Für den Kurs dürfen wir uns bei den Europafanatikern und den verschuldeten Südstaaten bedanken.
Unabhängig davon, dass das für uns persönlich das beste ist, was aktuell passieren kann (weil wir einige Anlagen in US-Dollar haben, die wir nun endlich gewinnbringend abstoßen können), finde ich die Sicht auf die Dinge nach wie vor verdreht. Wenn man den aktuellen Kurs auf die alte D-Mark umrechnet, liegt man bei ganz normalen 1,81 DM/$. Das ist und war ein vollkommen normaler (eher noch günstiger) Kurs, so wie ihn die ältere Generation (wie wir) gar nicht anders kennt.
Der Kurs der letzten 6-8 Jahre, insbesondere nach der genannten Bankenkrise (wo die Lehman Bank erhebliche Schuld mitträgt) war sicherlich erfreulich, aber nicht normal. Eigentlich ist der heutige Kurs normal. Kann man sich drüber ärgern oder freuen, aber noch ist nicht viel passiert. Auf die ganz große Sicht wird der Dollar wieder absinken, denn das europäische Problem (Schulden) ist in viel höherem Maße auch das Problem der USA, die können einfach nur optimistischer und nach außen selbstbewusster damit umgehen (das klingt komisch, aber das beeinflusst die Märkte durchaus). Aber wenn der Schuldenstand in den USA die 150% des BIP (BruttoInlandsProdukt) und einige Jahre später auch die 200% Marke knackt (und das wird passieren und es wird in wenigen Jahren schon passieren), da glaube ich überhaupt nicht mehr an einen starken Dollar. Das ist nur ein Leuchtfeuer im Moment, aber für das eigentliche Problem hat die USA genauso wenig eine Lösung anzubieten wie aktuell Griechenland: sie geben viel zu viel Geld aus.