Hallo,
erstmal möchte ich erwähnen, dass ich Mitglied in diesem tollen Forum bin. Aber aufgrund des heiklen Themas möchte ich in diesem falle anonym bleiben. Ich hoffe Ihr habt dafür Verständnis.
Es geht um folgendes!
Wir haben dieses Jahr eine 4 wöchige USA-Südwestschleife-Tour auch mit Dank Eurer Hilfe, Ratschlägen und Insidertipps geplant. Flug, Mietwagen und die meisten Unterkünfte sind bereits fest gebucht.
Mein Mann ist allerdings HIV-Positiv. Leider haben wir diese Woche erfahren müssen, dass seine Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass er Medikamente nehmen muss.
Bisher haben wir uns keine Gedanken gemacht, da wir in den letzten Jahren viermal in die USA gereist sind. Er hat auf dem Formular immer angegeben, dass er keine ansteckende Krankheit hatte. Das war alles kein Problem bei der Einreise, weil wir für die Kontrollbeamten ganz "normale" Einreisende waren.
Ich habe mich im Internet erkundigt und mit Entsetzen festgestellt, dass die USA zu den Ländern gehört, die HIV-Infizierte nicht einreisen lassen. Schock!!!!!!
Da mein Mann jetzt ab Montag Medikamente nehmen muss und die während der Kontrollen entdeckt werden, würden wir sofort wieder nach Hause geschickt.
Ich habe lange recherschiert im Internet. Einige raten, dass er die Medikamente in eine andere neutrale Verpackung legen soll, aber das Risiko, dass die Kontrollbeamten die wahre Funktion der Medikamente herausbekommen, ist gegeben. Zudem würden wir auf dem Esta-Fragebogen lügen, wenn wir die Frage, ob er eine ansteckende Krankheit hat, verneinen. Das wäre Betrug und für die Amerikaner eine Straftat.
Eine andere Möglichkeit, wäre ein Visum zu beantragen und mit offenen Karten zu spielen. Allerdings würde im Pass dann stehen Visum mit HIV und würde auch so in den Reisepass eingestempelt werden (Diskriminierung für mich). Zudem ist nicht gesagt, dass der Visumantrag überhaupt genehmigt würde.
Also was tun? Ich bin einerseits so traurig und wütend, dass die USA wie überwiegend muslimische Länder ein strenges Einreiseverbot für HIV-Infizierte hat. Aber die Planung hat ein halbes Jahr gedauert und ich habe mich so auf die Reise gefreut.
Was ist denn Eure Meinung?
Soll er die Medikamente versuchen "einzuschleusen" mit der Gefahr erwischt zu werden?
Sollen wir die Reise stornieren und bekomme ich überhaupt dann unser Geld zurück für Flugbuchung, Mietwagen und Unterkünfte?
Es ist früher Morgen und ich bin kurz davor heute ins Reisebüro zu gehen und die Reise zu stornieren! Und eine neue Reise zu planen und zwar nach Kanada. Da dürfen wir nämlich ohne Probleme einreisen!!!!!
Ich bin echt völlig verzweifelt, abgesehen davon, dass ich mir ja auch Sorgen um meinen Mann mache, ob die ab Montag beginnende Therapie überhaupt anschlägt.
Ich hoffe, dass obwohl es für viele ein Tabuthema ist, trotzdem mir einige von Euch lieben Menschen dazu posten.