Hallo, wir waren 2008 im Südwesten unterwegs und sind als USA Fans zurückgekommen. Wir waren schlicht begeistert. Jetzt wollen wir den Nordwesten besuchen, aber wir haben da so gewisse Zweifel. Ich bin mit Google Street View ein paar Strecken im Norden abgefahren. Ich weiß nicht recht. Natürlich gibt es fantastische Highlights wie den Yellowstone, Crater Lake usw. Aber der Rest ? Irgendwie sind wir in der Zwickmühle. Auf der einen Seite möchte ich schon die Highlights des Nordens sehen, andererseits habe ich wenig Lust stundenlang durch Wälder zu fahren und Landschaften zu sehen die ähnlich sind wie bei uns zu Hause - komme aus Tirol. Bergwelten etc. sind meine Heimat und ich möchte nirgendwo anders leben.
Wir fürchten halt ein bischen entäuscht zu sein, vielleicht kann jemand unsere Zweifel zerstreuen, oder sind sie berechtigt 
christian
Für viele USA-Besucher sind Westen oder der Südwesten DIE Ziele überhaupt. "Klassiker" eben.
Vermutlich genau das, was sich "Lieschen Müller" oder "Otto Normalbürger" so vorstellen, wenn sie an die USA denken. Endlose Weite, blauer Himmel, ein paar Schäfchenwolken, rote Steine usw.
Soweit auch alles richtig und irgendwo "normal". Aber auch ein Klischee.
Aber die USA sind eben weitaus mehr als "nur" das.
Ebenso wie Deutschland nicht alleine aus Schwarzwald und Bavaria bestehen. Auch isst man ja hierzulande nicht nur Sauerkraut.
Ebenso, wie viele Leute die Alpen lieben (und vielleicht nicht den Nordsestrand), gibt´s auch Leute, die den Pacific Northwest lieben (und vielleicht weniger den Südwesten). Und das Ganze natürlich auch "vice versa".
Das kann und soll ja jeder für sich selbst entscheiden.
Vielleicht sollte er es aber auch zunächst mal "antesten", bevor er sich ein endgültiges Urteil erlaubt.
Immer und überall hat es Menschen gegeben, die eine Region bereits besucht haben und hinterher gesagt haben, dass es für sie nicht als das "Optimum" erwiesen hat. Ganz normal und natürlich.
Ich stehe diesen Herbst vor einer prinzipiell ähnlichen Situation:
Unsere Herbstreise läßt uns erstmals auch in die Neuenglandstaaten hineinschnuppern. Natürlich habe ich die herrlichen Bilder des Indian Summer vor Augen, andererseits erscheint mir - von Bildern und Berichten her - aber auch vieles recht europäisch oder englisch. Nicht unbedingt mein Geschmack, wenn ich an die USA denke. So richtig dorthin treibt es mich derzeit nicht.
Meine Frau möchte aber. Wir haben uns insofern geeinigt, als das wir eine Woche mal dort - in Neuengland - hineinschnuppern und danach noch 2 Wochen in Kalifornien und Arizona verbringen. Bewährte und beliebte Ziele, die wir hier mit etwas Neuem verbinden. Ein kostenloser Prämienflug ermöglicht es uns, zwei komplett unterschiedliche, weit auseinanderliegende Regionen zu verbinden. Das "Risiko" - wenn man es denn so nennen mag - hält sich auf diese Art und Weise in Grenzen.
Das würde ich ohnehin Wiederholungstätern empfehlen:
Immer versuchen, Neues mit Bewährtem zu verbinden. Nur wer sich auch mal ein Bild von etwas anderem macht, kann sich hinterher ein Urteil erlauben. Und wenn man dann hinterher "schlauer" ist, fährt man entweder wieder hin (oder bleibt von dort weg).