und jedes Tier im Nationalpark geht sicher auch auf die Toilette !
Stimmt, aber der Mensch ist kein Tier und tritt in der Hauptreisezeit in Massen auf. Man stelle sich mal vor, jeder hat die Einstellung und sch... einfach irgendwo in die Büsche. *igitt*
Auch Urin ist gerade auf steinigen Böden nicht sehr angenehm und bei 35° C im Schatten auch im Sand nicht lecker. Der Ammoniak-Geruch wird vom weichen Gestein regelrecht aufgesogen. Daher piesel ich nach Möglichkeit nicht über Steine, wenn es unterwegs die Naturtoilette sein muss, weil keine Toilette erreichbar ist.
Wer wissen möchte, wie man mit menschlichen Ausscheidungen auf einer Mehrtageswanderung umgeht, dem empfehle ich dieses (heitere) Buch:
How to shit in the woods aus dem Conrad Stein Verlag.
Aber für einen
Notfall unterwegs habe ich eine kleine Minischaufel im Rucksack, damit die Bescherung wenigstens nicht offen herumliegen muss.
Ich finde dass dieses Thema viel ernster gesehen werden sollte, da menschlische Ausscheidungen vielerorts ein richtiges Problem geworden sind. Auf einigen Trails ist bereits das Mitführen von Beuteln oder Papptoiletten vorgeschrieben (kein Witz!), z.B. Buckskin Gulch. Oder man nehme den Lake Powell, wo heute jedes Boot eine Toilette mitführen muss und der Inhalt nicht mehr in den See entsorgt werden darf.
Gerade die Wüste, und dazu zähle ich auch die Canyonlandschaften auf dem Colorado Plateau, 'konserviert' menschliche Sch... sehr gut. Sie wird einfach getrocknet und liegt jahrelang wenn nicht sogar Jahrzehnte herum bis sie zerfällt.
Daher finde ich es einfach rücksichtslos und naturschädigend, wenn der Mensch auf häufig frequentierten Wegen oder in der Nähe davon (und das sind die Wege in den Parks nunmal) einfach irgendwo in die Ecken macht und das ganze auch noch unbedeckt liegen lässt, nur weil ihm die Pit oder Vaulted Toilets zu unhygienisch sind.
Man stelle sich mal vor, dass dies jeder von den mehreren Millionen Besucher des Arches National Park so machen würde. Wer möchte über diesen Berg noch zum Lanscape Arch waten? Oder die 5 Millionen am Grand Canyon oder im Yosemite.
Das Argument mit den Tieren zählt für mich absolut nicht, da die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sind und zum Ökosystem gehören, der Mensch ist dagegen der Eindringling der so wenige Spuren wie möglich hinterlassen sollte.
Meine Einstellung klingt vielleicht etwas militant und unversöhnlich, aber ich bin sogar schon soweit gegangen, dass ich im Arches National Park einen Haufen Sch... eines anderen Besuchers mit Sand bedeckt habe, der einfach in der Nähe eines Steines gelegen hat und wo sogar noch Papiertaschentücher durch die Gegend geflattert sind...
Ansonsten werden wohl die Ranger und Volunteers diese Sauereien beseitigen müssen, wenn sie bei Kontrollgängen zufällig darauf stossen.
Sorry für die deutlichen Worte.