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Nordamerika => Routenanalyse und Routenerfahrungen: Der Weg ist das Ziel! => Thema gestartet von: HoM am 05.11.2009, 00:33 Uhr

Titel: Überambitionierte Routen
Beitrag von: HoM am 05.11.2009, 00:33 Uhr
Hallo,

ich lese hier seit ein paar Monaten still mit und habe mich jetzt angemeldet um auch meinen Senf dazu zu geben.

Anlass sind für mich die häufig sehr ambitionierten Tourenvorschläge, die auf den Prüfstand gestellt werden.

Meine Frau und ich haben in den ersten Jahren auch den Fehler gemacht, Mega-Touren zu planen (und leider auch das eine oder andere mal realisiert  :roll: ). Heute würde ich sagen klassischer Anfängerfehler.  Klar ist die Motivation nachvollziehbar - wer weiss, ob und wann man das nächste Mal in die USA kommt - nur will man dann nicht lieber etwas intensiver einen Teil sehen als von vielen Bundesstaaten vor allem die Highway-Markierungen?

Es würde von uns doch auch niemand auf die Idee kommen, Portugal, Spanien und Frankreich in drei Wochen zu erfahren.

Aber zu den konkreten Empfehlungen:

1) Berechne mit einem Routenplaner für jede Tagesetappe die Fahrzeit von Zielpunkt zu Zielpunkt und prüfe, ob Du so lange fahren willst.

2) Rechne eine Mittagspause und Tankzeiten ein. Die summieren sich schnell!

3) Sobald Du mehr als ein paar Meter zum Aussichtspunkt gehst rechne mindestens  eine Stunde Zeit ein (pro Aussichtspunkt). Bei längeren Hikes natürlich mehr. Damit reduziert sich Deine Tagesfahrstrecke schnell um 60 Meilen pro Aussichtspunkt!

Beispiel South-Rim Grand Canyon: Sobald Du im Village parken willst darfst Du schnell mal den Weg vom Parkbereich zum Rim und zurück rechnen. Eventuell noch mit dem Shuttlebus.

4) Alles mit 400+ Meilen (das nenn ich mal optimistisch hoch) ist reiner Fahrtag.

5) Weiterer Zeitfresser sind Pässe, im Sommer Baustellen, Wartezeiten vor den Nationalparkeingängen,...

Du willst eine Tour planen? Nimm einen Katalog und such Dir die Busrundreise, die Deinen Zielen am nächsten kommt. Und nun halbiere entweder die Strecke(sprich Teile der Route streichen) oder verdoppele die angegebene Reisezeit.  Im Bus entspannst Du Dich und der Busfahrer fährt. Im Auto bist Du selbst am Steuer, musst Dich selbst zurecht finden.

Noch ein paar Zeitfresser:

1) Las Vegas - Kingman -> der Hooverdamm kostet bis zur Fertigstellung der neuen Brücke Nerven und Zeit!

2) Zion - der Tunnel war in diesem Jahr im Vergleich zu Vorjahren aus meiner Sicht extrem Wohnmobil-belastet - das kostet aufgrund der Einwegführung Zeit.

3) Zion - vom Parkplatz mit dem Bus ins Valley kostet Zeit!

4) Monument Valley - Sobald Du weiter als bis zur Cafeteria fährst und im Valley die Rundtour machst solltest Du Dir überlegen, was Du davor oder danach noch machen willst. Denn dort willst Du sicher nicht gehetzt werden.

5) Unterschätze die Zeit zum North-Rim des Grand Canyon nicht. Bis Jacob Lake geht es schnell. Aber dann zieht es sich. Und wenn Du durch den Eingang des Nationalparks bist, hast Du noch einen grossen Teil der Fahrzeit vor Dir - denn nun geht es langsam voran!

Alles in allem haben wir uns von langen Strecken mit Übernachtungen an vielen verschiedenen Orten verabschiedet und uns hin zum "Basislager" entwickelt. Das geht gerade im Südwesten exzellent und man spart das Umziehen mit Sack und Pack. 3 Wochen sehen in etwa so aus:

Ankunftsübernachtung
Basis 1 (5-6 Tage)
Basis 2 ( 5-6 Tage)
Basis 3 (5-6 Tage)
Abreiseübernachtung

Von den Basisorten geht es sternförmig raus.

Beispiele wären hier für Basisorte

Kanab (für Zion, Bryce, North Rim GC, Cedar Breaks, Paria ...)
Flagstaff (South Rim, Wupatki, Sedona, Petrified Forrest, Walnut Canyon, Navajo National Monument)
Tucson ( Saguaro E+W,Zoo, Chiricahua National Monument , Organ Pipe,...)

Und eine Frage, die man sich auch mal stellen sollte : Wie kann ich meine Tour stressfrei abschliessen, wenn ich im Laufe des Urlaubs einen Schaden mit dem Wagen habe (Platten oder Unfall) und damit eventuell einen halben Tag verliere?






Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Mig am 05.11.2009, 01:33 Uhr

Es würde von uns doch auch niemand auf die Idee kommen, Portugal, Spanien und Frankreich in drei Wochen zu erfahren.


wieso nicht?  :lol:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: HoM am 05.11.2009, 07:39 Uhr

Es würde von uns doch auch niemand auf die Idee kommen, Portugal, Spanien und Frankreich in drei Wochen zu erfahren.


wieso nicht?  :lol:

Ich nehme mal Testfahrer für Automobilhersteller aus. ;)

Urlaub soll halt aus meiner Sicht nicht aus Schlafen und am Steuer sitzen bestehen. Da kannst Du dann besser einen Bildband kaufen.

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Mig am 05.11.2009, 08:49 Uhr
Urlaub soll halt aus meiner Sicht nicht aus Schlafen und am Steuer sitzen bestehen. Da kannst Du dann besser einen Bildband kaufen.

und siehst Du, genau das ist das Entscheidene: aus DEINER Sicht! es gibt Menschen, die sehen das anders - nicht falsch oder richtig, eben anders
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: mrh400 am 05.11.2009, 09:00 Uhr
Hallo,
Es würde von uns doch auch niemand auf die Idee kommen, Portugal, Spanien und Frankreich in drei Wochen zu erfahren.
also wir haben eine wunderschöne Portugalrundreise (selbstfahrend und komplett selbstgeplant) in zwei Wochen gemacht, ohne Streß, Unmengen von Kultur (was ja einiges an Zeit kostet), allerdings ohne Lisboa und unmittelbare Umgebung (kannten wir schon) - nimmt man Lisboa dazu, kommt man mit drei Wochen gut hin.

5) Unterschätze die Zeit zum North-Rim des Grand Canyon nicht. Bis Jacob Lake geht es schnell. Aber dann zieht es sich. Und wenn Du durch den Eingang des Nationalparks bist, hast Du noch einen grossen Teil der Fahrzeit vor Dir - denn nun geht es langsam voran!
Richtig! - aber auch hier haben wir einen wunderbaren Tag zugebracht, der eigentlich nur als Transfertag von Mt Carmel nach Page angelegt war. Wir haben den "Abstecher" zum North Rim inklusive Cape Royal und Point Sublime eingebaut und absolut nicht bereut - große Wanderungen sind da natürlich nicht drin, aber wir haben gemütlich einige Aussichtspunkte genossen (einfach gucken und wirken lassen) - und ich würde es auch keinem Erstbesucher des GC raten.

hin zum "Basislager" entwickelt. Das geht gerade im Südwesten exzellent und man spart das Umziehen mit Sack und Pack.
Das ist nun wirklich Geschmackssache und wäre absolut nichts für mich. Mehr als zwei oder drei Nächte an einem Platz würde ich nicht aushalten, weil mich die ständigen An- und Abfahrten erstens nerven (zumal auch meist noch Hin- und Rückweg auf derselben Strecke) und sie zweitens auch ungemein viel Zeit in Anspruch nehmen.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: lurvig am 05.11.2009, 09:01 Uhr
Urlaub soll halt aus meiner Sicht nicht aus Schlafen und am Steuer sitzen bestehen. Da kannst Du dann besser einen Bildband kaufen.

und siehst Du, genau das ist das Entscheidene: aus DEINER Sicht! es gibt Menschen, die sehen das anders - nicht falsch oder richtig, eben anders

richtig.
Es kommt ja auch immer darauf an, wo man gerade ist. Ich mag die endlosen Fahrtage im allgemeinen auch nicht (mehr). Bin lieber langsamer unterwegs und schaue mir mehr an, gehe auch mal ein paar (kilo)meter zu Fuss. Aber es gibt auch Gegenden, da ist das Fahren das einzig Wahre. Als ich im September von Lee Vining nach Cedar City unterwegs war, war das nur mit zwei fast-nonstop Fahrtagen machbar. Und es war gut! Denn in dieser unsäglichen Einöde macht das Fahren (mir zumindest) Spass. In einer landschaftlich abwechslungsreichen Gegend mit vielen Dingen am Wegesrand schafft man dann halt wieder nur 50 Meilen am Tag.
Andere wandern vielleicht gerne rund um Tonopah und fahren in 2 Stunden durch den Zion ohne einmal auszusteigen. Auch ok, wenns gefällt!

Letzlich ist es schon so, dass man für die erste(n) Reise(n) meist viel zu viel plant. Verständlich, denn viele denken "wer weiss, ob und wann ich mal wieder nach USA komme". Meist ist es dann so, dass man die Reise als einmalig abtut, wenn USA nur ein weiteres Urlaubsziel unter vielen anderen war. Dann ist das auch völlig ok. Viele von uns sind aber nach der ersten Reise so infiziert, dass sie sowieso wiederkommen. Und nicht nur ein Mal. Dann werden die Routen zunehmend entspannter und weniger voll und vielelicht auch mal fast planfrei.

Für meine erste USA-Reise 2002 hatte ich einen ziemlich festen Plan. Den bin ich auch brav abgefahren und hatte dann noch vier oder fünf Tage zeit. Ging alles viel schneller als geplant. Ziemlich ungewöhnlich vermutlich. Auf der nächsten Reise habe ich dann mehr eingeplant und hatte teilweise Mühe, den Plan zu halten. Und danach habe ich angefangen, immer weniger zu planen. Grobe Ziele abgesteckt, Varianten überlegt und gut. Der Rest ergibt sich vor Ort. Damit fahre ich mittlerweile sehr gut. Andere mögen das anders handhaben.

Wie auch immer: egal ob erste oder hundertste Reise, zu vollgestopft macht meist nur Stress und Hetze, verringert das Urlaubsgefühl. Empfehlenswert ist das aus meiner Sicht nicht.

"Lustig" ist aber immer wieder, wie manche ihre übervollen Pläne hier zur Diskussion stellen und dann fast beleidigt reagieren, wenn die Mehrheit der Antwortenden darauf hinweisen, dass der Plan kaum machbar ist. Wenn man so von seiner Route überzeugt ist, muss man sie auch nicht zur Diskussion stellen ;)

Lurvig
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: HoM am 05.11.2009, 09:27 Uhr
Hallo,
Es würde von uns doch auch niemand auf die Idee kommen, Portugal, Spanien und Frankreich in drei Wochen zu erfahren.
also wir haben eine wunderschöne Portugalrundreise

Da stand ein "und" kein "oder". Also Portugal, Frankreich und Spanien in drei Wochen. Man braucht bei seiner Reiseplanung doch nur die  Strecke auf eine Europakarte legen und sich fragen - würde ich das hier so machen?


hin zum "Basislager" entwickelt. Das geht gerade im Südwesten exzellent und man spart das Umziehen mit Sack und Pack.
Das ist nun wirklich Geschmacksache und wäre absolut nichts für mich. ...zumal auch meist noch Hin- und Rückweg auf derselben Strecke.

Muss nicht sein.

Ein paar  Beispiele:
Wohnen in FLG
GC South - rein gehts über Cameron , raus über Tusayan und die Berge (oder umgekehrt)
Hopi-Mesas kann man mit Petrified Forest koppeln. Ergo rein über Tuba , zurück über die I-40
Sedona rein über die Nebenstrecke, zurück über die I-17

Der Vorteil des Basislagers ist halt, Du sparst Dir das Einchecken, Ausladen, Einladen , Auschecken.
Rechne dafür eine Stunde am Tag, dann sind das wieder 60 Meilen bzw. ein Stunde Hike.

Und der Vorteil eines gleichen Hin- und Rückweges ist - du weisst nach der Hinfahrt, wie lange Du zurück brauchst und kannst Deine Heimfahrt entsprechend planen. Und kennst Du Strecke! Das ist gerade im Winter bei einer möglichen Vereisung interessant.


Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: HoM am 05.11.2009, 09:37 Uhr
. Aber es gibt auch Gegenden, da ist das Fahren das einzig Wahre. Als ich im September von Lee Vining nach Cedar City unterwegs war, war das nur mit zwei fast-nonstop Fahrtagen machbar. Und es war gut!

Hi,
das habe ich in der Aufstellung vergessen. Das nennen wir bei uns Transfertage. Das sind dann halt die Langstrecken, bei denen man von morgens bis abends auf Achse ist (und das am Abend auch merkt). Wobei wir heute halt lieber eine Ca-Urlaub und einen UT-Urlaub machen würden als zwei Urlaube mit CA und UT im gleichen Urlaub.


Und nein - es muss sich niemand an die Vorschläge halten - jeder Jeck ist anders - nur sollte man dann bei seinen Routenanfragen auch seine Präferenzen (Hiken, Motoradfahren, hat man schon was gesehen oder ist es der erste Urlaub, was reizt einen besonders an dem geplanten Trip) genauer darstellen.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: AndyMania am 05.11.2009, 09:53 Uhr
Manchmal ist es aber besser lieber noch 50 bis 100 Meilen ranzuhaengen, wie in einem mega scheiss Kaff zu übernachten. Beispiel: Mexican Hat, Blanding usw... das macht keinen Spass da irgendwo zu schlafen.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: HoM am 05.11.2009, 10:32 Uhr
Manchmal ist es aber besser lieber noch 50 bis 100 Meilen ranzuhaengen, wie in einem mega scheiss Kaff zu übernachten. Beispiel: Mexican Hat, Blanding usw... das macht keinen Spass da irgendwo zu schlafen.

Das Problem ist bei den Orten wohl eher das Essen als das Schlafen - wobei wir für den Bereich Cedar Mesa und Dark Canyon eher in Blanding wohnen , weil die Strecken auf den Dirt Roads dann ja auch noch viel Zeit schlucken.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: EasyAmerica am 05.11.2009, 10:50 Uhr
Meine Frau und ich haben in den ersten Jahren auch den Fehler gemacht, Mega-Touren zu planen (und leider auch das eine oder andere mal realisiert  :roll: ). Heute würde ich sagen klassischer Anfängerfehler.  
Das, was du für dich, bzw. ihr für euch, als Fehler erkannt habt, muss nicht auf andere zutreffen. Für mich ist nach über 20 Amerika-Jahren noch immer der Weg (das Fahren) das Ziel. Ich genieße es, insbesondere auf Coast to Coast Touren, durch endlose Landschaften zu fahren, bis nach vielen, vielen Tagen im Westen die ersten blauen Berge am bislang leeren Horizont auftauchen.

Im Westen angekommen genieße ich es, wenn nach auch dort wieder einsamer Fahrt - diesmal aber nur von wenigen halben Stunden, ich hinter einer Kurve oder Kuppe unvermittelt in eine völlig veränderte Landschaft eintauche.

Leider, leider kenne ich inzwischen insbesondere den Westen so gut, dass sich dieses Hauptvergnügen nur noch selten einstellt. Aber in den ersten Jahren meines Amerika-Daseins waren diese Überraschungen die absoluten Höhepunkte einer jeder Reise.

Im Vorfeld meiner Reisen habe ich meine Touren und Routen so geplant, dass ich rechtzeitig wieder zurück bin. Ich habe nie, nie, nie jede Einzelheit durchgeplant, wie sich das in der heutigen Internetzeit (leider?) aufdrängt. Mir tun diejenigen immer leid, die sich um alle Aha-Effekte bringen.

Vielleicht ist meine Einstellung am allerersten Tag meiner allerersten Amerika-Reise entstanden. Da wollte ich doch tatsächlich an zwei Tagen von San Franzisko nach Portland fahren.  :lol: Von den majestätischen Küstenredwoods hatte ich nicht die allergeringste Ahnung. Die waren auf einmal da! Standen da einfach so rum und schon war am allerersten Tag der Zeitplan geplatzt.

Und so ging uns das vier Wochen lang. Selbst Moab war damals noch ein Geheimtipp und raubte uns die Zeit aus einem Plan, der uns längst nicht mehr interessierte. Ich habe heute nicht mehr die geringste Ahnung, ob wir alles abgefahren haben, was wir uns vorgenommen hatten. Das war uns ganz schnell völlig egal geworden.

Dieses Amerika-Reise-Abenteuer hat meine Reiselust geprägt. Deshalb habe ich für jeden große Symphatie, der seine Reise in einem großen, nie zu verwirklichenden Schwung anlegt und sich überraschen lässt, was davon Wirklichkeit wird.

Selbst noch heute bezeichne ich meine persönlichen Tourenplanungen (nicht die für andere Leute) nicht als solche, sondern als Wunschliste. Nur verwöhnte Kinder kriegen alles, was auf ihrer Wunschliste steht. So freue ich mich immer über Wünsche, die nicht in Erfüllung gehen.  :wink:

In Amerika habe ich übrigens noch nie :urlaub: gemacht. In Amerika reise ich. :rv:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Inspired am 05.11.2009, 11:05 Uhr
Ich persönlich finde es absolut normal, dass man beim ersten Mal die Highlights ansehen will, sich mit dem relativ oberflächlichen Erkunden begnügt und einfach schaut, ob die Gegend grundsätzlich etwas ist, was einem gefällt.

Dabei ist es mir bei den ersten Reisen auch so ergangen wie Heinz, dass man plötzlich vor etwas ganz Tollem steht, nur noch staunt und dann erst den Wunsch hat, sich das noch näher anzusehen.

Der Wunsch sich detaillierter mit dieser oder jener Region zu befassen, der kommt eben erst, wenn man Blut geleckt hat. Und auch das Wissen, was es über Grand Canyon, Bryce Canyon und Monument Valley hinaus noch Lohnenswertes gibt, kommt in aller Regel erst, wenn man eben besagte Aha-Erlebnisse kennengelernt hat.

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Stefanie_GZ am 05.11.2009, 11:28 Uhr
Für uns ist der USA Urlaub auch mehr ein Roadtrip, und da gehört fahren dazu, wir machen das einfach gerne im Auto zu sitzen und durch die Gegenden zu fahren, wie auch Heinz das schon beschreiben hat. Der Weg ist das Ziel.

Nur 2 oder 3 Orte anzufahren das wäre für uns nichts, aber jeder ist anders und dein Vorschlag HoM  ist sicher gut für Leute die die Canyons sehr intensiv ansehen wollen durchaus sinnvoll.

Ich habe auch den Routenplaner schätzen gelernt, dass man sich nicht ganz übernimmt, mit den geplanten Zielen.. Aber auch das..wir haben Urlaub, und wenn wir nicht alles sehen, was wir uns vorgenommen haben, dann haben einen Grund wieder zu kommen.



Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Antje am 05.11.2009, 12:06 Uhr
Hallo

Ich rechne mir immer die Meilen einer Tour aus für die einzelnen Tage, runde die offiziellen Angaben großzügig auf.

Ich versuche, nicht mehr als 200 Meilen in eine Tagesetappe zu packen (von reinen Transferfahrtagen abgesehen, wo einfach mal ein Fahrttag eingeschoben wird).

Außerdem habe ich normalerweise alle Hotels gebucht, so daß der Tag wirklich ausgenutzt werden kann und keine Sucherei anfällt.

Mittlerweile ist mir die Nähe zur Sehenswürdigkeit auch wichtiger, als unbedingt das billigste Zimmer im Umkreis zu finden (es gab aber eine Zeit, in der Geld knapper als Zeit war – inzwischen ist das Verhältnis etwas anders….das wirkt sich auch auf die Wahl der Fluggesellschaft aus)

Bei den ersten Reisen in ein großes Land weiß man auch oft nicht, ob man noch einmal die Gelegenheit hat, dieses Land zu bereisen (in unsere Neuseelandreise haben wir auch ne Menge Inhalt gesteckt).

Jeder erste Besuch kann nur eine Stippvisite sein.

Inzwischen bin ich regelmäßig in der Gegend San Francisco, meist 2 Wochen – und finde immer noch Unbekanntes.

Programm, das einen als junger Mensch nicht belastet ist einem auch später vielleicht zuviel.

Ich denke, die Gewohnheiten ändern sich einfach mit der Reiseerfahrung und man gewinnt „Mut zur Lücke“.

Antje
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: EasyAmerica am 05.11.2009, 12:09 Uhr
...und man gewinnt „Mut zur Lücke“.
Das gefällt mir!  :rotor:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 14:58 Uhr
Hi,

also ich finde es eigentlich auch viel schöner, wenn man ein paar Basislager hat und von dort aus Unternehmungen macht...gerade wenn man gerne in der Natur ist und viel wandert.
Wir waren diesen Sommer in Norwegen und sind dort in 3 Wochen 1300 km gefahren. Das war mir eigentlich schon viel zuviel. Ich erkunde auch lieber eine Gegend sehr genau und lasse diese richtig schön auf mich wirken, als alles nur kurz mal zu sehen und dann den Rest des Tages im Auto zu sitzen.
Ich persönlich bin immer sehr unglücklich, wenn ich eine Gegend nur durch die Autoscheibe gesehen habe. Wenn irgendwo ein Gebirge ist, muss ich mitten drin gewesen sein und am liebsten auch Gipfel bestiegen haben, um danach befriedigt zu sein und von mir behaupten zu können, das Gebiet zu kennen. Wenn man etwas nur aus dem Auto gesehen hat, hat man es nicht "gespürt" und kennt es meiner Meinung nach nicht wirklich. Da kann man wirklich ein Bildband ansehen...

Ich war bisher noch nie in den USA und glaube schon, dass man dort auf jeden Fall viel mehr fahren kann ohne dass es stresst als in Europa. Und unsere Route ist für mein Empfinden auch viel zu voll gestopft, obwohl wir auch in einigen Gebieten/Orten 2-3 Tage am Stück sind um dort zu wandern. Und obwohl wir, dank der lieben Tipps hier, schon entzerrt haben. Am Anfang wollten wir auch noch mehr, als vernünftig ist.
Wenn man das erste Mal in einem Land ist, muss man sich einfach einen Überblick verschaffen um zu sehen was einem gefällt. Ich kenne Amerika noch nicht, deshalb wäre es dumm, sich auf ein kleines Gebiet zu beschränken. Das kann ich in den Alpen machen, weil ich die sehr gut kenne, aber nicht in so einem riesigen, unbekannten Land.

Aber insgesamt ist es auch eher meine Reisephilosophie, dass weniger mehr ist. Und dass man unbedingt viel Zeit in der Natur verbringen sollte, möglichst wenig im Auto. Einige Routen die hier so diskutiert werden, wären für mich glaub ich der reinste Stress...selbst wenn man die Hälfte der Ziele rausstreicht.

Wahrscheinlich werde ich nach unsere Amerikareise auch merken, dass es noch zuviel war...dann kann ich beim nächsten Mal meine Lieblingsorte nochmal aufsuchen und da ganz lange bleiben. :) Man kommt eh wieder, wenn es einem gefällt. ;) Dann müssen andere Ziele halt warten.

Liebe Grüße,
griwaldi
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Palo am 05.11.2009, 15:35 Uhr
Na, Norwegen kann man aber hoechstens mit EINEM Staat vergleichen. Das passt mindestens vier mal in Kalifornien rein.

Fahr mal nach USA, dann wirst du schon sehen was ich meine.

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 15:41 Uhr
Hallo palo,

klar kann man Norwegen nur mit einem Staat vergleichen...aber was genau soll mir das sagen? Im übrigen passt Norwegen nicht mal zweimal in Kalifornien rein.

Man kann Europa eh nicht mit den USA vergleichen denke ich. Deshalb kann es sein, dass mich 3500 km in Amerika weniger nerven als 1500 km in Norwegen. Das weiß ich aber erst in ein paar Monaten genau.

Gruß,
griwaldi
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Elsupremo am 05.11.2009, 15:51 Uhr
Man kann Europa eh nicht mit den USA vergleichen denke ich. Deshalb kann es sein, dass mich 3500 km in Amerika weniger nerven als 1500 km in Norwegen. Das weiß ich aber erst in ein paar Monaten genau.

Mit Sicherheit. In Europa fährt man entweder Autobahn - meist voll und stressig oder Landstrasse - endlose Gurkerei durch Kurven und Dörfer, man kommt kaum voran. In den USA bedeuten 200 km selbst auf einer Nebenstrasse gar nichts - geht meist genauso schnell wie auf der Interstate. Einzig in den NP kommt man natürlich nur langsam voran, aber das will man dann ja auch - gibt ja viel zu sehen.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 15:54 Uhr
In Norwegen hat man für 200 km wirklich nen ganzen Tag gebraucht...Serpentinen rauf, wieder runter, wieder rauf...dabei dann einen schwer beladenen LKW in der Heckscheibe. Und Regen. Das war nervig.

Auf das Autofahren in den USA freue ich mich dagegen richtig. :)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: TheWurst am 05.11.2009, 16:11 Uhr
Wir waren diesen Sommer in Norwegen und sind dort in 3 Wochen 1300 km gefahren. Das war mir eigentlich schon viel zuviel.

Ich bin dieses Jahr in 3 1/2 Wochen Südwesten genau 6041 km gefahren, und fand das war ne richtig gemütliche Route...keine Langeweile, aber auch kein Stress. Genau richtig ;)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: BigDADDY am 05.11.2009, 16:21 Uhr
Ich bin dieses Jahr in 3 1/2 Wochen Südwesten genau 6041 km gefahren, und fand das war ne richtig gemütliche Route...keine Langeweile, aber auch kein Stress. Genau richtig ;)

Ja, so eine Tankstellentour hat schon was :roll:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: McC am 05.11.2009, 16:22 Uhr
Wenn mich was an USA-Reisen nervt, dann täglich stundenlang autofahren. Daher zähle ich mich auch zu denjenigen, die mehrere Tage (z.B. Page/Moab) an einen Ort verbringen und von dort aus alles erkunden. Max. 200 km pro Tag... auch wenn man die Entfernungen nicht mit denen in Europa vgleichen kann. "Der Weg ist das Ziel" mag dem einen gefallen... ich finds öde!
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: navajo_girl am 05.11.2009, 16:30 Uhr
Ich habe nie, nie, nie jede Einzelheit durchgeplant, wie sich das in der heutigen Internetzeit (leider?) aufdrängt. Mir tun diejenigen immer leid, die sich um alle Aha-Effekte bringen.

Das sehe ich genau so  :dafuer:
Eine Online-Planung meiner kostbaren Urlaubszeit durch andere User käme mir nie in den Sinn.

 :)

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: McC am 05.11.2009, 16:34 Uhr
Eine Online-Planung meiner kostbaren Urlaubszeit durch andere User käme mir nie in den Sinn.

ditto

...und vor allem Zeit im Netz zu verplempern nur um paar Euros zu sparen!
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: EasyAmerica am 05.11.2009, 17:15 Uhr
Na, Norwegen kann man aber hoechstens mit EINEM Staat vergleichen. Das passt mindestens vier mal in Kalifornien rein.
Kalifornien = 411.000 km²
Norwegen = 386.245 km²
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Jack Black am 05.11.2009, 17:27 Uhr
Norwegen = 386.245 km²

Ohne "Königin-Maud-Land (http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigin-Maud-Land)" (Antarktis). Mit Königin-Maud-Land: 2.885.000 km².

Dann passt Californien ca. 7 mal da hinein....
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: TheWurst am 05.11.2009, 17:28 Uhr
Ja, so eine Tankstellentour hat schon was :roll:

Wieso "Tankstellentour"?  :verwirrt: Ich habe deutlich öfter gegessen als getankt, also wäre es ja eher eine Restauranttour gewesen ;)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Fraylman am 05.11.2009, 17:49 Uhr
Ess net so viel sonst wirste zu dick  :lol:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: rookie am 05.11.2009, 18:01 Uhr
Ich bin dieses Jahr in 3 1/2 Wochen Südwesten genau 6041 km gefahren, und fand das war ne richtig gemütliche Route...keine Langeweile, aber auch kein Stress. Genau richtig ;)

Ja, so eine Tankstellentour hat schon was :roll:

Wir sind in 3 1/2 Wochen ziemlich genau 4000 Meilen gefahren und fanden es ähnlich relaxed wie TheWurst...Null Problemo  :wink:

VG Rookie
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Tommy1 am 05.11.2009, 18:02 Uhr
3) Zion - vom Parkplatz mit dem Bus ins Valley kostet Zeit!

Versteh ich auch nicht, warum es noch keine Autobahn bis Angels Landing gibt...  :roll:

Die paar Minuten, die man mit dem Bus verliert, sind meiner Meinung nach vernachlässigbar... 100x besser als tausende Autos, die sich durch den Park wälzen...
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 18:33 Uhr
Hi,

also relaxend ist es sicher, wenn man in 3,5 Wochen an die 6000 km fährt...man sitzt ja nur im Auto und bewegt sich keinen Meter. Außer zum essen und tanken.

Mich würde das so langweilen...und ich hätte nach 2 Tagen soviel überschüssige Energie, dass ich die nächste Tagesetappe von 400 km laufen müsste.  :wink:

Aber jedem das Seine.

Liebe Grüße

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: TheWurst am 05.11.2009, 18:45 Uhr
also relaxend ist es sicher, wenn man in 3,5 Wochen an die 6000 km fährt...man sitzt ja nur im Auto und bewegt sich keinen Meter. Außer zum essen und tanken.

Mich würde das so langweilen...und ich hätte nach 2 Tagen soviel überschüssige Energie, dass ich die nächste Tagesetappe von 400 km laufen müsste.  :wink:

Keine Ahnung wie Du auf sowas kommst, aber hier mal die genaue Aufschlüsselung wieviel ich pro Tag gefahren bin (irgendwie sind durch die Umrechnung von mi in km 4 km verschwunden, also sinds dort halt nur 6037 km  :grins: )

01   13 km
02   185 km
03   330 km
04   430 km
05   428 km
06   365 km
07   396 km
08   14 km
09   187 km
10   177 km
11   224 km
12   237 km
13   53 km
14   27 km
15   293 km
16   398 km
17   270 km
18   435 km
19   77 km
20   43 km
21   393 km
22   463 km
23   270 km
24   92 km
25   235 km
26   2 km


Ich weiss nicht was daran stressig oder zuviel sein soll, das sind für mich (fast) ausschließlich gemütliche und harmlose Etappen. Und da ich über 9000 Fotos gemacht habe, kann ich auch nicht sagen dass ich nichts gesehen hab.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: rookie am 05.11.2009, 18:54 Uhr
...wenn man in 3,5 Wochen an die 6000 km fährt...man sitzt ja nur im Auto und bewegt sich keinen Meter. Außer zum essen und tanken....
Dem ist mit Sicherheit nicht so, aber wenn nur die eigene Meinung die richtige ist, muss man wohl so argumentieren  :wink:

Ansonsten kannst Du auch in meinen RB schauen, dann siehst Du wie viel Zeit da noch für Unternehmungen bleibt.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 19:09 Uhr

Quatsch, ich habe doch nicht gesagt dass meine Meinung die richtige ist. Wie gesagt, jedem das Seine! Es scheint mir eher so, dass nicht wirklich akzeptiert wird wenn man dieses viele Gefahre langweilig findet.

Klar, man sieht super viel, viel mehr als wenn man nur halb soviel fährt. Aber um soviel zu fahren, muss man ja halt viel im Auto sitzen, man sieht vieles nur durchs Fenster und kann oft nur kurze Fotostopps machen. Anders ist das ja gar nicht zu realisieren.
Ich mache keine Tausende von Fotos. Dafür erlebe ich die Gegenden so intensiv, dass ich die Bilder in meinem Kopf habe. Und dafür dann vielleicht nur 1000 Fotos geschossen habe.

Aber wie gesagt, jedem das seine! Ich verstehe immer nicht, warum man sich gleich so angegriffen fühlen muss...in einem Forum sollte doch jeder seine Meinung sagen können.

@TheWurst: Für mich wäre das einfach nichts. Du bist so oft weit über 200 km gefahren, das wäre für mich ein reiner Fahrtag. Aber du hast sicher trotzdem viel gesehen und deinen Spaß gehabt. Das möchte ich dir sicher auch nicht streitig machen. :)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: TheWurst am 05.11.2009, 19:20 Uhr
@TheWurst: Für mich wäre das einfach nichts. Du bist so oft weit über 200 km gefahren, das wäre für mich ein reiner Fahrtag.

Dann fährst Du entweder im Schritt-Tempo (was mich zugegebenermaßen auch langweilen würde), oder Du brauchst mindestens 16 Stunden Schlaf pro Tag (+ 4 Stunden Mittagspause)  :lol: 200 km sind nun wirklich "Peanuts", die fährt man ja schon innerhalb von LA an einem Nachmittag ;)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Tommy1 am 05.11.2009, 19:20 Uhr
@TheWurst: Für mich wäre das einfach nichts. Du bist so oft weit über 200 km gefahren, das wäre für mich ein reiner Fahrtag.

Was ist daran ein reiner Fahrtag? Solche Etappen kann man in guten 2 Stunden erledigen... da bleibt noch genug Zeit zum Sightseeing...
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 19:26 Uhr

Genau, zum "sightseeing".  :wink: Viel Fahren und dann bisschen Sightseeing sind ja genau die Dinge, die nichts für mich sind. Lieber wenig fahren und viel Natur erleben. Das würde vielleicht wieder andere langweilen und die zeigen mir nen Vogel, weil ich lieber 6-7 Stunden am Tag durch die Wildnis kraxel. Wo man doch mit dem Auto viel mehr entdecken und sehen kann ( ist ja auch so!).

200 km sind kein reiner Fahrtag, hab ich auch nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass alles was darüber hinaus geht für mich ein reiner Fahrtag wäre. Wenn man 400 km fährt bleibt ja nun wirklich nicht mehr so wahnsinnig viel Zeit zum entdecken.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Tommy1 am 05.11.2009, 19:32 Uhr

Viel Fahren und dann bisschen Sightseeing sind ja genau die Dinge, die nichts für mich sind. Lieber wenig fahren und viel Natur erleben.

z.B: Bryce Canyon - Zion --> sind auch etwa 200km

Wir sind zeitlich in der Früh weggefahren und hatten noch den ganzen Tag zum Wandern --> wo da das Problem ist, versteh ich nicht...
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 19:34 Uhr

200 km sind kein Problem.  :rollen: Alles was darüber hinaus geht finde ich viel. Wenn man nicht wandert, ist das aber wohl auch nicht viel. Für mich wäre es zuviel, für andere nicht.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: TheWurst am 05.11.2009, 19:36 Uhr
Wenn man 400 km fährt bleibt ja nun wirklich nicht mehr so wahnsinnig viel Zeit zum entdecken.

Für die 400 km bräuchte man - wenn man mal von 50 Meilen/h ausgeht, was ja eher langsam ist - 5 Stunden, bleiben noch 19 Stunden, davon mal 8 abgezogen zum schlafen, also 11 Stunden zur "freien Verfügung", da kann man schon einiges sehen und sogar noch mal kurz aufs Klo ;) Klar ist das "eher viel" Fahrerei, aber (für mich) nicht so dass es zu viel wäre.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: usa2008 am 05.11.2009, 21:27 Uhr
Hallo,
ich bin immer wieder erstaunt, dass jeder so genau abgrenzen kann,
ob er ein Fahrtyp ist oder nicht.
Es gibt Tage, da nervt mich die Fahrerei, es gibt Tage, da könnte ich
den halben Tag im Auto verbringen. Manchmal fahr´ ich gerne durch Landschaften (Indian summer)
meist fahr ich lieber durch bewohnte Gegenden, ich schau den Menschen gern beim Leben zu...
Ja, das geht auch durch´s Autofenster.
Am liebsten fahr ich ganz früh an einem sonnigen Sonntagmorgen durch leere Großstädte
oder Vororte. Gefällt mir halt.
Was ich eigentlich gar nicht mag, ist stundenlanges Fahren dürch öde Landschaften, Fahren im Regen,
stundenlanges Kraxeln und stundenlanges Bestaunen einer Sehenswürdigkeit von allen Seiten, dann schaue
ich lieber den Menschen zu, die bestaunen.
Aber manchmal kraxel ich auch bis auf die Schneekoppe, obwohl ich eigentlich mit der Seilbahn fahren wollte,
weil´s mich halt grad gepackt hat.
Ich plane und buche vor, aber ich gestalte meinen Tag so wie ich mich gerade fühle, fahre 200 Meilen und
kraxele oder gehe einkaufen oder beides oder gar nichts, weil ich einfach nur am pool liegen will.
Das ist für mich Urlaub und gesehen habe ich meist nicht alles, was ich mir vorgenommen hatte.
Früher hat mich das geärgert, heute ist es mir egal; mein Leben hat und wird sich nicht grundlegend verändern,
weil ich in St. Petersburg nicht im Peterhof war. Ich habe schon soviele schöne Dinge gesehen, dass ich diese
Welt einfach nur wunderbar finde, mit und ohne Peterhof.

Gaby
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Jack Black am 05.11.2009, 22:28 Uhr
@TheWurst: Für mich wäre das einfach nichts. Du bist so oft weit über 200 km gefahren, das wäre für mich ein reiner Fahrtag.

Wie würdest Du diese Entfernungen werten? Ist das zuviel Fahrerei? So sieht es (nur nach Entfernung) im Moment aus:

01. 440 km
02. Vor Ort
03. 230 km
04, 250 km
05. Vor Ort
06  260 km
07. 360 km
08. Vor Ort
09. Vor Ort
10. 300 km
11, Vor Ort
12. 350 km
13. Vor Ort
14. 230 km
15. 100 km
16. 280 km
17. 380 km
18. 510 km
19. Vor Ort
20. 350 km
21. Vor Ort
22. 200 km
23. 150 km
24.  60 km
25. 320 km

Gesamt: ca. 4770 (plus Fahrten am Ort) = ca. 5.000 km

Ist das zu stressig?
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 22:56 Uhr
Hallo Jack Black,

richtet sich die Frage an mich?

Ich finde das schwer zu beurteilen, weil ich ja gar nicht weiß von wo nach wo man so fährt. Ob es für mich persönlich lohnend wäre oder nicht.

Wenn ich mir meine erste Route die ich so zusammen geschustert habe (und die in meinem Thread steht) so ansehe, sieht sie sehr ähnlich aus was die Entfernungen betrifft.  :wink: Könnte glatt so übernommen sein.

Ich finde in deiner Route Tag 17 und 18 ein bisschen krass und viel Fahrerei, aber ansonsten finde ich nicht dass es zuviel Fahrerei ist, weil man ja immer mal wieder "vor ort" ist. Zuviel Fahrerei ist es, wenn man sowas jeden Tag macht und nie mal irgendwo länger bleibt. Wenn man jeden Tag nur fährt, fährt, fährt.

5000 km finde ich insgesamt aber schon sehr viel. Wir haben uns jetzt z.B. 3500 km in 3,5 Wochen als oberste Grenze gesetzt.

Gruß,
griwaldi

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Jack Black am 05.11.2009, 23:02 Uhr
Könnte glatt so übernommen sein.

Es ist Deine Route.  :?

5000 km finde ich insgesamt aber schon sehr viel. Wir haben uns jetzt z.B. 3500 km in 3,5 Wochen als oberste Grenze gesetzt.

Es sind aber 5.000km - so schnell geht das. Wo willst Du nun sage und schreibe 1.500km einsparen?

P.S. Tag 17 ist die Fahrt von Death Valley nach Lee Vining (Mono Lake), und Tag 18 die Weiterfahrt nach Mariposa Grove. Da im Februar März sowohl Tioga wie auch Sonora Pass mit absoluter Sicherheit geschlossen sind, mußt Du diesen weiten Weg in Kauf nehmen.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 23:09 Uhr

Ich weiß dass es meine Route ist, ich bin nicht blöd. Bzw. die Route, die ich als ersten Entwurf gemacht habe, ohne die Entfernungen zu berechnen. Als absoluter Neuling auf dem Gebiet der USA. Ich wollte wissen, ob es nur Fahrerei ist und wie man das entstraffen kann. Um nicht nur im Auto abzugammeln und mir den Arsch breitzusitzen.

Was soll sowas? Ich finde sowas super peinlich. Würde mich mal interessieren, was dir das jetzt gebracht hat. Allein der Zeitaufwand die Entfernungen rauszusuchen.  :shock:

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 23:11 Uhr

PS: Da du ja hochmotiviert bist mir zu zeigen, dass viel Fahrerei normal ist, solltest du auch noch die Zeit investieren und meinen Thread zuende lesen. Yosemite ist schon lange gestrichen, ebenso San Francisco und die Fahrt an der Küste entlang.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Jack Black am 05.11.2009, 23:15 Uhr
Was soll sowas?

Es sollte Dir zeigen, dass es völlig normal ist, 200km und mehr pro Tag zu fahren (was Du oben als viel zu viel abgestempelt hast). Aber Deine eigene Planung ist kein Stück anders als alle anderen "überambitionierten Touren" (wobei ich überhaupt nicht der Meinung bin, dass das überambitionierte Touren sind).

Es wirkt auf mich nur extrem widersprüchlich, dass Du zum einen selbst planst, 5.000km zu fahren, auf der anderen Seite aber tönst, das wäre nur Fahrerei und würdest Du nie tun. Du wirst es tun - warte es ab. Und danach wirst Du eher "Wurst"'s Meinung sein als Deine jetzigen Meinung.

Fahre diese Strecken ruhig (wir fahren sogar meistens mehr), das ist kein "nur Arsch platt sitzen". Vertraue mehr auf die Leute, dei das alles schon mehrfach getan haben.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 05.11.2009, 23:19 Uhr

Wie gesagt- die komplette Strecke in den Norden über Yosemite, die Küste und San Francisco ist rausgestrichen. Das wäre nämlich überambitioniert gewesen und zuviel Fahrerei.

Ich finde es seltsam, dass es scheinbar nicht akzeptiert wird wenn jemand kein Fan davon ist, jeden Tag soviel zu fahren. Und die Art und Weise wie du mir das zeigen wolltest, finde ich nicht ok. Ganz ehrlich nicht.  :|

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: nordlicht am 05.11.2009, 23:27 Uhr
Also ich denke die Diskussion ueber wenig, viel und zu viel Fahrerei kann man noch lange fuehren und es ist interessant zum Teil ganz andere Vorstellungen von Urlaub als die eigenen zu lesen. Zu einem Ergebnis werden wir hier am Ende nicht kommen.
Ich selber fahre, um von einem Punkt meiner Reise zum naechsten zu kommen, richtig interessant wird es fuer mich, wenn ich aus dem Auto aussteige und mir etwas angucken kann und dafuer nehme ich mir gerne immer so viel Zeit wie moeglich. Fuer Heinz ist - wie er sagt - das Fahren selbst das Ziel. Warum sollte ich jetzt lange mit ihm diskutieren, er hat Spass daran seinen Urlaub so zu gestalten wie er es will und ich mach es wie ich es mir gefaellt. Nur zusammen sollten wir wohl nicht verreisen. :wink:
So wuerde ich also im Sinne des Threaderstellers einen Ersttaeter, der sich eine (ueber-)ambitionierte Route vorgenommen hat immer darauf hinweisen, was er sich da vorgenommen hat und zur Maessigung raten. Wenn man ohne eigene Erfahrung am Atlas sitzt unterschatzt man die Entfernungen in den USA ja gerne mal.
Aber warum soll ich jemand der einen Haufen USA-Reisen in der Signatur hat darauf hinweisen, dass er sich in meinen Augen (zu) viel vorgenommen hat. Da kann man doch davon ausgehen, dass die Leute wissen was sie erwartet, wenn sie jeden Tag so oder so viele Meilen planen. Und wenn es denen so gefaellt, solange ich nicht mitfahren soll, kann es mir doch letztlich egal sein.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: bigsur1997 am 05.11.2009, 23:40 Uhr
 
Hallo,

mir macht fahren - in den States- Spass: ich hab God's own Country  im Breitwand-Format vor mir: rote Felsen, Wüsten, unbekannte Städte:  das andere Leben fasziniert mich.

Ja - es gibt auch echt nervige Sachen: durch Nebraska und Wyoming zum Yellowstone NP: Die 1. Fahrstunde ist wie die letzte :langweilig- und da sind die Pronghorns nach 2 Tagen auch "normal".

--wir fahren inzwischen auch weniger / Tag weil wir ja wissen das uns nichts entgeht weil wir ja wieder kommen; war aber bei der 1.Tour bestimmt nicht so: 1 X rüber und dann nie mehr- dachten wir.Also soviel wie möglich"reinpacken"---

Ich geb dir da recht: weniger ist mehr- aber für 'Basis-Lager' ist die Gegend wirklich zu groß.Wir beschränken uns auf ca. 200 Meilen  /Tag . Für uns ist das ok - weil wir ja seit 1997 fast jedes Jahr drüben sind; und uns inzwischen gerne die 'kleineren ' highlightes ' ansehen.

Ich plane (internet gedankt) unsere Route auf den Kilometer genau: sehe mir vorher bei google earth; milebymile ,usw jede Meile an, checke jede Ortschaft bei flickr, fotocommunity und auf deren homepage : habe 200 % Programm  und entscheide dann nach Wetterlage was ich mache.

Was ich diese Jahr nicht sehe-ist halt nächstes Jahr dabei-

viele grüße

ps. meine Routen plane ich mit dem Kompass ( und der Tageszeit ) damit ich an den  Foto-Locations kein Gegenlicht habe



Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: DocHoliday am 05.11.2009, 23:55 Uhr
Das einzige, was man sich meiner Meinung nach nicht antun sollte, ist seinen Urlaub in ein Korsett zu zwängen. Nicht über 200 oder 300 km am Tag - wieso? So viel wie möglich in eine Tour zwängen - wieso?

Ich versuche, meine Reisen von der ersten bis zur letzten Minute zu genießen. Dabei macht mir das fahren über einsame Landstraßen genauso viel Spaß wie ausgedehnte Wanderungen oder stundenlange Fotosessions.

Manchmal bleibe ich 5 oder 6 Tage an einem Ort, manchmal bis ich jeden Tag woanders. Beides ist o.k., beides kann ich genießen. Für mich gibt es auch keine "Transfertage" (heißt für mich ein verlorener Tag, der nur dazu dient von einem Ziel zum nächsten zu kommen). Auch auf längeren Etappen findet sich immer Zeit für den einen oder anderen Abstecher oder eine kleine Wanderung.
Hängt ja auch immer davon ab, wo man ist. In manchen Gegenden sind lange Fahrten sinnvoll, in anderen bleibt man an jedem dicken Baum oder roten Felsen stehen und schafft nicht mehr als 100 km.

Abgesehen davon halte ich es wie Heinz. Die detaillierte Reiseplanung ist dazu da, über den Haufen geworfen zu werden, wenn es die Umstände so wollen. Manchmal schon am ersten Tag ;).

Ich bin auch schon vom Grand Canyon nach San Diego in einem Rutsch gefahren. War nicht so geplant, hat sich einfach so ergeben. Nach Fotosession zum Sonnenaufgang am GC und kleiner Wanderung wollte ich eigentlich nur nach Sedona aber der Ort war eine einzige Baustelle und das Wetter war s***** (suboptimal ;)). Also bin ich nach 2 Stunden in Sedona weiter gefahren. Jerome war nett aber das Wetter wurde nicht besser. Prescott das gleiche. Da ich wusste, dass Freunde von mir an diesem Tag in San Diego ankamen (ich wollte sie eigentlich erst am nächsten Tag treffen), habe ich irgendwann beschlossen, durch zu fahren. Abends um 20:30h haben wir uns im Gaslamp Quarter getroffen und einen sehr (feucht-) fröhlichen Abend in der Rockbottom Brewery verbracht. War eine Etappe von fast 1000 km und trotzdem ein schöner Tag. Würde ich nie so planen aber wenn es sich so ergibt?

Also: Jeder so wie er mag oder wie es sich ergibt und vor allem immer versuchen, das Optimum aus jedem Tag herauszuholen, ob es nun stundenlange Wanderungen, stundenlange Autofahrten oder stundenlanges am Pool braten ist/sind.
Carpe Diem sozusagen
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: rookie am 06.11.2009, 09:01 Uhr
Wir haben uns jetzt z.B. 3500 km in 3,5 Wochen als oberste Grenze gesetzt.

Bei uns war die reine Fahrstrecke in 3,5 Wochen von Unterkunft zu Unterkunft laut Google Maps 4000km, mit allen Abstechern vor Ort sind dann letztendlich 4000 Meilen draus geworden.

Mal sehen wie es bei Dir letztendlich aussieht, wenn Du denn mal da warst...  :wink:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: HoM am 06.11.2009, 10:21 Uhr
3) Zion - vom Parkplatz mit dem Bus ins Valley kostet Zeit!

Versteh ich auch nicht, warum es noch keine Autobahn bis Angels Landing gibt...  :roll:

Die paar Minuten, die man mit dem Bus verliert, sind meiner Meinung nach vernachlässigbar... 100x besser als tausende Autos, die sich durch den Park wälzen...

Irgendwie willst Du mich missverstehen.

Ich kenne auch noch aus eigener Erfahrung die Zeit ohne Busse im Sommer. Da hättest Du beim Parkplatz suchen im Park noch sehr viel mehr Zeit verbracht.

Der Punkt ist - wer glaubt, mit durchfahren und kurz mal am Strassenrand Aussteigen ist es bei Zion getan wie bei anderen Parks, der sieht halt nur einen Bruchteil.

Doppelzitat gelöscht
Heinz
Moderator

Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Jack Black am 06.11.2009, 10:58 Uhr
Ich finde es seltsam, dass es scheinbar nicht akzeptiert wird wenn jemand kein Fan davon ist, jeden Tag soviel zu fahren.

Wenn Du nach dem Urlaub geschrieben hättest, "ich bin kein Vielfahrertyp, das liegt mir nicht" - dann hätte ich überhaupt nichts gesagt. Das muss ja wirklich jeder für sich entscheiden und die Kriterien (viele sind hier genannt) sind mannigfaltig.

Das einzige, was ich erreichen wollte (und "DocHoliday" hat es im Prinzip schon auf den Punkt gebracht): nimm' Dir nicht vor dem ersten Urlaub schon vor, dass Du etwas ungerne tust, von dem gar nicht weißt, wie es sich "anfühlt". Mache einfach Deinen Urlaub und zähle nachher die Meilen und entscheide dann, ob es zu viele oder zu wenig waren.

Ich bin sowieso auch eher der Typ, wenig zu planen und es einfach "drauf an kommen zu lassen". Bereits unser allererster Urlaub (der übrigens Deinem geplanten Urlaub halbwegs ähnlich war) war total ungeplant - nur grobe Richtungen. Und das haben wir seitdem beibehalten. Gefahren sind wir letztendlich damals auch ca. 5.000km (auch in 3,5 Wochen) und wir hatten durchaus einige Stopps, die auch über mehrere Tage gingen (vorzugsweise die Großstädte).

Für das nächste Jahr planen wir eine weitere "Steigerung" dieser ungeplanten Vorgehensweise (um einem jedem bekannten Standardärgernis vorzubeugen): wir fliegen irgendwo an die Westküste (ggf. San Francisco) und dann entscheidet der langfristige Wetterbericht vor Ort, wo es hingeht - eine "Schönwettertour" gewissermaßen - freue ich mich jetzt schon drauf wie Bolle!

Das einzige, was ich allerdings wirklich (wenn es denn irgendwie möglich ist), an Deinem Urlaub anders machen würde, das ist der Termin. Gehört jetzt zwar eigentllich auch drüben in den Thread, aber weil auch hier das Thema "Planung" ist, habe ich es hier gelassen. Ich kenne die Hintergründe für diese Terminplanung nicht, finde aber Februar/März für eine "Ersttätertour" nicht gut geeignet, eben weil viele Höhenlagen geschlossen sein werden und damit die Möglichkeiten vor Ort recht unangenehm eingeschränkt sein können.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 06.11.2009, 13:16 Uhr

Es ist mein erster Urlaub in den USA. Aber nicht allgemein der erste Urlaub den ich mache. ;) Momentan bin ich ca. 3 Monate im Jahr nicht Zuhause sondern unterwegs. Wir haben als Studenten das Glück, oft und lange Ferien zu haben. Meine Einstellung hat also schon Erfahrungen zur Grundlage. Ich fand das Fahren in Europa nach einer bestimmten Zeit immer lästig.

Ich habe ja auch schon gesagt, dass mich das Fahren in den USA wahrscheinlich nicht so nerven wird wie in Europa. Und dass ich nach der Reise erst sicher sagen kann, wie mich das Fahren dort stresst. Für mich gehört das Fahren zu einer USA-Reise dazu, trotzdem werde ich immer den Aufenthalt und die Bewegung im Freien vorziehen.

Meine Kernaussage sollte aber auch eh eine ganz andere sein. Ich wollte eigentlich nur meine persönliche Vorliebe zum Thema "Basislager oder Rodatrip" beisteuern. Dass es so ausartet und meine Beiträge zerflückt werden, sogar mein Erstentwurf der Route herangezogen wird, hätte ich nicht gedacht. Sonst hätte ich gar nichts zu dem Thema gesagt, weil ich das momentan als ziemlich nervig empfinde und auch nicht verstehe, was sowas soll. Ich habe doch immer gesagt, jeder soll es so machen wie er möchte.

Zu meiner Reise im März kann ich nur sagen, dass ich mit der Reisezeit sehr zufrieden bin. Ich hätte auch im Sommer fliegen können, aber zu der Zeit bietet Europa so viel, vorallem was Bergsport betrifft, dass ich mich bewusst für das Frühjahr entschieden habe um die USA zu besuchen.

Zitat
...eben weil viele Höhenlagen geschlossen sein werden und damit die Möglichkeiten vor Ort recht unangenehm eingeschränkt sein können.

Das ist mir bewusst. Und es ist mir egal, weil ich diese Höhelagen die mir versperrt sein könnten, eben einfach bei der nächsten Reise besuchen werde. Alles kann man eh nicht sehen in der kurzen Zeit. Wir haben zwei, drei Risikogegenden in der Planung drin, die wir notfalls auslassen und nachholen. Yosemite wäre wirklich nicht sehr sinnvoll gewesen, deshalb lassen wir den gleich aus. Aber ich denke selbst im Sommer oder Herbst kann immer irgendwas passieren, so dass einem bestimmte Gebiete versperrt bleiben. Davor ist man nie sicher.
Wir haben allerdings auch Gebiete drin, sogar recht viele, für die der März die perfekte Zeit zum wandern ist. Und das gefällt mir gut.
Für einen klassischen "Ersttäter", dem es hauptsächlich erstmal um die großen Highlights geht und darum, ganz ganz viel zu sehen ist diese Reisezeit wahrscheinlich wirklich nicht gut geeignet. Das sehe ich auch so. 

Wir haben unseren Urlaub übrigens auch nicht bis aufs Letzte geplant. Wir haben nur ein paar feste "Säulen" eingebaut, wie z.B. Page weil wir für die Wave an der Lotterie teilnehmen wollen und dafür das Datum wissen müssen. Und die ersten und letzten tage sind geplant. Für den Mittelteil haben wir mehrere Varianten. Wir entscheiden vor ort, worauf wir Lust haben und was das Wetter ermöglicht.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Jack Black am 06.11.2009, 14:40 Uhr
Wir haben als Studenten das Glück, oft und lange Ferien zu haben.

Jooo, das ist mir durchaus persönlich in Erinnerung. Ist halt nur schon ein paar Jahre her. Blöderweise mangelts eher an Geld - so ist das im Leben, entweder Zeit oder Geld. Beides haben nur wenige.

Meine Einstellung hat also schon Erfahrungen zur Grundlage. Ich fand das Fahren inEuropa nach einer bestimmten Zeit immer lästig.

Das hatte ich ursprünglich noch in meinem Beitrag stehen, habe es dann aber wieder gestrichen, nun also doch: man kann definitiv nicht fahren in Europa mit fahren in den USA vergleichen. Hier kommt mir alles hektisch und eng vor, in den USA ist alles gemäßigt und sehr weitläufig. Einfach total anders.

Zu meiner Reise im März kann ich nur sagen, dass ich mit der Reisezeit sehr zufrieden bin. Ich hätte auch im Sommer fliegen können, aber zu der Zeit bietet Europa so viel, vorallem was Bergsport betrifft, dass ich mich bewusst für das Frühjahr entschieden habe um die USA zu besuchen.

Ich hätte prinzipiell eher Mai/Juni empfohlen - aber jetzt ist mir auch klar, dass das ausgerechnet (wie lästig aber auch) in die Vorlesungszeit fällt. Sonst finde ich das eine sehr schöne Zeit, auch in Las Vegas ist es dann schon richtig heiß (das gehört für mich irgendwie dazu) und natürlich sind die Tage sehr lang. Aber was nicht geht, geht halt nicht, und im Sommer besteht die Gefahr, dass es nicht nur total überlaufen, sondern auch deutlich teurer ist. Der Herbst (September/Oktober) ist auch eine wunderbare Zeit (vom Wetter her noch stabiler), aber natürlich "weiter weg" und je nach Semesterferien ggf. schon zu spät (normalerweise fangen Vorlesungen doch in der 2. Oktoberwoche an, pi mal Daumen, so was es zumindest zu meiner Zeit?).
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 06.11.2009, 15:18 Uhr
Hi Black Jack,

ich glaube das Fahren wird wirklich nicht so schlimm wie in Europa und ich stelle es mir auch ganz gemütlich vor. Und es gehört für mich auch definitiv bei einer USA-Reise dazu. Ich warte einfach mal ab, wie unsere Erfahrungen so sein werden. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es mehr als 3500 km werden...wenn man nur 100 km von irgendwas Tollem entfernt ist und noch Lust hat, wird man eh hinfahren.  :wink:

Ja, das Geld ist als Stundent echt so eine Sache. Ich mache es so, dass ich nebenbei arbeite und das Geld komplett für Reisen ausgebe. Und wir reisen sehr sparsam, meistens mit Zelt, so gut wie nie Hotels und im letzten Sommer auch mit dem eigenen Auto. Europa ist super schön und auch nicht so teuer wenn man es richtig anstellt. Aber die USA müssen einfach mal sein, da möchte ich seit gut 10 Jahren unbedingt mal hin.

Ich glaube Mai/Juni ist allgemein eine Traumreisezeit, auch für Europa. Passt nur leider wirklich nicht mit der Uni zusammen...ansonsten wäre ich in beiden Monaten komplett weg.  :D
Und der Sommer wäre mir zu überlaufen glaub ich. Und wohl auch zu teuer.

Letztes Jahr wollten wir im September in die USA fliegen. Wir hatten sogar schon die Flüge gebucht. Leider hat es dann doch nicht geklappt und ich war so traurig...deshalb ist mir der Herbst echt zu weit weg. Das hätte ich nicht ausgehalten. Die Wartezeit ist jetzt schon schlimm, am liebsten würde ich morgen den den Flieger steigen und los fliegen. Aber Vorfreude kann ja auch was schönes sein. Zu meiner Bettlektüre zählen momentan diverse Reise- und Waderführer für den Südwesten.

Bei uns gehen die Vorlesungen immer so ungefähr in der letzten Oktoberwoche wieder los.

Liebe Grüße,
griwaldi
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Jack Black am 06.11.2009, 15:35 Uhr
Und wir reisen sehr sparsam, meistens mit Zelt

Ich bin auch fast nur mit dem Zelt in den Urlaub gefahren (alles andere hätte ich überhaupt nicht bezahlen können), das war eine wunderbare Zeit und ich liebe die Campingplatzatmosphäre. Mein absolutes Lieblingsziel (als ich noch jung und schön war): Korsika.

Mein erster USA Urlaub fand erst statt, als ich schon lange im Berufsleben stand und genügend Geld verdiente. Eine solche Ausgabe wäre für mich als Student absolut unvorstellbar gewesen. Zugegebenerweise hatte ich damals auch gar kein großes Interesse daran, das war "unendlich weit weg". Umso lieber mache ich es heute - aber es ist auch heute weit entfernt von "billigem Urlaub".

Wie steht es denn um Flug und Auto? Schon gebucht?
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Kauschthaus am 06.11.2009, 15:36 Uhr

Letztes Jahr wollten wir im September in die USA fliegen. Wir hatten sogar schon die Flüge gebucht. Leider hat es dann doch nicht geklappt und ich war so traurig...deshalb ist mir der Herbst echt zu weit weg. Das hätte ich nicht ausgehalten. Die Wartezeit ist jetzt schon schlimm, am liebsten würde ich morgen den den Flieger steigen und los fliegen. Aber Vorfreude kann ja auch was schönes sein. Zu meiner Bettlektüre zählen momentan diverse Reise- und Waderführer für den Südwesten.


Ich kann natürlich verstehen, dass man nicht so gerne wartet. Aber für Euch als Zelter wäre der September eine super Reisezeit. Je nach Höhenlage kann es zwar schon kalt werden nachts, aber selbst wenn man dort notfalls ein Motel, eine Cabin o.ä. mieten würde, hätte man noch genug preiswerte und schöne Zeltnächte.
Ihr hättet keinen Stress mit Schneesperrungen, längere und wärmere Abende als im Feb./März ... also nur wegen der Wartezeit würde ich bestimmt nicht in der (meiner Meinung nach) blödsten Reisezeit fahren.  :shock:

Wenn ihr den Flug noch nicht gebucht habt, würde ich an Eurer Stelle darüber noch mal nachdenken.  :lol:

Grüße, Petra
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 06.11.2009, 16:01 Uhr

Also die blödeste Reisezeit ist es für mich nicht, da man so wunderbar wandern kann. Fürs Zelten ist es sicher in vielen Gebieten nicht so toll und wir werden in Motels schlafen müssen.
Ich glaube die blödeste Zeit ist eher so Dezember, Januar, Februar.
Ich habe das aber auch erst nach viel Gesuche im Internet geglaubt. Es gibt wunderschöne Reiseberichte aus dieser Zeit. :) Aber wir haben uns auf keinen Fall nur wegen der Wartezeit dafür entschieden. Wäre der März echt richtig doof, hätte ich das nie gemacht. Allein schon wegen der Kosten, es muss sich ja lohnen.

Für das Death Valley, Grand S. Escalante und die Wüstenparks um San Diego ist die Reisezeit super, weil schon viele der Pflanzen anfangen zu blühen und es nicht zu heiß ist.

Die Flüge haben wir schon gebucht. Ich habe das Glück gehabt, den Flug als verspätestes Geburtstagsgeschenk zu bekommen. Das macht es dann schon bezahlbarer. Richtig teuer wird der Leihwagen...den haben wir noch nicht gebucht. Aber der wird für die komplette Zeit 800 Euro kosten.  :shock:
Also Amerika ist auf jeden Fall eine große Sache und finanziell um einiges schwerer zu stemmen als zwei Wochen in den Alpen oder in Schottland. Meine beiden Lieblingsreiseziele.

Ach, ich glaube es wird schon schön werden. :)

PS: Korsika habe ich auch auf meiner Liste. Ist eine wunderschöne Insel und man soll ja auch toll wandern können. Wir waren 2007 mal auf Sardinien, hat uns auch gut gefallen und ist glaub ich ähnlich. Und das französische Essen ist so lecker. :)




Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Tashville am 06.11.2009, 16:02 Uhr
Wir (eine Gruppe Freunde) sind ja seit einigen Jahren auch in etwas wechselnder Besetzung jährlich im Westen unterwegs... Wir bekommen einfach nicht genug... ;-)

Einsteiger in das Thema Amerikanischer Westen sollten sich in der Tat vor überfrachteten Touren hüten, der Hinweis ist sehr wichtig. Allerdings gibt es ja wie die Diskussion zeigt durchaus unterschiedliche Zielsetzungen bei so einer Tour: die einen fahren lieber übers Land, die andern klappern lieber Einzelziele ab. Da gehen auch die Interessen in unserer Gruppe etwas auseinander, so dass da ein gewisser Ausgleich gefunden werden muss.

Ein paar Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, sind vielleicht auch für andere hilfreich:


Ein Newbie kann natürlich nicht wissen, welche Strecke interessant ist, wie lange man für bestimmte Teilstücke braucht (20 Meilen Bergpass sind was anderes als 20 Meilen Interstate), wieviel Zeit man bei welchem Highlight braucht, etc...  Deshalb sollte man als solcher lieber ein paar Tage mehr einplanen und vielleicht nach dem dem Schema "ein Tag Highlight besichtigen, ein Tag fahren" planen (und die Puffertage nicht vergessen...) Hier im Forum sind ja viele sehr brauchbare Routenvorschläge zu finden, die danach geplant sind.

Für diesen Winter habe ich tatsächlich eine sehr ambitionierte Route ausgeknobelt, mit etwas weniger Luft als sonst, aber ich denke wir haben genug Erfahrung, das bei Bedarf ohne das Gefühl zu haben was zu verpassen auch einfach umwerfen zu können. Der Weg ist das Ziel, und der Routenplan eine Ideensammlung. Es ist ja keine Pauschalreise. Spannender wird die Frage, wie gut wir das mit den zwei RVs koordiniert bekommen...

Und bevor jemand fragt: die geplante (und die tatsächliche Route) poste ich hier lieber nach der Tour ;-)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: TheWurst am 06.11.2009, 16:16 Uhr
Wenn ihr den Flug noch nicht gebucht habt, würde ich an Eurer Stelle darüber noch mal nachdenken.  :lol:

Sie sollten aber evtl. tatsächlich (so wie Du glaub ich schon vorgeschlagen hast) darüber nachdenken die Tour nach Süden zu verlegen, also San Diego (die schönste Stadt der Welt ;) ), Yuma, Phoenix, Tucson, Las Vegas etc. ;)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: griwaldi am 06.11.2009, 16:19 Uhr
Hallo TheWurst,

wir haben die Tour doch schon nach süden verlegt. San Diego statt San Francisco, Joshua Tree und die Anza Borrego desert statt der Küste, Yosemite und San Francisco. In meinem Thread fandest du die neue Route gut. :)
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: pierremw am 06.11.2009, 16:22 Uhr
Zitat von: TheWurst
San Diego (die schönste Stadt der Welt ;) )

 :applaus:

(Kommt gleich nach San Francisco, Wien und Paris... :wink: )

OT  :oops:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: TheWurst am 06.11.2009, 16:27 Uhr
Hallo TheWurst,

wir haben die Tour doch schon nach süden verlegt. San Diego statt San Francisco, Joshua Tree und die Anza Borrego desert statt der Küste, Yosemite und San Francisco. In meinem Thread fandest du die neue Route gut. :)


Stimmt, jetzt wo Du`s sagst...  :lol: Ich wusste nicht dass Du die selbe Person bist wie...Du  :wink:


(Kommt gleich nach San Francisco, Wien und Paris... :wink: )

Du meinst sicher vor San Francisco, Wien und Paris... :wink:  :lol:
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: DocHoliday am 06.11.2009, 16:45 Uhr
Auch wenn's nicht zum eigentlichen Thema gehört:
Ich finde den März als Reisezeit nicht so schlecht. San Diego, Anza Borrego, Joshua Tree, Death Valley, Las Vegas sind wettertechnisch um diese Zeit sehr angenehm (20-25°C). Mit etwas Glück sind auch Zion und die Gegend um Page schon schön warm. Am Bryce ist es nachts zu kalt zum zelten (bei mir waren es -8°C zum Sonnenaufgang Mitte März, tagsüber >20°). Grand Canyon sollte auch machbar sein (der South Rim, der North Rim ist bei Mai zu), am Toroweap Point habe ich im März bei angenehmen Temperaturen im Auto übernachtet.
Und wenn Euch im südlichen Utah tatsächlich ein später Wintereinbruch überrascht, fahrt Ihr halt weiter nach Südarizona. Man muss nur flexibel sein.

Ich she keinen Grund zum umbuchen.
Titel: Re: Überambitionierte Routen
Beitrag von: Kauschthaus am 06.11.2009, 18:12 Uhr
Wenn ihr den Flug noch nicht gebucht habt, würde ich an Eurer Stelle darüber noch mal nachdenken.  :lol:

Sie sollten aber evtl. tatsächlich (so wie Du glaub ich schon vorgeschlagen hast) darüber nachdenken die Tour nach Süden zu verlegen, also San Diego (die schönste Stadt der Welt ;) ), Yuma, Phoenix, Tucson, Las Vegas etc. ;)

Ähm, das ist mir jetzt ganz peinlich, aber ich habe die Route mit einer anderen (der von D@nny) verwechselt.  :oops:  :oops:
Ich dachte ihr wollt Anfang Februar von Las Vegas über die Sierra Mountains nach San Francisco im Febr./März.
Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. Für die südlichen Gefilde ist es sicher eine gute Zeit. :engel2:

Grüße, Petra