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Autor Thema: Campen mit normalem 2-Personenzelt / Mitte bzw. Ende Mai  (Gelesen 3102 mal)

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traudl_erwin

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Hallo alle miteinander!

Wie sieht es aus: wenn man Mitte/Ende Mai von Los Angeles über Las Vegas in die nördlichen NP's (Zion, Bryce Canyon, Arches, Mesa Verde, Monument Valley, Grand Canyon) fährt und dort ab und zu zelten will. Ich meine damit, ist es ratsam, da diese Parks ja alle in beträchtlicher Höhen liegen. D.h.: teilweise zwischen 1200m und 2400m hoch gelegen. Wird es dort nicht nachts noch kalt?? :(
Als USA-Neuling und eigentlich Nicht-Camper habe ich doch meine Bedenken!!  :roll:
Ich frage deswegen, weil ich nicht genau weiss, wann ich wo abends bin und so eine morgendliche Vorbuchung eines Motels nicht vornehmen kann. Auf Campingplätzen soll man aber laut Reiseführer eigentlich  i m m e r  seinen Platz bekommen, im Gegensatz zu  einem Zimmer im Motel. Hinzu kommt, dass M(H)otels in den NP's nicht gerade billig sind. Und die "günstigen" M(H)otels außerhalb der NP's wieder soweit entfernt liegen. Wenn ich also am Spätnachmittag im jeweilgen Park ankomme, mir noch das ein oder andere ansehe und dann wieder aus dem Park herausfahre müsste ich am nächsten Morgen wieder zurück. So dass der Anfahrtsweg zum jeweiligen NP am nächsten Morgen ja doch ganz schön ins gewicht fällt. :?
Kurz und gut - was würdet Ihr einem raten.
Und wie sieht es in den südlichen NP's (Petrified Forest, bei Gallup, bei Albuquerque, bei Santa Fe/Los Alamos, White Sands, bei Deming, bei Tombstone, Tucson/Coronado NF) aus??

Danke im voraus für viele Infos.

Servus Erwin :D
 

Lisa78

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Re: Campen mit normalem 2-Personenzelt / Mitte bzw. Ende Mai
« Antwort #1 am: 03.05.2015, 19:36 Uhr »
Hallo!

Das Zelt finde ich dabei nicht so entscheidend, wichtiger sind gute Schlafsäcke. Wir waren bereits öfters ab Mitte / Ende Mai bis in den Juni hinein unterwegs und wir hatten eigentlich immer in den höher gelegenen Parks auch die eine oder andere Nacht mit Frost dabei. Unsere Schlafsäcke gehen auch bis gut in den Minusbereich mit der Komforttemperatur, so dass das Schlafen nie ein Problem war.  Anders dann das Aufstehen morgens...  :lol: Das Frühstück wurde an diesen Tagen in der Regel auf "etwas später" verschoben, bis wir ein Stück mit dem Auto gefahren waren und dann im warmen Auto gefrühstückt haben.

Für die Übernachtung beim Bryce NP solltet ihr vielleicht den Kodachrome State Park, der ganz in der Nähe liegt, in Erwägung ziehen. Der liegt deutlich niedriger, das ist ein Vorteil, und uns hat der CG auch deutlich besser gefallen, als der CG im Bryce NP selbst.

Ansonsten ist das Reisen mit dem Zelt - für uns - die beste Reiseform, an den Campingplätzen gibt es abends oft tolle Vorträge von den Rangern und die Lage ist einfach wunderbar - halt mittendrin! Allerdings haben wir unsere Plätze in der Regel auch immer vorreserviert, was zumindest im Arches NP auch zwingend erforderlich war, sonst hätten wir dort alt ausgesehen. In den anderen Parks, die ihr aufgezählt habt, waren aber schon noch immer Plätze frei, meine ich.

Viel Spaß!
Lisa

Canyoncrawler

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Re: Campen mit normalem 2-Personenzelt / Mitte bzw. Ende Mai
« Antwort #2 am: 04.05.2015, 09:59 Uhr »
Ich bin sicher nicht derjenige der unvoreingenommen eine Empfehlung zum Zelten abgeben kann, denn wir sind immer mit dem Zelt unterwegs und ich kann mir keine schönere Form vorstellen die Nationalparks im Westen zu bereisen.
Ich würde auf jeden Fall zu raten Mitte/Ende Mai mit dem Zelt zu reisen. Das einzige wo ich abraten bzw. zu Spezialausrüstungs raten würde, das wären die Bergparks in Kalifornien und in den Rocky Mountains. Hier ist Mitte/Ende Mai noch Schnee und Frost.

Aber auf dem Colorado Plateau ist Zelten im Mai problemlos möglich.
Genau wie Lisa bin ich auch der Meinung, das ein passender  Schlafsack in der Reisezeit wichtiger ist als ein hochwertiges Zelt.

Um nicht die 100 + x Euro zu investieren, kann man auch einen günstigen 3-Jahreszeiten Schlafsack nehmen und den mit einem vor Ort im Walmart Supercenter gekauften Fleeceinlet von Ozark Trail aufrüsten.

So haben wir es auch gehalten, wenn wir hauptsächlich wärmere Parks besucht haben und für ein, zwei kühlere Parks nicht extra die Winterschlafsäcke mitnehmen wollten.

Ich meine zwar unsere Fleece Liner wäre von Ozark Trail gewesen, ist aber auch schon einige Jahre her das wir das letzte Mal Fleece Inlets für 15- 20 USD bei Walmart gekauft haben. Aktuell hat Walmart z.B. dieses hier:
http://www.walmart.com/ip/Bundle-Monster-Warm-Cozy-Microfiber-Fleece-Adult-Sleeping-Bag-Liner-Brown/42807998

Gefrühstückt haben wir häufig auch erst unterwegs wenn die Sonne schon schien, teilweise weil die Gaskartusche von der Nacht noch so frostig war und keinen Druck aufbaute und der Kocher zum Kaffee kochen nicht richtig brannte.
Teilweise aber auch weil wir frühmorgens schon zum Fotographieren oder für Tierbeobachtungen unterwegs waren.

Das man in jedem Park aber einen Campingplatz bekommt, davon sollte man nicht ausgehen und immer einen Plan B im Kopf haben.
Für Arches geht m.E. ohne Reservierung gar nichts. Aber Moab und Umgebung hat ausreichend und auch viele gute und schöne Campingplätze.

Der von Lisa erwähnte, sehr schöne Campingplatz im Kodachrome Park ist auch ein beliebter Camping Spot. Wir sind da bisher erst 1x spontan untergekommen (Reisezeit Ende Okt.)
Zu unserer Lieblingesreisezeit im September war der immer voll und wir mussten uns anderweitig umschauen.
Im Bryce Canyon kann man - falls die Plätze im Park voll sein sollten - auf jeden Fall auf den riesengrossen Campingplatz beim Ruby Inn bauen. Uns hat der nicht gefallen und wir sind weiter gefahren, aber parknah ist das die näheste Möglichkeit wenn im Park alles voll ist.

Mesa Verde hat unmittelbar in der NÄhe des Eingangs einen privaten Campingplatz der ist etwas komfortabler als der Platz im Park und man ist von dort aus auch ruckzuck im Park.

Gerade wenn man Morgens oder Abends Duschen möchte, hat man im Park selten Gelegenheit dies unmittelbar auf dem Campingplatz zu tun. Wenn der Park überhaupt Duscheinrichtungen bieten, liegen die Duschhäuser häufig zentral in der Nähe eines General Stores oder manachmal auch in der Nähe eines Großcampingplatzes.
Dann muss man vom Camp zu den Duschgelegenheiten pendeln was meistens nicht zu Fuss sondern nur mit dem Auto geht wegen der Entfernung.
In vielen Parks (Arches, Zion z.B.) gibt es gar keine Duschen.

In Santa Fe kann ich dir den sehr schönen Rancheros de Santa Fe Campground empfehlen.
Der liegt wunderschön in den Bergen und man ist von dort (mit dem Auto oder Bus - Haltestelle nur ein paar Hundert Meter vom Campingplatz) schnell im Zentrum.

Zwischen Taos und Santa Fe waren wir sehr idyllisch in einer tollen Recreation Area mit traumhaften Zeltplätzen direkt am Rio Grande. Die ist aber zu weit entfernt für einen Stadtbesuch bzw. eignet sich für den Tag vor oder nach dem Stadtbesuch.
Dieses Juwel ist die Orilla Verde Recreation Area. Wenn es irgend wie geht, würde ich da eine Übernachtung einplanen. Die Umgebung ist auch sehr schön, nicht nur der Zeltplatz. Auf einem der Campingplätze (es gibt mehrere in der grossflächigen Area) gibt es auch Duschen, auf dem waren wir.

In Albuquerque haben wir ein Motel genommen da es dort keinen Platz gab der uns angesprochen hat.
Der KOA Albuquerque ist von der Lage einer der schlechten KOAs die es leider bei der privaten Kette gibt.
Liegt direkt an der Interstate bzw. an einer parallel verlaufenden Industriestrasse und es ist entsprechend laut und das ganze Ambiente wenig attraktiv. Hier haben wir die Flucht ergriffen und uns in einem Motel 6 einquartiert.

Was Zelten in Gallup angeht, müsst ihr schauen.
Auch wenn ich es nicht gerne sage, so gehören die Campingplätze in der Navajo Indian Reservation zu den gewöhnungsbedürftigen Camps mit meist veralteten Sanitäranlagen, nicht gut gepflegten Stellplätzen und einem Publikum wo man direkt als Fremder auffällt.
Wir haben uns dort nicht wirklich wohl gefühlt und sind meistens noch weiter gefahren zu einem Camp in einem National Monument, State Park oder einem privaten Camp ausserhalb der Reservation.
Einmal haben wir im Canyon de Chelly NM gezeltet. Weil der Platz dort kostenlos war, campte mit uns allerlei Leutchen die man nett gemeint als Lebenskünstler, schlecht gesprochen als Gesindel bezeichnen würde.
Hier haben wir tagsüber unser Zelt abgebaut weil wir uns nicht sicher waren, das unser teures Trekkingzelt abends noch auf dem Stellplatz steht. Die verwilderten Hunde die hier permanent Nahrung bettelten und kaum dazu beitrugen das man in Ruhe Kochen und Essen konnte, führten auch nicht dazu das wir Fans von diesem CAmp wurden.
Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen die Natives, im Gegenteil, wir waren tagsüber viel in Indianerreservaten unterwegs, besuchten deren Kultur- und Stammesbesucherzentren. Allerdings möchte ich auch beim Campen für mein Geld einen gewissen Gegenwert und habe auch das Bedürfnis sicher schlafen zu können. Das Umfeld der Campings in der Navajo Indian Reservation und auch in anderen Reservaten bietet das in meinen Augen nicht immer.

Beim Monument Valley konnten wir nicht zelten, als wir dort waren war der Camping aufgelöst und es gab einen karg ausgestatteten Ersatzplatz, es wurde gerade das Hotel gebaut auf dem Gelände des ehemaligen Campgrounds. Auf dem privaten wollten wir nicht, der war uns zu teuer.
Man kann aber ganz passabel und völlig kostenfrei im Valley of the Gods zelten.
Wir waren aber auch schon 2x in einem Motel in Mexican Hat. Jeweils ganz spontan gesucht weil gerade Sandsturm herrschte bzw. weil es schon sehr spät war und wir früh weiter wollten.

Als Schlecht-Wetter-Variante zum Zelt haben wir auch immer mal eine Cabin (kleine Holzhütte) auf einem Campingplatz gemietet. KOA hat eigentlich immer Cabins die man auch für eine Nacht mieten kann. Andere private Campingplätze auch. Die kosten zwar kaum weniger als ein günstiges MOtel, allerdings ist uns das Umfeld wo man Gelegenheit zum Kochen und Grillen und Aufenthalt im Freien hat, lieber als Abends in einem Motel zu schlafen.

Tombstone, Tucson, Deming, Coronado NF - so weit südlich in Arizona waren wir nicht.

Gruss Kate
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