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Autor Thema: Jagdurlaub in den USA  (Gelesen 6160 mal)

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Anoka

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #30 am: 25.09.2006, 14:45 Uhr »
Ich waere neugierig und wuerde darum mitgehen. Es ist eine gute Gelegenheit Dir mal aus erster Hand ein Bild ueber das Jagen in den USA zu machen. Einzig, wo ich mich weigern wuerde, waere so eine Jagdfarm. Hier werden Tiere (auch exotische Antilopen) in einem riesigen Freigehege gehalten. Der einzige Zweck dieser Tierhaltung ist die Jagd.

Frag mal nach, wohin es genau geht und wie es ablaufen wird. Du darfst auch nicht vergessen, dass sich Wild uebermaessig vermehrt und viel Schaden anrichtet, wenn nicht jedes Jahr eine gewisse Anzahl geschossen wird. Die Jaeger muessen sich auch an gewisse Regeln halten.  

Fuer viele Maenner ist die Jagd aber auch ein guter Vorwand ohne die Frauen loszuziehen. Wieviel das wirklich gejagt wird, sei mal dahingestellt. :wink:  Jaegerinnen gibt es aber auch viele.

Wenn es Dir aber so gegen den Strich geht, dann frage doch, ob ihr statt dessen Fischen oder so gehen koennt. Versuche aber Deine Vorurteile fuer Dich zu behalten.
LG Anoka

Minnesota
There are no passengers on spaceship earth. We are all crew. - Marshall McLuhan

milkalex

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #31 am: 25.09.2006, 14:56 Uhr »
Vorurteile behalt ich für mich :-). War auchn bissle blöd geschrieben.. ich würd ihm nie sagen das ich das scheisse finde.. ehr dass das nich mein ding wäre...Ne ich schau mir das mal an, so lernt man mal das echte Amerikanische Leben kennen :-)... hauptsache es müssen keine Kuscheltierhasen dranglauben

Anonymous

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #32 am: 26.09.2006, 09:38 Uhr »
Zitat von: Anoka
....Wenn es Dir aber so gegen den Strich geht, dann frage doch, ob ihr statt dessen Fischen oder so gehen koennt. Versuche aber Deine Vorurteile fuer Dich zu behalten.


wo ist der Unterschied zwischen Jagen und Fischen ?

Nur weil die Fische nicht schreien und so stark bluten ist dies , außer zur Nahrungsbeschaffung, genauso barbarisch , wie Großwild der Trophäen wegen abzuknallen !!

milkalex

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #33 am: 26.09.2006, 10:02 Uhr »
das stimmt... die Tiere werden sogar mit nem Hammer getötet und das ist nicht lustig... wurde letztens mal zum Angeln überredet.. .und ich fand das gar nicht schön

ratlady

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #34 am: 26.09.2006, 10:21 Uhr »
Zitat von: milkalex
Vorurteile behalt ich für mich :-). War auchn bissle blöd geschrieben.. ich würd ihm nie sagen das ich das scheisse finde.. ehr dass das nich mein ding wäre...Ne ich schau mir das mal an, so lernt man mal das echte Amerikanische Leben kennen :-)... hauptsache es müssen keine Kuscheltierhasen dranglauben


 :lol: ...recht hast Du...  :wink:  Wenn ich den "Jagdberichten" der Enthusiasten (und das sind anscheinend die meisten hier in der Umgebung) glauben darf, heisst das meist, mitten in der Nacht aufstehen (und moeglichst uebermaessigen Kaffee-Genuss vermeiden!!), in Dunkelheit und Kaelte durchs Unterholz kreuchen, dann stundenlang moeglichst bewegungs- und geraeuschlos frierend im deer stand sitzen, und am Ende des Tages u.U. trotzdem nix gesehen, geschweige denn geschossen zu haben... (Wobei es natuerlich auch auf die Gegend/Wilddichte etc. drauf ankommt, also vielleicht jetzt nicht zu sehr verallgemeinern  :wink: )

Mein Mann will mich auch schon seit ewig ueberreden, mal mitzukommen - weigere mich aber bisher erfolgreich... 8) Bin garantiert kein Gegner von Jagd und Jaegern in USA, aber auf das "Vergnuegen" an sich kann ich persoenlich ganz gut verzichten...  :?  :wink:

milkalex

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #35 am: 26.09.2006, 11:05 Uhr »
is doch spannend.. so verbringen die ihre Freizeit und ich darf mitmachen  :roll:   :wink:  und wenn nix geschossen wird, ists auch gut

OWL

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #36 am: 26.09.2006, 13:35 Uhr »
Also bei soviel Naturromantik muß ich mich doch mal zu Wort melden!

Zitat
hauptsache es müssen keine Kuscheltierhasen dranglauben


Keine Angst, die Jäger gehen schon nicht in die Spielzeugläden, um Kuscheltierhasen zu zerstören!

Wenn Du mit Kuscheltierhasen freilich Kaninchen meinst, solltest Du die Angelegenheit doch mal nüchtern betrachten: Die sind einfach ein Teil des Ökosystems und der der Nahrungskette, und durch ihr Kindchenschema verursachen sie naturromantische Beschützerinstinkte beim Menschen. Das Problem ist aber, daß Ökosystem und Nahrungskette heute in den vom Menschen besiedelten Gebieten nicht mehr vollständig sind, da wir die Raubtiere weitestgehend verdrängt haben (Bis auf einige Greifvögel)

Also haben wir drei Möglichkeiten:
1. Wir lassen Raubtiere in der Nähe des Menschen wieder zu, dann aber bitte nicht um das arme Schäfchen oder den süßen kleinen Wauwau jammern, die dann auch mal gefressen werden.
2.Wir lassen die Kaninchen sich weiter vermehren. Erfahrungsgemäß sorgt die Natur dann irgendwann für eine radikale Reduzierung des Bestandes durch Krankheiten. Auch nicht gerade appetitlich, abgesehen davon, daß einige Kaninchenkrankheiten auch auf Haustiere und Menschen übertragbar sind
3. Wir lassen einige ausgebildete Leute die Rolle der Raubtiere übernehmen.

Damit will ich nicht alle Formen der Jagd verteidigen, aber Kaninchen als  Kuscheltierhasen anzusehen, schadet der Natur eher als das es hilft. Ohne Dir das jetzt persönlich zu unterstellen, aber es ist gerade diese Vermenschlichung der Natur, die in Nationalparks immer wiedere zu Problemen führt, etwa wenn Tiere gefüttert werden, weil sie ja sooooo süß sind.

Quid licet Iovi, non licet bovi

milkalex

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #37 am: 26.09.2006, 14:03 Uhr »
:D das is mir schon alles klar.. war auch nicht ganz ernst gemeint und mal ehrlich.. Feldkaninchen sind hässlich und sehen garnicht so niedlich aus wie normale "Haushasen". Aber Tiere aus Spaß töten hat meinermeinung nach nichts mit "Ökosystem im Gleichgewicht halten" zu tun, dafür gibt es Profis die genau dafür bezahlt werden.

OWL

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #38 am: 26.09.2006, 14:48 Uhr »
Es gibt unter den Jägern sicher auch Waffen- und Trophäenfetischisten. Aber die Jäger, die ich persönlich kenne, erlegen Wild nicht aus Spaß, sondern sehen dies als Teil ihrer Aufgabe in der Natur. Für sie ist die Waffe ein Werkzeug, das sie eben manchmal nutzen müssen, wenn sie ein krankes Tier sehen oder die Bestände reduzieren müssen. Das ist aber nur ein kleiner Teil des Jagdlebens - viel wichtiger sind Tierbeobachtungen und andere Naturerlebnisse. Ich bin selber kein Jäger, aber die Erlebnisse, die ich in Begleitung von Jägern hatte, möchte ich nicht missen: Rothirsche bei der Brunft, Füchse, Sonnenaufgänge in der Natur mit dem Erwachen der Naturgeräusche oder auch mal einige Stunden Zeit zum Nachdenken. Einen Abschuß habe ich nur einmal miterlebt - natürlich hat mir das Kaninchen leid getan, aber es ist halt nötig.

Und noch eine Anmerkung dazu:
Zitat
dafür gibt es Profis die genau dafür bezahlt werden.
Marktwirtschaftlich gesehen ist das Jagdwesen doch genial organisiert: Leute bezahlen dafür, eine notwenige Arbeit zu erledigen - wo gibt's das sonst? :wink:

Quid licet Iovi, non licet bovi

CWR

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #39 am: 26.09.2006, 21:10 Uhr »
Zitat von: OWL
Es gibt unter den Jägern sicher auch Waffen- und Trophäenfetischisten. Aber die Jäger, die ich persönlich kenne, erlegen Wild nicht aus Spaß, sondern sehen dies als Teil ihrer Aufgabe in der Natur. Für sie ist die Waffe ein Werkzeug, das sie eben manchmal nutzen müssen, wenn sie ein krankes Tier sehen oder die Bestände reduzieren müssen.

Diese Einstellung kenne ich aber eigentlich NUR von Jaegern aus D'land.

Ich lebe hier in den USA ja auch in einem Staat, in dem sehr viel gejagt wird, und hier jagt man aus eher anderen Gruenden:

1. "Das gehoert dazu zum Leben in Alaska" (besonders als Mann, natuerlich.......und die Kinder, besonders die Soehne natuerlich, werden auch schon sehr frueh dazu angehalten, mitzukommen.....anfangs duerfen sie "nur" Voegel schiessen, aber wenn sie dann alt genug sind, so mit 12-13 oder so, dann duerfen sie ihr erstes groesseres Viech erlegen, meist Moose oder Caribou....sozusagen als "rite of passage")

2. Fuer die Trophaen (und dazu gehoert dann auch die Einstellung "oh, ein Dall sheep, das hatte ich ja noch gar nicht bisher")

3. fuer einen guenstigen Fleischvorrat (ein Moose kann eine Familie fuer 1 Jahr mit Fleisch versorgen)

4. weil es Spass macht

Das sind so meine Erfahrungen mit amerikanischen Jaegern.....und davon gibt es in meiner Umgebung wie gesagt extrem viele, eigentlich jagt fast jeder Mann, den ich kenne (oder hat zumindest frueher gejagt und ist jetzt zu bequem geworden)  :(

Gruss,

CW

PS: Ich meine uebrigens jetzt nicht das Jagen der Native Alaskans, sondern die ganz "normalen weissen Jaeger"......nur, dass ich jetzt nicht falsch verstanden werde.

OWL

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #40 am: 26.09.2006, 22:05 Uhr »
Andere Länder - unterschiedliche (Jagd-)Kulturen.

Das scheint ja dann doch mehr mit Machismo zu tun zu haben, wobei ich Punkt 3 aber schon OK finde.

Quid licet Iovi, non licet bovi

CWR

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #41 am: 27.09.2006, 00:20 Uhr »
Zitat von: OWL
Das scheint ja dann doch mehr mit Machismo zu tun zu haben, wobei ich Punkt 3 aber schon OK finde.

Ja, aber meiner Meinung nach koennte dieser Punkt ruhig als 1. Punkt mit der wichtigsten Wertung angesehen werden.....dem ist aber leider nicht so, meines Erachtens werden hier die anderen Punkte fast immer als wichtiger angesehen.

ratlady

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #42 am: 27.09.2006, 00:35 Uhr »
Hm... wollte mich ja eigentlich zurueckhalten, um nicht (wieder) in eine "Jagddiskussion" abzugleiten... dennoch moechte ich dem Begriff "Machismo" im Zusammenhang mit Jagd (in USA) widersprechen.

Sehe das Ganze einfach als einen Bestandteil der Kultur, insbesondere in bestimmten "Gebieten"... es ist halt eine Tradition, mit der man aufwaechst und die man (meist) nach Moeglichkeit weitergibt. Dass das bei Leuten, die halt ganz anders erzogen wurden, u.U. nicht immer auf Verstaendnis stoesst bzw. einen "leicht falschen" Eindruck erweckt, ist andererseits eigentlich nur natuerlich...  :wink:

Es stimmt schon, insbesondere mit der "Aussortierung" von kranken Tieren hat das Ganze wenig zu tun; Bestandsreduzierung/-kontrolle - keine Ahnung, evtl. ist das zumindest in manchen Faellen ein erwuenschter Nebeneffekt...

Was nach meinem Eindruck die hauptsaechliche Motivation ist (ausser, dass es halt "Tradition" ist): einmal die Herausforderung (oder auch "Spass" - wobei ich das Ganze wie gesagt eher als "Tortur" sehen wuerde... ), und zum anderen das Fleisch. Klar gibt man gern mal mit Trophaen an, aber zumindest hier hab ich den Eindruck, dass das halt mehr ein "aeusserst willkommenes Nebenprodukt" ist - es werden eigentlich schon mehr "reine Fleischlieferanten" als "Trophy-Bucks" erlegt. Es gehoert m.W. auch zu den ungeschriebenen Gesetzen, nicht mehr zu erlegen, als man verwerten/verarbeiten kann, und ab einer gewissen Aussentemperatur wird generell "verzichtet", da das Fleisch ggf. zu schnell verderben wuerde.

Natuerlich gibt's auch hier leider so einige schwarze Schafe und Idioten - und genau die sind es i.d.R., auf die sich die "Kritiker" stuerzen... wobei voellig untergeht, dass diese Leute von vielen anderen Jaegern ganz genauso "verurteilt" werden.

Jagd als "Macho-Gehabe"? Glaube ich nicht - ausser halt bei besagten "Idioten" (die duerften das aber auch noch anderwertig zur Genuege "ausleben").

OWL

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #43 am: 27.09.2006, 09:21 Uhr »
Danke für die Klarstellung. Jetzt würde mich interessieren, ob in den USA das Fleisch dem Schützen gehört? In Deutschland gehört es meines Wissens dem Jagdpächter; möchte der Schütze das Fleisch verwerten, muß er dies extra bezahlen.

Quid licet Iovi, non licet bovi

ratlady

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Re: Jagdurlaub in den USA
« Antwort #44 am: 27.09.2006, 10:15 Uhr »
M.W. "gehoert" die Beute dem Jaeger, genau wie beim Angeln (kann jetzt aber auch nur sagen, wie ich das hier kenne... das kann sich aber evtl. auch von Staat zu Staat etwas unterscheiden). Mit wenigen Ausnahmen braucht man (zusaetzlich zur hunting license) noch eine ausdrueckliche Erlaubnis, wenn man auf "fremdem" Land jagen will - bei Privatbesitz handelt man das also vorher mit dem Besitzer aus (wobei es oft halt auch auf der Basis des Freundschaftsdienstes laeuft, und dann natuerlich ggf. vom Fleisch entsprechend was "abfaellt"). Bei Jagd auf "public lands" kommt es darauf an, welche "public authority" dafuer zustaendig ist... in manchen Faellen kann man wohl sogar ohne zusaetzliche "permit" jagen, oder die Erlaubnis gibt's umsonst... und in anderen Faellen halt nur gegen Gebuehr (das jetzt dort, wo Jagd nicht sowieso verboten ist - das gibt's naemlich auch  :wink: ).