Zuerst einmal, vielen Dank an alle die unsere Reise begleiten... Dann weiss man wenigstens, dass jemand merkt, wenn man doch mal verloren geht...
Ok, wo fangen wir an? Zuerst einmal, gestern sind wir nicht dazu gekommen zu schreiben, da immer noch nicht alle Hotels WiFi einfach so anbieten.
Aufgebrochen sind wir gestern morgen in Lone Pine. Recht spät, weil Thomas in der Nacht vor lauter Panik, dass wir über Bakersfield zurück nach Norden fahren müssten kein Auge zu gemacht hat... Und das muss man sich mal vorstellen: da kann Tom Hanks in Cast Away sich so viel wie er will über ein Paket aus Bakersfield freuen, egal, in Bakersfield will man echt nicht stranden...
Ach ja, der Weisse ist unser Mietwagen (Dodge Journey).
Unser Plan war klar: den Highway 395 hinauf bis nach Carson City (der Luther Pass war uns doch zu suspekt). Jetzt war nur die Frage, wie es mit dem Deadman's Pass (der Name sagt doch schon alles, oder?!) und all den anderen Pässen aussieht. Bis nach Bishop war noch alles klar. Fahrerwechsel, und klar, sobald ich am Steuer sass wurde es kurvig. Naja, wenigstens ein bischen... Und es ging hoch hinauf! Bis auf 8.000 FT und ein paar Zerquetschte. Hört sich jetzt nach viel an, aber wenn man irgendwann auf einem Plateau angekommen ist, macht einem so ein Pass auch nichts mehr aus. Wenn also jemand sich Gedanken über den 395 Highway machen sollte: sogar wir haben ihn ohne bleibende Schäden überstanden.
Nachdem wir diese Hürde überstanden hatten, ging es weiter in Richtung Mono Lake. Laut Reiseführer(n) soll er fantastisch sein. Wahrscheinlich ist er auch das. Wir können es allerdings weder nachvollziehen noch bestätigen, denn der Mono Lake hat sich nicht wie in den Reiseberichten in den schillernden Farben gezeigt sondern weiss. Ja, weiss... Bei klarstem Wetter hat eine wahre Nebelglocke genau über dem See gehangen und natürlich waren alle Zufahrtstrassen "Closed for season". Ach ja, vergessen zu sagen: Schnee hat schon ganz gehörig entlang der Strasse gelegen (0.5 Meter bestimmt), aber die Strassen waren frei und trocken und die Sonne hat nur so gestrahlt bei frostigen -15°C. Es war einfach ein fantastisches Winter Wonderland...
So weiter ging es in Richtung Yosemite National Park. Wir wussten schon zu Anfang unserer Reiseplanung, dass wir vom Highway 395 keine Chance haben würden, den Yosemite auch nur ansatzweise zu erkunden, da der Tioga Pass zu dieser Jahreszeit geschlossen ist. Aber ein National Park Schild beim Visitor Center hätten wir schon gerne fotographiert. Aber wie immer "Closed for Season"... Weiter ging es in Richtung Bodie. Der berühmtesten Geisterstadt Kaliforniens: das Must See (zumindestens für mich, Isabell). Leider, wie soll man es anders sagen: "Closed for Season".
Ok, das hört sich jetzt alles ziemlich nach Schuss in den Ofen an, aber: die Winterlandschaft und die wunderbare Gegend, die sich gerade im Winter entlang des Highways zeigen ist echt atemberaubend. Zu schön manchmal um nicht kitschig zu wirken...
So schön kitschig, dass man sogar Hundeschlittentouren in hohem Schnee sieht.
Der Highway 395 hat für uns kurz vor / in Carson City geendet und wir haben nach langer Überlegung den Highway 50 genommen, statt der Interstate 80 (und warum: Thomas hat Schneeketten gekauft...
, wir Tausende von Meinungen eingeholt haben, sämtliche Tankstellenleute verrückt gemacht haben und letztlich auch Lake Tahoe einfach da liegt).
Und, wow! Lake Tahoe ist echt 'ne Wucht! Wir sind gerade auf den Highway 50 aufgefahren und schon eröffnen sich einem die Weiten des Sees. Unglaubich! Schnee, Sonnenschein, Berge und Wälder... Was will man mehr (und warum bleibt man da nicht... gute Frage im Nachhinein)?
Nachdem wir ein wenig die Aussicht genossen haben, packt uns doch die Unruhe. Wir haben ja auch noch ein Stück zu fahren und der lawinengefährdete Highway 50 liegt ja noch vor uns. Also, nichts wie los an South Lake Tahoe vorbei (was übrigens echt einen Aufenthalt wert ist, auch zum Heiraten, denn so viele Wedding Chapels haben wir selbst in Las Vegas nicht gesehen). Wir fahren auf den Highway auf und was passiert: wir stehen im Stau. Soweit so gut. Wenigstens kann man sich so an seinem Vordermann orientieren. Aber halb USA hat die Weihnachtstage am Lake Tahoe verbracht, denn nur so lässt sich dieses Verkehrsaufkommen erklären.
Nachdem wir ungefähr zwei Stunden im Stau gestanden haben und uns ca. 11 Meilen voranbewegt haben, geht es plötzlich los. Strawberry Inn sei für die kurze, dringend nötige Pause gedankt an dieser Stelle...
Nachdem wir nun die rund 6000 Ft erreicht hatten, ging es bis nach Placerville auf ca. 1000Ft bergab. Und so schnell, dass man Flugzeug-Feeling hatte. Angekommen in Sacramento, haben wir recht schnell unser Hotel gefunden. Hyattt Regency Inn (Thomas sei Dank), direkt am Capitol. 11. Stock mit direktem Blick zum Schnäppchenpreis!
Was will man mehr... Wir sind in der Hauptstadt von Kalifornien also nichts wie aufgehübscht und ins Nightlife hinein. Nur: in Sacramento gibt es kein Nightlife... Nein, wirklich keins. Oder wir haben es nicht gefunden, aber wir haben uns wirklich Mühe gegeben. Wenigstens haben wir eine wirklich gute Brewery gefunden, um die Ecke wohlgemerkt, denn komischerweise liegt das Capitol nicht wirklich in einer Gegend in der man sich Nachts wohlfühlt.
Aber das Hotel war es wert...
Gute Nacht...