Hallo,
heute gibt es noch einen Tag, morgen werde ich allerdings nicht dazu kommen.
17. Tag Mo 18.09.2006 Salt Lake City – VernalWir haben gut geschlafen und nehmen ein – im Preis inbegriffenes – hervorragendes Frühstück im Hotel ein, das es mit jedem teuer bezahlten Buffet in Yellowstone aufnehmen kann.
Anschließend fahren wir Richtung Park City. Es geht ziemlich schnell ins Gebirge hinauf. In Park City wird getankt und 2 1/2 Stunden im sehr gut ausgestatteten Outlet eingekauft. Danach geht es weiter Richtung Osten durch zunächst stark bewaldete und herbstliche, dann zunehmend karger werdende Hügel. Man kann so richtig nachvollziehen, wie sich die Wolken an der Westseite der Berge abregnen und dann nicht mehr viel übrig für den Rest ist. Unterwegs gibt es auf einer Bank vor einer Ranger Station in den Uinta Mtns. ein Picknick. Innen bullert ein Kanonenofen, auf dem die Kaffeekanne steht.
Bei der Weiterfahrt wird die Landschaft noch karger und teilweise an den Südwesten erinnernd. Im Bereich von Fort Duchesne ist die Gegend ziemlich verwahrlost; viel Schrott auf den Grundstücken und wenig ansehnliche Häuser. Gegen 4:00 checken wir in Vernal im Weston Plaza ein. Es gibt zwar sehr ordentliche Zimmer, aber keinerlei Kaffee (weder in der Lobby noch ein coffee-maker im Zimmer).
Daher fahren wir alsbald Richtung Fantasy Canyon; die Straße bis zur Glen Bench Road führt durch sehenswerte, badlandartige Landschaften. Die Glen Bench Road selbst ist nicht mehr so spannend. Direkt nach der Abzweigung zum Fantasy Canyon kommt erst eine Vorsicht erheischende tiefe Bodenwelle, dann erst 1/2 mi heftiges Waschbrett, dann halbwegs ordentliche Erdstraße mit allerdings vielen z.T. tiefen Löchern sowie eine etwas feuchte Furt; ganz am Schluß noch ein paar tiefe Bodenwellen. Schon auf dieser Strecke gibt es recht schöne Formationen zu beäugen.
Der Fantasy Canyon selbst ist unwahrscheinlich faszinierend. Es gibt durch Steinreihen markierte Wege und in den Boden gesteckte Metallplättchen, damit man die Formationen identifizieren kann - wir entdecken das allerdings erst nach einiger Zeit, so sehr hat uns der Anblick schon aus sich heraus gefangengenommen. Für mich ist das neben Yellowstone ein absoluter Höhepunkt der Reise und jederzeit einen größeren Umweg wert, obwohl das Gebiet recht klein ist, so daß man in gar nicht allzu langer Zeit "durch" ist. Ich lasse hier einfach nur noch die Bilder sprechen:
Der Teapot allerdings ist futsch. Ein Pärchen aus Hessen, das wir antreffen und mit dem wir uns eine Weile unterhalten, vermutet, daß einer der letzten Schlechtwettertage den Teapot gestürzt haben muß. Vandalismus kann man natürlich auch nicht ausschließen. Weitere Theorien ergeben sich später in verschiedenen Foren; für nicht unplausibel halte ich z.B. die Theorie (von einem hier offenbar weniger beliebten früheren Mitglied), daß in der Gegend zur Zeit viele Ölbohrungen gelegt werden und potentielle Fundstellen durch kleine künstliche Beben geortet werden, die natürlich auch "Kollateralschäden" bewirken können.
Es ist gar nicht mehr so einfach, im Nachhinein festzustellen, wo er denn stand; der Vergleich mit Bildern in verschiedenen Foren hat dann ergeben, daß er hier stand (ein schöner Vergleich von Bildern "vorher - nachher" ist
hier zu finden):
Bruchstelle von der Rückseite (da sieht es eigentlich fast so aus, als sei der"Aufsatz" hingemörtelt gewesen):
Bruchstücke:
Auf der Rückfahrt nach Vernal bescheint uns die tiefstehende untergehende Sonne – nicht nur angenehm beim Fahren. Die Glen Bench Road ist dem Navi übrigens unbekannt; es meint, wir seien zu weit weg von den bekannten Straßen, als daß es uns Richtung Vernal lotsen könnte (fänden wir natürlich auch so, aber die Restfahrzeit hätte mich angesichts zunehmender Dämmerung interessiert – außerdem find ich es bemerkenswert, daß sowohl Castle Gardens Road und Gas Hills Road verzeichnet waren, Glen Bench Road aber nicht) Das erste, schon zuhause vor der Abreise im Internet ausgesuchte Restaurant,
Curry Manor, hat wegen Renovierung geschlossen – es wäre so ein hübsches Häuschen gewesen. Im zweiten, Stella's Steakhouse (ca. 3 mi nördlich gelegene auf finsterer Straße erreichbare AAA-Tourbook-Empfehlung), erhalten wir in den fast 10 Minuten, die wir am Empfang warten, keinen freundlicher Blick, kein freundliches Wort, kein “I‘ll be with you in a minute“, obwohl jede Menge Tische leer – aber nicht abgeräumt – sind (immerhin wird ein Gast vor uns nach zehn Minuten Wartezeit und Herumgesuche nach dem Beleg abkassiert und ein Pärchen vor uns erhält nach zwei weiteren Minuten einen Platz zugewiesen – wir werden als nächste schlicht und einfach ignoriert), so daß wir die Geduld verlieren und verärgert wieder gehen, obwohl es schon ziemlich spät ist und damit alternative Verköstigungsmöglichkeiten knapp werden könnten. Das dritte, Cobble Rock Restaurant, ist aber dann eine richtig echte Kneipe, wo man auch gegen 8:30 noch freundlich empfangen wird und mit gutem Sirloin + Shrimps bzw. Smoked Duckbreast und Microbrew den Abend ausklingen lassen kann.
270 mi