Eigentlich wollte ich meine Eindrücke von unserer USA Reise direkt nach der Heimkehr schreiben, aber wie das Leben und die Trägheit oft spielen, hat’s dann doch „etwas“ länger gedauert. Nun ja, besser spät als nie
Zur Strecke: Sie ist sehr ambitioniert aber machbar, dennoch würde ich niemanden diese Route in diesem knapp bemessenen Zeitrahmen empfehlen, außer man hat vor, wirklich viel in einem kurzen Zeitraum zu sehen, ist von den Urlaubstagen limitiert und hat kein Problem damit, ständig auf Achse zu sein. 3-5 zusätzlich verfügbare Tage dürfte das Ideal für die von uns zurückgelegte Überblicks-Route darstellen.
Die Fahrt von Rapid City nach Cody zieht sich. Vor allem, wenn man einen Stopp in Deadwood einlegt und/oder sich dazu entscheidet, den Devils Tower (dennoch beides empfehlenswert) anzufahren. Alle anderen Tagesfahrten waren gut machbar. Das Autofahren ist abgesehen von den Großstädten sehr entspannt.
Anzumerken ist: In den Nationalparks kommt man wegen der niedrigen Geschwindigkeitsgrenzen, den teils beträchtlichen Höhenunterschieden aber auch anderer Touristen oft nur vergleichsweise schleppend voran.
Zum Fahren:Ein Navi ist sehr zu empfehlen. Weniger weil man sich verfahren könnte, sondern um zu wissen, wie weit man von seinem Ziel noch entfernt ist. So lässt sich der Tagesablauf viel besser planen, finde ich. Der Anschluss im Auto war völlig unproblematisch.
Ein Tempomat ist praktisch, im Gegensatz zu Europa oft sinnvoll einsetzbar. Überhaupt, wer vor hat, viele Kilometer abzuspulen, sollte im Zweifelsfall eine höhere Auto-Kategorie wählen. Mehr Platz und Komfort machen auf so langen Strecken Sinn und sind einen moderaten Aufpreis durchaus wert.
Zum Tanken:Mit der Kreditkarte direkt an der Zapfsäule bezahlen war in den meisten Fällen problemlos möglich. Erst ab Las Vegas wurde sie vom Gerät wegen einer Postleitzahl-Abfrage teilweise nicht mehr angenommen. Davor wurde nach dieser nie gefragt. In so einem Fall muss man (grundsätzlich im Voraus) an der Kasse bezahlen.
Eines ist mir aufgefallen: Dem automatischen Tankstopp der Zapfhähne ist nicht immer zu trauen, gleich zweimal sprang dieser nicht an. Ob das an der Kombination Auto/Zapfhahn lag oder an etwas anderen, kann ich leider nicht sagen. Zur Sicherheit während des Tankens den Zapfhahn in Händen behalten.
Zum Essen:Abgesehen von den Nationalparks bekommt in den verschiedenen Ketten und Diners wie auch einigen Restaurants meist recht günstig zu einer Mahlzeit. In den Parks sind wenige Optionen vorhanden und die, die es gibt, sind nicht unbedingt preiswert.
Zum Shoppen:Auf dieser Strecke sind es vor allem die riesigen Walmarts, die zu fast jeder Uhrzeit zu einem kleinen Einkaufsbummel einladen.
Zu den Übernachtungsmöglichkeiten:In dieser Beziehung wurden wir nie enttäuscht. Das Niveau erscheint mir am Land sowie in den Parks durchgehend sehr hoch. Obwohl wir sehr spät gebucht haben, war es nur im Grand Teton NP problematisch ein Zimmer zu bekommen. Vier Jahre später mag das anders aussehen.
Die Zion Lodge ist im Übrigen durchaus den Aufpreis wert, vor allem, wenn man zeitlich limitiert ist, da man in der Früh und am frühen Abend (zumindest Teile) des Parks jeweils ein, zwei Stunden „für sich“ hat und sich die An/Abreisezeit spart.
Las Vegas sollte in der Routenplanung unbedingt unter der Woche angesteuert werden, denn da lässt sich (zumindest in den Sommermonaten) auch in den großen Casinos für relativ sehr wenig Geld ein gutes Zimmer finden.
Zu den Parks und Sehenswürdigkeiten:Jeder einzelne Park ist ein tolles Erlebnis für sich und es ist fast unmöglich Favoriten – mit der Pistole am Kopf: Yellowstone, Yosemite, Monument Valley, Bryce, Grand und Antelope Canyon – zu nennen. Ich denke, diese Route bietet jedem Reisebegeisterten zahlreiche Highlights.
Abschließend kann ich jedem nur empfehlen, die U.S.A. mit dem Auto selbst zu erkunden. Wir selbst hatten zuerst aufgrund der Distanzen Bedenken und eine Bustour gebucht, die jedoch abgesagt wurde. Es hätte uns nichts Besseres passieren können.