Ich antworte hier mal drauf, falls diesen Beitrag in der Zukunft jemand findet, der ähnliche Befürchtungen und Fragen hat wie ich zu dem Zeitpunkt.
Unser Trip ist nun schon ein wenig her und wir vier können nur sagen: Er war wundervoll
Ja, die Zeit war wie alle erwähnten etwas eng für die große Schleife - im Endeffekt war die ganze Fahrerrei auf nur 4 Tage verteilt, was vor allem am Tag Niagara Falls -> Grove City -> Washington DC (bzw. Hagerstown, wo wir günstig übernachtet hatten) etwas anstrengend war. Dennoch war es auf zwei Fahrer eigentlich kein Problem, mich hatte eher das Shopping in Grove City ermüdet (die Damen weniger).
Das wichtigste ist jedoch das Wetter: Ja es war kalt. In New York ging es relativ angenehm, wir hatten nur an einem Tag etwas regen (an der Parade hat es auch kurz geregnet), aber nichts, was uns den Tag irgendwie versaut hätte. Man muss natürlich bedenken, dass die Weitsicht evtl. an manchen Tagen nicht so toll ist, weshalb wir das Empire State Building auf einen anderen Tag als geplant verschoben hatten. Ansonsten war es jedoch angenehm - mir persönlich war das lieber als zu schwitzen.
Dennoch war z.B. der Central Park sehr kalt, ich denke vor allem der ist an wärmeren Tagen angenehmer.
Der Weg zu den Niagara Falls war absolut problemlos. Es gab kurz etwas mehr Schnee, aber ansonsten wars das auch. Im Fernsehen wurde jedoch darauf hingewiesen, dass es Schneestürme geben konnte (m.W. war auch nach unserer Abfahrt in New York City der Fall). Die gewählten State Parks waren alle kostenlos, da man zu dieser Zeit kaum Trails laufen konnte. Dennoch waren die Sehenwürdigkeiten, die wir gesehen haben wunderschön und dadurch, dass so wenig los war richtig idyllisch. Kein Vergleich zu den oftmals überlaufenen NP im Westen.
Die Niagara Fälle waren im Winter wundervoll. Dermaßen beeindruckend, wie dieser Wasserfall Schnee produziert hat und dieser auf den gefrorenen See aus Eis runtergerieselt ist. Ich war von der Wucht dieser Naturgewalt dermaßen beeindruckt, für mich war das irgendwie intensiver als der Grand Canyon.
Aber hier auch wieder: Es war fürchterlich kalt. Man muss sich bewusst sein, dass man eine dicke Jacke und einen Kopfschutz braucht. Gerade auf der Plattform auf amerikanischer Seite weht der kalte Wind so stark, dass einem die Ohren abfrieren können. Meine DSLR hat gekämpft und mein Objektiv hat vermutlich davon einen leichten Schaden erlitten (der Stabilisierungsmotor ist defekt). Dennoch: das war's wert
Die Überfahrt nach Kanada war absolut problemlos und schnell. Wir haben keinerlei Wartezeiten gehabt, es hat sich wie eine Fahrt in die Schweiz angefühlt. Die Leute an der Grenze waren sowohl hin als auch zurück (evtl. dadurch, dass so wenig los war) extrem relaxed und plauderfreudig. Noch nie hatte ich eine Einreise in die USA als so angenehm empfunden.
Unser gewählter Zeitraum hatte vor allem eins gut: Wir hatten an den Niagara Falls keine einzige Schlange (wir sind zur Plattform durchgelaufen) und konnten sogar dort kostenfrei an der leeren Straße parken.
Ebenso war die Fahrt von Grove City nach Washington problemlos (auch hier nur ganz kurz Schnee).
Interessant wurde es in Washington: 20 Grad. (zumindest waren Leute in kurzen Ärmeln unterwegs)
Wir haben geschwitzt und mussten aufpassen keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Washington war super und aufgrund des Wetters hat sich Washington auch sehr normal angefühlt (d.h. viel los).
Insgesamt ist der Trip dank eurer Hilfe perfekt verlaufen, während die Befürchtungen glücklicherweise nicht eingetroffen sind.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass unser Trip in diesem engen Zeitrahmen überhaupt durch das Wetter möglich geworden ist. Wenn wir in den State Parks länger verweilt wären und wenn wir an Niagara Falls hätten anstehen müssen, wären diese Tage vermutlich nicht machbar gewesen.
Ich würde es vermutlich wieder machen, vor allem um die Niagara Fälle nochmals im Winter zu erleben. Es war dennoch schön, dass Washington solch ein schönes Wetter hatte, denn den Central Park hätte ich bereits schon gerne unter besserem Licht gesehen. (oder zumindest dann wenigstens komplett im Schnee um ein Gefühl in Richtung Kevin allein in New York zu bekommen
)
Danke an alle die hier mit ihren Hinweisen geholfen haben.
Gruß
-Thomas