usa-reise.de Forum

Nordamerika => USA-Reiseziele => USA kreuz & quer => Thema gestartet von: Melli_HB am 24.10.2013, 07:18 Uhr

Titel: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Melli_HB am 24.10.2013, 07:18 Uhr
Hallo zusammen,

ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach und spüre auch, wie meine Begeisterung für USA doch langsam nachlässt, wenngleich ich doch immer noch ein Fan bin und gerne dort hin fahre. Die letzten Jahre waren wir recht häufig in Orange County und auch Florida unterwegs. In den letzten Monaten jedoch (nicht zuletzt aufgrund der Berichterstattung über NSA, Gov.-Shutdown, etc.) verblasst meine Begeisterung für alles Amerikanische doch etwas. Bekannte und Freunde konnten mich in der Hinsicht sowieso noch nie so richtig verstehen und haben sich häufig gewundert, dass ich sämtliche Dokus im TV, die mit USA zu tun haben, aufnehme  :) . Auch die Entwicklung in Kalifornien, mit all den Einwanderern (ich meine das jetzt nicht rassistisch und bin es auch keinesfalls) lässt einen doch schon kritisch hinterfragen, ob es noch das Amerika und Kalifornien ist, das es vor 8 oder 10 Jahren mal war. Von den Strassen- und Infrastrukturzuständen mal ganz zu schweigen... In den kleinen teuren Gegenden wie Newport Beach, Laguna und den anderen Küstenorten scheint die Welt ja noch in Ordnung zu sein, aber 3 km weiter holt einen die Realität ein.

Naja, alles in allem ein langes Thema und man könnte Bücher drüber schreiben... Fühlt jemand von Euch das genauso oder spürt was ich meine...?

Viele liebe Grüße

Melli
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Soulfinger am 24.10.2013, 08:00 Uhr
Fühlt jemand von Euch das genauso oder spürt was ich meine...?
Sehe es ähnlich wie du - allerdings ist mir diese ganze Sache mit NSA, ESTA, Shutdown usw. relativ wurscht - da hat doch jedes Land seine Eingenarten und entweder man akzeptiert es oder muss woanders hingehen.
Bei mir stellt sich eher ein Sättigungsgefühl ein und durch die vielen USA-Reisen der letzten Jahre wird man zunehemnd kritischer und sieht vieles nicht mehr so durch die blumige Brille wie noch zu anfangs.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: midnite-cowboy am 24.10.2013, 08:53 Uhr

nein, überhaupt nicht...

wir sind aber auch meistens fern von Städten und in den "cowboy / Rocky" Staaten unterwegs, wo die Landschaft und die Leute mich immer noch (auch nach 20 Jahren) begeistern.

Über über die "Niedlichkeiten"  wie ESTA, immigration,  NSA, shutdown, Politik etc. denke ich wie "soulfinger" und die nehme ich (wenn auch manchmal zähneknirschend) halt in Kauf...

happy trails
Mike

(der schon wieder für 2014 einen 3-wöchigen USA (Ranch) Urlaub gebucht hat)
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: thorsti am 24.10.2013, 09:00 Uhr
Ich finde es im Gegenteil, sogar interessant zu sehen, wie sich die USA verändern. Hier in Deutschland kriegt man Änderungen gar nicht so mit. Man lebt ja hier. Aber wenn man häufig in ein Land bereist falen einem Änderungen dort mehr auf.

Die Niedlichkeiten, wie sie meine Vorgänger beschrieben haben, sind mir auch egal - mit einer Ausnahme! Was die NSA anstellt ist eine Riesensauerei! Oder glaubst Du tatsächlich, dass die Schweiz nicht von den USA ausspioniert werden?
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Melli_HB am 24.10.2013, 10:02 Uhr
Natürlich habt Ihr Recht, die aufgeführten Beispiele mit NSA, Immigration, etc. halten mich auch keinesfalls davon ab, hinzufahren. Ich mag das Land ja trotzdem noch sehr....!

Trotzdem finde ich halt, dass der Lack ab ist und ich es vielleicht auch immer zu sehr durch die rosarote Brille gesehen habe. Es ist halt nicht alles toll und je öfter man hinfährt, desto mehr schaut man hinter die Kulissen. Und irgendwann ist es wie Soulfinger auch berichtet hat, es stellt sich eine gewisse Sättigung ein und lässt einen die Dinge etwas anders sehen.

Es ist halt schon komisch, aber wenn man in L.A. ankommt und vom Flugplatz aus nach Süden fährt, weiß man manchmal nicht, ob das die tollen, großartigen USA in dem Traum-Bundesland Kalifornien sind. Seitens der Bevölkerung dort könnte man auch genauso gut in China und Mexiko sein, die meist asiatischen Autos werden immer kleiner und sind derartig verdreckt und ungepflegt, die Strassen sind von Schlaglöchern und Verdreckung geprägt, dass man auch denken könnte in einem Entwicklungsland zu sein... Mal schauen, wo das noch hinführt...

Komisch ist, dass ich wenn ich in D bin unbedingt wieder hin möchte, wenn ich dann dort bin kommt immer wieder relativ schnell die Ernüchterung...
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: lurvig am 24.10.2013, 10:18 Uhr
Es ist halt schon komisch, aber wenn man in L.A. ankommt und vom Flugplatz aus nach Süden fährt, weiß man manchmal nicht, ob das die tollen, großartigen USA in dem Traum-Bundesland Kalifornien sind.

L.A. hat mir ja noch nie gefallen. Da hat sich für mich also nichts geändert. Es ist gleichbleibend uninteressant (für mich).
Kalifornien war auch noch nie mein "Traum-Bundesland". Viel zu voll dort. Gerade in den grossen Städten. Zu viele Menschen, zu viele Autos, zu eng, zu hektisch. Das kennt man von zuhause, dafür muss ich nicht nach USA. Kalifornien ist für mich (fast) nur östlich der Sierra Nevada wirklich schön ;)
Aber das kann man natürlich auch anders sehen.

An "meinem" Amerika ist der Lack noch dran. In Arizona, Utah, Nevada, New Mexico und Colorado bin ich immer noch gerne. Auch nach so vielen Reisen dorthin. Klar, es ist nicht mehr so wie beim ersten oder zweiten Mal: man staunt nicht mehr an jeder Ecke mit offenem Mund und kanns nicht begreifen, was man sieht. Aber es ist immer noch extrem toll und soooo sehr verändert hat es sich nicht.

Vielleicht solltest du mal was anderes als Kalifornien und die städtischen Regionen ausprobieren ;)

Lurvig
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: TGW712 am 24.10.2013, 10:27 Uhr
Ich glaube, das hängt sehr vom generellen Blick auf die USA ab. Wir haben ja hier sogar immer mal wieder so Kandidaten, die in ihr "Traumland" USA auswandern möchten, ohne jemals dort gewesen zu sein  :roll:

Ich sehe das eher pragmatisch: die USA bietet mehrere Dinge, die ich sonst in noch akzeptabler Flugzeit und zu akzeptablem Preis nicht bekomme. Natur, Shopping, internationale Großstädte, unheimliche Weite, kulturelle Vielfalt.

Bedenkt man aber die Größe der Staaten, so ist die USA für mich nicht mehr interessant, als Europa im Gesamten auch. Eine Tour von Toskana über die Alpen durch die Schweiz, Liechtenstein, durch Rhône, Auvergne und Languedoc über Barcelona, Tarragona bis Grenada und Malaga (immerhin auch "nur" 3000km) hat für mich nicht weniger Reiz, als eine Tour durch den Südwesten. Das seltsame ist nur, dass man in den USA gerne 3000km auf sich nimmt, in Europa macht das kaum jemand.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Soulfinger am 24.10.2013, 10:38 Uhr
Es ist halt nicht alles toll und je öfter man hinfährt, desto mehr schaut man hinter die Kulissen.
Passiert dir aber in anderen Ländern auch. Je mehr man hinfährt, desto mehr erfährt man vom wahren Leben dort und das das gerade in den typischen Urlaubsländern nicht gerade prickelnd ist, wissen wir ja alle.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Tinerfeño am 24.10.2013, 10:42 Uhr
Es ist halt schon komisch, aber wenn man in L.A. ankommt und vom Flugplatz aus nach Süden fährt, weiß man manchmal nicht, ob das die tollen, großartigen USA in dem Traum-Bundesland Kalifornien sind. Seitens der Bevölkerung dort könnte man auch genauso gut in China und Mexiko sein

Was ist denn für dich das richtige Kalifornien? Ist dir klar, dass Kalifornien mal zu Mexiko gehört hat und von den Amerikanern im 19. Jahrhundert übernommen wurde? Woher kommen denn wohl die ganzen spanischsprachigen Orte in Kalifornien?

Es ist zudem doch völlig normal, dass der lateinamerikanische Einfluss mit zunehmender Fahrt nach Süden zunimmt. Schließlich "kommt" dann auch irgendwann Mexiko. Das ist für mich Kalifornien und ich finde es auch völlig legitim, dass das so ist. Die USA sind ein Einwanderungsland und das werden sie auch bleiben. Die USA sind durch verschiedene Kulturen geprägt und genau das machen sie auch für mich aus.

Was die schlechten Straßenzustände und den Dreck betrifft, das ist mir eigentlich nur in der Gegend rund um Los Angeles aufgefallen. Aber diese Stadt ist doch eh ein Sonderfall. Jeder weiß, dass dort ein extremer Unterschied zwischen arm und reich besteht. Das war doch auch schon vor 10 Jahren so.
Man darf zudem nicht vergessen, was das für eine Riesenmetropole ist und was alleine durch die Bevölkerungsdichte an Dreck entsteht und welchen Belastungen die Straßen ausgesetzt sind.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: lurvig am 24.10.2013, 10:52 Uhr
Was ist denn für dich das richtige Kalifornien? Ist dir klar, dass Kalifornien mal zu Mexiko gehört hat und von den Amerikanern im 19. Jahrhundert übernommen wurde?

im 19. Jahrhundert wurde es einfach nur von anderen Europäern übernommen.
Die ursprünglichen "Amerikaner" waren da ja schon lange vertrieben. In einem originalen Kalifornien müssten also eigentlich die "Indianer" überwiegen ;)

Lurvig
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Tinerfeño am 24.10.2013, 10:54 Uhr
Was ist denn für dich das richtige Kalifornien? Ist dir klar, dass Kalifornien mal zu Mexiko gehört hat und von den Amerikanern im 19. Jahrhundert übernommen wurde?
im 19. Jahrhundert wurde es einfach nur von anderen Europäern übernommen.

Ender der 1840er-Jahre: Amerikanisch-Mexikanischer Krieg

Die USA gab es da ja schon einige Jahre. Aber es ist schon richtig - eigentlich waren es natürlich Europäer.

Und wie du es auch schon andeutest: Die USA anhand von ethnischen Gruppen festzumachen, ist einfach Blödsinn - gerade weil es eben ein Einwanderungsland ist.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: usa2008 am 24.10.2013, 11:11 Uhr
Zitat
Es ist zudem doch völlig normal, dass der lateinamerikanische Einfluss mit zunehmender Fahrt nach Süden zunimmt. Schließlich "kommt" dann auch irgendwann Mexiko. Das ist für mich Kalifornien und ich finde es auch völlig legitim, dass das so ist. Die USA sind ein Einwanderungsland und das werden sie auch bleiben. Die USA sind durch verschiedene Kulturen geprägt und genau das machen sie auch für mich aus.

So hab ich das bisher auch gesehen, allerdings hat unsere letzte Reise meine Einstellung verändert, daher kann ich
gut nachvollziehen, was Melli meint. Ich war bisher ganz gern im Raum LA unterwegs: in Malibu, in Hollywood und Beverly
Hills, in Newport Beach und am Santa Monica Pier,  am Redondo Beach. Natürlich waren die Straßen immer voll, aber wir sind
eigentlich immer gut durchgekommen und haben uns wohlgefühlt, halt Urlaubsfeeling.
Dieses Jahr war das ganz anders, wir waren in Riverside , Ontario, Orange County, Westgate und Downtown LA unterwegs und haben
uns zeitweise gefragt: Sind wir eigentlich noch in Kalifornien? Dazu kam der Wahnsinnsverkehr, der uns mehrere Stunden im Stau
gekostet hat und verhindert hat, dass wir abends bis zum griffith observatory vorgedrungen sind (wir haben´s dann am nächsten
Morgen geschafft).
Ich habe für mich beschlossen: LA bedeutet für mich zukünftig Malibu Beach, Calabasas, Hollywood/Beverly Hills und vor dem Abflug
ein Strandbummel am Manhattan Beach, alles andere brauch ich in meinem Urlaub nicht. Wenn ich in Ffm bin, geh ich auch nicht ins
Bahnhofsviertel oder in HH nach St. Pauli.
Meine "Lust auf Amerika" hat sich in dadurch allerdings nicht verringert, im Gegenteil, das "Wiedereingewöhnen" in Deutschland wird immer schwerer.
Und mein Sohn meinte gestern nach dem Aufstehen: Es wird immer schlimmer, ich mag Amerika mit all seinen Schattenseiten immer
mehr und Deutschland geht mir mit seiner Enge und seinen unfreundlichen Menschen immer mehr auf den Senkel!

Gaby
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Melli_HB am 24.10.2013, 11:34 Uhr

Was die schlechten Straßenzustände und den Dreck betrifft, das ist mir eigentlich nur in der Gegend rund um Los Angeles aufgefallen. Aber diese Stadt ist doch eh ein Sonderfall. Jeder weiß, dass dort ein extremer Unterschied zwischen arm und reich besteht. Das war doch auch schon vor 10 Jahren so.
Man darf zudem nicht vergessen, was das für eine Riesenmetropole ist und was alleine durch die Bevölkerungsdichte an Dreck entsteht und welchen Belastungen die Straßen ausgesetzt sind.

Eben genau nicht! Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Der mexikanische Einfluss war schon immer da und ist auch m.E. noch genauso wie früher. Aber heute sieht man zum Teil auf den Straßen und in den Läden mehr Chinesen als alles andere (ich weiß, die Ur-Amerikaner sind die Indianer), das war halt noch ganz anders....
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: lurvig am 24.10.2013, 11:41 Uhr
ja nun....
Wenn es einem in einem Land nicht mehr gefällt, reist man halt nicht mehr hin. das sich die Welt mit der Zeit verändert ist normal. Das diese Veränderungen nicht immer positiv (das kommt ja auch noch auf die Sichtweise an) ist wohl auch normal.

Lurvig
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Manwi72 am 24.10.2013, 11:54 Uhr
Bei mir tritt auch eher das Gegenteil ein. Meine Lust auf den Rest der Welt hat sich verkleinert. Es gibt in den USA noch soooooo viel zu entdecken. Und im Gegensatz zu Europa brauche ich dort nur EINE Sprache um mich verständigen zu können. Meistens jedenfalls.

Ich bin bekennender L.A. Fan. Liegt aber auch daran, dass meine Freundin bis vor ein paar Wochen knapp 9 Jahre dort lebte ich sie mehrfach besucht habe. Da sie so gut wie jedes Jahr umgezogen ist, habe ich durch sie so viele Ecken kennengelernt, in die normalerweise sich auch kein Tourist verirrt. Manches gruslig (zB ihr Viertel in Inglewood oder auch Van Nuys) bis zu echt schön (ihr Appartment in Marina del Rey) oder sehr laut (in einem Haus ca. 200 m hinter dem Hilton am Flughafen) über spannend (West-Hollywood).

Zu den Stau's: die gibt es auch in D jeden Tag zu den Rush Hour Zeiten. Nur wollen hier nicht gleich Millionen Menschen innerhalb von 5 Meilen zu ihren Büros. Man kann aber die Autobahnen umgehen um an sein Ziel zu kommen (geht ja mit Navi auch gut) und entdeckt so auch wieder viel Neues. Ich habe wirklich noch nicht oft dort im Stau gestanden!!!

Man sollte sich auch nicht an einer Region festhalten. Ich selber mag Kalifornien auch, aber das ist ja nicht der Maßstab für den Rest des Landes. Jedes Region ist anders und hat seine schönen als auch die weniger schönen Gegenden. Ein Hochhausviertel in Bukarest ist sicher auch nicht so schön wie die Schwarzwaldhochstraße.

Von einer Sättigung verspüre ich also nichts. Trotzdem reise ich in den USA lieber in Staaten, die zumindest landschaftlich optische Unterschiede zu Europa bieten. Und NSA, Shutdown u.s.w. lässt mich auch kalt. Ich bin sicher, dass alle großen Industrienationen durch ihre Geheimdienste spionieren. Bei den USA ist das Geschrei groß, aber das ist für mich das selbe, wie wir in Deutschland immer unter dem 2. Weltkrieg zu leiden haben und Deutschland automatisch mit Nazis in Verbindung gebracht wird, obwohl es die auf der ganzen Welt gibt und das nicht zu wenig.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: DocHoliday am 24.10.2013, 12:19 Uhr
Nö. Lack ist noch dran.
Ich nehme mir immer wieder vor, das Schwergewicht stärker auf andere Gegenden der Welt zu legen aber 1x/Jahr USA muss doch sein (auch nach >20 USA-Besuchen). Dieses Jahr sind es sogar 2x ;)

Desillusioniert bin ich auch nicht. Liegt aber sicher daran, dass ich die sozialen Verhältnisse in den USA immer schon kritisch gesehen habe. Leben wollte ich dort nicht aber als Urlaubsland ist es toll!
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: gabenga am 24.10.2013, 13:01 Uhr
Meine USA-Sehnsucht hat auch noch nicht nachgelassen. Zum Urlaub machen ist es für uns ideal.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Tinerfeño am 24.10.2013, 13:33 Uhr
Ich war bisher ganz gern im Raum LA unterwegs: in Malibu, in Hollywood und Beverly
Hills, in Newport Beach und am Santa Monica Pier,  am Redondo Beach. Natürlich waren die Straßen immer voll, aber wir sind
eigentlich immer gut durchgekommen und haben uns wohlgefühlt, halt Urlaubsfeeling.
Dieses Jahr war das ganz anders, wir waren in Riverside , Ontario, Orange County, Westgate und Downtown LA unterwegs und haben
uns zeitweise gefragt: Sind wir eigentlich noch in Kalifornien? Dazu kam der Wahnsinnsverkehr, der uns mehrere Stunden im Stau
gekostet hat und verhindert hat, dass wir abends bis zum griffith observatory vorgedrungen sind (wir haben´s dann am nächsten
Morgen geschafft).

Ich war in diesem Monat unter anderem in Redondo Beach und für mich war das die reinste Urlaubsstimmung - besonders in der Gegend der Pier. Das war unser Ausganspunkt für zweieinhalb Tage Los Angeles und Umgebung.

Durch bestimmte Ecken, zum Beispiel South East Downtown, sind wir natürlich auch gekommen. Klar, dass das was völlig anderes ist. In Los Angeles besteht nun einmal nicht alles aus Urlaub - und dem bin ich mir einfach bewusst, wenn ich in die Ecke fahre. Mehrfach sind wir in einen Stau geraten, wenn wir aus der Ecke Hollywood auf dem "Heimweg" waren. Das ist zwar alles nervig, aber man darf einfach nicht vergessen, in was für einer Stadt man sich befindet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das mal anders war (in den letzten zwei-drei Jahrzehnten) - nein - ich stelle es mir das alles sogar noch wesentlich dreckiger vor, wenn ich mir so alte Fotos anschaue.

Wenn ich das alles nicht will, darf ich nicht in die LA Area fahren. Es gibt schöne ruhige Seebäder entlang des Highway 1 nördlich von Los Angeles. Pismo Beach und Morro Bay haben mir zum Beispiel sehr gut gefallen. Und dann gibts noch Santa Barbara - überall dort ist "der Lack mit Sicherheit noch nicht ab".
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 24.10.2013, 14:37 Uhr
Ein Mal im Jahr, aber dann richtig! Ansonsten gibt es genügend andere Urlaubsziele, die den gleich hohen Stellenwert genießen IMO.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: wolfi am 24.10.2013, 14:40 Uhr
Der Verkehr in und um LA war schon vor 30 Jahren grausam, als ich das erste Mal dort war (Dienstreise). Meine erste Urlaubsreise in den Südwesten begann etwas unglücklich:

Ende Oktober 89 wollten wir mit LTU von D'dorf nach SFO fliegen, als am Vorabend die Meldung kam: Starkes Erdbeben - damals ist die Brücke eingestürzt ...

LTU hat uns nach LAS umgebucht und auch für die erste Nacht ein Hotel am Flughafen reserviert. Am nächsten Morgen schaltete ich den TV ein und zeigte meiner Frau die Bilder von den Staus Richtung LA und den Smog - darauf einigten wir uns, nicht nach Hollywood zu fahren sondern gleich Richtung Wüste. Bis zum Joshua Tree Nat Park haben wir es geschafft, am nächsten Tag ging es dann weiter.
Es wurde dann ein sehr schöner Urlaub mit den üblichen Highlights (GC, Vegas, Yosemite) und SFO war auch noch drin - ein bisschen gruselig die eingeknickten Holzhäuser ...

PS:

LAS und seinen Smog habe ich auch bei den folgenden Reisen immer gemieden.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: skyfolk am 24.10.2013, 16:30 Uhr
Hallo,
ich war in den letzten 30 Jahren etwa 20 Mal in USA/Canada. Schwerpunkte Great Lakes, Florida, Südwesten bzw. in Kanada die Rockies.

Ja, es verängert sich, aber das schon seit vielen Jahren. Die Veränderungen sind aber nicht immer nur in eine Richtung: Detroit ist ein "schönes" Beispiel für eine Achterbahnfahrt. Auf jeden Fall sind die Veränderungen deutlicher zu sehen als bei uns, aber auch bei uns gibt es in den Großstädten und Ballungszentren Wohnbereiche, die heute ganz anders sind als vor 20 Jahren. Wir leben damit und die Amerikaner auch. Dass der Staat und auch die Kommunen in den USA z.T. pleite sind, verstärkt die negativen Eindrücke.
Wenn man aber mit den Leuten spricht, sehen die alles wesentlich positiver (wir nennen das "unkritischer"). Da werden nicht nur die Risiken hin und her diskutiert. Man sucht seine Chance und wenn es an dem einen Ort nicht ist, dann zieht man um (nicht immer mit Begeisterung).

Und von den Landschaften geht noch immer eine ganz große Faszination aus. Hier habe ich eher Bedenken, denn das Thema Umweltschutz wird oft im kleinen (Mülltrennung) praktiziert, aber dagegen wird gnadenlos nach Öl gebohrt, gefrackt und ausgewaschen...

Lack ist nicht ab, aber das Traumland, in dem alles perfekt ist, gab es in den USA noch nie!

2014 geht's wieder hin, 2015 ist in der Vorplanung!
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Wilder Löwe am 24.10.2013, 17:37 Uhr
Ich würde eher sagen, meine Schwerpunkte haben sich verschoben. Während früher (als Kind und junge Erwachsene) Amerika mein absolutes Traumland war und ich alles amerikanische glühend verehrt habe, bin ich inzwischen kritischer geworden und sehe Amerika weniger durch die rosa-rote Brille. Politisch finde ich dieses Land inzwischen total abstoßend, von der großen Freiheit ist da nicht mehr viel zu spüren. Wenn ich dann allerdings durch den Westen fahre, dann kommt dieses Urlaubs-Freiheits-Gefühl auf, das man wohl in keinem anderen Land der Erde (zumindest unter den Ländern, die ich bisher bereist habe) so erleben kann. Auch die einsamen, weiten Strände in Florida sind einfach nur schön und vermitteln ein Gefühl, das ich sonst nirgendwo empfinde. Allerdings bin ich inzwischen soweit, dass ich mich von dem Wunsch, mal in den USA zu leben komplett verabschiedet habe, u.a. auch weil der Lack ab ist, siehe Kriminalität, Waffengesetze, religiöse Eiferer, verfallende Infrastruktur, marodes politisches System usw.  
Wir waren jetzt zwei Jahre lang nicht in den USA, so langsam fehlt mir was und ich freue mich auf den nächsten Besuch, aber Urlaub dort wird wohl nicht mehr so häufig sein, wie in den Jahren zuvor.
Andere Väter haben schließlich auch schöne Töchter  :lol:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: BigDADDY am 24.10.2013, 18:11 Uhr
Mh,

Liebe ist wie Elektrizität: erst Starkstrom, dann Schwachstrom, zuletzt Wechselstrom...
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Miss T am 24.10.2013, 19:37 Uhr
Auch die Entwicklung in Kalifornien, mit all den Einwanderern (ich meine das jetzt nicht rassistisch und bin es auch keinesfalls) lässt einen doch schon kritisch hinterfragen, ob es noch das Amerika und Kalifornien ist, das es vor 8 oder 10 Jahren mal war.

Das Amerika, das es vor 8 oder 10 Jahren war - oder das, was Du vor 8 oder 10 Jahren dachtest, dass es ist?

Das Bild, das von jeher die USA von sich vermittelt haben - kurz "the american dream" - hatte wohl nie übermäßig viel mit der Wirklichkeit zu tun, außer vielleicht in der Zeit der Besiedelung des "wilden" Westens. Der amerikanische Traum kombiniert mit großartigen Landschaften und den glitzernden Skylines der Küstenmetropolen wird halt sehr erfolgreich, da mit vielen Emotionen besetzt, vermarktet. Man beachte nur die umfassende Präsenz amerikanischer Inhalte in den Bildmedien. Der Großteil dessen, was für Touristen an den USA so interessant ist, wird zuerst durch US-Filme und -Serien in rauhen Mengen konsumiert (m. M. n.). 

Ein großer Denker unserer Zeit, dessen Namen mir momentan leider nicht einfallen will, hat aus meiner Sicht ebenfalls sehr treffend sinngemäß das Folgende formuliert: Die Globalisierung unserer Welt ist im Grunde nichts anderes als die US-amerikanischer Weltherrschaft in wirtschaftlicher, ideologischer, ... - kurzum in fast jeder relevanten Hinsicht.

Dass der verklärte Blick durch die rosarote Brille in der Euphorie der ersten Eindrücke mit der Zeit der durchwachsenen Wirklichkeit weicht, ist sicher kein Fehler. Und gegen eine "Überdosis USA" und im Sinne von appetitanregender Abwechslung gibt es ja Gott-sei-Dank auch andere interessante Reiseziele.

Übrigens: So gerne ich die USA nach wie vor bereise - leben würde ich dort auch nicht wollen. Gerade auf solchen Urlaubsreisen lernt man die Heimat wieder mehr schätzen (Essen, Baustandards, Umweltschutz, soziale Sicherheit, Politik, Arbeitnehmerschutz, ...).

LG, Miss T
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Drummond am 24.10.2013, 19:44 Uhr
Mh,

Liebe ist wie Elektrizität: erst Starkstrom, dann Schwachstrom, zuletzt Wechselstrom...

Sehr filosofisch, gutt.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Tinerfeño am 24.10.2013, 21:47 Uhr
Übrigens: So gerne ich die USA nach wie vor bereise - leben würde ich dort auch nicht wollen. Gerade auf solchen Urlaubsreisen lernt man die Heimat wieder mehr schätzen (Essen, Baustandards, Umweltschutz, soziale Sicherheit, Politik, Arbeitnehmerschutz, ...).

Bekommst du von diesen Aspekten (insbesondere den letzten dreien) im Urlaub tatsächlich so viel mit?

Bei vielen Dingen des täglichen Lebens lerne ich übrigens grundsätzlich die USA zu schätzen, wenn ich wieder daheim bin. Aber ich gebe dir Recht: Das ist natürlich nicht alles.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: check am 24.10.2013, 21:56 Uhr
für uns sind die USA das absolute Traumland.

Mit Wehmut denken wir immer daran, wie schön die vergangenen Urlaubsreisen dort waren.

Manchmal kommen mir hier die Tränen, einfach deshalb weil ich nicht weiss wann wir das nächste Mal dorthin kommen werden - haltet mich für verrückt oder sentimental, aber es ist ist nun mal leider so.

Evtl. liegts auch an Vegas - die erste Stadt wo ich jemals amerikanischen Boden betrat - irgendwie prägt das...

Seitdem liebe ich diese Stadt....

Jedenfalls ein tolles Land - touristisch gesehen!
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 24.10.2013, 23:39 Uhr
eigentlich interessieren mich nur noch zwei Ziele..... CA/OR/WA und CO/NM. Selbst auf Yellowstone, den ich noch nicht gesehen habe, könnte ich gegebenfalls verzichten. Da interessiert mich z.B. Island o. Vietnam mehr.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Floriana am 25.10.2013, 02:44 Uhr
Übrigens: So gerne ich die USA nach wie vor bereise - leben würde ich dort auch nicht wollen. Gerade auf solchen Urlaubsreisen lernt man die Heimat wieder mehr schätzen (Essen, Baustandards, Umweltschutz, soziale Sicherheit, Politik, Arbeitnehmerschutz, ...).

Ah, ja. Klar doch. Auf Urlaubsreisen kriegt man so richtig Einblick in das Leben in den USA. Essen ist allerdings Geschmackssache. Hast Du hier schon mal ein Haus gebaut? Hast Du hier schon mal aktiv mitbekommen, wie z. B. Recycling oder Mülltrennung gehandhabt wird? Hast Du hier schon mal Sozialhilfe in Anspruch genommen? Hast Du hier schon mal gewählt oder Dich politisch betätigt? Warst Du hier schon mal Arbeitnehmer? Oder Arbeitgeber?

Das ist bitte nicht als ein "im gelobten Land ist alles besser" oder "rosarote Brille" Beitrag zu verstehen, sondern soll nur darauf hinweisen, dass man Äpfel (Erfahrungen im Alltag in D) nur mit Äpfeln (Erfahrungen im Alltag in den USA) und nicht Äpfel (Erfahrungen im Alltag in D) mit Birnen (Erfahrungen im Urlaub in den USA) vergleichen sollte. Kann man doch gar nicht.

Konkrete Fragen/Anmerkungen zu Baustandards, Umweltschutz, sozialer Sicherheit, Politik, Arbeitnehmerschutz beantworte ich gerne. Essen lassen wir lieber aussen vor, wenn es nicht gerade um Lebensmittel- oder Restaurantpreise geht. Und auch das ist subjektiv.

Floriana
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: playmaker11 am 25.10.2013, 07:31 Uhr
Ich sehe das wie "Wilder Löwe".
Früher wars mein Traumland. 1994 habe ich ihn mir dann erfüllt, den Traum. Seit 2005 lebe ich den Traum 2x im Jahr und freue mich auch schon wieder auf 2014, wo wir sogar 3 Aufenthalte planen.
Die Landschaft ist total schön, auch viele Leute sind nett und die Atmosphäre immer noch toll - einfach Urlaub (auch wenn ich gern in Österreich skifahre oder auf Mallorca Rad und in London durch die Stadt bummele).

Aber politisch und weltanschaulich befindet sich dieses Land - spätestens seit der Bush- Ära, vermutlich aber schon frührer - allenfalls noch im Mustopf (zumindest ein sehr lauter und anscheinend nicht unerheblicher Teil), will sagen in der Steinzeit und noch 3 Steine weiter hinten.
Mal ganz ehrlich, man regt sich über die Stasi auf, man sieht die Gestapo als das Große Böse (beides zu recht), aber gegen die NSA waren diese Organisationen eher ein Spiegelbild der Wiener - Sängerknaben.....
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: motorradsilke am 25.10.2013, 08:05 Uhr
Übrigens: So gerne ich die USA nach wie vor bereise - leben würde ich dort auch nicht wollen. Gerade auf solchen Urlaubsreisen lernt man die Heimat wieder mehr schätzen (Essen, Baustandards, Umweltschutz, soziale Sicherheit, Politik, Arbeitnehmerschutz, ...).

Ah, ja. Klar doch. Auf Urlaubsreisen kriegt man so richtig Einblick in das Leben in den USA. Essen ist allerdings Geschmackssache. Hast Du hier schon mal ein Haus gebaut? Hast Du hier schon mal aktiv mitbekommen, wie z. B. Recycling oder Mülltrennung gehandhabt wird? Hast Du hier schon mal Sozialhilfe in Anspruch genommen? Hast Du hier schon mal gewählt oder Dich politisch betätigt? Warst Du hier schon mal Arbeitnehmer? Oder Arbeitgeber?


So richtig Einblick sicher nicht, aber ein wenig schon, wenn man mit offenen Augen durchs Land geht und fährt und sich für bestimmte Dinge interessiert. Und vielen kann man auch erfahren, wenn man sich damit beschäftigt. Dazu muss man nicht in den USA leben, um einige Dinge mitzubekommen.

Zitat

Konkrete Fragen/Anmerkungen zu Baustandards, Umweltschutz, sozialer Sicherheit, Politik, Arbeitnehmerschutz beantworte ich gerne.

Floriana

O.k., dann mal ganz konkret:
- gesetzliche geregelter Mindesturlaub in den USA? Also der Anspruch, auf den jeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch hat. In Deutschland übrigens 4 Wochen.
- gesetzlich vorgeschriebene Wärmedämmung an Gebäuden? Würde mich tatsächlich interessieren, ob es so etwas gibt, wenn man sieht, wie in den USA gebaut wird (OSB-Platten ohne jede Wärmedämmung, gerade im September wieder gesehen).
- gibt es so etwas wie eine Berufsgenossenschaft, die Arbeitnehmer gegen die Folgen eines Arbeitsunfalls absichert? Wenn ja, ist dort wirklich jeder Arbeitnehmer versichert, gibt es einen Zwang, alle Arbeitnehmer zu versichern? Wenn es das gibt, wie sind die Leistungen im Versicherungsfall?
- muss z.B. ein Elektriker Meister sein und damit ein Mindestmaß an Wissen vorweisen, um sich selbstständig zu machen?
- werden Kfz nach der Menge des Schadstoffausstoßes besteuert?

Mir würden noch viele Fragen einfallen und viele Vergleiche, warum ich in den USA nicht leben wollte.

Für mich waren die USA noch nie das Traumland. Und hätte mein Sohn nicht immer gedrängelt, wäre ich vermutlich auch noch nicht da gewesen.
So war ich da, es hat mir als Urlaubsland gut gefallen und ich bin wieder gekommen. Und werde auch noch die eine oder andere Reise dort hin unternehmen.
Aber es gibt noch so viele Länder auf der Welt, die spannend und toll sind, daher könnte ich mir nicht vorstellen, nur noch in den USA Urlaub zu machen.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: TGW712 am 25.10.2013, 08:07 Uhr
Das ist doch Blödsinn, Floriana.
Man muss kein eigenes Haus gebaut haben, um in den USA zu wissen, dass ein weitaus größerer Teil von Telefon- und Stromkabeln oberirdisch verlegt wird, dass die Feinsicherung im Stromnetz in den Geräten steckt und nicht im Hausnetz.

Man muss nicht in den USA länger gelebt haben, um zu wissen, dass z.B. Schwarzbrot wesentlich schwerer zu bekommen ist, als in Deutschland.

Und erst recht muss man nicht in einem Land gelebt haben, um zu wissen, dass in einem Zweiparteiensystem mit personenbezogenem Wahlrecht die Standpunkte wesentlich unflexibler ausgehandelt werden können, als in einem Mehrparteiensystem.

Keiner der genannten Punkte stellt übrigens meinerseits eine Wertung dar: Schwarzbrot mag ich nicht und überirdische Stromversorgung halte ich für durchaus bedenkenswert aber dennoch ist es in meinen Augen nicht richtig, dass man in einem Land länger leben muss, um derartig oberflächlich erkennbare Dinge bereits zu sehen.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Melli_HB am 25.10.2013, 08:25 Uhr
Dass der verklärte Blick durch die rosarote Brille in der Euphorie der ersten Eindrücke mit der Zeit der durchwachsenen Wirklichkeit weicht, ist sicher kein Fehler. Und gegen eine "Überdosis USA" und im Sinne von appetitanregender Abwechslung gibt es ja Gott-sei-Dank auch andere interessante Reiseziele.

Ich glaube, dass trifft es ganz gut... Man hat bestimmte Vorstellungen bzw. Bilder im Kopf von all dem (gerade vielleicht auch Kalifornien, wo nunmal viele Filme gedreht worden sind und früher auch meine Lieblingsserien spielten). Wenn man die ersten Male da ist, ist diese "Blendung" noch vorhanden... Mit der Zeit weicht sie dann der Realität.

Wobei ich nochmal sagen möchte, dass ich immer noch gerne hinfahre und auch nichts gegen das Land habe. Mich hat nur interessiert, wer sonst noch so die rosarote Brille auf hatte und jetzt mehr die Realität sieht...
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: lurvig am 25.10.2013, 09:20 Uhr
Selbst auf Yellowstone, den ich noch nicht gesehen habe, könnte ich gegebenfalls verzichten. Da interessiert mich z.B. Island ...

off topic:
"geysirtechnisch" sticht der Yellowstone Island locker aus ;)

Lurvig
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: BigDADDY am 25.10.2013, 09:28 Uhr
Mal ganz ehrlich, man regt sich über die Stasi auf, man sieht die Gestapo als das Große Böse (beides zu recht), aber gegen die NSA waren diese Organisationen eher ein Spiegelbild der Wiener - Sängerknaben.....

Mh,

wie will man sonst den Terror bekämpfen? - Dass ich als Tourist mittlerweile aber geradezu darum bitten muss, ins Land reisen zu können, hat mich doch die letzten Male davon abgehalten...
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Paranoia am 25.10.2013, 10:13 Uhr
Wir waren vor 3 Jahren das erste mal in den USA und sind direkt auch auf die Schattenseiten gestoßen, da unsere Hotel in San Francisco sehr extrem von Obdachtlosen umgeben war und auch insgesamt an allen Ecken deutlicher Zerfall zu erkennen war, aber gleichzeit hat uns das Land auch so dermassen umgehauen, dass wir seit dem jedes Jahr wieder da waren (und nächstes Jahr auch wieder sein werden)
Ich würde es zweigeteilt sehen, weil uns halt vor allem die Landschaften und die Natur in all ihren Variationen so wahnsinnig ansprechen, wobei mir der Lebenstyle und die lockerer Lebenseinstellung auch sehr gut gefallen. Auf der anderen Seite steht natürlich die Politik, Wirtschaftliche Entscheidungen und vieles andere (halt aus deutscher Sicht), was in mir Bedenken erregt (allerdings auch schon vorher erregt hat).
Der Vorteil, wenn man sich in das Land und die Natur verliebt hat, ist natürlich, dass es davon so viel gibt, dass es dem Menschen und der Politik schwer fällt, dies negativ zu beeinflussen. Wobei ich gerade das Buch "Planet America - Ein Ami erklärt sein Land" von Eric T. Hansen gelesen habe, wo ein Amerikaner, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt, einige Dinge gut aus der Sicht der Amerikaner darstellt. Hat mich oft zum lachen gebracht, aber in einigen Punkten auch einen Schalter umgelegt, wodurch ich für viele Dinge nun auch eine andere Sichtweise kenne und "wahscheinlich" einiges besser verstehe und aktzeptieren kann. Zumindest sind mir Menschen und auch die Politik ein paar Punkte sympathischer geworden...
Para
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: DocHoliday am 25.10.2013, 10:35 Uhr
Mal ganz ehrlich, man regt sich über die Stasi auf, man sieht die Gestapo als das Große Böse (beides zu recht), aber gegen die NSA waren diese Organisationen eher ein Spiegelbild der Wiener - Sängerknaben.....

Mh,

wie will man sonst den Terror bekämpfen?

Wird jetzt ziemlich o.T. aber trotzdem:
Wie bekämpft man Terror, indem man mehr oder weniger die gesamte Bevölkerung unter Generalverdacht stellt und abhört?
Wie kann man Freiheit und Grundrechte verteidigen, indem man sie abschafft?
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: BigDADDY am 25.10.2013, 10:41 Uhr
Wird jetzt ziemlich o.T. aber trotzdem:
Wie bekämpft man Terror, indem man mehr oder weniger die gesamte Bevölkerung unter Generalverdacht stellt und abhört?

Mh,

jetzt wirst Du aber o.T. :P Sei versichert, nach Auskunft der Geheimdienste gibt es keine andere Möglichkeit!

Zur Sicherheit: :wink:

Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Kauschthaus am 25.10.2013, 12:14 Uhr
Wird jetzt ziemlich o.T. aber trotzdem:
Wie bekämpft man Terror, indem man mehr oder weniger die gesamte Bevölkerung unter Generalverdacht stellt und abhört?

Mh,

jetzt wirst Du aber o.T. :P Sei versichert, nach Auskunft der Geheimdienste gibt es keine andere Möglichkeit!


Genau, das ist alternativlos!!!  :wink:

Für mich ist der Lack noch lange nicht ab.

Die Politik habe ich schon immer mit einer gewissen Skepsis gesehen. Und da ich im Raum Hanau aufgewachsen bin, waren für mich die "Amis" auch nicht unbedingt die tollen Menschen, denn ich bin damit aufgewachsen, dass man in bestimmten Gegenden (z.B. Lamboyviertel), keinesfalls abends allein unterwegs ist. Natürlich war es nur eine Minderheit, die aufgefallen ist, aber das sehr regelmäßig, und bei ca. 30000 stationierten Soldaten ergab das schon eine gewisse Menge an Problemen.

Da mein Vater geschäftlich mit Amerikanern zu tun hatte (GM/Opel), habe ich auf der anderen Seite aber auch einige sympathische, kluge und durchaus nachdenkliche Amerikaner/innen kennen gelernt. Und natürlich haben auch die vielen amerikanischen Filme und Serien ihren Teil beigetragen, dass man dieses Land nur zu gerne kennenlernen wollte.

Ich habe schon ein bisschen was von der Welt gesehen, aber nirgends habe ich die für mich ideale Mischung aus Abenteuer, wilderness und trotzdem einigermaßen verlässlicher Infrastruktur gesehen. Und ich liebe die Landschaften, nicht nur im Westen.

Neben Reisen in D und Europa, die in den nächsten Jahren auf dem Programm stehen, stehen bei Fernurlauben die USA/Kanada noch lange ganz oben auf der Liste.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Tinerfeño am 25.10.2013, 12:21 Uhr
Selbst auf Yellowstone, den ich noch nicht gesehen habe, könnte ich gegebenfalls verzichten. Da interessiert mich z.B. Island ...

off topic:
"geysirtechnisch" sticht der Yellowstone Island locker aus ;)

Lurvig

Island hat aber den Vorteil, dass es nicht von einem oberflächlichen, kulturlosen Volk, das nur Fastfood mag, bewohnt wird ;) *achtung Ironie*.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: winki am 25.10.2013, 13:46 Uhr
Ob der Lack in den USA ab ist mag ich nicht beurteilen, aber nach nun mehr 7 Jahren, als "Einheimischer" reisen stellen sich doch Klarblick ohne Rosarote Brille ein. Oberirdische Stromleitungen sind dabei auch nicht das Kriterium, denn bei genauer Betrachtung, mag das zwar unschön sein, hat aber den Vorteil dass es relativ schnell wieder repariert werden kann.

Allerdings gilt das bei unterirdischer Vollverkabelung ebenfalls weil es eben auch nicht so schnell durch die Tornados etc. zerstört wird. Wer kann sich noch bei uns an die ständigen Stromausfälle bei Gewitter erinnern, die es in dieser Form schon lange bei uns nicht mehr gibt. Viele für uns als geborene "Ingenieure" zu bezeichnender amerikanischer technicher Wahnsinn, hat den Vorteil, dass er kostengünstig mit überall erhältlichen Ersatzeilen zu reparieren ist, ohne dass man dafür Spezialersatzteile benötigt.   

Auch Armut wird es bei zukünftig auch geben, den die Politik hat es über lange Zeit übersehen, das Rentensystem auf eine Zweisystem basierendes Rentensystem, ähnlich der Schweiz, Holland oder Skandinavien zu überführen.

Was mich aber an den USA stört, ist der ausgeprägte Turbokapitalismus, der das Leben bestimmt. Um überhaupt diese tagtägliche Jagd nach dem Geld gewappnet zu seín, nehmen eine große Zahl der USA Amerikaner, Psychopharmatika, Drogen oder besuchen ihren Psychotherapeuten.   Amerika ist kein Country sondern ein Business....

Politisch muss man die USA nicht verstehen, dass eines der einer ersten Demokratien der Welt, unter den Vorwand von Terrorismus, Weltweit Bürger sogar nicht einmal von den eigenen Bürger halt macht muss nicht erwähnt werden.
Dass dabei um die Wissensvorteil geht muss dabei nicht mehr erwähnt werden.
Nur gut das Mutti, nun auch betroffen ist, so kann Profalla, nicht mehr zur Tagesordnung übergehen und die Sache totschweigen...

Ebenso lächerlich ist dass 10% der gewählten Volksvertreter der Tea Party, Turbokapitalisten erster Prägung, ein Volk in Geiselhaft nehmen um nur gegen eine lächerliche "Volks" Krankenversicherung die den Namen dafür nicht einmal verdient, zu verhindern.

Amerika ist für mich als Auswanderungsland nun wirklich nicht erstrebenswert, es sei den als Rentner mit viel Kohle und einem großen Wohnmobil, im Winter im Süden, im Sommer im Norden...   :wink:
Schade eigentlich, was aus Amerika geworden ist,
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: lurvig am 25.10.2013, 14:28 Uhr
Island hat aber den Vorteil, dass es nicht von einem oberflächlichen, kulturlosen Volk, das nur Fastfood mag, bewohnt wird ;) *achtung Ironie*.

[ironic]
ja, stimmt irgendwie. Deshalb habe ich dort auch nur unfreundliche Typen getroffen. Nur mit dem Fastfood muss ich dagegenhalten: sowas gibts auf Island überhaupt nicht. An keiner Ecke!
[/ironic]

Um zum Thema zurückzukommen: Island hat für mich im Moment durchaus etwas mehr "Lack" als USA. Vielleicht scheints aber auch nur so, weil der Lack eine andere - neue - Farbe hat. Und der Amerika-lack ist für mich - ich wiederhole mich - deswegen noch lange nicht ab. Er schimmert halt nur anders als beim ersten oder zweiten Mal. Anders. Nicht schlechter. Und nur minimal weniger.

Lurvig
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: dschlei am 25.10.2013, 15:41 Uhr


Übrigens: So gerne ich die USA nach wie vor bereise - leben würde ich dort auch nicht wollen. Gerade auf solchen Urlaubsreisen lernt man die Heimat wieder mehr schätzen (Essen, Baustandards, Umweltschutz, soziale Sicherheit, Politik, Arbeitnehmerschutz, ...).

LG, Miss T
Woher hast du das Wissen ueber die von dir angesprochenen "Probleme"?  Von Urlaubsreisen?  Dir ist eventuell bekannt, dass gerade diese Sachen von Staat zu Staat unterschiedlich sind?
Essen ist natuerlich Geschamckssache, aber die anderen Themen koennen sich, etwa in Minnesota, ohne Probleme mit den Gegebenheiten in Deutschland messen.  Die Politik in Minnesota ist erheblich liberaler als in Deutschland, die soziale Sicherheit und der Arbeitnehmerschutz sind aehnlich, und die baustandards sind anders nicht schlechter oder besser, es wird in Minnesota, bedingt durch das Klima dort, mehr Wert auf gute Isolierung gelegt.  Die verlangten Waermedaemmwerte dort (und auch im Norden Wisconsins) kann man nur durch die dort uebliche Innenstaenderbauweise erreichen (wurde mir von deutschen Bauingenieuren gesagt).

Einen generellen Rundumschlag ueber die USA zu machen ist genauso unrealistisch als ob man die Zustaende in Rumaenien und eventuell Schottland auf ganz Europa beziehen wuerde.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: dschlei am 25.10.2013, 16:00 Uhr






O.k., dann mal ganz konkret:
- gesetzliche geregelter Mindesturlaub in den USA? Also der Anspruch, auf den jeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch hat. In Deutschland übrigens 4 Wochen.
Ja, wenn Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert sind.  Als Gehaltsempfaenger handelt man das lieber selbst aus (ich habe nie weniger als 6 Wochen bezahlten Urlaub bekommen)
Zitat
- gesetzlich vorgeschriebene Wärmedämmung an Gebäuden? Würde mich tatsächlich interessieren, ob es so etwas gibt, wenn man sieht, wie in den USA gebaut wird (OSB-Platten ohne jede Wärmedämmung, gerade im September wieder gesehen).
Siehst du, das ist der Vorteil der Staenderbauweise.  Da kommt der Waermeschutz in die Wand, das kann man von aussen nicht sehen.  Dann kommt noch mal aussen unter der Verkleidung eine zusaetzliche Schicht auf die strukturellen Platten.  Der Waermedaemmwert ist von Staat zu Staat unterschiedlich vorgeschrieben, und wird durch die Dicke der Waende erreicht.
Zitat
- gibt es so etwas wie eine Berufsgenossenschaft, die Arbeitnehmer gegen die Folgen eines Arbeitsunfalls absichert? Wenn ja, ist dort wirklich jeder Arbeitnehmer versichert, gibt es einen Zwang, alle Arbeitnehmer zu versichern? Wenn es das gibt, wie sind die Leistungen im Versicherungsfall?
Das ist sogar strenger als in Deutschland, da wachen hier fuer JEDEN Arbeitnehmer und selbstaendigen Unternehmer sogar 3 Behoerden drueber.  Federal OSHA (Ocupational Safety and Health Administration) State OSHA und Workers Compensation Insurance (das ist die Behoerde die sicherstellt, dass der Arbeitnehmer finanzielle Leistungen erhaellt, und dass seine Arzt/Krankhaus/Medikamentenkosten voll bezahlt werden.
Zitat
- muss z.B. ein Elektriker Meister sein und damit ein Mindestmaß an Wissen vorweisen, um sich selbstständig zu machen?
Ja, er muss entweder selbst Meister sein oder einen Master Electrician beschaeftigt haben.  Eine Firma muss Lizenziert und Versichert sein (bondet).
Zitat
- werden Kfz nach der Menge des Schadstoffausstoßes besteuert?
Das ist von Staat zu Staat unterschiedlich.  Hier werden sie nach Gewicht besteuert (was indirekt ja den Schadstoffausstoss beeinflusst)
Zitat
Mir würden noch viele Fragen einfallen und viele Vergleiche, warum ich in den USA nicht leben wollte.
Stelle diese Fragen, und wir werden sie, so gut wir koennen, beantworten.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: usa2008 am 25.10.2013, 16:31 Uhr
Zitat
Ich würde es zweigeteilt sehen, weil uns halt vor allem die Landschaften und die Natur in all ihren Variationen so wahnsinnig ansprechen, wobei mir der Lebenstyle und die lockerer Lebenseinstellung auch sehr gut gefallen. Auf der anderen Seite steht natürlich die Politik, Wirtschaftliche Entscheidungen und vieles andere (halt aus deutscher Sicht), was in mir Bedenken erregt (allerdings auch schon vorher erregt hat).

Zitat
Ich habe schon ein bisschen was von der Welt gesehen, aber nirgends habe ich die für mich ideale Mischung aus Abenteuer, wilderness und trotzdem einigermaßen verlässlicher Infrastruktur gesehen. Und ich liebe die Landschaften, nicht nur im Westen.
Neben Reisen in D und Europa, die in den nächsten Jahren auf dem Programm stehen, stehen bei Fernurlauben die USA/Kanada noch lange ganz oben auf der Liste.

Genauso sehe ich das auch. Die sozialen Probleme habe ich bereits bei der ersten Reise wahrgenommen bzw. waren sie mir schon vorher bekannt. (Nur glaube ich
nicht, dass unser z.T. übertrieben engmaschiges Netz die Probleme besser löst.) Die Politik hat mich viele Jahre von Reisen in die USA abgehalten.
Aber von Reise zu Reise fühle ich mich wohler in den USA und nehme "Übel" nicht mehr wahr, weil ich mich daran gewöhnt habe - wie hier auch - oder sie verdränge, weil die
Vorteile als Urlaubsland für mich von keinem anderen Land - und auch ich habe schon einige Länder bereist - übertroffen werden.
Seit unserer Rückkehr vor zwei Tagen überlege ich erstmals - habe ich bisher immer ausgeschlossen -, ob ich nicht nach Beendigung meiner Zeit als Arbeitnehmer  :wink: dauerhaft oder wenigstens mal für 1 Jahr in die USA gehe.

Gaby 
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: lurvig am 25.10.2013, 17:36 Uhr
Ich habe schon ein bisschen was von der Welt gesehen, aber nirgends habe ich die für mich ideale Mischung aus Abenteuer, wilderness und trotzdem einigermaßen verlässlicher Infrastruktur gesehen. Und ich liebe die Landschaften, nicht nur im Westen.

das hätte so 1:1 auch von mir sein können.
Und der Lack ist immer noch dran ;)

Lurvig
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: boehm22 am 25.10.2013, 22:08 Uhr
Aber von Reise zu Reise fühle ich mich wohler in den USA und nehme "Übel" nicht mehr wahr, weil ich mich daran gewöhnt habe - wie hier auch - oder sie verdränge, weil die
Vorteile als Urlaubsland für mich von keinem anderen Land - und auch ich habe schon einige Länder bereist - übertroffen werden.
Seit unserer Rückkehr vor zwei Tagen überlege ich erstmals - habe ich bisher immer ausgeschlossen -, ob ich nicht nach Beendigung meiner Zeit als Arbeitnehmer  :wink: dauerhaft oder wenigstens mal für 1 Jahr in die USA gehe.

Gaby 

mir geht es ähnlich.
Ich war jetzt über 20 x in Nordamerika und habe dort schon viel gesehen. Und ich denke gerade stark darüber nach, mal ein halbes Jahr dort zu verbringen.
Einfach, um all die Orte, Parks und Regionen, die ich so toll fand - aber doch nur als Reisende für einen oder ein paar Tage erleben und sehen konnte - nochmal intensiv zu bereisen, zu erwandern und ohne Zeitdruck zu genießen.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Kauschthaus am 25.10.2013, 23:41 Uhr
Aber von Reise zu Reise fühle ich mich wohler in den USA und nehme "Übel" nicht mehr wahr, weil ich mich daran gewöhnt habe - wie hier auch - oder sie verdränge, weil die
Vorteile als Urlaubsland für mich von keinem anderen Land - und auch ich habe schon einige Länder bereist - übertroffen werden.
Seit unserer Rückkehr vor zwei Tagen überlege ich erstmals - habe ich bisher immer ausgeschlossen -, ob ich nicht nach Beendigung meiner Zeit als Arbeitnehmer  :wink: dauerhaft oder wenigstens mal für 1 Jahr in die USA gehe.

Gaby 

mir geht es ähnlich.
Ich war jetzt über 20 x in Nordamerika und habe dort schon viel gesehen. Und ich denke gerade stark darüber nach, mal ein halbes Jahr dort zu verbringen.
Einfach, um all die Orte, Parks und Regionen, die ich so toll fand - aber doch nur als Reisende für einen oder ein paar Tage erleben und sehen konnte - nochmal intensiv zu bereisen, zu erwandern und ohne Zeitdruck zu genießen.


Willkommen im Club!  :)

Das habe ich auch vor, wenn die Kinder mal aus dem Haus, bzw. deutlich älter sind. Und seien es auch "nur" 3 Monate.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Stefan M. am 25.10.2013, 23:53 Uhr
Hm... also "der Lack ist ab" trifft für mich nicht zu. Für uns geht es im März 2014 -bedingt durch die "Baby-Pause"- zum ersten mal seit 2008 wieder in die Staaten. Ich freue mich wie ein Schneekönig, dass es endlich wieder klappt. Dass in den USA nicht alles "Friede-Freude-Sonnenschein" ist, sondern es dort auch erhebliche Probleme gibt, spielt für mich keine Rolle. Das habe ich auch schon bei meiner ersten USA-Reise mitgekriegt.

Dadurch, dass ich einen (auch dort geborenen und aufgewachsenen) Amerikaner zu meinen besten Freunden zählen darf, habe ich durchaus auch etwas Einblick in die Probleme, die man im Alltag dort hat. Oft schon haben wir darüber diskutiert, wo das Leben wohl besser ist (mein Freund ist übrigens der Meinung, dass das Leben 100%ig in Deutschland besser ist). Ich trete da immer ein wenig auf die Euphoriebremse, aber insgesamt habe ich meinen Traum "Auswandern in die USA", den ich mal hatte, schon längst ausgeträumt. Ich denke dass das zumindest in meinem Fall eher ein schlechteres Leben zur Folge hätte als ein besseres.

Bei den bereits erwähnten Diskussionen habe ich oft als Argument gebraucht, dass einfach die Sichtweise auf die Situation in einem Land eine völlig andere ist, wenn man dort nur Urlaub macht - im Vergleich dazu, wenn man dort lebt bzw. leben "muss".

Beispiel: Wenn jemand als Tourist ein Wochenende in (z. B.) München verbringt, dann wird er danach sagen: "Wow, was für eine tolle Stadt". Hervorragende Museen, wunderschöne Gebäude, schöner Stadtpark, hervorragende Infrastruktur, tolle Abende in Top-Gaststätten usw. usw. Klar - er/sie hat ja das ganze Wochenende nur Geld ausgegeben, und da erlebt man natürlich viele schöne Dinge. Das wird in sehr vielen Städten der Welt so oder so ähnlich sein. Andererseits: Die Euphorie für die Stadt ist schnell verflogen, wenn man dort als Durchschnittsverdiener seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, d. h. Geld verdienen muss. Da kommen dann plötzlich Argumente wie: Verdienst ganz ok, aber: Exorbitant hohe Preise für Wohnungen, Restaurants: Das selbe, täglicher Verkehrsinfarkt auf dem Weg zur Arbeit, abends eine dreiviertel Stunde Parkplatzsuche, die auf den ersten Blick "noch einigermaßen leistbare" Wohnung liegt in einer trostlosen Trabantenstadt die eigentlich einem Beton-Ghetto gleichkommt  usw. usw. Letztlich ist auch da bei vielen Zugezogenen der "Lack schnell ab" - das ach so tolle und angesagte München ist dann plötzlich doch nicht mehr so toll. Schlichtweg weil man sich die ganzen tollen Dinge wegen der sehr hohen Lebenshaltungskosten gar nicht mehr so oft leisten kann. Das alles sieht aber ein Tourist, der (wie üblich) gern bereit ist, mal ein paar Tage nicht so genau auf die Ausgaben zu schauen, nicht. Tja, und anders wird es auch mit Städten/Orten in den USA nicht sein: Diejenigen, die dort wohnen, haben sich mit haufenweise Problemen herumzuschlagen, die ein Tourist entweder gar nicht zu sehen/spüren bekommt oder die ihn schlichtweg gar nicht interessieren.

Ich hoffe meine Argumentation ist so rübergekommen wie ich sie gemeint habe.

Mein Fazit: Die USA ist als Urlaubsland eines der besten Länder das man sich vorstellen kann - dort wohnen möchte ich aber nicht unbedingt. Ausnahmen gibt es natürlich, z. B. die vielen Deutschen, die dort für Niederlassungen deutscher Firmen arbeiten und neben einer recht fürstlichen Entlohnung auch arbeitsrechtlich deutschen Standards unterliegen.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Danielboy1984 am 26.10.2013, 05:51 Uhr

Bei den bereits erwähnten Diskussionen habe ich oft als Argument gebraucht, dass einfach die Sichtweise auf die Situation in einem Land eine völlig andere ist, wenn man dort nur Urlaub macht - im Vergleich dazu, wenn man dort lebt bzw. leben "muss".

Beispiel: Wenn jemand als Tourist ein Wochenende in (z. B.) München verbringt, dann wird er danach sagen: "Wow, was für eine tolle Stadt". Hervorragende Museen, wunderschöne Gebäude, schöner Stadtpark, hervorragende Infrastruktur, tolle Abende in Top-Gaststätten usw. usw. Klar - er/sie hat ja das ganze Wochenende nur Geld ausgegeben, und da erlebt man natürlich viele schöne Dinge. Das wird in sehr vielen Städten der Welt so oder so ähnlich sein. Andererseits: Die Euphorie für die Stadt ist schnell verflogen, wenn man dort als Durchschnittsverdiener seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, d. h. Geld verdienen muss. Da kommen dann plötzlich Argumente wie: Verdienst ganz ok, aber: Exorbitant hohe Preise für Wohnungen, Restaurants: Das selbe, täglicher Verkehrsinfarkt auf dem Weg zur Arbeit, abends eine dreiviertel Stunde Parkplatzsuche, die auf den ersten Blick "noch einigermaßen leistbare" Wohnung liegt in einer trostlosen Trabantenstadt die eigentlich einem Beton-Ghetto gleichkommt  usw. usw. Letztlich ist auch da bei vielen Zugezogenen der "Lack schnell ab" - das ach so tolle und angesagte München ist dann plötzlich doch nicht mehr so toll. Schlichtweg weil man sich die ganzen tollen Dinge wegen der sehr hohen Lebenshaltungskosten gar nicht mehr so oft leisten kann. Das alles sieht aber ein Tourist, der (wie üblich) gern bereit ist, mal ein paar Tage nicht so genau auf die Ausgaben zu schauen, nicht. Tja, und anders wird es auch mit Städten/Orten in den USA nicht sein: Diejenigen, die dort wohnen, haben sich mit haufenweise Problemen herumzuschlagen, die ein Tourist entweder gar nicht zu sehen/spüren bekommt oder die ihn schlichtweg gar nicht interessieren.

Ich hoffe meine Argumentation ist so rübergekommen wie ich sie gemeint habe.


Besser hätte ich es nicht beschreiben können, als Toruist sieht man normalerweise nur die "Sonnenseiten" einer Stadt/ einem Ort, die normalen Alltagsprobleme verdrängt man mal gerne, da gehöre ich auch dazu, will im Urlaub ja nicht die ganze Zeit die Arbeit oder an Probleme denken.  :wink:

Denke aber das einem der Alltag nicht nur in den USA schnell wieder einholen würde, falls man sich endsschließt drüben zu Leben, das wird einem genauso schnell in Japan oder in Brasilien oder in China passieren wie hier in Deutschland, da ist man nach seinem Urlaub ja auch schnell wieder im Alltag wenn die Arbeit wieder los geht.  :roll:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Flicka am 26.10.2013, 09:57 Uhr
Bei mir ist der Lack nicht ab - das liegt aber daran, dass ich diese rosarote Brille nie aufhatte. Oder anders ausgedrückt: Die USA und ich waren nie durch eine Liebesbeziehung verbunden, sondern eher durch einen Handwerkervertrag.  :wink:

Als Tourist genieße ich in den USA viele Vorteile: Das Land bietet unheimlich viele interessante Reiseziele. Es ist ein ziemlich sicheres Reiseland, die Infrastruktur ist gut, und ich kann mich vorab über Internet über alles informieren und meine Reise gut selbst planen. Ich kann mit einem relativ günstigen Mietwagen unterwegs sein und mir meine Reiseroute und meine Zeit einteilen, wie ich will. Für ich ist das die individuelle Freiheit, die mir im Urlaub wichtig ist. Letztlich bieten mir die USA als Reiseland also eine Kombination aus tollen Sehenswürdigkeiten und der Möglichkeit, die Reise nach meinen eigenen Vorlieben zu gestalten. Da kann der jeweilige Urlaub durchaus - hoffentlich! - zum Traumurlaub werden, dem ich ungeduldig entgegenfiebere. Das heißt aber nicht, dass die USA mein Traumland sind.

Der "American way of life" dagegen hat mich nie sonderlich interessiert, der amerikanischen Politik stand ich immer schon eher kritisch gegenüber. Von daher kann ich von "den USA" allgemein nicht enttäuscht sein, es ist eher die Frage, welche Reiseziele mich derzeit interessieren. Auf mein nächstes Reiseziel Japan bin ich schon unheimlich gespannt, weil ich mir davon eine außergewöhnliche Kombination aus "westlicher" Infrastruktur und völlig fremder Mentalität verspreche. Für nächstes oder übernächstes Jahr habe ich mir ziemlich fest Hawaii vorgenommen - aber nicht, weil es zufällig Teil der USA ist, sondern weil es einfach Hawaii ist.  :wink:

EDIT: Hawaii wäre doch erst übernächstes oder überübernächstes Jahr dran. Nächstes Jahr gehts ja nach Japan.  :D
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Tinerfeño am 26.10.2013, 10:38 Uhr
Bei mir ist der Lack nicht ab - das liegt aber daran, dass ich diese rosarote Brille nie aufhatte.

Das mit der "rosaroten Brille" werde ich eh nie verstehen. Ich frage mich ernsthaft, wer eine USA-Reise durchführen konnte, ohne mit den Schattenseiten konfrontiert zu werden. Es ist doch fast egal, wo man ankommt. Oftmals liegen die Flughäfen in mehr oder weniger schlechten Gegenden und das ist für viele normalerweise der erste Eindruck des Landes. Auch bei mir war es so, als ich vor 7 Jahren das erste Mal in New York gelandet bin und dann mit der U-Bahn durch Jamaica/Queens gefahren bin. Miami das gleiche und Los Angeles brauchen wir gar nicht zu erwähnen.

Wer also die Schattenseiten nicht mitbekommt, muss schon sehr naiv oder desinteressiert sein und im Auto oder auf sonstigen "Zubringerfahrten" schlafen.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 26.10.2013, 10:49 Uhr
Mich interessieren im Urlaub die negativen Seiten eines Landes eher weniger…..

In USA interessiert mich nur (!) die vielfältige Landschaft und das gute Essen. Nichts anderes, wenn ich in Frankreich, Italien o. Asien Urlaub mache.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Flicka am 26.10.2013, 11:21 Uhr

Auch bei mir war es so, als ich vor 7 Jahren das erste Mal in New York gelandet bin und dann mit der U-Bahn durch Jamaica/Queens gefahren bin.

Wer also die Schattenseiten nicht mitbekommt, muss schon sehr naiv oder desinteressiert sein und im Auto oder auf sonstigen "Zubringerfahrten" schlafen.

Bei mir war es so, dass wir zu dritt in New York angekommen sind und uns ein Taxi geteilt haben. Das ist schon weniger schattig als eine U-Bahn-Fahrt durch Queens.  :wink:

Grundsätzlich stimme ich dir aber zu. Ich denke allerdings, dass die zitierte rosarote Brille weniger mit den Erfahrungen im Urlaubsland zu tun hat, sondern eher die grundsätzliche Haltung gegenüber dem Urlaubsland betrifft und die Art, wie man negative Erfahrungen wertet. Wer grundsätzlich eine sehr positive Einstellung gegenüber einer Sache hat und sich damit identifiziert, wird negative Erfahrungen eher als bedauerliche Einzelprobleme abtun. Wenn dann aber irgendwann die negativen Erfahrungen sich häufen, könnte das ganze durchaus in eine riesige Enttäuschung umkippen.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: winki am 26.10.2013, 11:31 Uhr
Nach meiner Meinung ist ja der Blick mit "Rosaroter Brille" keinesfalls das Übersehen von ein "paar" Schattenseiten, einer "schlechten" Gegend bei der Ankunft an einem Flugplatz in den USA oder der Anblick einiger "sicheren" Slams an Rande einer geplanten Tour, gemeint.
Sondern eher eine gewisse Erwartungshaltung, vielleicht auch Vorurteile, gepaart mit Urlaubsstimmung, die sich im Laufe der Jahre, über das Reiseland gebildet haben.

Welcher München- Besucher fährt den schon freiwillig, in bekannte Problemviertel, wie Hasenbergl und Neuperlach. Ähnliches dürften wohl auch Berlinbesucher erleben, wenn sie nicht direkt schon in der Nähe des Kuhdammes konfrontiert werden.

Wer will sich den schon in seiner knappen Urlaubszeit mit den tatsächlichen Problemen, im Urlaubsland, sofern er überhaupt die Gelegenheit dazu hat sich mit betroffenen Personen darüber zu sprechen, konfrontiert werden.  Wer hat den schon viele Möglichkeit als Touri auf den ausgetreten Touristenpfade, mit Leute zu sprechen, noch dazu die angetroffenen Amerikaner dabei auch gerade in Urlaubsstimmung sind.
Man belächelt zwar den "gemeinen" Pauschi-Tourist aber bewegt sich doch auch in ähnlichen Pfaden, zwar mit eigener geplanten Route und Mietfahrzeug, aber eben auch nur als Tourist.

Die dabei angetroffenen Amerikaner werden wohl kaum darüber erzählen, dass viele sehr knappe finanzielle Polster haben und nicht immer wissen wie sie die nächsten Raten ihrer laufenden Verpflichtungen bezahlen können. Ich bekomme nun langsam einen kleinen Überblick, behaupt aber längst nicht alles zu Verstehen zu können, dazu muss man hier arbeiten und leben.

Da muss ich @dschlei beipflichten, die einzelnen Bundesstaaten sind, so grundsätzlich unterschiedlich, dass man nun wirklich kein Pauschalurteil darüber abgeben kann.  Und prinzipiell gilt ja in allen Ländern dieser Erde, mit Geld lebt es sich überall gleich gut.

Trotzdem trotz vieler "Roten Steine", den Charme einer Provence, mit den zahlreichen kleinen Bistros, Kaffee, frisches Baguette, etc. vermisse ich doch sehr.

Nyons, Drome FR. bei 23°   :wink:  
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Tinerfeño am 26.10.2013, 11:45 Uhr
Nach meiner Meinung ist ja mit "Rosaroter Brille" keinesfalls die "paar" Schattenseiten, einer "schlechten" Gegend bei der Ankunft an einem Flugplatz in den USA oder der Anblick einiger "sicheren" Slams an Rande einer geplanten Tour, gemeint.

Mit "rosaroter Brille" ist vermutlich das Unterdrücken solcher Konfrontationen gemeint. Ich persönlich kann das nicht und interessiere mich durchaus für solche Gegenden - wenn natürlich nicht schwerpunktmäßig. Ich fand es diesen Monat zum Beispiel sehr interessant, die Watts Tower in Los Angeles zu besuchen - auch wenn sie an sich jetzt keine "Traumattraktion" sind, bekommt man allein schon aufgrund der Lage einen Eindruck über die eher ärmlicheren Wohnviertel in den USA.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Flicka am 26.10.2013, 14:53 Uhr

Mit "rosaroter Brille" ist vermutlich das Unterdrücken solcher Konfrontationen gemeint.


Hm, ich glaube, das Nicht-Wahrnehmen-Wollen trifft es eher. Wenn ich meine Zeit lieber geldausgebend in schönen Gegenden verbringe als geldverdienend in Problemvierteln, mir aber bewusst ist, dass ich da einfach nur meinen Urlaub verbringe und dass mein Urlaub mit der Realität wenig zu tun hat, dann gibt es auch kein böses Erwachen. Wenn ich meine Zeit geldausgebend in schönen Gegenden verbringe und dabei meine, damit das typische Leben des Urlaubslandes zu leben, dann habe ich halt die rosarote Brille auf der Nase.

Eine Notiz am Rande: Mich persönlich interessiert es eigentlich wenig, unter welchen Bedingungen der normale Amerikaner lebt, außer wenn es um Fragen wie Trinkgeld usw. geht, bei denen ich mich im Urlaub natürlich "richtig" verhalten will. Wenn ich meinen Urlaub in ärmeren Ländern verbringe, versuche ich schon darauf zu achten, dass ich z.B. auch Touren buche, die unmittelbar den Beteiligten vor Ort zugute kommen. Aber soweit, dass ich im USA-Urlaub Entwicklungshilfe leisten müsste, ist es ja wohl noch nicht gekommen, oder?  :wink:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: playmaker11 am 27.10.2013, 15:15 Uhr
Mal ganz ehrlich, man regt sich über die Stasi auf, man sieht die Gestapo als das Große Böse (beides zu recht), aber gegen die NSA waren diese Organisationen eher ein Spiegelbild der Wiener - Sängerknaben.....

Mh,

wie will man sonst den Terror bekämpfen? - Dass ich als Tourist mittlerweile aber geradezu darum bitten muss, ins Land reisen zu können, hat mich doch die letzten Male davon abgehalten...
Nur noch mal ganz kurz: sicher nicht, in dem man das Handy von Angela Merkel abhört - denn, so wenig wie ich sie mag, dürfte sie sicherlich nicht annähernd im Terrorverdacht stehen.   :wink:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 27.10.2013, 15:21 Uhr
Man belächelt zwar den "gemeinen" Pauschi-Tourist aber bewegt sich doch auch in ähnlichen Pfaden, zwar mit eigener geplanten Route und Mietfahrzeug, aber eben auch nur als Tourist.

Sicherlich, aber mir haben gerade in Chicago u. Cambridge/MA jene Orte gefallen, wo kein Touri normalerweise hinfährt. Gerade jene Orte eignen sich gut für Street-Fotografie. Liegt aber vielleicht auch daran, dass der "normale" Touri diese Orte zu Fuß o. mit öffentl. Verkehrsmittel besucht.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Meinolf am 03.11.2013, 21:47 Uhr
Hallo zusammen,

bin gerade von einem 10-tägigen städtelastigen Kurztrip (SF-Monterey-Santa Barbara, LA, LV) zurück. Ohne die ganze Diskussion gelesen zu haben fällt mir folgendes dazu ein:
Die USA sind extrem vielfältig, kein Wunder bei der Größe. Wenn man einen NP-lastigen Urlaub macht ist die Natur überwältigend. Viele neue Straßen in dünn besiedelten Touristengebieten (Konjunkturprogramme?) und erheblicher Aufwand für Gravel-Roads fielen mir in der Vergangenheit auf.
In den Städten scheint Infrastruktur aber auch private Bausubstanz zu verkommen. Man kann die Prachtstraße fahren und schaut dann einmal von der Parallelstraße in die Hinterhöfe   :|
Es gibt viele (und zunehmend) Obdachlose, selbst in so schmucken Städten wie Monterey, in SF und LA sowieso. Und deren Lage ist deutlich schlechter, als die ihrer Kollegen in deutschen Städten.
Armut ist viel gegenwärtiger als bei uns. Wie oft ich nach einer Zigarette gefragt wurde. Ist mir in D noch nie passiert.
Auf der anderen Seite: wir haben in ganz normalen Restaurants oder Kneipen jeden Abend sehr gut und günstig gegessen. Bekommt man in dem Preis-Leistungs-Verhältnis bei uns nicht. Der Service-Gedanke ist allgegenwärtig und die Leute scheinen viel freundlicher und optimistischer zu sein und glauben an ihren (wohl kaum zu erreichenden) American Dream.
Weltbekannte Locations wie Hollywood oder Venice Beach verdienen ihren Ruhm eigentlich nicht. Die meisten sind wohl ernüchtert, wenn sie das dann sehen.

Ich bin eigentlich sehr gespalten. Die USA find ich als Urlaubsland ideal, sie scheinen sich aber auch stark zu verändern. Viel Einwanderung (wobei Kalifornien ja sowieso mal mexikanisch war) und Ausbeutung, unheimlicher Reichtum und große Armut. Dort leben möchte ich glaube ich nicht (mehr). Drei oder sechs Monate ausgiebiges Reisen, insbesondere in der Natur,  bleiben aber ein großer Traum.

VG
Meinolf

Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: playmaker11 am 04.11.2013, 07:02 Uhr
Zitat
Man belächelt zwar den "gemeinen" Pauschi-Tourist aber bewegt sich doch auch in ähnlichen Pfaden, zwar mit eigener geplanten Route und Mietfahrzeug, aber eben auch nur als Tourist.
Entweder Du wohnst da oder eben nicht, dann bist Du Tourist. So ist das eben und wird sich auch nicht ändern lassen. Aber alle in die Nähe von Pauschaltouristen zu rücken ist m.E. ein ebenso unzulässiger Generalverdacht wie ihn die NSA gegen jeden hegt.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: dschlei am 04.11.2013, 10:33 Uhr
Der Service-Gedanke ist allgegenwärtig und die Leute scheinen viel freundlicher und optimistischer zu sein und glauben an ihren (wohl kaum zu erreichenden) American Dream.

VG
Meinolf


Woher weisst du denn, was der individuelle Traum der Leute ist, und ob sie ihre Version vom American Dream nicht schon erreicht haben, oder bald erreichen werden?

Was glaubst du, was der (oder ein) American Dream ist?
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Microbi am 04.11.2013, 11:23 Uhr
Zitat
Die ursprünglichen "Amerikaner" waren da ja schon lange vertrieben. In einem originalen Kalifornien müssten also eigentlich die "Indianer" überwiegen

Stell Dir vor, in Europa würden welche anfangen darauf zu pochen, welches Volk wo zuerst war  :shock: "Die Nachfahren der Etrusker fordern die Rückgabe von Norditalein!"
Grenzen und Bevölkerungen eines Gebietes verändern sich. Das ist der Lauf der Geschichte.
War die Veränderung gerecht/ungerecht? Spielt keine Rolle.

Mic
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 04.11.2013, 11:43 Uhr
"America Dream".... wird es immer wieder geben.

Bei meinem Buddy in Camarillo ist John Paul DeJoria "eingestiegen".... der hat es immerhin vom Obdachlosen zum mehrfachen Milliardär geschafft.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: playmaker11 am 05.11.2013, 07:33 Uhr
Zitat
Die ursprünglichen "Amerikaner" waren da ja schon lange vertrieben. In einem originalen Kalifornien müssten also eigentlich die "Indianer" überwiegen

Stell Dir vor, in Europa würden welche anfangen darauf zu pochen, welches Volk wo zuerst war  :shock: "Die Nachfahren der Etrusker fordern die Rückgabe von Norditalein!"
Grenzen und Bevölkerungen eines Gebietes verändern sich. Das ist der Lauf der Geschichte.
War die Veränderung gerecht/ungerecht? Spielt keine Rolle.

Mic
Hier ist Hannover und da kommt kein Braunschweiger rein  :lol: :wink:.
(oh je, ich fürchte das wird nicht ohne am Freitag).
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: SteveHH am 09.11.2013, 21:49 Uhr
Bei uns bemerken wir diese Entwicklung auch seit einigen Jahren. Wir sind die letzten 10 Jahre fast jedes Jahr in den USA gewesen. meistens NC, Freunde besuchen, und dann Florida. Wir bemerken eine Art Sättigunggefühl, eine Art Bremse bei der Reiseentwicklung. Das Land hat für uns als Tourist immer noch viele Vorteile, aber auch wir sehen es mittlerweile nicht mehr so durch die rosa Brille. Es hat sich für uns sehr eingefahren und dazu kommt noch das wir auf der Welt noch viele Ziele haben die wir besuchen wollen. Für uns haben wir entschieden nur noch alle 2 Jahre in die USA zu fliegen. Klar wir waren 2011 an der Westküste und haben die Parks unsicher gemacht, aber am Ende blieb auch da für uns dieses Gefühl das es noch mehr geben muss :-)

Stephan
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: SaschaPopascha am 18.11.2013, 11:43 Uhr
Also mein USA-Lack ist beim besten Willen nicht ab. :roll:
Ich verstehe nicht ganz, wie politische Themen wie NSA-Spionage oder Gov't shutdown die Reiselust auf das Land schmälern sollten. 99% der Bevölkerung können doch auch nichts für die Regierung. Das wäre ja in etwa so als würde Jane Doe aus L.A. Deutschland ablehnen, weil wir hier in Monaten keine funktionierende Koalition bilden können.  :lol:
Je nach Bundesstaat hat man dort auch Probleme mit der Infrastruktur, aber das ist ja hierzulande auch so, dass manche Straßen bröckeln und kein Geld zur Sanierung da ist.
Bei mir schmälert das die Liebe zum Land und den Menschen dort keineswegs.
L.A. kann zwar ganz schön anstrengend sein, aber ich finde kein Beispiel für ein(e) Stadt/Land, das mich seit rund 20 Jahr mehr als sprachlos macht (also positiv).  :P
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Gast am 18.11.2013, 12:36 Uhr
Ich verstehe nicht ganz, wie politische Themen wie NSA-Spionage oder Gov't shutdown die Reiselust auf das Land schmälern sollten.

Also dass der Shutdown die Reiselust schmälern kann, kann ich mir sehr gut vorstellen, vor allem, wenn man gerade zu dieser Zeit drüben ist.

99% der Bevölkerung können doch auch nichts für die Regierung.

Wer wählt nochmal die Regierung?  8)
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: BigDADDY am 18.11.2013, 12:58 Uhr
Wer wählt nochmal die Regierung?  8)

Mh,

die Auswahl ist ja auch nicht so groß :prost:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Microbi am 18.11.2013, 14:12 Uhr
Zitat
Wer wählt nochmal die Regierung?

Bei uns wird sie nicht gewählt. Die Kabinetsmitglieder werden vom Bundeskanzler eingesetzt und v. Bundespräsidenten ernannt.
Der Kanzler wird vom Bundestag gewählt.

In Amerika werden die Minister auch nicht vom Volk gewählt.
Wer wählt also die Regierung? Niemand.

Mic
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: esmeralda am 30.11.2013, 20:52 Uhr
Das Land ist und bleibt faszinierend. Da genügen 16 Reisen noch immer nicht...

Was mir aber seit nun über 10 Jahren auffällt:
Eine handvoll hirnloser religiöser Fanatiker hat die einst so grosse und stolze Nation ins Mark getroffen. Allen Beteuerungen wie 'united we stand' zum Trotz muss ich feststellen, dass sich die USA noch immer nicht vom Schock des 9/11 erholt hat. All die Sicherheitschecks wie am Flughafen vor jeder kleinen und grösseren Touristenattraktion lässt auf Angst und Panik schliessen. Als wir vor 10 Tagen die Freiheitsstatue (wieder einmal) besuchten: Security Check mit Schuhe ausziehen und Röntgenapparaten vor dem Besteigen des Bootes. Und dann das Gleiche nochmals auf der Insel vor dem Betreten des Sockels der Freiheitsstatue! Wie wenn ich mir zwischenzeitlich noch schnell eine Bombe beschafft haben könnte. Die ganze Affäre um den NSA zeigt in die gleiche Richtung.
Ich möchte den Amerikanern gerne mitgeben (vielleicht liest der NSA ja mit...): Mischt euch nicht überall auf der Welt ein, werdet bescheidener in euren Ansprüchen, der Welt eure Ideologie und euer Demokratieverständnis aufzwingen zu wollen. Wenn euch das gelingt, wird auch das Interesse des internationalen Terrorismus an den USA wieder abnehmen.
Der übertriebene Partiotismus, der bei jeder Sportveranstaltung und auch im Fernsehen zur Schau gestellt wird, wirkt kontroproduktiv und ist in keinem Verhältnis zur Realität. Wenn man die vielen Randexistenzen in den Grossstädten sieht, müsste man meinen, es wäre wichtiger, diesen Leuten einmal zu helfen als die ganze Welt zu bespitzeln.

Gruss
esmeralda
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Miss T am 30.11.2013, 22:27 Uhr
Ich möchte den Amerikanern gerne mitgeben (vielleicht liest der NSA ja mit...): Mischt euch nicht überall auf der Welt ein, werdet bescheidener in euren Ansprüchen, der Welt eure Ideologie und euer Demokratieverständnis aufzwingen zu wollen. Wenn euch das gelingt, wird auch das Interesse des internationalen Terrorismus an den USA wieder abnehmen.

Dein Wort in Gottes Gehörgang!

Der übertriebene Partiotismus, der bei jeder Sportveranstaltung und auch im Fernsehen zur Schau gestellt wird, wirkt kontroproduktiv und ist in keinem Verhältnis zur Realität. Wenn man die vielen Randexistenzen in den Grossstädten sieht, müsste man meinen, es wäre wichtiger, diesen Leuten einmal zu helfen als die ganze Welt zu bespitzeln.

Dieser übertriebene und besonders für uns Europäer befremdliche Patriotismus ist m. M. n. der Zement, der dieses mit seinen über 10 Mio. km2 und 314 Mio Einwohnern riesige Land zusammenhält und vor einem Zerreißen von innen heraus schützen will. Man bedenke: Der Sezessionskrieg ist gerade mal 150 Jahre her! Man stelle sich vor, die EU (4 Mio km2, 505 Mio Einwohner) würde nach US-Vorbild zu einer einzigen Nation mit einer eben solchen politischen Struktur verschmelzen. Das ist aufgrund der unterschiedlichen Mentalitäten, Wertevorstellungen, Historien etc. zumindest in den in den nächsten Jahrzehnten noch undenkbar und würde ein gewaltiges Pulverfass bilden.

LG, Miss T
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: playmaker11 am 01.12.2013, 13:33 Uhr
Dieser übertiebene Patriotismus, gepaart mit der Meinung die einzig bestimmende und seeligmachende Nation zu sein, ist nur noch einen kleinen Schritt von den gleichen Auffassungen entfernt die diesbzgl. von 33 - 45 hier herrschten.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 01.12.2013, 13:35 Uhr
Dieser übertiebene Patriotismus, gepaart mit der Meinung die einzig bestimmende und seeligmachende Nation zu sein, ist nur noch einen kleinen Schritt von den gleichen Auffassungen entfernt die diesbzgl. von 33 - 45 hier herrschten.

Was für ein Stuss!!!
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: winki am 01.12.2013, 13:53 Uhr
Dieser übertiebene Patriotismus, gepaart mit der Meinung die einzig bestimmende und seeligmachende Nation zu sein, ist nur noch einen kleinen Schritt von den gleichen Auffassungen entfernt die diesbzgl. von 33 - 45 hier herrschten.

Was für ein Stuss!!!

Na ja Parallelen, zu gewisse Pressemitteilungen im Wortlaut eines ehemaligen Reichspropagandaministers, sind nicht von der Hand zuweisen.  Allerdings unterscheiden sich die historischen Parallelen doch gewaltig, damals hat man nicht die Bestimmung von einer göttlichen Eingebung abgeleitet, wie es Bush junior, im Fall des Irakkrieges versucht hat....  :wink:

Allerdings machen mir Patriotismus und der Glaube das "Auserwählte" Volkes (neben Israel), der USA keine Angst, eher schon die schleichende Entdemokratisierung der USA, die unter dem Deckmäntelchen, Abwehr von Terrorismus geschieht. Ähnliche Tendenzen sind ja bereits wieder in Deutschland zu sehen.... 
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 01.12.2013, 13:55 Uhr
Die USA mit dem Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen... da kann ich nur den Kopf schütteln.

Wiki:
Der Nationalsozialismus ist eine radikal antisemitische, rassistische, antikommunistische und antidemokratische Weltanschauung. Er entwickelte sich aus seit den 1880er Jahren aktiven diversen völkischen Vorläufergruppierungen der wilhelminischen Ära im deutschen Kaiserreich und in Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er ab 1919/20 zu einer eigenständigen politischen Bewegung im deutschsprachigen Raum, die sich neben marginalen Details von ideologisch ähnlichen Bewegungen wie dem in Italien 1922 zur Macht gelangten Faschismus vor allem durch eine extreme Judenfeindlichkeit unterscheidet.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: mrh400 am 01.12.2013, 15:19 Uhr
... Allerdings unterscheiden sich die historischen Parallelen doch gewaltig, damals hat man nicht die Bestimmung von einer göttlichen Eingebung abgeleitet, wie es Bush junior, ...
In dieser Beziehung finde ich den Unterschied gar nicht so groß - der damalige hielt sich für ein Instrument der (letztlich ja auch irgendwie göttlichen) Vorsehung.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: winki am 01.12.2013, 15:48 Uhr
Die USA mit dem Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen... da kann ich nur den Kopf schütteln.


Da musst Du aber bei meinem, überspitzten Zitat, gewaltig was missverstanden haben...  Hier geht es nicht um  Vergleiche zum Nationalsozialismus, sondern gewisse Parallelen von Meinungen, die in der USA laut vertreten werden (siehe Fox, Tea Party u.a.) die dem Sprachschatz besagten Ministers und seiner Gesinnung, entstammen könnten.

siehe hier  stormfront.org  (http://www.stormfront.org/forum/)

Jüngstes Beispiel   zu Rassismus ..
 
 usa-white-student-union  (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/usa-white-student-union-loest-proteste-aus-a-929322.html)

Abgesehen davon, waren Antisemitismus wenn auch, die bekannteste Fassette,  neben Rassismus, Euthanasie und die Vernichtung, politischer Gegner in Konzentrationslager, Normalität im "tausend jährigen Reich". Da aber die technischen Möglichkeiten, einer flächendeckenden Überwachung, nicht gegeben waren, bediente man sich halt der Blockwarte... heute würde sie NSA usw heißen...  

Im Übrigen kannst Du ja ebenfalls Wiki (ich hoffe Du hast gespendet) zu Antikommunismus ("Komitee für unamerikanische Umtriebe") und deren paranoiden Auswüchse, befragen.... :lol:

Tja würde nicht schaden, mal ab und zu die "Star and Stripes Brille" abzulegen, was natürlich auch für unser Demokratisches Verständnis in Deutschland gilt....  :wink:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 01.12.2013, 16:31 Uhr
Tja würde nicht schaden, mal ab und zu die "Star and Stripes Brille" abzulegen...

Habe leider keine  :wink:

Back-to-topic.
Das Interesse hat so weit nachgelassen, dass nur noch drei USA-Trips (CO/NM, CA/OR/WA, MA/ME) geplant sind. Dann ist auf längere Zeit Schluss mit USA. Yellowstone habe ich auch ad acta gelegt.... muss ich nicht unbedingt gesehen haben. Europa u. Asien reizt mich wieder mehr!
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: winki am 01.12.2013, 17:54 Uhr
Yellowstone habe ich auch ad acta gelegt.... muss ich nicht unbedingt gesehen haben. Europa u. Asien reizt mich wieder mehr!

Schade für Dich, für mich sind Teile vom Yellowstone, immer noch eine Reise wert. Gerade für Dich, der ja an gute Fotomotive interessiert ist...

Beim Rest muss ich Dir uneingeschränkt beipflichten... Asien, werde ich auch, nach meiner USA Phase, den Vorzug geben... 
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: McC am 01.12.2013, 18:28 Uhr
Schade für Dich, für mich sind Teile vom Yellowstone, immer noch eine Reise wert. Gerade für Dich, der ja an gute Fotomotive interessiert ist...den Vorzug geben... 

Im Ruhestand kann ich den YS nochmal in Erwägung ziehen... im jetzigen Moment kein Interesse daran  :wink:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: nordlicht am 01.12.2013, 20:15 Uhr
Dieser übertiebene Patriotismus, gepaart mit der Meinung die einzig bestimmende und seeligmachende Nation zu sein, ist nur noch einen kleinen Schritt von den gleichen Auffassungen entfernt die diesbzgl. von 33 - 45 hier herrschten.

Was für ein Stuss!!!
Ausnahmsweise mal vollste Zustimmung zu MacClaus.
Nazi-Vergleiche werden ja immer gern genommen, sind aber so gut wie nie passend oder zutreffend. Und dieser hier ist ganz sicher keine Ausnahme.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: winki am 01.12.2013, 23:06 Uhr
Nazi-Vergleiche werden ja immer gern genommen, sind aber so gut wie nie passend oder zutreffend. Und dieser hier ist ganz sicher keine Ausnahme.

Zumindest aber genau so schnell, wie man bestimmte Parallelen der Geschichte, dem Gedankengut des  Nationalsozialismus zuordnet, obwohl sie im Ansatz in modernen Diktaturen ebenfalls zu finden sind, die rein gar nichts mit ehemalige Nazi gemeinsam haben... Aber vielleicht sollte man sich nicht immer mit der Endlösung des Nationalismus befassen, sondern mit deren Anfängen, um Vergleiche anstellen zu können.  :wink:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: POW am 01.12.2013, 23:30 Uhr
Nach erst 3 Besuchen in den USA kann ich eigentlich kein "Früher war mehr Lametta" aus eigenen Erfahrungen anstimmen.
Jedoch fallen mir paralelen zu Europa ein.
Ach wie schön war früher Spanien mit dem Motorrad.

Mann übersättiegt und bemerkt Veränderungen zum Schlechteren.
Hier wie dort.

Aber Mal als Gedankenanstoß: Reisen wir wegen Land und Leuten oder wegen der Obrigkeit?
Klar nervt es sich wie ein Terorist und nicht wie ein Tourist begrüßen zu lassen.
Aber wenn ich vorm Airport stehe freue ich mich nur noch auf Land und Leute.

Und wenn der Stau in La nervt oder die merkwürdiegen Gestalten, ein Block vom Hotel, in San Fran kann doch einige Meilen weiter sich "sein"Urlaubsdomiziel wählen.

Ich für mich denke, es wird so schnell nicht der Lack ab sein und/oder das Interesse erlahmen dieses Land mit all seinen Facetten und interessanten Menschen zu entdecken.

Auf alle Fälle sollten wir nicht jeden in den USA in Sippenhaft nehmen für das was das Government verzapft.
Meine persönliche Meinung

  
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: ratlady als Gast am 02.12.2013, 00:20 Uhr
Wie wenn ich mir zwischenzeitlich noch schnell eine Bombe beschafft haben könnte.

Weisst Du denn nicht, das sowas staendig vorkommt? Dagegen ist es in der Geschichte der Sicherheitschecks noch nicht ein einziges Mal passiert, das jemand doch irgendwas durch die Kontrolle geschmuggelt hat...  :wink:
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: playmaker11 am 02.12.2013, 07:30 Uhr
Dieser übertiebene Patriotismus, gepaart mit der Meinung die einzig bestimmende und seeligmachende Nation zu sein, ist nur noch einen kleinen Schritt von den gleichen Auffassungen entfernt die diesbzgl. von 33 - 45 hier herrschten.

Was für ein Stuss!!!
Ausnahmsweise mal vollste Zustimmung zu MacClaus.
Nazi-Vergleiche werden ja immer gern genommen, sind aber so gut wie nie passend oder zutreffend. Und dieser hier ist ganz sicher keine Ausnahme.
Tja, dann müßt Ihr mal lesen was da steht, bzw. nicht immer gleich etwas reinlesen was da nicht steht (winki und mrh400 haben das offensichtlich nämlich getan). 
Wenn man irgendwo den Vergleich mit 33-45 zieht, wird das immer gleich mit "den Nazis" verglichen - mit allem was dazu gehört; Krieg anfangen, Völkermord, Diktatur usw..
Davon war nicht die Rede, es war lediglich die Rede davon, daß dieser überzogene Patriotismus und der Glaube, derjenige (dasjenige Volk) zu sein, dessen Meinung die einzig richtige ist ("...Either you are with us, or you are with the terrorists.") nur einen kleinen Schritt von der Meinung der Deutschen von 33-45 entfernt ist.
Das hat nichts mit "den Nazis" zu tun - zumal es eben gerade auch viele betrifft, die nur zum einfachen Volk gehörten - und insb. nichts mit Krieg, Völkermord oder anderem. Es bezog sich einzig und allein auf die Frage des Patriotismus und die Art und Weise allen in der Welt seine (einzig seelig machende) Meinung aufzuzwingen.
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: nordlicht am 02.12.2013, 07:35 Uhr
Wenn man irgendwo den Vergleich mit 33-45 zieht, wird das immer gleich mit "den Nazis" verglichen
Ja, warum wohl?
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: playmaker11 am 02.12.2013, 11:52 Uhr
Wenn man irgendwo den Vergleich mit 33-45 zieht, wird das immer gleich mit "den Nazis" verglichen
Ja, warum wohl?
Ja warum?
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Microbi am 02.12.2013, 12:02 Uhr
Weil das die "Überschrift" dieser Zeit war?

Aber freilich sollte man es differenzierter sehen. Manchmal ist eben der Hinweis, dass man nicht (nur) an die "Überschrift" gedacht hat, sinnvoll.

Mic
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: esmeralda am 02.12.2013, 18:30 Uhr
Weisst Du denn nicht, das sowas staendig vorkommt? Dagegen ist es in der Geschichte der Sicherheitschecks noch nicht ein einziges Mal passiert, das jemand doch irgendwas durch die Kontrolle geschmuggelt hat...  :wink:

 :D Genau! Mir wurde sogar die Zwischenverpflegung in der Form einer Banane weggenommen!  :D

Gruss
(die noch immer hungrige) esmeralda
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: Marterpfahl am 02.12.2013, 19:03 Uhr

 :D Genau! Mir wurde sogar die Zwischenverpflegung in der Form einer Banane weggenommen!  :D

Vielleicht war die Form nicht in der richtigen Norm. :(

Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: esmeralda am 02.12.2013, 21:32 Uhr

 :D Genau! Mir wurde sogar die Zwischenverpflegung in der Form einer Banane weggenommen!  :D

Vielleicht war die Form nicht in der richtigen Norm. :(



Ich glaube eher, der Gorilla an der Türe hatte Hunger...  :D
Titel: Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
Beitrag von: esmeralda am 02.12.2013, 21:59 Uhr
Wie wenn ich mir zwischenzeitlich noch schnell eine Bombe beschafft haben könnte.

Weisst Du denn nicht, das sowas staendig vorkommt? Dagegen ist es in der Geschichte der Sicherheitschecks noch nicht ein einziges Mal passiert, das jemand doch irgendwas durch die Kontrolle geschmuggelt hat...  :wink:

In einem muss ich ratlady natürlich recht geben. MCGyver hätte auf dem Schiff aus 2 Tüten Lay's Potatoes Crisps, 1 Dose Coke und einer Büroklammer eine Bombe von der Sprengkraft des Hiroshima-Dings gebastelt. Und was McGyver kann, kann esmeralda schon lange und vieeeel besser...