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Autor Thema: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)  (Gelesen 49980 mal)

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Palo

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #15 am: 15.01.2007, 03:17 Uhr »
Klasse Bericht, wieder tolle Bilder.

Warte schon auf mehr :)  :)
Gruß

Palo

americanhero

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #16 am: 15.01.2007, 08:43 Uhr »
Ich lese weiterhin begeistert mit.
Also der Hoodoo vom Hells Half Acre kann ja wirklich gut und gerne mit denen aus dem Grand Staircase Escalante NM mithalten.  :wink:
Und wenn ich die tollen Bilder so sehe, könnte ich sofort die Koffer packen und dort hinreisen. Ich bin gespannt auf die weiteren Tage.


Greetz,

Yvonne

IkeaRegal

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #17 am: 15.01.2007, 10:16 Uhr »
Schöne Bilder, klasse Eindrücke.

KarinaNYC

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #18 am: 15.01.2007, 10:25 Uhr »
Sehr, sehr schöner Bericht - bin dabei!  :D

mrh400

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #19 am: 15.01.2007, 20:05 Uhr »
Hallo,

es geht weiter:

8. Tag Sa 09.09.2006 Thermopolis – Cody

Nach etwas unruhigem Schlaf bergüßt uns der Morgen noch trübe, während des wieder mickrigen Continental Breakfast klart es aber auf.

Die Tante am Empfang behauptet, sie könne mehrere Dinge gleichzeitig verrichten, "because I'm mother", ist aber nicht in der Lage, die falsche Rechnung zu korrigieren (Wir haben nur für die erste Nacht die AAA-Rate und für die zweite den vollen Tarif berechnet bekommen). Dafür telefoniert sie zwischendurch und verliert total den Überblick über unser Anliegen. Ob wir nicht vielleicht in ein paar Stunden nochmal vorbeischauen wollen, wenn der General Manager wieder da ist?

Wir wollen nicht, ich korrigiere daher kurzerhand handschriftlich und nach einigem hin und her sagt sie zu, daß sie das fixen werde – warten wir's ab. (Als ich dann zuhause meine Kreditkartenbelastungen online betrachte, ist doch zunächst der volle Betrag belastet worden. Auf eine Beschwerde per Mail kam keinerlei Reaktion. Nach einer weiteren Mahnung per Fax wurde die falsche Belastung storniert und der richtige Betrag belastet, ohne daß ich jedoch irgendeine Antwort oder gar Entschuldigung erhalten hätte – auf die richtige Gutschrift meiner Goldcrown-Punkte mußte ich trotz Reklamationen bis 16.11.2006 warten.)
Fazit: die armen Kids...

Somit geht es mit leichter Verzögerung auf die Straße; das erste Stück kennen wir schon. Auch bis Greybull setzt sich der Ackerbau fort, ansonsten nichts Besonderes. Der weitere Weg nach Shell wird zunehmend attraktiv, auch die Häuser werden erkennbar besser und kein Schrott liegt mehr am Straßenrand. Offenbar ist in dieser Gegend ein Erholungsgebiet für etwas besser situierte Leute.

Von Shell geht es zunächst durch den Shell Canyon, allmählich wird die Straße gebirgiger und bietet schon nahezu alpine Eindrücke. Auf der linken Seite ist in der Höhe auch hier ein "Elephant Rock" zu erkennen; inzwischen habe ich eine Quelle gefunden, die nicht auf den von mir aufgenommenen "Rüssel" abstellt, sondern die gesamte Felsformation als liegenden Elefanten interpretiert.




Anschließend kommen wir zu den Shell Falls, die man von einer kleinen Plattform aus besichtigen kann.


Die Weiterfahrt über den Granite Pass zur Burgess Junction und zur Medicine Wheel Passage führt über sanfte Hochebenen und hochschwarzwaldähnliche Landschaften. Zwischen den vielen Nadelbäumen gibt es ab und an richtig schön hernstlich gefärbte Laubbäume. An einem Parkplatz erklärt mir ein halbwegs Einheimischer, wo die Abzweigung zum Medicine Wheel ist, nämlich kurz vor uns.




Von dort geht eine schmale Schotterstraße ca. 1,5 mi zu einer Ranger Station, wo man an einem nicht allzu großen Parkplatz das Auto abstellen muß. Der Ranger fragt uns, ob wir denn wohl zum Medicine Wheel wollen – ich nehme an, das fragt er jeden (ich möchte nur wissen, wieviele abweichende Antworten er wohl im Jahr erhält). Er ermahnt uns, doch bitte auf dem Weg zu bleiben, der nochmals 1,5 mi weit ist und sanft auf- und absteigt. Die Landschaft erinnert auch hier an eine Mischung von Südschwarzwald und Toskana. Unterwegs werden wir von zwei mit Natives besetzten Autos überholt, die offenbar hier fahren dürfen.




Das Medicine Wheel selbst ist hoch beeindruckend, wenngleich es aus der Frosch- bzw. Menschperspektive nicht gar so eindrucksvoll erscheint wie auf den bekannten Luftbildern; aber der Ort “hat was“. Ein Ranger ist gerade dabei, den Innenbereich, den man nicht betreten sollte, von Hinterlassenschaften vorwitziger Eindringlinge zu befreien. Man umrundet das Wheel im Uhrzeigersinn; am Zaun außen herum sind viele Devotionalien angebracht: Federn, Schnüre, kleine Medizinbeutel, vertrocknete Blumen etc.



Zu unserer freudigen Überraschung werden wir mehr Ohren- als Augenzeugen indianischer Gebetsrituale: Zunächst am etwas entfernten Felsabbruch, dann in einem mit bunten Bändern verzierten Wäldchen sind ein paar Indianer, davon ein junges Pärchen in traditionellem Gewand zugange und trommeln und singen. Wir hören sie noch ein ganzes Stück auf dem Rückweg, weil wir nicht zu auffällig bleiben wollen. Vorgefahren sind die Herrschaften übrigens mit dem eigenen PKW bis unmittelbar vor das Wheel – das waren die Autos, die an uns vorbeigefahren sind –, was die romantische Illusion doch etwas beeinträchtigt hat.

Wenig später machen wir auf der Weiterfahrt Picknick an einem Parkplatz, wobei wir uns bei geöffneter Heckklappe auf der Stoßstange niederlassen. Der Blick auf die Ebene ist leider durch den Dunst nicht so beeindruckend wie er sein könnte.

Nach steiler Abfahrt von den Bighorns glauben wir uns schon fast zu weit, als endlich schon wieder in der flachen Pampa die Abzweigung zum Bighorn Canyon kommt. Nach kurzer Wegstrecke kommt allerdings eine Baustelle, die uns zum Warten auf den Pilot Car zwingt. Die Flagwoman hat ihren aufdringlichen Tag und bequatscht die Wartenden in aufgesetzt lustiger Manier – zum Glück hat sie sich unseren Vordermann auserkoren. Wir wollten schon aufgeben, als es hieß "nur noch zwei Minuten". Zwar waren es dann nochmal fünf, aber die Warterei hat sich gelohnt. Vom Devils Canyon Overlook, der auf einer noch nicht ganz fertiggestellten neuen Teerdecke zu erreichen ist, hat man einen phantastischen Blick auf den Canyon, in dem allerdings nur ein trübes Rinnsal - jedenfalls gemessen an den erkennbaren früheren Wasserständen - fließt.


Die Weiterfahrt nach Cody geht wieder überwiegend durch eher langweilige Landschaft – allerdings eher krautig als Pampa; erst ca. 15 mi vor Cody wird es wieder ansehnlich gebirgig. Westlich von uns muß es ein ziemliches Unmwetter haben, weil ganz finstere Wolken  mit schon fast tornadoartigem Trichter zugange sind. Wir fahren jedoch in Richtung Süden daran vorbei.

Das Motel in Cody haben wir recht schnell gefunden – die Durchquerung der Stadt geht schnell und ist nicht ganz unseren hochgesteckten Erwartungen entsprechend. Kein Vergleich z.B. mit Durango.

Das Best Western ist ein typisches amerikanisches Motel älteren Kalibers. Trotzdem ist es wie viele andere Motels im Ort ausgebucht (überall leuchtet das „no“ vor vacancy) und es steht sogar ein Maybach vor der Tür.

Nach einem Kaffee geht es in die Stadt zum Gucken (ist schnell erledigt, zumal das Museum schon zu ist) und das vom Tourbook empfohlenen Restaurant aufzusuchen (Wyomings Rib & Chop House), wo uns eine voraussichtliche Wartezeit bis kurz nach 7:00 angekündigt wird. Somit setzen wir das Gucken in fürchterlich verkitschten Läden fort (gefüllt mit einer Art Tegernsee-Barock zu irrwitzigen Preisen oder billigem Fernost-Plastikkram) und bekommen noch etwas von der Schießaufführung vor Irma's Hotel mit, das Buffalo Bill gehört hat und nach seiner Tochter benannt ist.


Nach hervorragenden Steaks auf glühendheißen Tellern geht es noch zum Einkaufen zu Albertsons und zum Tanken. Dann ins Motel, Internet etc.

259 mi
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #20 am: 15.01.2007, 20:27 Uhr »
9. Tag So 10.09.2006 Cody – Mammoth Hot Springs

Das Frühstück ist unterstes Niveau der Continental-Angebote. Wir starten bald in Richtung Nordwesten, und zwar in leichter Abwandlung der geplanten Route nicht nach Red Lodge auf der Nordseite des Beartooth Highway, sondern zum Chief Joseph Highway, eine recht hübsche Paßstraße mit vielen wechselnden Ausblicken, u.a. in einen Canyon und auf viele Berge. Unterwegs sind ein paar Rinder auf der Straße. Bei der Abfahrt meint das Navi wiederholt, wir sollten doch zur highlighted route proceeden – nur befinden wir uns zweifellos auf der einzigen befestigten Straße weit und breit, während das Navi dieselbe mitten in den Steilhängen vermutet, wo wahrscheinlich nicht einmal ein Klettersteig verläuft…




Richtig alpin wird es dann aber am Beartooth Highway, den wir von seiner Südseite her bis zum Paß in Angriff nehmen. Das ist eine im oberen Abschnitt von Wyoming sehr schmale, kurven- und kehrenreiche Strecke über der Baumgrenze mit vielen Seen und phantastischen Ausblicken; insgesamt stark an südfranzösische Paßstraßen und -landschaften erinnernd.






Auf der Seite von Montana wird sie dann recht plötzlich sehr zivil, so daß wir umkehren und wieder ziemlich weit unten auf einem Parkplatz im Auto picknicken.

Nachdem wir schließlich wieder die Abzweigung zum Chief Joseph Highway passiert haben und Richtung Yellowstone fahren, kommen wir nach Cooke City - eine ehemalige Minenstadt, die versucht, etwas vom Tourismus in den Yellowstone Park abzubekommen. Deshalb gibt es auch streng private Parkplätze vor den Hotelvillen…


hier nochmal genauer:

Anschließend kommt der neu reparierte Abschnitt der im vergangenen Jahr durch eine Mure lädierten Straße. Am Eingang zum Yellowstone NP erwartet uns eine unangenehme Überraschung: Die Verbindung zwischen Tower Junction und Mammoth ist wegen eines Erdrutsches gesperrt, so daß wir einen ziemlichen Umweg über Canyon Village werden fahren müssen.

Schon nach den ersten Meilen begrüßen uns Bisons am Straßenrand, die uns nach ihren vielen Verwandten im Custer State Park aber gar nicht mehr so sonderlich beeindrucken, aber doch viele andere zum Anhalten bewegen. Wenig später kommt der nächste Stau: eine Elchkuh mit Jungem. Weiter geht es über schöne herbstliche Hochebenen, die immer wieder mit Bisons bestückt sind.






Beim Parkplatz an den Tower Falls nehmen wir zunächst einen pappig süßen Cappuccino zur Wiederbelebung zu uns. Danach besichtigen wir die Tower Falls zunächst von oben. Wir gehen auch ein Stück zum River hinunter, ohne allerdings bis zum Fuß der Falls zu kommen, weil der untere Teil des Wegs wegen eines Erdrutsches wohl für längere Zeit gesperrt ist. Besonders beeindruckend sind hier die Lavaschichten mit ihren Abbrüchen.






Auf der Weiterfahrt kommt wieder ein Stau, wieder wegen Elchkuh mit Jungem; noch ein Stück später Richtung Dunraven Pass erneut ein diesmal ganz dicker Stau: Eine Bärin mit Jungem sitzt in einem Baum. Die dunklen Tiere lassen sich bei den Lichtverhältnissen im Schatten praktisch nicht fotografieren, zumal sie bald flink herunterkletteren und sich durchs Gebüsch davonmachen.

Inzwischen kommen ab und zu ein paar Schauer, einmal hagelt es sogar kurz. Ab Canyon Village klart es aber wieder auf; weitere Sights sparen wir uns angesichts der fortgeschrittenen Zeit und kommen gegen 18:00 beim Hotel Mammoth Hot Springs an, einem wirklich sehr schönen alten Komplex mit einer ansprechenden Hotelhalle, langen Gängen und einem großen Saal. Ein Bellboy aus Bremen nimmt sich unserer Koffer an und gibt noch ein paar Tips für Mammoth und den Park insgesamt. Nicht zuletzt meint er, in Aspen wäre es im Herbst doch mindestens genauso schön wie in Yellowstone …


Vor dem Essen machen wir noch den recht gut sortierten Shop  unsicher. Abendessen gibt es im nebenan gelegenen Restaurant, Bison Steak bzw. Angus Beef, hervorragend mit einem ausgezeichneten vom Kellner empfohlenen Rotwein. Das Bison Steak unterscheidet sich – außer im Preis – für mich nicht so wahnsinnig von einem normalen ordentlichen Rindersteak; aber man muß es ja mal ausprobiert haben. Der Service an diesem Abend war exzellent mit einem unaufdringlich aber sehr kompetent beratenden Kellner.

Um 20:30 gibt es im großen Saal des Hotels einen Ranger-Vortrag „Music & Yellowstone“. Der Ranger spielt am Klavier mehr oder weniger passende Musik zu einer Diashow. Außerdem erzählt er, daß er in den 70er-Jahren (1979?) von einem Bären angefallen wurde, was er ja offensichtlich überlebt hat. Ein Jahr später habe er an derselben Stelle wieder Teile seines zu Bruch gegangenen Casettenrecorders gefunden, den der Bär wohl näher untersucht hatte. Seither geht er nur noch in Gruppen von wenigstens vier Leuten ins Backcountry – da trauen sich Bären angeblich nicht mehr heran (was hilft das uns zweien?). Anschließend machen wir noch einen kurzen Aufenthalt im Freien mit Betrachtung des phänomenalen Sternenhimmels.

218 mi
Gruß
mrh400

cleoxx

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #21 am: 15.01.2007, 23:04 Uhr »
Klasse Bericht, das weckt wieder Erinnerungen an unseren Urlaub in der Gegend genau ein Jahr vor Euch! Bin schon auf die weiteren Tage gespannt! Und bitte weiterhin so viele schöne tolle Bilder!

Grüßle
cleoxx


Palo

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #22 am: 16.01.2007, 01:56 Uhr »
Klasse Fortsetzung dieses Berichtes. :applaus:

Ich habe in Yellowstone noch nie Elche entdeckt, nur im Grand Teton, ist ja toll
Gruß

Palo

mrh400

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #23 am: 16.01.2007, 09:09 Uhr »
Hallo,
Zitat von: Palo
Ich habe in Yellowstone noch nie Elche entdeckt, nur im Grand Teton, ist ja toll
das hängt vielleicht auch von der Region ab; Elchkühe (z.T. mit Jungen, die aber kontrastarm im Gebüsch lagen) gab es immer wieder; Elchbullen haben wir allerdings keinen entdecken können; im Juni 1979 gab es beides
Gruß
mrh400

Schneewie

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #24 am: 16.01.2007, 10:46 Uhr »
Bin mit dabei, kenne außer dem Yellowstone noch nichts, kann also nur informativ werden.  :idea:

Danke für Deine Arbeit.
Gruß Gabriele

Palo

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #25 am: 16.01.2007, 13:09 Uhr »
Zitat von: mrh400
Hallo,
Zitat von: Palo
Ich habe in Yellowstone noch nie Elche entdeckt, nur im Grand Teton, ist ja toll
das hängt vielleicht auch von der Region ab; Elchkühe (z.T. mit Jungen, die aber kontrastarm im Gebüsch lagen) gab es immer wieder; Elchbullen haben wir allerdings keinen entdecken können; im Juni 1979 gab es beides


Hallo mrh,

Danke für die Antwort.

In welcher Gegend habt ihr denn die Elche gesehen? Ist mit nicht ganz klar.

Bei Tower Falls? Tower Junction?

Ich habe auch schon in Mammoth Hot Springs übernachtet, da gab es viele Wapitis.

Das muss doch in der Nähe des Osteingangs gewesen sein.

Vielen Dank
Gruß

Palo

Leo68

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #26 am: 16.01.2007, 13:16 Uhr »
Nachdem ich einiges aufzuholen hatte, bin ich jetzt "aktuell" dabei. Sehr ausführlicher, schöner Bericht mit tollen Fotos  :D

[schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Weiter![/schild] [schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Weiter![/schild] [schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Weiter![/schild]
Viele Grüße
Rainer

Anke

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #27 am: 16.01.2007, 13:16 Uhr »
Hallo mrh400,

auch ich bin mit dabei und lese Deinen tollen Reisebericht, freue mich schon auf den weiteren Bericht über die Zeit im Yellowstone. Das frischt die Erinnerung wieder auf, wir waren kurz vor euch im Yellowstone.

Tolle Bilder !

Gruss,

Anke

mrh400

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #28 am: 16.01.2007, 21:23 Uhr »
Hallo,
Zitat von: Palo
In welcher Gegend habt ihr denn die Elche gesehen? Ist mit nicht ganz klar.
Bei Tower Falls? Tower Junction?
Ich habe auch schon in Mammoth Hot Springs übernachtet, da gab es viele Wapitis.
Das muss doch in der Nähe des Osteingangs gewesen sein.
"unsere" Elche waren zwischen Nordosteingang und Tower Junction (im Lamar Valley) sowie zwischen Tower Junction und Canyon Village südlich von den Tower Falls. Außerdem noch südlich vom Grand Teton (kommt noch  :wink: ). 1979 hatte ich ein paar nicht allzuweit nördlich des Lake gesehen.
Die Wapitiherde bei Mammoth gibt es immer noch, siehe nächster Tag (aber das ist nordwesten

doch weiter geht's:

10. Tag Mo 11.09.2006, Mammoth Hot Springs – Lake Yellowstone

Die Nacht haben wir nur sehr sporadisch geschlafen. Dafür gibt es morgens phantastisches Wetter. Der Kaffee zum Frühstück im Restaurant wird heute früh von einer miserablen und unaufmerksamen Bedienung serviert. Zudem wird das zum Teil schon abgefressene Buffet nicht ordentlich nachgefüllt. Nach den positiven Erfahrungen gestern abend besonders enttäuschend.

Zum Auftakt des Tages besichtigen wir die Sinterterrassen. Direkt davor steht ein beeindruckender Sintercone.

Die Terrassen sind leider zu einem großen Teil völlig ausgetrocknet und dementsprechend auch recht bröselig. Um so beeindruckender sind die aktiven Stellen. Von ein paar anderen Touristen bekommen wir mit, daß der Wasserstand offenbar täglich anders ist. An der Upper Loop ist die Canary Spring mit ihrer z.T. grellgrünen Algen- und Pflanzenwelt besonders sehenswert.






Bei einem kurzen Besuch im Visitor Center erfahren wir, daß die nördliche Loop der Parkstraße wieder offen ist und so gehen wir – trotz dafür ziemlich spätem Start – wieder die ursprüngliche Planung an, zumal wir ja gestern die nördlichen Partien auslassen mußten, die mit ihren herbstlichen Hügeln besonders schön sein sollen – was auch zutrifft. Schon beim Start – noch im Bereich von Mammoth – können wir eine ganze Herde Wapitis nebst kapitalem Hirsch besichtigen, die wohl dort „zuhause“ ist.


Die Black Tail Plateau Road, die wir "einstreuen", ist landschaftlich sehr schön, vom Straßenzustand – ziemlich spitzer Schotter – allerdings weniger, und wildlifemäßig ist gar nichts los. Wahrscheinlich müßte man hier am frühen Morgen oder am späten Abend unterwegs sein.


Der Petrified Tree, der an einer Abzweigung kurz nach der Wiedervereinigung von Blacktail Road und Hauptstraße erreichbar ist, liegt in schöner Landschaft, ist aber eher als Kuriosität zu werten.


An den Tower Falls fahren wir diesmal vorbei – haben wir ja schon gestern "erledigt". Vor dem Dunraven Pass gibt es wieder Bärenstau – eine Rangerin verjagt mich ziemlich grob von meinem "Parkplatz" am Straßenrand, so daß ich ein Stück weiterfahre und wende – worauf mich Marianne, die schon ausgestiegen war und das ganze nicht mitbekommen hatte, bei Rückkehr ziemlich grantig empfängt. Der Bär, den ich mit den vielen anderen Schaulustigen noch aus der Ferne über die Wiese auf einen Baum zusteuern sehe, ist in nullkommanichts in den höchsten Wipfeln verschwunden – ein beeindruckender Beweis, daß im Ernstfall die Flucht auf einen Baum wenig Erfolg verspricht. Dennoch werden die Fotos von dem Viech einen Tick erkennbarer als die gestrigen.


Bär ? -----------------------------------------------------------> Bär !

Etwas später gibt es Picknick im Wald an einem recht schönen Platz. Danach wird der Grand Canyon of the Yellowstone nebst Falls an beiden Rims von vorne bis hinten abgeklappert und zu den Viewpoints runter- und wieder raufgeklettert. Nur den Uncle Tom Trail mit seinen vielen Treppenstufen sparen wir uns, alle anderen haben wir absolviert. Die Farben des Canyon sowie die Wasserfälle sind bei dem heutigen klaren Wetter außerordentlich schön. Zudem gibt es an manchen Wegstellen sehr schönes Herbstlaub zu beäugen.


Bei der Weiterfahrt Richtung Lake haben wir erst einen Coyoten- und dann einen Büffel-Stau. Der Bison schwimmt durch den Fluß, schüttelt sich wie ein Hund und marschiert völlig ungerührt über die Straße. Insgesamt nimmt der Verkehr erheblich zu, je weiter nach Süden man kommt.

Vor der Ankunft im Hotel werfen wir noch einen Blick auf den Sulphur Caldron und umrunden den Mud Vulcano Trail in schönster Abendsonne, die allerdings an manchen Stellen auch für penetrantes Gegenlicht sorgt – nicht nur der potentiellen Fotos wegen, es blendet uns einfach. Morgenlicht wäre daher noch besser gewesen, aber wir haben ja vielleicht noch eine Chance.






Das Lake Yellowstone Hotel ist offensichtlich ziemlich gut gefüllt, es geht zu wie am Stachus. Viele junge Leute aus Osteuropa versehen ihren Dienst am Empfang. Wir erhalten ein sehr schönes Zimmer unter dem Dach mit Seeblick. Essensplätze im Restaurant muß man reservieren – wie wir belehrt werden für heute am Restauranteingang, für morgen am Hotelempfang (warum auch immer). Am Restaurant erhalten wir von einer generaloberlehrerinnenhaften Tante einen Tisch erst für 10:00 pm zugesagt (ebenso an der Rezeption für morgen), so daß wir zunächst auf dem Zimmer einen Kaffe bereiten und mit Banane garnieren. Danach geht es noch kurz ins Freie an den See und in die Lobby zu einem Bier und PC.

Um 9:30 pm erkundigen wir uns mal ganz vorsichtig bei der Generaloberlehrerin, ob wir vielleicht schon ins Restaurant können und erhalten wie selbstverständlich sofort Platz im halbleeren (!) Speisesaal. Marianne ißt Trout, ich Duck Breast, dazu 1/2 Flasche Weißwein; ganz passabel, aber nicht so ganz dem hochmögenden Anspruch entsprechend. Der einweisende Kellner brachte erst die Frühstückskarte, die Bedienung am Tisch zunächst den falschen Wein. Während wir noch essen, werden allmählich die Stühle hochgestellt - wenn wir wirklich erst um 10:00 pm gekommen wären, wäre das ziemlich ungemütlich gewesen.

Etwas grummelnd aber zu müde um wirklich sauer zu sein marschieren wir dann auf unser Zimmer und ins Bett.

72 mi
Gruß
mrh400

Crimson Tide

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Re: Herbst 2006 Denver - Yellowstone - Denver (Langfassung)
« Antwort #29 am: 17.01.2007, 00:08 Uhr »
:lol:  Bei uns ist schon mal um unsere Beine herum gefegt worden in einem China Buffett, aber das war um 8.30pm, und man fragte uns alle drei Minuten, ob wir nun noch einmal ans Buffett wollten, oder ob wir JETZT fertig wären!  :oops: (Die wollten abräumen, dabei hatten die eigentlich bis 9.30pm auf!

Das hat uns so sauer gemacht, da sind wir extra noch einmal zum Nachtisch gegangen!  :evil:

Als Rache-Angriff kam dann tatsächlich ein Kellner mit einem Staubsauger!

Da haben wir aufgegeben, und an der Hotelbar haben wir dann später noch einen schönen, gepflegten Brandy getrunken!

Viel später konnten wir darüber auch lachen, aber nicht mehr diesen Abend!  :lol:


Das eben mal off topic....nun wieder zu Deiner Reise!

Deine Tierfotos sind ja auch Extraklasse! Dieser Hirsch und der Bär im Baum, sowas habe ich noch nie gesehen!  :applaus:

L.G. Monika