Ich habe nicht in der Öffentlichkeit gestillt (ausser an fast menschenleeren Stränden o.ä.), aber dort, wo sich viele Leute aufgehalten haben, bin ich zum Stillen immer raus gegangen, d.h. meistens habe ich mich mit meinem Baby kurz auf die Toilette verzogen. Klingt vielleicht etwas unschön, aber es war für uns vollkommen okay, dort wurde das Kind nicht abgelenkt und man konnte in Ruhe sitzen und Stillen. Das Stillen hat allerdings bei mir auch nie länger als 5-10 Minuten gedauert, ich könnte mir vorstellen, dass es Müttern, bei denen die Milch nicht ganz so stark sprudelt und die mitunter eine halbe Stunde zu Stillen brauchen doch etwas langweilig oder lästig wird.
Böse Blicke habe ich mir zwar nie eingefangen, aber es fing schon damit an, dass mein Sitznachbar im Flugzeug immer aufgestanden und gegangen ist, wenn ich meine Tochter gestillt habe. Die meisten Leute haben weggesehen oder sind eben gegangen, man hat aber schon gemerkt, dass sie sich gestört fühlten bzw peinlich berührt waren, auch wenn man nicht komplett entblösst war. Eine Bekannte meinte, es reicht schon dass "schmatzende Seufzen" vom Baby beim Saugen zu hören, das wäre "peinlich genug"
Ich denke nicht, dass man irgendwo in den USA rausgeworfen wird oder dass einem irgendwer sagt, man soll oder muss draussen Stillen, aber man merkt es den Leuten eben doch an, dass sie es nicht unbedingt sehen wollen, auch wenn man es dezent tut.