Silvester und Neujahr:
Freitag 31.12.2004
Nein, nein, heute morgen gab es kein Buffet, Flexibilität ist alles!!
Wir sind ins Paris gegangen und haben uns in der Boulangerie mit Brötchen, Kaffeestückchen und Kaffee versorgt. Die Preise für die Backwaren sind doch schon sehr hoch, allerdings schmeckten die Brötchen und auch die süßen Sachen einfach super. Dieser Laden würde bestimmt auch hierzulande gut gehen, nur müssten sie da mit den Preisen etwas runter gehen.
Auf dem Programm stand heute der Besuch des neueröffneten Bass Pro Shop. Dieser ist an das Silverton Casino angegliedert. Das Silverton Casino ist Richtung Los Angeles, Interstate 15, Ausfahrt 33, Blue Diamond Road. Wir sind schon große Geschäft in USA gewöhnt, überhaupt Sportgeschäfte, aber dieser Laden ließ uns doch in tiefer Ehrfurcht erstarren. Einfach gigantisch, mit mehreren Wasserfällen und künstlich angelegten Canyons, wo man sich natürlich gleich im freeclimbing üben kann. Was dieser Laden alles vorrätig hatte, vom transportablem Hochsitz, Remington Waffentresore, Tarnbooties für Hunde, Gamaschen gegen Schlangenbisse, sowie jede Menge Gewehre und regalweise Munition. In USA ist seit geraumer Zeit das Bowhunting sehr populär und die Auswahl an Jagdbögen lässt keine Wünsche offen. Wir konnten natürlich nicht widerstehen und sind auch in die extra abgetrennte Abteilung „fine guns“ gegangen und um uns dort die kostenbaren guns anzuschauen, die in nicht minder schönen Vitrinen untergebracht waren.
Auch in der Bootsabteilung hielten wir uns doch recht lange auf. Dass ein Geschäft Boote im Verkaufsraum hat, habe ich ehrlich gesagt, noch nie gesehen. Auch hier war die Auswahl sehr groß. Von richtig schnellen Booten bis hin zur „Party Barge“. Natürlich gab es das entsprechende Zubehör und die Bootswerkstatt war auch gleich dabei. Riesig ist die Angelabteilung mit Vorführungen über die richtigen Angeltechniken. Auf einem Fels über einem großen Fischbecken stand der „Angelvorführmann“ und gab allerlei hilfreiche Hinweise. Es fiel uns natürlich sofort der Film „Ein Goldfisch an der Leine“ mit Rock Hudson ein. Dieser Laden ist unbedingt einen Besuch wert. Man kann schon einige Stunden in diesem Geschäft zubringen.
Geht man aus dem Laden ins Silverton Casino, befindet sich links ein riesiges Aquarium. Von der Mermaid Bar kann man wunderschön die Tiere beobachten. Abends finden im Becken Wasserballettvorführungen statt.
Bei der Rückfahrt zum Barbary Coast haben wir sehr lange gebraucht, denn es war sehr viel Verkehr aus Richtung LA. Kurz nach 17 Uhr waren wir am Paris Buffet und wollten dort unser Silvestermenü einnehmen. Wir waren früh dran, weil wir um 20 Uhr im Aladdin zum Lionel Richie Konzert sein mussten. Oh, es war schön zu sehen, dass am Eingang zum Buffet keine Schlange war. Also dachten wir, wir wären zum richtigen Zeitpunkt gekommen, früh, noch keiner da. Aber Pustekuchen, als wir uns anstellen wollten, wurde uns von einer freundlichen Damen gesagt, die nächsten freien Plätze gebe es erst gegen 20 Uhr. Wieso man am Buffet Plätze reservieren kann bzw. muss oder soll, war uns neu. Wir haben uns nicht lange aufgehalten und sind ins Ballys zum Big Kitchen Buffet. Die Wartezeit hier betrug ca. 30 Minuten und mit der Park Connection Card gab es immer noch, welch ein Glück, einen Rabatt von 10%. Hier konnte man im Gegensatz zum Aladdin in aller Ruhe und ohne Gedränge die Seafood Abteilung aufsuchen.
Das Konzert von Lionel Richie war sehr gut. Er sang viele Lieder aus seiner Zeit mit den Commodores. Das Konzert dauerte an die 1.5 Stunden und wir konnten noch bequem zum Barbary Coast über den autofreien Strip zurückgehen, ohne von Menschmassen erdrückt zu werden. Kurz vor 12 Uhr sind wir auf die Straße gegangen. Wir sind gleich an der Ecke Strip/Flamingo geblieben, da es dort nicht so brechend voll war, wie vor den Hotels Paris/Alladin/Caesars/Bellagio.
Das Feuerwerk wurde synchron von einiges Hotels abgefeuert. Es war ganz gut, aber wie gewohnt für LV, nichts Umwerfendes. Nach dem Feuerwerk sind wir ins Ballys. Als wir später zurück ins Barbary gegangen sind, fiel uns auf, dass die Außenbeleuchtung nicht ging. Drinnen erschien es uns merkwürdig dunkel, denn es war nur die Notbeleuchtung an. 80 % der Automaten war aus (!!!!!!!!!), die Band spielte nicht, die Klimaanlage war aus, es zog überhaupt nicht, sondern es war angenehm warm. An den Tischen wurde nach wie vor gezockt. Ich kann Euch sagen, es war eine ziemlich ungewohnte, wenn auch himmlische Ruhe. Irgendwie fehlt einem doch etwas und sei es nur die Ansage am Texas Tea Automat: „Texas Ted and his armadillo from Amarillo“. Gegen halb zwei Uhr hatte sich die Lage wieder normalisiert, der Strom war wieder vorhanden und die Band „The Clique“ spielte weiter. Bump, bump, bump von B2K feat. P. Diddy hatten sie besonders gut drauf.
Als wir im Zimmer zurück waren und noch einen Blick auf den Strip warfen, war dieser übervoll mit Kehrmaschinen und Müllautos.
Samstag 01.01.2005
Heute vormittag stand das Cravings auf dem Plan, das neu eröffnete Buffet im Mirage. Der Brunch kostete pro Person $25. Trotz sehr kurzer Warteschlange vor der Kasse, haben wir fast eine halbe Stunde gewartet. Es hat sich ziemlich gezogen, aber das Anstehen hat sich gelohnt. Wir kennen einige Buffets in LV, und ich muss sagen, Cravings ist mit an der Spitze. Die Einrichtung ist cool, die Essensauswahl eine der besten bzw. die beste, die
wir je hatten. Von Miso Soup, Hot and Sour Soup, Pizza, Sushi, Seafood, Erdbeerkaltschale, knuspriges Baguette, Wurst- und Käseröllchen und allerlei asiatische Leckereien, es fehlte wirklich an überhaupt nichts. – Einfach Klasse!. Eine riesige Salatauswahl, zu welcher als Highlight das Dressing vom Koch extra zubereitet wurde und der Salat in einer großen Schüssel angerichtet wird. Wir können nur jedem empfehlen dort essen zu gehen.
Mittags mussten wir rausfahren, denn wir hatten beide das dringende Bedürfnis, uns einige Stunden an der frischen Luft zu bewegen. Kyle und Lee Canyon sind wegen massiver Schneemengen entfallen, also haben wir uns als Alternative den Oak Creek Canyon (in der Nähe des Red Rock Canyons) ausgesucht. Die Trailbeschreibung hatte ich aus LocalHikes.com und sie lautete:
……You will NOT be entering the fee area or the scenic loop. Look for the obvious 2-track (old jeep) trail heading W out of the canyon towards SR159. There are dirt pullouts and a walk-thru gate where this old jeep trail begins. Park on either side of the road, but be careful as you cross SR159, the speed limit is 60 mph, not to mention the bicycles whizzing by. Follow the old jeep trail past the intersection with the horse trail……
Das Auffinden des Trailheads war nicht einfach, irgendwie blieb uns die Stelle, die oben beschrieben war, verborgen. Wir haben auf einem dirt pullout entlang der 159 geparkt. Ein Gatter war vorhanden, aber von einem Jeep Trail keine Spur. Egal, wir haben einfach diese Stelle als unseren Trailhead definiert.
Später in Las Vegas habe ich mir ein Wanderbuch gekauft. In diesem gab es eine etwas genauere Beschreibung. Der Trailhead liegt 12 mi hinter der Einfahrt zum Red Rock. So weit sind wir nicht gefahren, wir haben unser Auto nach ca. 3 Meilen abgestellt. Kurz und gut, den Oak Creek Trailhead haben wir nicht gefunden.
Wir sind an diesem Nachmittag an die 3 Stunden in diesem Gebiet gewandert. Es war wunderschön. Der Weg ging durch eine Ebene, anschließend an einem kleinen Bach entlang, vorbei an einer sehr schönen Oase, bevor er auf einen kleinen Hügel führte. Von hier oben hatten wir ein guten Blick auf den Red Rock Canyon. Leider wird es um halb fünf Uhr dunkel und wir mussten den Rückweg antreten. Unterwegs sahen wir jede Menge Burro-Mist und hörten die Wildesel blöken, gesehen haben wir leider keinen einzigen.
Eine Frage an Euch: Kurz vor oder nach der Einfahrt zum Red Rock Canyon, ich weiß es nicht mehr genau, stand ein Wegweiser zum Calico Basin. Um was handelt es sich hierbei?
Wir sind dann zunächst nach Henderson gefahren und haben uns im Park der Ethel M. Schokoladenfabrik die Weihnachtsbeleuchtung angeschaut. Es kostete keinen Eintritt und die Illumination war sehr schön.
Unser nächstes Ziel war das Ellis Island. Jedem, der um die Weihnachtszeit dort ist, kann ich den hauseigenen Egg-Nog nur empfehlen. Ein Glas Egg-Nog kostet $2.50, für Ellis Island Verhältnisse Unsummen. Dieser Cocktail schmeckte sehr lecker. Gegessen haben wir natürlich das Steak-Special. Die Steaks waren diesmal ziemlich groß, sehr zart und auf den Punkt genau gebraten. Incl. Getränke kostete es $13.16
Wir haben uns nach dem Essen noch einige Zeit in der Bar Karaoke angehört. Besonders gut hat uns ein Mann mit schwarzem Filzhut gefallen, der das Lied „Sweet home Chicago“ nahezu perfekt gesungen hat. Die Stimmung war sehr gut.
Zurück am Strip, sind wir noch ins Harrahs und Imperial Palace gegangen. Das Tequila Joe´s im Imperial Palace hat uns überhaupt nicht gefallen und auch das Karakoke dort war sehr schlecht. Man hat den Eindruck, dass die Einrichtung dieser „Bar“ vom Sperrmüll stammt. Nix wie weg. Die Bevertainer vom Rio hat das IP zwar nicht, dafür seit neuestem die Dealertainer. Zum Anschauen recht nett, allerdings spielen wollte ich an diesen Tischen nicht, es war doch mächtig laut. Das Entertainment war großartig.. Die in der Werbung ständig angepriesene neue Piano Bar mit den Dueling Pianos im Harrah´s ist eigentlich keine Besuch wert. Gegen die Dueling Pianos im NYNY, eher dritte Wahl.
Zurück im Barbary Coast haben wir uns noch einen Drink gegönnt. Eigentlich wollten wir heute mal nicht so spät ins Bett, denn mittlerweile kannten wir das Repertoire der Band. Unser Vorsatz war, in dieser Nacht nicht mehr den Song „Bump, bump, bump“ mitzubekommen. Gegen halb zwei Uhr, wir wollten zum Matratzen horchen gehen, da erklang altbekanntes in unseren Ohren......Egal, man ist nur einmal im Jahr in Las Vegas.