Hallo zusammen,
habe gerade dreimal versucht mich bei AOL einzuloggen, bevor ich bemerkte, dass ich das Modemkabel gar nicht eingestöpselt hatte. war wohl doch ein langer Tag heute.... Und nun sehe ich, dass das Telefon nen Dataport hat - das Suchen nach der Telefondose unterm Schreibtisch hätte ich mir sparen können ! Ansonsten klappt AOL ohne Probleme. Habe mich aber schon dabei erwischt, dass ich auch beruflich e-Mails abgerufen habe. Und das nennt man dann Urlaub....
Hier aber mein Bericht von heute:
30.7.2004 – Tag der roten Socken
Bye bye Las Vegas. Aber vorher wollten wir noch dem Sams Town Casino einen Besuch abstatten. Vor drei Jahren hatten wir hier im „Diner“ hervorragend gefrühstückt. Aber leider ist Amerika so schnelllebig – das (oder den ???) Diner gabs nicht mehr. Aber auch das „normale“ Frühstück für 4,99 war hervorragend. Bratkartoffel, Rührei, Schinken und jede Menge Früchte waren die Grundlage für einen langen Tag. Diesmal wollten wir über den Northshore Road zum Valley of Fire. Es hat sich gelohnt. Eine tolle Strecke. An der Entrace Station kauften wir den NP-Pass und wurden von der freundlichen Rangerin in allen Einzelheiten über die Lake Meat National Recreation Area unterrichtet. In den langen Monaten der Vorbereitung hatte ich in den Weiten des Internet eine Edelstein-Mine in diesem Bereich „gefunden“. Diese wollten wir heute besuchen. Beim MM 16 sollten wir die Northshore Road über eine Piste verlassen. Kein Problem – etwa 2 Meilen über immer schlechtere Wege. An einem Wash entlang, durch einen Wash durch. Für die Kinder war es wie Achterbahn fahren. Dann erreichten wir einen recht tiefen Wash, wo wir den Wagen stehen lassen sollten. Bis hierhin wären wir wohl auch mit 2WD gekommen, aber die Bodenfreiheit des Trialblazers war an einigen Stellen wirklich erforderlich. Voller Spannung – die Kinder überlegten schon wie sie die gefundenen Diamanten zu Geld machen konnten – kraxelten wir in den Wash hinein und folgten rund 30 Minuten seinem Verlauf in die Berge. Die Eindrücke waren gigantisch. Verwerfungen im Fels, Gestein in allen Farbschattierungen und immer wieder geschliffene und polierte Felsen, die die Kraft des Wassers erahnen ließen. Wir sahen kleine Eidechsen die sich auf Steinen sonnten und sich dann wieselflink davon machten und es freute mich sehr, dass meine Kinder an Eidechsen in ihrer natürlichen Umgebung mehr Freude hatten, als an den Löwen im Kunstlichtgehege des MGM. Die Kinder sammelten glitzernde und lichtdurchlässige Steine bis wir ihnen Einhalt gebieten mussten (Fluggepäck !!!). Und dann fanden wir die Stollen der Mine – eine natürliche Klimaanlage und ein Abenteuer für die Kleinen. Wir waren absolut alleine in dem engen Wash – Stille pur. Mich wundert, dass dieser Platz noch nicht in deutschen Reiseführern beschrieben steht (9). Uns hat es super gefallen. Wer mal googeln möchte – ich glaub der Name der Mine war „Ore Mine“ (Ich hab die Unterlagen im Auto gelassen). Weiter ging’s über die Northshore Road nach Norden, vorbei an der „Bowl of fire“, die schon ein wenig an das Valley of Fire erinnert. Irgendwann sehen wir dann auf der linken Seite die ersten Felsformationen des Valley of Fire. Obwohl wir schon vor drei Jahren durchgefahren sind ist der Anblick wieder beeindruckend. Dieses einmalige Rot und der blaue Himmel. Bei den „Cabins“ und den „Seven Sisters“ sind unsere Fotoapperate fast heissgelaufen. Ein Polfilter ist sehr empfehlenswert. Nach dem Besuch des informativen Visitor Centers (gekühlte Räume und eiskaltes Wasser aus der Fountain !!!) standen noch die Mouse’s Tank auf unserer to-do-Liste. Hier hatten wir ein wenig Angst um unsere Jüngste (8 Jahre), denn es war tierisch heiß. Aber die Geschichte vom verfolgten Indianer und die Petroglyphen hielten sie bei Laune. Zurück am Wagen waren unsere Köpfe fast so rot wie die sie umgebende Landschaft. Kühles Wasser, die Klimaanlage und die Vorfreude auf den Motel-Pool brachten uns wieder auf einen normalen Level. Über die I-15 wollten wir nun schnellstens (75 Mph) nach St.George, unserem heutigen Etappenziel. Und selbst die Fahrt auf dem Interstate brachte uns noch ein Aha-Erlebnis. Nördlich von Mesquite durchbricht der Virgin River recht spektakulär einen mächtigen Gebirgszug. Wenn ich mich recht erinnere ist das der Virgin River George (?). Auch hier sieht man eindrucksvoll die Kraft des Wassers, das sich durch das Bergmassiv gesprengt hat. Die Erbauer der I-15 nutzten den Durchbruch und legten die Trasse parallel zum Virgin River und so fahren die Touristen heute meist mit dem Kopf im Nacken durch den Virgin River George und schauen sich die steilen Felshänge an. In St. George sind wir, wie schon vor drei Jahren, wieder im Best Western abgestiegen. Die Kredit-Karte war noch nicht durchgezogen, da waren unser beiden Kids schon im Pool. Als Ergebnis des anstrengenden Tages liegen sie nun hinter mir im Bett und träumen von Eidechsen, während ich diese Zeilen schreibe. Morgens geht’s nach Page. Wir müssen doch unsere Permits einlösen
Gruß nach Deutschland und Gut's Nächtle
Wolfgang