Viele meiner Kollegen und Bekannten, die sich nur einen zweiwöchigen Strandmarathon als Urlaub vorstellen können, sind der Meinung, unsere USA-Touren können - angesichts der Menge der gefahrenen Meilen und der vielen verschiedenen Ziele - doch keine Erholung sein.
Wir sind da völlig anderer Meinung. Die Aussicht, zwei Wochen im gleichen Hotel (in dem es uns unter Umständen noch nicht mal gefällt) festzusitzen, streßt uns viel mehr.
Wir neigen aber leider auch ein bißchen dazu, in den kurzen drei Wochen möglichst viele Ziele anzusteuern. Das machen wir nicht mal bewußt, es passiert einfach. Erstens liegt das wohl an dem bedrückenden Gedanken "Wer weiß, wann wir wieder herkommen können", zweitens an der Sucht, Orte die wir kennen und schön finden immer wieder sehen zu wollen (wo wir schonmal da sind!). Dazu kommt noch der Spaß daran, Neues zu entdecken. Es fällt schwer, vertraute und geliebte Orte aus einem Tourplan herausfallen zu lassen, zumal man ja nicht mal "gerade eben" wieder hinfahren kann, sondern u.U. mehrere Monate bis Jahre auf die nächste Gelegenheit warten muß.
Wir sehen das aber nicht als "konsumieren" oder abklappern à la "been there, done that". Für uns ist es Genuß pur, und wir nehmen die Orte an denen wir uns gerade befinden - egal ob Großstadt oder Nationalpark - mit allen Sinnen in uns auf. Eine dreiwöchige USA-Tour finde ich weitaus weniger stressig als drei Wochen Urlaub zuhause in denen man immer daran denkt, daß man dringend mal wieder die Fenster putzen müßte, jetzt wo man gerade so viel Zeit hat.
Außerdem sind das alles Erinnerungen, die uns keiner mehr nehmen kann. Und ich persönlich freue mich imer wie ein Schneekönig, wenn ich im Fernsehen Orte entdecke, wo ich schonmal war!