es gibt mehrere Gründe für die Verluste:
- Betrug durch den Gast (Nichtangeben von verzehrten Getränken, auffüllen der Flaschen mit Wasser, Apfelsaftaft, etc) - klar kann jeder mal was vergessen anzugeben, aber es kommt häufig als man denkt vor, daß dies vorsätzlich geschieht!. Teilw. wird dies aber der KK nachbelastet.
- Fehler bei der Abrechnung - "klassische Fehler" durch das Personal und auch die "Fehler" wenn ein Gast behauptet, etwas nicht verzehrt zu haben bzw. dies vergessen hat (muß nicht in böser Absicht erfolgen!) - sieh auch den Punkt hier drüber
- hohe Anschaffungskosten (Minibar, Einbaumöbel [in den USA zwar seltener], Lagerräumlichkeiten, Wagen für das Personal zum Nachfüllen, Abrechnungsblöcke für die Zimmer, teilw. Gläser, Körbe und Flaschenöffner, Uniformen für MA)
- hohe Unterhaltskosten (Strom, MB ist ja auch in Betrieb wenn Zimmer nicht belegt, Reinigung, Wartung, Reperaturen,...)
- hohe Personalkosten - je nach Größe des Betriebes sind oft mehrere Personen nur für die MB beschäftigt, in Kleinbetrieben wird dies teilw. vom Zimmermädchen mitgemacht (diese Arbeitszeit fehlt dafür dann woanders)
- zu wenig Umschlag (liegt natürlich auch teilw. an den überhöhten Preisen oder falscher Bestückung am Bedarf vorbei), daher laufen Produkte teilw. ab und müssen entsorgt werden
Hmm... klar: das Vorhalten einer MB kostet den Hotelier Geld. Ob das so dramatisch viel ist, kann ich als Laie natürlich nicht wirklich beurteilen, aber Posten wie Stromverbrauch, EK der Waren und Personal lassen sich ja ansatzweise überschlagen, während Dinge wie Gläser, Flaschenöffner etc. bei den Gesamtkosten einer Zimmereinrichtung ja nun eher vernachlässigbar sein sollten.
Betrügende/vergessliche Gäste sind sicher ein Problem. Schusseliges Personal ist auch ein Problem – aber nicht das der Gäste.
Ich denke die Hauptursache wird tatsächlich eine schlechte Bestückung und zu hohe Preise sein: wenn ich für ein Miniaturtütchen Ültjekerne drei Euro zahlen soll, das 0,2-Liter-Fläschchen Stilles Wasser soviel kostet wie ein Glas Schampus an der Hotelbar und ich ansonsten zwischen Asbach Uralt, Puschkin und Racke Rauchzart wählen darf, dann werde ich kaum Gebrauch von der MB machen. Dann kostet das Ding Geld, spielt aber keines ein.
Eine Restocking Fee finde ich extrem schräg, denn das bedeutet ja, dass die (wenigen) Gäste, die zum Ertrag der MB beitragen, indem sie die hohen Preise inkauf nehmen, zusätzlich bestraft werden. Das wäre nur dann eine sinnvolle Option, wenn die Getränkepreise in der MB den normalen Ladenpreisen entsprächen.
Dass Du in Deinem Haus auf die MB ganz verzichtest, kann ich allerdings nachvollziehen. Würde mich als Gast auch nicht stören, schon gar nicht, wenn es einen Zimmerservice gibt, oder aber einen Verkauf an der Rezeption oder per Warenautomat (wie in jedem US-Motel).