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Autor Thema: bärenmäßiges erlebt im sequoia park  (Gelesen 2745 mal)

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scoutgirl

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Re: bärenmäßiges erlebt im sequoia park
« Antwort #15 am: 14.10.2003, 15:21 Uhr »
Zitat von: nirschi link=board=routen;num=1064787350;start=0#12 date=10/06/03 um 12:45:04

Bei Trekkingtouren wird vorgeschrieben vom Zelt entfernt zu kochen und die beim Kochen getragene Kleidung entfernt vom Zelt zu lagern, also absolut nichts mit ins Zelt zu nehmen.


...auch parfümierte Toilettenartikel (inkl. Zahnpasta!!) und ähnliche "Duftis" gehören nicht ins Zelt. Nahrung und andere Duftausströmer mind. 30 m vom Zelt entfernt in mind. 3m Höhe zwischen 2 Bäumen o.ä. aufhängen. Dann dürfte auch nichts passieren. Für das "extreme bear country" gibt es auch sogenannte bear barrels, die die Nahrungsmittel duft- und angriffssicher verschliessen. Für den Ernstfall ein Deterent (ein stark dosiertes Pfefferspray) dabeihaben.

Mehr Infos über das richtige Verhalten auch hier: http://www.wspa.ca/bearsafe/bearsafe.html. Die dort beschriebene Möglichkeit, sich im Angriffsfall totzustellen wird von anderen Autoren übrigens ausdrücklich (bei Braunbären) NICHT empfohlen.

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Hank

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Re: bärenmäßiges erlebt im sequoia park
« Antwort #16 am: 17.10.2003, 14:45 Uhr »
Der Sequoia ist der einzige NP, in welchem ich einen Schwarzbären in echt sehen konnte. Wenn auch nur einen kleinen.

Die von Wolfgang erwähnten Leute waren keine Camper im eigentlichen Sinne, sondern Amateur-"Bärenforscher", die das ganze mehr oder weniger provoziert haben:

Zitat
TOD IN DER WILDNIS

Das Paar, das unter Grizzlys lebte

13 Jahre lang zog es Timothy Treadwell in die einsame Wildnis Alaskas. Dort schlug er sein Zelt bei den Bären auf. Nun zerfleischten die Grizzlys ihren Mitbewohner und dessen Freundin.


Anchorage - Das Bild, das sich den Rangern bot, war schrecklich. Ein Busch-Pilot der Andrew Airways hatte die sterblichen Reste von Timothy Treadwell, 46, und seiner Freundin Amie Huguenard, 37, mitten in der Wildnis Alaskas entdeckt, rund 100 Meilen von der nächsten Siedlung entfernt, wo sich die beiden seit Juli aufhielten. Ihre Körper waren von Bären zerfetzt worden. Ein Bär hatte die halb aufgefressenen Leichen des Paars in einem Nahrungs-Versteck vergraben.
Kein Mensch war dabei, als sie von den Tieren angegriffen wurden. Joe Fowler, Chef des Katmai National Parks, sagt, die beiden Zelte des Paares seien eingefallen gewesen, der Stoff jedoch nicht zerrissen. Es gebe also keinen Hinweis darauf, dass die Bären über die Abenteurer hergefallen seien, als sie sich im Zelt aufhielten.

Treadwell und Huguenard, die Dienstagnacht in Malibu bei Los Angeles zurückerwartet wurden, hatten noch Sonntagnachmittag via Satellitentelefon Kontakt mit Jewel Palovak, Direktorin von "Grizzly People", einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, über das Leben von Bären aufzuklären. Treadwell hatte ihr vorgeschwärmt, er habe seinen Lieblingsgrizzly gesehen, eine fette Bärin, die er Downey nannte.

Als die Park-Ranger am Zeltplatz der Toten eintrafen, um deren Überreste zu bergen, wurde es auch für sie gefährlich. Zu Dutzenden tummelten sich Bären am nahe gelegenen Fluss, wo sie Lachse fingen, um für den Winterschlaf gerüstet zu sein. Als sich Tiere den Rangern näherten, erschossen diese einen erwachsenen männlichen und einen halbwüchsigen Bären.

Fowler ärgert sich über das Verhalten Treadwells: "Er hat sich nicht nur selbst einem Risiko ausgesetzt. Nun haben wir einen tragischen Unfall, bei dem er und seine Freundin ums Leben kamen, und wir haben unsere Leute der Gefahr aussetzen müssen. Die Ranger töteten diese Bären, weil sie eine unmittelbare Bedrohung ihres Lebens waren. Das hat ihnen keineswegs Spaß gemacht."

Über den Winter lebte Treadwell im kalifornischen Malibu. Im Sommer zog es ihn seit 13 Jahren nach Alaska, um seiner Leidenschaft zu folgen: dem Leben mit Bären. Huguenard, eine Arzthelferin, hatte ihren Freund bereits zweimal für ein paar Wochen in die Wildnis begleitet.

Treadwell war in den USA bekannt. Er veröffentlichte ein ziemlich populäres Buch "Unter Grizzlys" über seine Abenteuer mit den Bären und hatte Auftritte im Fernsehen, so auch in der Late-night-show von David Letterman im Februar 2001. Letterman fragte Treadwell damals, ob er nicht fürchte, einmal von einem Bären getötet zu werden. Treadwell, der sich immer unbewaffnet in der Natur aufhielt, antwortete, er fühle sich in Alaska sicherer, als wenn er in New York durch den Central Park spazierte.

Der charismatische Kalifornier hatte Filme über "seine Bären" gedreht und versuchte, seine Lehre von einem friedlichen Zusammenleben von Bären und Menschen zu verbreiten. Er ließ sich auch gerne filmen, während er den Tieren mit hoher Stimme "Liebeslieder" sang.

Wissenschaftler und Parkverwaltung hatten Treadwell seit Jahren aufgefordert, er müsse mehr Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Doch Treadwell zeigte sich immer mehr davon überzeugt, dass ihm die Bären in Alaska wohl gesonnen seien.


© SPIEGEL ONLINE 2003

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KlausK

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Re: bärenmäßiges erlebt im sequoia park
« Antwort #17 am: 17.10.2003, 14:52 Uhr »
Als Amateur-Bärenforscher kann man ihn nun wirklich nicht bezeichnen. Ich habe vor kurzem einen Bericht von ihm über Eisbären gesehen.Er wußte ganz genau über Verhaltensweisen der Bären bereit und, zumindest in diesem Film, hat er sich auch nie in Gefahr begeben. Ich denke, da sind mal wieder eine Reihe unglücklicher Umstände zusammen gekommen.

Hank

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Re: bärenmäßiges erlebt im sequoia park
« Antwort #18 am: 17.10.2003, 15:34 Uhr »
Hast Recht, im Vergleich zu Amateuren hatte er schon viel Ahnung von Bären, insofern war die Bezeichnung etwas unglücklich.

Aber alles scheint er trotzdem nicht gewußt bzw. verdrängt zu haben - Bären sind Wildtiere mit entsprechenden Instinkten, die man nicht durch das Singen von "Liebesliedern" ausschaltet.
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AZcowboy

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Re: bärenmäßiges erlebt im sequoia park
« Antwort #19 am: 17.10.2003, 17:23 Uhr »
Aus gegebenem Anlaß wurden auf mehreren US-TV-Sendern Berichte über diesen Vorfall und auch die Aktivitäten von T. Treadwell mit den Bären gesendet.

Man zeigte beispielsweise Filmausschnitte, wie er durch Bewegung und Gesten mit Bären hautnah 'kommunizierte'.
Er galt in den USA als anerkannter Bärenkenner und Naturliebhaber, der bis auf die letzten beiden Male nie in weiblicher Begleitung bei den Bären war.
Es wird angenommen, daß das Unglück zumindest teilweise durch Eifersuchtsverhalten der Bären hervorgerufen wurde. Ob dies in Zusammenhang mit der neu gesichteten Bärin oder durch die Anwesenheit der Freundin hervorgerufen wurde, wurde nicht erläutert.
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