal bis Moccasin fahren, wo an großen Stauseen einiges an Wassersport stattfindet.

Jamestown ist ein hübsch hergerichtetes altes Westernstädtchen, das allerdings nur aus einem kurzen Straßenzug besteht, in dem vornehmlich Antiquitätengeschäfte zugangen sind. Es gibt aber auch eine excellente Eisdiele und am Ortsrand eine alte Eisenbahn.

Die Weiterfahrt nach San Francisco geht dann durch das flache Sonoma Valley voller Obstplantagen. Ab etwa 50 Meilen vor San Francisco wird der Verkehr ziemlich dicht und zunehmend hektisch. Man muß einfach vergessen, in den USA zu fahren und sich einbilden, in Italien zu sein - dann kommt man halbwegs zurecht. Die Bay Bridge kostet 4 USD.

Das Zimmer im White Swan Inn ist wieder grandios, das Auto zu parken kostet allerdings 32 USD. Dafür gibt es wieder complementary Wine mit kleinen Snacks und Internetzugang.

Der Belden Place ist immer noch eine verlockende Freßgasse. Im B44 nehmen wir feine Tapas zu uns: spanischer Käse mit Feigenbrot, gegrilltes Gemüse, warmen Oktopus und gegrillte Sardinen mit Kapern-Fenchel-Salat, dazu je zwei Bier (alkoholfrei bzw. Anchor Steam). Zum Schluß teilen wir uns noch eine Crema Catalana.

227 mi
Gruß
mrh400

mrh400

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Hallo,

weil es so schön ist, gleich den nächsten Tag (den wollte ich ja eigentlich einstellen, als ich gesehen habe, daß der 20. fehlt):

21. Tag San Francisco – Sausalito – San Francisco

Obwohl wir für unsere Verhältnisse einigermaßen zeitig dran sind, ist der Frühstücksraum ziemlich überfüllt und der Nachschub an Futter läßt etwas zu wünschen übrig. Satt werden wir trotzdem.

Nach einem Bummel in der Bush Street und rund um den Union Place gehen wir zum Embarcadero und Ferry Building und kaufen unsere Tickets für Sausalito.

In Sausalito empfiehlt es sich, nicht der Masse nach nach links (Westen) zu gehen sondern nach rechts (Osten). Dort findet man das Paradise Bay Restaurant, in dem wir gute 1 ½ Stunden bei Flatbred bzw. Lobsterravioli mit dreierlei Saucen, bei Creme Brulee bzw. Lime Tarte, einer ganzen Flasche trockenem Rosé, einem Liter Pellegrino und zwei echten (!!!) Cappuccini - welch ein Caffè-Geschmack - verbracht haben.

Ein Stück weiter findet man dann auch die Reste der Hippie-Hausboot-Generation mit hübschen Booten und einer Art „Schrebergarten“ der Hausbootbesitzer.

In der zweiten Reihe, in der wir zurückgehen, befinden sich etliche Galerien und hübsche Modegeschäfte.

Geht man von der Anlegestelle in die andere Richtung, landet man in fürchterlich verkitschtem und touristifizierten Bereichen. Den Vogel schießt ein Christmas-Shop ab mit erschreckenden Baumbehangfiguren und einem künstlichen Christbaum, der aus der Spitze Styropor-Schnee versprüht.

Zurück in San Francisco ruhen wir uns im Embarcadero Center und dann noch im Hyatt Regency von den Strapazen (und dem Wein) aus. Beides sind von Portman gestaltete Remakes des Peachtree Center bzw. der Hyatt Regency in Atlanta – und beides hat das Schicksal nahezu aller Remakes: das Original wird einfach nicht erreicht, auch wenn hier derselbe Architekt am Werke war.

Pier 33, wo die Fahrten nach Alcatraz starten, ist ziemlich weit entfernt, aber dafür mit der Tram („F“) gut erreichbar. Der Boardingprozeß für die Alcatraz-Tour ist wieder ein Beispiel amerikanischer Bürokratie gepaart mit Geschäftstüchtigkeit: Erst darf man in der Schlange anstehen, dann werden die Fahrkarten kotrolliert, dann darf man anstehen und es werden Fotos vor einer Alcatraz-Kulisse gemacht (immerhin kann man verzichten, was wir auch tun, da man das Foto nur paarweise – ja, zwei Abzüge desselben Fotos – gegen gesalzene 22 USD erwerben kann), dann darf man anstehen, dann – ja, was dann?: - werden die Fahrkarten kontrolliert, bevor man an Bord darf.

Wenn es dann andlich losgeht, hat man aber schöne Rückblicke auf San Francisco im milder werdenden Abendlicht und wir bekommen – weil „night“-tour - zunächst eine Rundfahrt um die Insel mit vielerlei Erklärungen (bei den normalen Touren wird offenbar die Anlegestelle unmittelbar angesteuert).

Für die Audiotour im Inneren des Gefängnisses gibt es eine ausgezeichnete deutsche Version, die einem den Schrecken dieser für deutsche Empfindungen grausamen Vollzugsanstalt nahebringt.

Wir nehmen noch an zwei von mehreren Anschlußprogrammen teil: Besuch der Krankenstation mit einem erschreckenden OP-Raum und die Geschichte von Floyd Hamilton.

Unser Boot um 20:40 brachte uns kurz nach 21:00 wieder an Land, wo wir mit der Tram zurückfahren wollten. Nach längerer Wartezeit an der gut besuchten Haltestelle donnerte ein vollbesetzter Wagen mit schrillem Geklingel haarbreit an den Wartenden vorbei. Daher entschlossen wir uns, trotz der müden Füße zurückzugehen. Da der wasserseitige Teil de Embarcadero gut beleuchtet ist, geht man dabei auch kein besonderes Risiko ein. Aber es dauerte seine Zeit, bis wir wieder im Hotel waren. Angesichts des üppigen Mittagessens haben wir auch keinerlei Hunger und vernichten unsere letzten Biervorräte.

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Gruß
mrh400

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22/23. Tag San Francisco – München

In der Umgebung wurde nachts offenbar das beginnende Wochenende heftig gefeiert Trotzdem sind wir recht früh dran und erleben beim Frühstück wieder eine mit dem Nachfüllen des Buffets etwas überforderte Bedienung.

Wir gehen nach Deponierung des Gepäcks nochmals Richtung Union Square, schauen uns kurz im Macy's um und werfen dann einen Blick in die wirklich imponierende Halle des Palace Hotel, das heuer seinen hundertsten Geburtstag nach dem Wiederaufbau feiert (das haben wir einem Artikel der heutigen Zeitung entnommen).

Mit den Öffis fahren wir zum Alamo Square. Dort besichtigen wir die hübschen viktorianischen Häuser (painted ladies), die den ganzen Platz umgeben. Im Gegensatz zu Berichten aus früheren Jahren ist der Platz absolut „sauber“ und ohne jede Behelligung für Touristen (jedenfalls tagsüber – überhaupt haben wir in ganz San Francisco trotz der in CA besonders spürbaren Wirtschaftskrise den Eindruck, wesentlich weniger aufdringlich angebettelt zu werden als in 2005 – damals hatten wir den Alamo Square nicht auch Vorsicht, sondern aus Zeigründen ausgelassen).

Auf dem Weg zurück zum Hotel kehren wir noch bei Roxanne in der Bush Street ein, wo wir kurz nach 12:00 die Frühstückskarte (Breakfast until 2 pm) gereicht bekommen und je ein BCT (scramblesd eggs mit Bacon, Cheese und Tomatoes) zu uns nehmen; dazu einen Liter Pellegrino.

Im Hotel bekommen wir in kürzester Zeit unser Auto geliefert und fahren Richtung Pazifik. Ein kurzer Spaziergang am Beach und neugieriges Betrachten einer Hochzeitsgesellschaft hinter der Dutch Windmill.

Wir fahren dann noch ein Stück in den Golden Gate Park hinein, gehen an ein paar Seen entlang und halten Ausschau nach den Bisons, die sich weit zurückgezogen haben. Das insgesamt sehr triste Wetter macht uns nicht so richtig unternehmungslustig, so daß wir angesichts der zunehmend zugeparkten Straßenränder keine weiteren Aufenthalte einlegen, sondern im Stop-and-Go Kurs auf den Flughafen nehmen.

Die Rückgabe des Mietwagens könnte relativ zügig abgewickelt werden, wenn wir nicht Reparaturkosten erstattet haben wollten. Also werde ich ins Büro geschickt, wo das Ganze etwas widerwillig, aber letztlich doch zur Zufriedenheit erledigt wird.

Wir fahren mit dem Airtrain zum Terminal und müssenmit dem Einchecken noch etwas warten. Dann gehen wir in die Business Lounge und trinken unsere Cocktails und ich schreibe Reisebericht.

10 Minuten vor dem geplanten Boarding marschieren wir zu unserem Gate – 101, ganz am Ende des Terminals. Boarding beginnt mit minimaler Verzögerung.

Der Flug ist unspektakulär, das Essen ist gut, wir schlafen gute 6 Stunden und sind kurz vor der geplanten Ankunftszeit in München

27 mi
Gruß
mrh400

ilnyc

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Welcome back! 6 Stunden Schlaf im Flieger - wenn mir das nur mal gelingen würde!

Wünsche Euch gute Eingliederung in den Alltag und freue mich auf den ausführlichen Reisebericht irgendwann!

Bianca

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Welcome back und herzlichen Dank, dass du uns auf deine Reise mitgenommen hast. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.


SEA2009

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Freut mich, dass ihr wieder gut in der Heimat angekommen seid! Wir sitzen aktuell noch in San Francisco und haben deinen Bericht gerne verfolgt und einige Tipps daraus gezogen.
Bin vor allem sehr gespannt auf eure Fotos, da wir im nördlichen Teil der Küste Sonne hatten und im südlichen Nebel, also wohl genau umgekehrt wie bei euch. Da können wir ja Fotos austauschen :wink:
1997: Helendale, CA - Las Vegas - Los Angeles - San Francisco
2009: Seattle - Oregon Coast - San Francisco
2012: Las Vegas - VoF, Zion, Bryce, Page, MV, GC - San Diego - Los Angeles