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Autor Thema: Biloxi und New Orleans nach Katrina  (Gelesen 12890 mal)

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Crimson Tide

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Biloxi und New Orleans nach Katrina
« am: 17.04.2006, 15:29 Uhr »


Hallo,
einen schönen Ostermontag wünsche ich noch allen Forumianern,hier in den USA ist ja schon wieder Alltag eingekehrt!  :cry:

Ein etwas anderer, kleiner Reise- und Erfahrungsbericht soll an dieser Stelle einladen, trotz Katrina wieder nach New Orleans zu fahren.
Der Optimismus der Einwohner, die wieder weitermachen möchten in dieser Stadt, ist unglaublich!

L.G. Monika

L.G. Monika

cleoxx

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #1 am: 17.04.2006, 16:16 Uhr »
Hallo Crimson Tide,

oh toll, ein Bericht über die von Katrina betroffenen Regionen. Da bin ich ja schon sehr gespannt auf Deine Meinung und die Bilder. Da hört man ja momentan so viel unterschiedliches von "Alles prima - kann man sofort hin" bis "viele wohnen auf der Straße, alles noch verfallen, max. French Quarter anschauen". Naja, wie üblich, wird die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen...

Grüßle
cleoxx


Crimson Tide

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #2 am: 17.04.2006, 16:33 Uhr »
Am 28.März ging es also los!
"Hab mei Wage vollgelade....drei Mädels auf Tour..."

Nach 5 Stunden Fahrt ging es erst einmal ab an den Strand, um vielleicht noch einen schönen Sonnenuntergang zu erhaschen. Etwas westlich von Panama City Beach, wo wir unser Hotel hatten, sind wir solange gefahren, bis die Hotel-Wolkenkratzer, die direkt an den Strand gebaut wurden (und werden  :oops: ), nicht mehr zu sehen waren.
Man muß schon genau wissen, wo Florida noch nicht zugebaut ist, denn das sind nur noch sehr wenige Ecken.
Dieses wunderbare Strandstück findet man, wenn man westlich von Panama City vom Hw. 98 auf den Hw. 30A abbiegt, eine Scenic Route mit wunderschönen, kleinen Häusern in allen Pastellfarben, kleinen exclusiven Restaurants und schneeweißen Sand, soweit das Auge reicht. Jetzt, vor der Hurricane Season ist das Wasser auch (noch) türkis-blau!

Der Hw. 30A reicht bis fast nach Destin, wo man wieder auf den Hw. 98 zurückfährt. Hier ein Bild von dem wohl weißesten Strandabschnitt, bei Destin, wo man hinter schützenden Dünen einfach seine Ruhe hat!





Die blaublusige von den drei Grazien bin übrigens ich!  8)
In der Hand haben wir unsere erste Muschel-Ausbeute!  :wink:


Und trotz Bewölkung haben wir dann auch noch einen sehr schönen Sonnenuntergang aufs Foto bannen können.



Destin und Panama City sind übrigens sehr glimpflich davongekommen, in beiden Hurricane Seasons!
Destin hat nur wenig Schaden von "Ivan" (2004) genommen, der etwas weiter westlich Landfall hatte, und Katrina ist sehr viel weiter westlich, zwischen Mississippi und Louisiana eingefallen.
Leider spürt man das auch an den Hotelpreisen, die sich z.B. in drei Jahren in Destin nahezu verdoppelt haben.
Die Immobilienpreise haben sich sogar zum Teil verdreifacht, und viele Privatleute, die sich jahrelang geweigert haben, ihre Häuser zu verkaufen, tun das jetzt, weil sie davon ihre Rente finanzieren können.
Natürlich sind die Grundstückskäufer nicht an den schönen Häusern interessiert, sondern nur noch an den Grundstücken, und schon kann man noch mehr Hotelklötze an den Strand setzen!  :cry:
Überall ist rege Bautätigkeit festzustellen!
Wie gut, daß trotzdem noch rechtzeitig einige Landstriche unter Naturschutz gestellt wurden!

Zum Beispiel Mexico Beach...

...an Floridas vergessener Küste!
Dort stehen kilometerweit keine Hotels!
Nach einem Abstecher an die "Forgotten Coast" jetzt aber ab durch Biloxi,
wie geplant den HW. 90 bis nach New Orleans.
Jedenfalls war das so geplant, nachdem ich einen Bericht gesehen habe im
Weather Channel, daß man den schon wieder gut befahren könne! :oops:  :cry:  :twisted:......

L.G. Monika

sonny

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #3 am: 17.04.2006, 20:02 Uhr »
:applaus:
Das kommt ja noch genau richtig, vor meinem Urlaub !!!!!

Lese gespannt mit  :D

Die ersten Bilder sind schon mal super !!!!

Gruß

Sonny
*Es ist oft klüger, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für sein Geld zu arbeiten*
John D. Rockefeller

Crimson Tide

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #4 am: 17.04.2006, 20:21 Uhr »
Hallo, Sonny,
und ich hoffe für Dich, daß das Wetter so bleibt, wie es ist, mit Temperaturen zwischen 28°c und 33°c, dann kannst Du hinterher in Deutschland hoffentlich endlich den zweiten Frühling erleben!
Hier unten sind jedenfalls eher Juni-Temperaturen, so 10°c über`m Durchschnitt, nur Nachts kühlt sich das auf angenehme 20°c ab!
Das wäre doch ideales Urlaubswetter!  :wink:
L.G. Monika

L.G. Monika

Filou

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #5 am: 17.04.2006, 21:39 Uhr »
Sehr, sehr schöne Bilder - bitte mehr davon!!!  :applaus:

Liebe Grüße
Annette

americanhero

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #6 am: 18.04.2006, 01:11 Uhr »
Hallo Monika,


tolle Bilder, ich bin begeistert!! :applaus: :applaus:
Und deinen Reisebericht werde ich natürlich mit Interesse verfolgen.
Sonny und Anette, bitte mal etwas rücken, will doch auch noch mit. :lol:


Greetz,

Yvonne

Crimson Tide

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #7 am: 18.04.2006, 03:22 Uhr »
Wir konnten uns einfach nicht loslösen vom Golf von Mexico und dem herrlichen weißen Strand! Das Wetter war aber auch einladend, mit 26°c Luft-und für Ende März schon 21°c Wassertemperatur!

Da kommt unsere Nordsee ja kaum im Sommer mit!  :lol:  :wink:

Natürlich dämmerte es da schon, als wir vom Interstate 10 auf den Hw.90
runterfuhren, um dort durch Gulfport und Biloxi bis nach New Orleans zu gelangen.
Immerhin machten zahlreiche Reklameschilder auf dem Interstate uns Mut, denn die besagten, daß tatsächlich schon einige Casinos wieder geöffnet hätten, zum Beispiel das riesengroße Beau Rivage!
Sie wollen in Biloxi wieder durchstarten und laden die Spieler ein, wiederzukommen!
Das wollten wir uns unbedingt ansehen. Das klang nach einem Neuanfang, nachdem alleine in Mississippi über Nacht von "Katrina" 750 000 Arbeitsplätze vernichtet worden waren.

Ich hatte lange überlegt, ob ich da wirklich wieder langfahren möchte.
Eigentlich wollte ich vor allem einen Teil der Strecke so in Erinnerung behalten, wie ich ihn vorher etliche Male gesehen hatte:

Nahezu eine Stunde lang ist man an den wunderschönen victorianischen
Südstaatenvillen langgefahren, dazwischen die riesengroßen, auch bis zu 200 Jahre alten Eichen, bedeckt mit Spanish Moss.
Alles zusammen hat ein einheitliches, prachtvolles Bild abgegeben.
Auf der rechten Seite war also diese Allee, während links der weiße Strand und der Golf einen herrlichen Kontrast bildeten.

Waren wir froh, daß es inzwischen dunkel geworden war!
Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist mehr übriggeblieben davon!

Sogar die Bäume stehen wie tot mit wenigen Zweigen dazwischen, hin und wieder ein Mauerrest mit Fenstern, vereinzelten Fundamenten, kein Strom, ich schätze so bis 100 Meter ins Landesinnere, dann sind erste Leitungen wieder intakt. Die größten Schutt-und Holzberge sind immerhin schon weggefahren worden, wohin auch immer!

Einmal erkannte ich in Gulfport ein verrostetes Outback-Steakhouse-Gerüst an der Form, und erinnerte mich plötzlich mit Schrecken, daß wir ja letztes Jahr eine Straße dahinter in einem Haus ein paar Tage Urlaub verbracht hatten. Wir hielten kurz an, und ich stellte fest, daß sowohl das Outback-Gebäude, als auch die Bank dahinter, die Straße, der große Platz UND die schönen Häuser in der zweiten Reihe auch alle weg waren.
Nur noch Fundamente und ein paar Mauerreste waren übrig!

Das reichte, mir verkrampfte regelrecht der Magen bei soviel Elend, was in dem Nachtlicht gespenstisch wirkte, als wären wir in einer Horrorfilm-Szene!
Bloß weiter!

Uns war gar nicht aufgefallen, daß uns schon eine ganze Weile kein Auto mehr entgegenkam. Wir fühlten uns sowieso sehr einsam, und es war unheimlich, so ohne Strom am Straßenrand, die Stimmung war natürlich auch so schon bedrückend, also auf dem Nullpunkt angelangt bei dem ganzen Elend um uns herum!
Also hofften wir auf etwas Licht in Biloxi, was wir schon von Weitem sehen konnten.....

bis plötzlich.....DAS HIER vor uns aufleuchtete!  :?:  :evil:  :x



NEIIIIIIN ! Keine Vorwarnung! Nichts abgekündigt vorher!
Also, das war nun wirklich ziemlich deprimierend zu all dem Vorherigen!
Es war inzwischen schon fast 11pm!  Würden wir wohl jemals in New Orleans ankommen?

Wir wollten doch noch ins French Quarter!

Also war erst einmal Umdrehen angesagt, denn ein Ausweichen war nicht möglich!
Links war nun die Zerstörung, und rechts der Golf, aber mit Hilfe vom Navigationssystem gelangten wir dann doch irgendwann wieder auf den
Interstate 10, auch wenn das (weibliche) Navi (wir haben sie Susanne getauft) uns noch eine ganze Weile immer wieder aufforderte: "Please turn if possible!"...und wir sogar noch zu einer zweiten zerstörten Brücke gelenkt wurden, und da wieder rückwärts runter
fahren mußten! Das war wirklich der reinste Horror-Trip!

Wir haben uns nicht unterkriegen lassen, und sind schließlich halb eins ins French Quarter gegangen, also genau zur richtigen Zeit!  :lol:  :wink:

Davon später!

L.G. Monika

Westernlady

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #8 am: 18.04.2006, 08:30 Uhr »
Zitat von: americanhero
Sonny und Anette, bitte mal etwas rücken, will doch auch noch mit. :lol:


Greetz,

Yvonne


Bitte noch ein Stückchen rücken, ich bin auch dabei  :D

Monika, die Strände sind ja wirklich traumhaft  :D

Deine Beschreibung von vorher-nachher ist richtig anschaulich aber auch erschreckend  :cry:

Crimson Tide

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #9 am: 18.04.2006, 16:09 Uhr »
Zitat von: Westernlady

Bitte noch ein Stückchen rücken, ich bin auch dabei  :D

Monika, die Strände sind ja wirklich traumhaft  :D

Deine Beschreibung von vorher-nachher ist richtig anschaulich aber auch erschreckend  :cry:


Hallo, Silke!
Es ist wirklich etwas ganz anderes, die Zerstörungen eines Hurricanes in den Medien zu verfolgen, oder man fährt direkt durch so ein Gebiet durch!
Wir haben ja nun schon seit zwei Jahren immer und immer wieder die Sehnsucht nach den schönen Golfstränden, (wohnen halt im Moment nur 4-6 Fahrstunden entfernt) und wir sind auf dem Gebiet wirklich "Pioniere",
auch nach Hurricanen bald wieder hinzufahren,weil wir denken, daß die Hotel-und Gaststättenbetriebe ja von uns leben, also darauf angewiesen sind, daß trotz der Hurricane die Leute immer wieder kommen.
Man hat dann immer so einen bitteren Beigeschmack und fühlt sich wie so ein Schaulustiger, der sich die Zerstörungen ansieht, obwohl das nicht in unserer Absicht liegt.
Wenn man dann sieht, mit welch ungebrochenem Optimismus die Leute dabei sind, das wieder und wieder aufzubauen, dann weiß man, daß die Entscheidung richtig war, dort hinzufahren, auch wenn das dann z.B.so aussieht, wie nach Ivan:




Wir meinten, es geht auch ohne Pool und Whirlpool, und das Hotel hat Preisnachlaß gegeben als Entschuldigung!

Wir fanden es toll, daß sie trotz "Ivan" wieder aufgemacht haben, und dieses Hotel in Fort Walton Beach hat dann im darauffolgenden Juli wieder von vorne angefangen mit Renovieren, dann kam "Dennis", nachdem sie gerade im Mai eine Wiedereröffnungsfeier ihrer unteren Etagen-und Gartens gefeiert hatten!  :oops:  :cry:

Aber "Katrina" hat Dimensionen gehabt, die hoffentlich so schnell nicht übertroffen werden!
Man kann natürlich darüber streiten, ob die Casinos in Biloxi wirklich wieder INS Wasser gebaut werden müssen, aber die Leute wollen das anscheinend so haben! Sie leben dort schon immer mit dem Hurricane-Risiko!
Ich drücke jedenfalls die Daumen, daß so schnell keine Katrina o.ä. mehr dort einschlagen!

Ich schreibe diesen Bericht vor Allem, weil ich hoffe, den einen oder anderen Zweifler, ob man die Regionen wieder bereisen kann, zu überreden, das doch zu tun, soweit das möglich ist!
Die Menschen in Mississippi und Louisiana tun alles, um wieder Gäste anzulocken, und geben niemals auf!
Deshalb sind wir dann auch nach vielen Irrwegen in New Orleans gelandet und haben noch tief in der Nacht das French Quarter unsicher gemacht!  :wink:
Davon im nächsten Kapitel!

L.G. Monika

L.G. Monika

sonny

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #10 am: 18.04.2006, 18:04 Uhr »
Wir hatten uns auch lange überlegt, ob wir bei unserer Deep-South-Tour, wirklich nach New Orleans fahren sollen.

Aber wir haben uns entschieden (bzw. ich habe mich durchgesetzt  :wink: ), daß wir es wagen wollen, zwar nicht 2 Tage wie geplant, aber ins French Quarter wollen wir auf jeden Fall und über die Brücke des Lake Pontchartrain !!!!

Schade, daß der HW 90 noch nicht befahrbar ist  :cry: , dann geht's eben über die I 10 nach Fort Walton Beach......

Gruß

Sonny
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John D. Rockefeller

Crimson Tide

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #11 am: 18.04.2006, 18:34 Uhr »
Zitat von: sonny
Wir hatten uns auch lange überlegt, ob wir bei unserer Deep-South-Tour, wirklich nach New Orleans fahren sollen.

Aber wir haben uns entschieden (bzw. ich habe mich durchgesetzt  :wink: ), daß wir es wagen wollen, zwar nicht 2 Tage wie geplant, aber ins French Quarter wollen wir auf jeden Fall und über die Brücke des Lake Pontchartrain !!!!

Schade, daß der HW 90 noch nicht befahrbar ist  :cry: , dann geht's eben über die I 10 nach Fort Walton Beach......

Gruß

Sonny


Hallo, Sonny,
ich denke, das ist eine gute Entscheidung und lohnt sich allemal für einen Tag und eine Nacht in New Orleans!
Ich drücke Euch die Daumen, daß Ihr mit der Fähre über den Mississippi rüberfahren könnt nach Algiers Point, und Walt Disney hiermit dann fertig ist:



...ansonsten nehmt Ihr eben den kostenlosen Shuttle-Bus, denn drüben ist es auch sehr schön, in Algiers Point, und dieser zweitälteste Stadtteil ist mindestens so schön anzusehen wie das bekanntere French Quarter, mit seinen kleinen, bunten Häuschen und den tollen Vorgärten und Kübelpflanzen! Außerdem hat man einen schönen Ausblick auf die Skyline von N.O. von da aus.


Wenn Ihr da mit der Fähre fahren könnt, kosten außerdem die Parkgebühren für eine Nacht nur 6 $, während man im French Quarter mit ca. 20$ dabei ist!

Algiers Point solltet Ihr mitnehmen.

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #12 am: 19.04.2006, 02:08 Uhr »
Wir erreichten, oh Wunder, doch noch um Mitternacht unser Hotel im Fench Quarter!

Bei der Einfahrt in Downtown hatten wir einige Straßenzüge gesehen ohne Strom, mit aufgerissenen Straßenbelägen, unbewohnten Hausruinen und hatten wieder Angst, daß wir womöglich nochmals vor irgendwelchen "Road closed"-Schildern enden würden, aber das blieb uns Gottseidank erspart!
Susanne, unser Navi brachte uns dieses mal sicher bis vor die Tür unseres Hotels, und das sah so aus:

      picobello renoviert,

innen und außen, so wie fast alle Häuser im French Quarter!

Wir wurden, als wir vom Zimmer aus losziehen wollten, vom Fahrstuhl bis an die Rezeption gleich von einem männlichen Hotelgast zu einem Gespräch eingeladen...
(  :shock: wir waren schon froh, daß wir zu dritt waren, puuuh,...also..., alleine wäre mir jetzt schon etwas komisch geworden....hmmmm...
...auf -der -French -Quarter- Bahn- Nachts -um -halb- eins,   ..... :lol:  :wink: ).

Der Mann hatte einen sehr langen Pferdeschwanz, mit vielen kleinen Bändern zusammengehalten, ein stark sonnengebräuntes Gesicht, überall Tatoos, war sehr kräftig gebaut, und sah auch sonst recht abenteuerlich aus. Zuerst dachten wir, als er gleich bemerkte, daß wir Deutsche sind, jetzt käme wieder die übliche Story von seinen deutschen Wurzeln, oder zumindest die Erinnerung an drei Jahre Army in Heidelberg oder so....

...aber weit gefehlt! Das Gespräch nahm einen sehr interessanten Verlauf, während wir zusammen auf den Fahrstuhl warteten und dann gemeinsam runterfuhren!

Der war Dachdecker von Beruf, und er und vier seiner Kollegen, die draußen schon auf ihn warteten, waren für ein halbes Jahr in Süddeutschland, um dort eine spezielle Dachdeckkunst zu erlernen.

Jetzt machten sie sich an die Arbeit, in New Orleans historische Gebäude wiederherzustellen!
Wir haben noch einen kleinen Weg gemeinsam gemacht, und dann sind wir getrennte Wege gelaufen!

Mann, die haben erst einmal einen krisensicheren Job hier!  :roll:

Und so spät das war, und mitten in der Woche....das French Quarter lebt!





und wird von Mensch und Tier gut überwacht!  :wink:



Zwar könnten ruhig noch mehr Besucher kommen, viele Kneipenbesitzer schienen doch noch unter sich zu sein, und oft war die Musik so laut aufgedreht, als ob sie ganz verzweifelt rufen würden:"Kommt rein hier!"
Aus mehreren Kneipen klang dann auch endlich handgemachte Musik, und dort war es auch voller Zuhörer!

Die feinen Restaurants, die seit Generationen in Familienbesitz sind, und für die ihre Häuser ihr Leben sind, und nicht einfach nur ein Job, wurden z.T. auch schon toll renoviert!
Die Besitzer einiger Restaurants hatten übrigens den größten Schaden durch Plünderer, die uralte Schränke zertrümmert haben, um sich eine Flasche Wein aus der Sammlung zu genehmigen, wobei sie oft einen nicht wiedergtuzumachenden Schaden angerichtet haben, aber auch da sind schon viele Spuren verwischt!


...und sogar die Hotdogs sind wieder lucky!  :P



Tja, und so um 2.30 haben wir Drei dann nach einem Glas Rotwein als Schlummertrunk im Hotelzimmer das Licht ausgeknipst und waren völlig erledigt von so viel Auf-und Ab der Gefühle an einem Tag!      

L.G. Monika

americanhero

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #13 am: 19.04.2006, 09:06 Uhr »
Hallo Monika,

da hattet ihr ja eine abenteuerliche Fahrt nach New Orleans. Aber schön, daß ihr letztendlich doch ohne weitere Zwischenfälle angekommen seid.
Dein Bericht liest sich sehr toll und ich war ja schon richtig darauf gespannt, wie es jetzt in New Orleans aussieht.
Auch wenn noch viel zu machen ist, aber es ist schön, daß es doch langsam aufwärts geht. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht und wo du uns noch hinführen wirst. :lol:


Greetz,

Yvonne

sonny

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Re: Biloxi und New Orleans nach Katrina
« Antwort #14 am: 19.04.2006, 18:47 Uhr »
Toller Bericht !!!

Da wird meine Vorfreude auf New Orleans bzw. auf unsere Deep-South-Tour umso größer !!!!  :D

Noch eine Frage am Rande: Wie viel habt ihr so ca. für eure Motels/Hotels gezahlt ??????

Gruß

Sonny
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