Ich habs befürchtet
Keine Angst, man darf doch laut nachdenken, das ist doch der Sinn eines Forums. Ich will auch noch ein paar Dinge dazu antworten.
Keiner hat gesagt, daß man Windows 7 kaufen soll.
Jain - Microsoft wird das sicherlich sagen.
Erstens wird Windows ganz sicher nicht so bald auf den Markt kommen (das hier ist erst die Beta 1, offiziell gilt 2010 als Start) und zweitens muß man ja nicht upgraden. Ich wollte mit meinem kurzen Bericht lediglich einen ersten Eindruck vermitteln, wie es läuft nach dem Murks von Vista.
Gerade weil Vista so schlecht angekommen ist, wird Windows 7 sehr wohl bald auf den Markt kommen - ein Beta ist die letzte Phase vor dem Releasecandidate. Danach geht es in den Verkauf. Und genau das will Microsoft, um die Vista-Scharte wieder auszuwetzen.
Und irgendwann wird man das Betriebssystem aktualsieren müssen. Microsoft stellt den Support von XP ein, d.h. keine Servicepacks keine Updates, keine Patches.
Das ist sicherlich irgendwann zu erwarten, aber das wird bestimmt in ganz weiter Ferne liegen. U.a. auch deswegen, weil Microsoft durch die neuen Netbooks gezwungen war (ist), den Verkauf für XP wieder anzuleiern (sonst hätten sie diesen Markt kampflos an Linux verloren). Ob Windows 7 auf den Netbooks läuft (mit akzeptabler Performance), ist noch eine offene Frage. Wenn nicht, wird XP noch lange leben.
Desweiteren werden immer mehr SW-Hersteller dazu übergehen, daß ihre Software (aus welchen Gründen auch immer) nur noch unter Vista oder gar 7 läuft.
Und (hoffentlich - oder vielleicht) auch endlich unter Linux, dass die Treiber endlich vom Hersteller kommen und nicht von der Linux-Gemeinde. Immerhin produzieren sowohl ATI als auch NVIDIA endlich Linux Treiber. Es gibt auch eine Reihe von OS-übergreifenden Softwarepaketen (OpenOffice, Gimp, Firefox usw.), die auf allen Systemen läuft. Wenn das wirklich einmal der Standard wird und die Wahl des Betriebssystem nicht maßgeblich davon beeinflußt wird, welche Standardsoftware dort zur Verfügung steht, wird die Luft für Microsoft noch einmal deutlich dünner.
Wenn man sich jetzt fragt, warum man upgraden sollte, wieso hat man sich das nicht gefragt, als man von Windows NT oder Windows 2000 umgestiegen ist? War ja auch alles nicht das schlechteste Betriebssystem.
Wie bei Vergleichen immer, hinkt auch dieser. WindowsNT war nur sehr begrenzt multimediafähig, die komplette DirectX-Schnittstelle stand nicht zur Verfügung, lediglich eine Emulation der Version 3. Dadurch war es für Spiele fast unbrauchbar. Das wurde zwar mit Windows 2000 besser, aber erst mit WindowsXP standen alle (für Spiele) notwendigen Bibliotheken zur Verfügung. Zudem ist XP performanter, bootet erheblich schneller (mag man heute gar nicht mehr glauben - ist aber wirklich so, Windows 2000 war grausam langsam beim Booten) und bot zudem ein verbessertes Hyperthreading an für die neuen CPUs. Einen solchen Schritt bedeutet das Upgrade auf Vista oder Windows 7 nicht - die multimedialen Fähigkeiten von XP sind nicht schlechter, XP ist auch nicht unstabiler und (das K.O. für Vista) es ist immer noch performanter.
Zum Thema Servicepacks alle paar Monate: Mir ist es lieber, ein Hersteller schiebt alle paar Monate eine Aktualsierung hinterher, als daß das OS offen bleibt wie ein Scheunentor. Und liebe Linux-Jünger: Das ist bei Linux genauso. Dort gibt es auch immer wieder auftretende Lücken, die mal eben durch Updates geschlossen werden. Oder warum sind wir nicht mehr bei Kernel 1.0? An den Aktualsierungen für Hardware allein liegt das sicher auch nicht.
Da werden ein paar Dinger vermischt: Servicepacks alle paar Monate hat es noch nie gegeben - XP ist jetzt 8 Jahre als und wir sind gerade beim Servicepack 3. Vista ist jetzt 2 Jahre alt, wir sind aktuell beim Servicepack 1 und das zweite soll im ersten Halbjahr 2009 freigegeben werden (aktuell Betastatus).
Zum Linux: bei Linux gibt es nichts vergleichbares zu Servicepacks. Das liegt in der Natur der Sache, weil Linux nicht aus einer Hand kommt sondern von vielen Distributoren vertrieben wird. Lediglich der Source wird zentral verwaltet und es gibt (wie bei allen Betriebssystemen, egal ob Windows, Linux oder OSX) natürlich regelmäßig Updates. Ob das immer Sicherheitsupdates sind oder technische Verbesserungen, ist eigentlich weniger wichtig. Fakt ist aber, dass Linux architekturbedingt um Welten sicherer ist als Windows, natürlich gibt es in jeder Umgebung Schwachstellen, aber kein Betriebssystem ist so unsicher wie Windows, kein anderes Betriebssystem braucht Virenscanner usw., weil auf keinem anderen Betriebssystem der Anwender mit Administratorrechten arbeitet. Ein solcher Vergleich ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Und selbstverständlich sind Hardwareaktualisierungen und neue Treibermodelle die Hauptantriebsquelle für neue Kernel-Releases: das ist exakt die Aufgabe des Kernels (des eigentlichen Linux-Projekts).
Die 64bit-Version werde ich wahrscheinlich demnächst hier durch die 32bit-Version ersetzen. Ich habe in meinem Rechner nicht mehr als die 'berüchtigten' 3.5 GB RAM, sodaß die 32bit-Version ausreicht. Photoshop 64bit ist mir nämlich zu teuer
Das wäre wiederum das einzige, was ich wirklich interessant finde, die 32-bit Grenzen endlich zu knacken und die Hardwareressourcen ggf. besser zu nutzen. Aber auch auf dem Linuxbereich geht diese Entwicklung noch sehr schleppend voran. Der Performancegewinn ist (leider) recht gering.
Meine Hoffnung wird weiter bestehen, dass ich irgendwann ganz auf Windows verzichten kann. Bereits jetzt läßt sich Linux auf vielen Rechnern einfacher installieren als Windows und es fehlen mir persönlich nur noch ganz wenige Programme zum endgültigen Abschied von Windows. Aktuell habe ich hier einen bootbaren USB-Stick mit Ubuntu drauf - das ist so genial, das bootet fast so schnell wie von Festplatte und es werden Änderungen (beispielsweise die Einbindung in mein lokales WLAN) persisten gespeichert, so dass es beim nächsten Start wieder zur Verfügung steht. So kann man im Grund mit diskless-Rechnern einfach via USB Stick arbeiten (der idealerweise ein schneller Flash Stick ist). Funktioniert richtig gut!