Allgemeine Campingfragen

[Schrimm]

Hallo zusammen,

wir überlegen mal wieder in die USA zu fahren. Losgelöst von wann (Jahr) wird es wieder der Westen sein bzw. von LV bis hin zum Yellowstone Park etc. Es stehen kaum / keinen Städte auf dem Plan.  Da wir in Europa schon öfter mit dem Wohnmobil unterwegs waren, haben wir überlegt dies auch in den USA zu machen. Daher die Frage, wie sind die Erfahren bzgl. Campen in USA. Geht dies alles Spontan oder muss man schon früh anfangen zu schauen wo man unterkommt etc.? Wie ist dies generell in den USA, in Europa sind dies fast immer mit Rezeption etc. verbunden in den USA habe ich nun etwas von „Selbstregistrierung“ gehört. Wir würden wenn dann nach der Hauptsaison fahren also vermutlich im September.

Vielen Dank
Schrimm

[miwunk]

Hallo,

da ist es jetzt schwierig zu antworten, bzw. würde ein ganzes Buch füllen.

Also: CG reservieren oder nicht: das hängt von der Saison ab. Wir sind z.B. öfter im Februar/März in den Wüsten-NP unterwegs, zur Kaktusblüte. Da muss man nicht reservieren.
Auch im Mai im Yellowstone gehts ohne, allerdings sind da noch einige Strassen wg. Schnee gesperrt.

Dagegen im Juli, August in den NP, also Yosemite, Grand Canyon, Bryce, Arches, Zion, da wird wohl ohne Reservierung nichts gehen.

Eine "Rezeption" findest Du auch auf div. CG in den USA, also vor allem KOA o.ä. Das sind aber dann die teueren (und ich finde nicht so schönen). Viel schöner, weil naturnäher, sind die CG in den State Parks oder  NP. Und da hast Du sehr oft nur "selfregistration". Ist aber kein Problem: Du suchst Dir einen Platz aus, füllst ein Kuvert, das am Eingang bereitliegt, mit Deinen Daten aus, legst das Geld rein, steckst es in einen Schlitz, und den Quittungs-Abschnitt hängst Du an einen dafür vorgesehenen Pfosten an Deiner Stellfläche.

Beim Womo/Camper ist aber noch zu bedenken, dass Du diesen nicht am Tag der Ankunft bekommst, sondern erst am nächsten Tag. Und dann wirds meistens Mittags, bis Du loskommst, denn die Einweisung dauert. Dann musst Du noch einkaufen. D.h. am ersten Tag solltet Ihr Euch keine lange Strecke mehr vornehmen.

Und am letzten Tag muss man das Womo im Laufe des Vormittags, meistens bis 10.30 h zurückgegeben haben, geputzt, gedumpt, getankt.

Demzufolge lohnt sich ein Womo nach meiner Meinung erst ab mindestens 14 Tagen.

[Schrimm]

Hi,

Vielen Dank für die Infos. Wir wären gute drei Wochen im September unterwegs, daher könnte es klappen.  Wenn dies teilweise per „selfregistration“ abläuft wie kommt dann hier eine Reservierung zum Tragen?! Und wenn ich mehrere Nächte bleiben will und am Tag jedoch mit dem Camper unterwegs bin lässt man den Zettel einfach hängen oder wie läuft dies ab?

Wie finden wir CG auf der Strecke? Klassisch per  Reiseführer oder ist dies auch eher kein Problem.

Vielen Dank für die Tipps!
Schrimm

[OstseeKelm]

Ich antworte mal - bei reservierbaren CG in den NP oder Stadtparks, bezahlst Du schon bei der Reservierung im Internet. Bei den nicht reservierbaren hast Du dann die mit der selfregistration.
Den Zettel lässt Du einfach hängen. Sicherheitshalber kannst auch noch Deine Stühle oä auf dem Platz stehen lassen, damit die anderen sofort sehen das er belegt ist.
Bei dem ADAC gibt es (immernoch?) gute CG Führer vom AAA für wenige Euro oder vorher im Internet raussuchen. Hier bei usa-reise gibt es ja auch eine große Datenbank mit CG

[miwunk]

Wir suchen auf unserer Route immer vorher nach State Parks und schauen, ob es dort einen CG gibt. Ausserdem gibts im Netz auch noch viele Tipps für "wild" campen.

http://www.technomadia.com/2009/11/how-to-hunt-for-camping-rv-parking/

http://www.freecampgrounds.com/

[Tinerfeño]

Der große Unterschied zu europäischen Campingplätzen ist auch der, dass häufig keine oder nur sehr spartanische sanitäre Einrichtungen angeboten werden. Gerade in den Stateparks mit Self-Registration ist das der Fall. Das hat mich bisher immer davon abgehalten, in Nordamerika Camping zu machen.

[snowtigger]

Ich war zwar erst 1x mit dem Wohnmobil im Westen unterwegs – im September, 3 Wochen, die klassischen NPs.
Wr fahren dieses Jahr wieder, eine andere Route, aber ein paar Stationen überschneiden sich. Deshalb meinen "Senf" dazu:

Es gibt Plätze, die du im Internet vorbuchen kannst – auch und gereade viele schöne Plätze mitten in den NPs und SPs.
Du wählst das Datum aus, buchst, bezahlst mit Kreditkarte und bekommst eine Reservierung. Wie im Hotel auch.
Dann gibt es Plätze, die First come, first serve sind.
Die kann man nicht vorbuchen, die ersten, die da sind, bekommen entweder am CG-Eingang einen Platz zugewiesen oder suchen sich per Self Registration einen aus (das wurde ja schon beschrieben).

Nun kommt es drauf an, was einem in so einem Urlaub wichtiger ist:
A) Die totale Freiheit, sich auszusuchen, wo man wie lange bleibt und einfach weiterfahren ... einen Platz suchen, wo und wie und wann man will. Und auch das Risiko einzugehen, eben in oder an einem wunderbaren Ort keinen Platz mehr zu kriegen, weil seit 13 Uhr alles voll ist.
B) Den ganzen Tag Zeit haben, auch unterwegs anzuhalten und sich Sachen anzuschauen, weil man weiß: "Am Ziel habe ich einen Platz gebucht und bin entspannt." Dafür steht die Route fest, in Stein gemeißelt.

Ich sags gleich: Wir haben die letzte Tour als Typ A gemacht und nehmen dieses Jahr Variante B.
Das heißt, ich habe die Plätze entlang der Route vorgebucht, die man buchen konnte. Und habe mir da den schönsten CG und die schönste Site ausgesucht.
Das mag einem eingefleischten Camper zuwider sein, aber wir wollen uns unterwegs nicht hetzen und es gibt zwischen den Zielen so viel Schönes zu sehen.

Ich nutze zum CG-Suchen die wunderbare Map (mit Fotos und Bewertungen) von der Website womo-abenteuer.de (sorry, die ist die Wucht, da muss ich fremdgehen) ...

Ach, und wegen den grade erwähnten sanitären Anlagen: mit dem Wohnmobil ist das halt gar kein Problem! Da isset aufm Pott so sauber wie man es selber mag.

[Wilder Löwe]

Die Campground-Bibel in den USA ist der "Woodalls". Gibt's auch online:

http://www.woodalls.com/rv-camping/

[miwunk]

Der große Unterschied zu europäischen Campingplätzen ist auch der, dass häufig keine oder nur sehr spartanische sanitäre Einrichtungen angeboten werden. Gerade in den Stateparks mit Self-Registration ist das der Fall. Das hat mich bisher immer davon abgehalten, in Nordamerika Camping zu machen.

Aber Du hast doch Dusche und Toilette im Camper/Womo?

Mit Zelt ist das schon etwas anders, aber Toiletten sind doch auf jedem CG.

[Schrimm]

Wow, vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps.

Ich sehe es ähnlich wie snowtiger. Wir haben so viele Punkte unterwegs die man sich ansehen will und das auch in Ruhe ohne mit dem Kopf schon bei der Suche eine Platzes zu sein. Das man hierdurch natürlich die Flexibilität verliert ist klar aber eine gute Planung vorweg macht einen Teil davon auch wieder weg.

Thema sanitären Anlagen sehe ich ebenso. In Europa nutzt man auf den CP die Vorort zahlt dafür aber ordentlich. Bei einem USA Trip muss das Womo voll genutzt werden.

ps die Seite mit der Womo Map ist der Wahnsinn!

[lurvig]

Ach, und wegen den grade erwähnten sanitären Anlagen: mit dem Wohnmobil ist das halt gar kein Problem! Da isset aufm Pott so sauber wie man es selber mag.

stimmt, wenn man ein WoMo hat, hat man Bad und Klo ja dabei.
Ansonsten ist es schon so, dass auf vielen der staatlichen Plätze oft nur sehr einfache sanitäre Anlagen vorhanden sind (unsaubere habe ich dort aber auch noch nie gesehen!). Oft gibts nur ein "Plumpsklo" ohne Spülung. Wenn man damit ein Problem hat und keine fahrbare Nasszelle dabei hat, sollte man solche Plätze meiden (wobei die einfachen Plätze meist sehr schön liegen). In vielen State Parks gibts aber mittlerweile auch Duschen und besser ausgestattete Sanitärgebäude. Auf privaten Campingplätzen meist auch, aber die sind durchweg hässlich (ich habe zumindest noch keinen einzigen schönen gesehen).

Lurvig