Hallo Forum,
ich hatte hier im Vorfeld unserer Reise den ein oder anderen wertvollen Tipp erhalten (mal wieder!), daher möchte ich es nicht verpassen, Euch auch von unserer Reise zu erzählen. Ich verschone Euch mit einem tagesgenauen Reiserbericht, möchte aber ein paar Highlights und Erkenntnisse mit Euch teilen. Wer genaueres wissen möchte, kann sich sehr gerne bei mir melden!
Zunächst die Route (in Klammern die jeweiligen Highlights):
- Las Vegas
– Zion National Park (the narrows)
- Bryce Canyon National Park
– Hole in the Rock road (Peek-a-boo Canyon, grillen am und schlafen nahe Devlis Garden)
– Dead Horse Point State Park (Sonnenaufgang)
– Canyonlands National Park (Shafer Trail)
– Monument Valley
– Page (The Wave, White Pocket, Horseshoe Bend)
- Grand Canyon South Rim (hing total im Nebel)
- Death Valley National Park
- Yosemite National Park (Nudeln kochen am Glacier Point zum Sonnenuntergang)
- San Francisco (alles schön)
- Big Sur (Nephente bzw. Café Kevar)
- Santa Monica (herrlicher Abschluss)
Wir hatten
dreieinhalb Wochen Zeit, die Hotels in den Städten und einige Campingplätze waren vorgebucht, hätten aber einfach storniert werden können.
Da meine Freundin –im Gegensatz zu mir- noch nie in der Ecke unterwegs war, stellte die Tour eine Mischung aus typischen „must sees“ und einigen „Geheimtipps“ dar. Wir hatten uns einiges vorgenommen, aber jederzeit mit der Option, einen Schritt zurück zu machen.
Wir waren abgesehen von den Städten immer als „Car Camper“ unterwegs. Auf diese Idee hat uns das Forum gebracht, und wir sind davon 100% begeistert. Weitaus bequemer und praktischer als ein Zelt (das hatte ich schon häufiger probiert), und –das richtige Auto vorausgesetzt- deutlich geländegängiger als z.B. der Jucy Van und dabei deutlich günstiger.
Hier mal ein Foto, wie das aussah. Bei der Autovermietung (Alamo ab Las Vegas) haben wir darauf geachtet, ein Auto mit möglichst großer und gerader Ladefläche zu bekommen (Probeliegen!). Hierauf haben wir zwei self-inflating Isomatten gelegt und darauf eine dünne Schaumstoffmatratze (Mattress-Topper), die wir uns per Site to store bei Walmart gekauft hatten. Fertig war das mobile Bett, in dem man echt gut zu zweit schlafen konnte. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich mag
Das ganze war übrigens ein Ford Explorer, den wir als Standard SUV bekommen haben. Nebenbei hatte er auch 4WD und hervorragende Offroadeigenschaften, was ihn für uns zum bestmöglichen Camper überhaupt gemacht hat!
Nach ein paar Nächten ging auch der Umbau von Fahr- auf Schlafmodus und umgekehrt echt fix.
Wir hatten das Car-Camping als nette Ergänzung an besonderen Orten geplant, letztlich haben wir ALLE Nächte außer denen in den großen Städten im Auto verbracht, weil’s so herrlich unkompliziert war und wir wirklich gut geschlafen haben.
Auf einige der Highlights möchte ich nun gesondert eingehen:
Hole in the rock road: Peek-a-boo macht einfach Spaß! Um nach einem gigantischen Tag im Peek-a-boo-Canyon noch an der Hole in the Rock road übernachten zu können, kann man an der Ranger Station in Escalante kostenlos ein Overnight Permit erhalten. Campen ist entlang der Straße und der Seitenwege auf bereits genutzten Flächen erlaubt, aber nicht in unberührter Natur. Es hat etwas ganz besonderes hier zu sein, wenn alle anderen Tagesbesucher die Gegend verlassen haben. Stille, Sterne und der Ausblick aus dem Auto am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang waren ein Traum!
Monument Valley: Eigentlich eine zauberhafte Gegend, der Touristenstrom war aber so groß, dass wir dort mehrfach im Stau standen. Vielleicht waren wir diesbezüglich aber auch zu verwöhnt von der oft menschenleeren Hole in the Rock road. Dazu kommt, dass die „Straße“ durchs Monument Valley in erbärmlichem Zustand ist und ich sie mit einem normalen PKW für nicht passierbar halte (auch wenn es viele geschafft haben).
The Wave: Wir hatten kein Glück bei der Internetverlosung, waren dann aber am zweiten Morgen vor Ort erfolgreich. Selbstverständlich hat es sich gelohnt, es war großartig! Aufgrund starker Regenfälle war die Houserock Valley Road vom Norden gesperrt, so dass wir den großen Bogen über die südliche Zufahrt nehmen mussten. Auch hier querten einige Washes die Straße. Die Anfahrt mit einem 2WD-Fahrzeug hätte ich mir nicht vorstellen können! Wir trafen eine Gruppe von 4 Personen, die den Familienvan festgefahren hatten und dementsprechend 2 Meilen vor dem Trailhead „geparkt“ hatten. Sie waren dafür auch mit Chucks und Handtäschchen unterwegs, und ohne Regenjacken, trotz strömenden Regens.
Generell waren wir sehr lange in der Wave (waren früh da, da wir am kostenlosen Campingplatz direkt am Trailhead übernachtet hatten), wir haben außer uns aber nur 8 weitere Menschen getroffen. Von den 20 ausgegebenen Permits sind also offensichtlich die Hälfte verfallen.
Einen Tag vorher hatte eine Gruppe von 6 Seniorinnen Permits ergattert (Alter 70 aufwärts). Bei allem Respekt glaube ich nicht, dass diese Gruppe wirklich da war. Falls doch, ziehe ich allerdings meinen Hut! Durch die Omnipräsenz der Wave in allen Medien entsteht meiner Meinung nach in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass man hier im Rahmen eines Sonntagspaziergangs hinlaufen kann – was definitiv nicht der Fall ist.
Grand Canyon: Wenn der canyon im Nebel bzw. in den Wolken hängt, ist es zwar auch interessant, aber bei weitem weniger spektakulär, da man eher nur vermuten kann, dass er ziemlich groß sein muss.
Yosemite: Nach den ganzen Anstrengungen und Eindrücken der Vortage haben wir es genossen, einfach mal mit dem Touristenstrom zu schwimmen. Am Abend hatten wir dann Campingkocher und Campingstühle im Gepäck und haben an einem herrlichen Plätzchen am Glacier Point, leicht abseits der touristischen Masse „Nudeln mit Aussicht“ gekocht.
San Francisco: Nach so viel Natur schon ein urbaner Schock, aber ein freundlicher! Empfehlenswert fand ich die Segway-Tour, hatte so etwas noch nie gemacht, hier war es herrlich unkompliziert. Mit dem Segway mitten durch den Berufsverkehr und Blick auf eine (wohl ausnahmsweise) nicht wolkenverhangene Golden Gate Bridge.
Big Sur: Mc Way Falls sind herrlich, wenn auch touristisch überlaufen. Absolut traumhaft war ein Frühstück im Cafe Kevar an der Nephente (großartiger Ausblick). Haben dort mehrere Stunden verbracht.
Santa Monica: Ich liebe die Atmosphäre dort, gerade als Abschluss einer solchen Tour. Mit gemieteten Fahrrädern sind wir dann nicht nur in der Umgebung gefahren. sondern haben sie im Bus mit nach Downtown genommen und sind über Hollywood und Beverly Hills zurück geradelt. Das ging erstaunlich gut, Null Probleme mit dem Verkehr.
Als Achterbahnfan kann ich natürlich Six Flags Magic Mountain empfehlen, großer Spaß
Generell hätten wir uns in Santa Monica noch ein paar Tage mehr gewünscht um die Reise ausklingen zu lassen.
Und hier noch ein paar
Erkenntnisse in aller Kürze zusammengefasst:
-Car Camping im geländigen SUV ist genial
-Santa Monica und Umgebung sind hervorragend geeignet um sie mit dem Fahrrad zu erkunden
-Site to store bei Walmart ist klasse
- für die Wave sollte man gut vorbereitet und ausgerüstet sein (GPS!!!), aber man wird belohnt
-Segway in San Francisco ist super
-Wir kommen wieder!Ich danke Euch auch diese mal für Eure Unterstützung, freue mich schon auf viele Fragen!
Jens.