Hallo,
19. Tag Donnerstag 24.05.2007 Charleston - Savannah
Nach unruhigem Schlaf lassen wir es gemächlich angehen und trödeln etwas vor uns hin. Das Frühstück ist dasselbe wie gestern - nichts besonderes.
Nachdem wir uns verabschiedet haben, fahren wir zur
Magnolia Plantation. Der Eintritt ist nicht gerade billig: 15 USD pro Person Grundtarif (./. 1 USD AAA-Rabatt) und 7 USD für jeden weiteren "Event". Wir nehmen nur den Swamp Garden, zumal laut einem unserer Reiseführer das Haus unmöbliert sein soll (die Internetseite erwähnt allerdings zeitgenössische Einrichtung der Räume). Bei den Parkplätzen am Haupthaus sind auch ein Tiergehege mit einer Art Streichelzoo; außerdem laufen Enten, Gänse und Pfauen frei herum.
Magnolia Plantation, Zufahrt
Magnolia Plantation, Begegnung von Geflügel
Die Gärten sind wirklich phänomenal, es gibt viele kleine Seen und Bachläufe, alles mit vielen grünen und bunten Pflanzen.
Magnolia Gardens, Brücke am Schoolhouse Pond
Auf einer kleinen Insel ruhen auch eine Schildkröte und zwei Alligatoren. Am Ufer knackst es rhythmisch, da werden offenbar kleine Stromstöße abgegeben, um die Alligatoren an dieser Stelle vom Land abzuhalten. Nach einem Foto "für alle Fälle" suche ich nach einer Stelle mit besserer Perspektive. Aber bevor ich sie richtig aufnehmen kann, rattert ein Berufsfotograf mit seiner Ausrüstung auf einem Golfwägelchen um die Ecke, worauf sie sich natürlich hektisch und mit affenartiger (bzw. alligatorenartiger) Geschwindigkeit verabschieden. Der Typ will wohl nur Pflanzen, aber keine Tiere aufnehmen…
Magnolia Gardens, Turtle und Alligators
Magnolia Gardens, Bamboo Pond
Gegen Ende des Rundgangs breitet ein Kormoran seine Flügel aus und läßt sich von den Besuchern überhaupt nicht aus der Ruhe bringen:
Magnolia Gardens, Kormoran
Zum Audubon Swamp Garden muß man wieder ein ganzes Stück zurückfahren - der Zugang liegt direkt neben dem Kassenhäuschen. Der Swamp Garden wird offensichtlich gerade neu hergerichtet. Die Walkways werden neu gestaltet. Manche sind noch ganz alt und wacklig - und sind an verrotteten Stellen zu Ende. Andere sind nigelnagelneu, aber noch nicht fertiggestellt, sondern enden plötzlich im Nichts. Dadurch muß man etliche Umwege gehen, was angesichts der ohnehin nicht vorhandenen Wegweisung oder Pläne verwirrend ist. In der Nähe des Eingangs gibt es unendlich viele Schildkröten, die neugierig die Gegend beäugen.
Audubon Swamp Garden, beim Eingang
Audubon Swamp Garden, Schildkröte
Es schließen sich auf dem Moor schwimmende Inseln und sogar Seerosenteiche an. Nur ganz vereinzelt sind Alligatoren versteckt zu erkennen. Die Rampen, die hier und da angelegt, damit sie sich sonnen können, sind alle leer (Die Sonne scheint ja auch nicht richtig).
Audubon Swamp Garden, Moorgebiet
Audubon Swamp Garden, Seerosen
Audubon Swamp Garden, einsamer Alligator
Wir kommen an einem kleinen Friedhof vorbei, den wir gegen Ende der Runde näher inspizieren wollten. Wegen der vielen unterbrochenen Wege sind wir aber dort leider nicht mehr vorbeigekommen. Dafür entdecken wir eine ganze Brutkolonie von Vögeln.
Audubon Swamp Garden, Great Egrets
An einer Abzweigung will Marianne zunächst nicht weiter, weil unter Angabe vielfältiger Verhaltensmaßregeln (z.B. schau ihm tief in die Augen...) heftig vor Alligatoren gewarnt wird. Also gehe ich den Weg auf einem Damm zunächst erst einmal alleine und hole Marianne nach, nachdem die Luft rein ist. Alligatoren gab es dort keine, dafür nochmals eine Reihe von Vögeln:
Audubon Swamp Garden, White Ibis
Audubon Swamp Garden, Little Blue Heron
Auf der Weiterfahrt kaufen wir bei einem Supermarkt ein paar Picknicksachen (Apfelschnitze mit Caramelsauce) ein, die wir etwas später an einem schattigen Parkplatz an der Straße verzehren.
Auf halber Strecke nach Savannah legen wir noch einen kleinen Umweg über Beaufort ein - ein wirklich hübsches kleines Städtchen, das offensichtlich tourismusorientiert ist. Ein kurzes Stück der Bay Street weist einige recht hübsche Geschäfte auf. Der Baustil erinnert uns beide spontan irgendwie an eine Straße in Braga (Portugal)
Beaufort, Ladenzeile in der Bay Street
Es lohnt sich aber vor allem, ein Stück an der Bay Street gegen Westen und in den dahinterliegenden Straßen spazierenzugehen. Da wimmelt es geradezu von vielen großartigen Villen, die teilweise denen in Charleston um nichts nachstehen. Teilweise ist aber auch Renovierungsbedarf erkennbar - als ob das Städtchen seine allerbesten Zeiten hinter sich hätte. Bemerkenswert viele davon stehen auch hier offensichtlich zum Verkauf.
Beaufort, Cuthbert House Inn, 1790
Beaufort, an der Bay Street
Beaufort, Villa an der Craven and Charles Street
In Savannah kommen wir zunächst einmal in einen Stau, so daß wir die Innkeeperin von unterwegs unterrichten, daß wir etwas später kommen. Das war einer der wenigen Einsätze der Cellion-Karte im Handy (insgesamt haben wir übrigen 2,70 EUR vertelefoniert; die Rechnung kam sechs Wochen nach unserer Rückkehr). Nachdem wir das
Green Palm Inn gefunden haben (es befindet sich genau am anderen Ende der East President Street, deren Namen - aber nicht die Hausnummer - ich noch im Kopf hatte), bekommen wir ein schönes mit Kissen überladenes Zimmer. Da es einen anderen Namen als das gebuchte und bestätigte hatte, vergewissern wir uns noch, daß es wirklich gleichwertig ist - es ist besser (neue Dusche).
Die Innkeeperin bestätigt, daß sie für morgen schon länger ausgebucht ist (das Inn hat auch nur vier Gästezimmer). Also lassen wir uns zunächst einmal in den Gemeinschaftsräumen nieder und nehmen bereitgehaltenen Wein und Kekse zu uns. Nach viel Sucherei im Internet - es hätte auch ein B&B gegeben, aber für irgendwo zwischen 300 und 400 USD die Nacht! - buche ich letztlich ein Zimmer für morgen im Courtyard by Marriott.
Savannah, Green Palm Inn
Savannah, Green Palm Inn
Danach gehen wir an vielen Plätzen und hübschen Häusern vorbei nach Empfehlung der Innkeeperin ins
Garibaldi Cafe zum Abendessen: stuffed flounder – mir etwas zu mächtig. Das Lokal gehört zur gleichen Gruppe wie das Anson in Charleston, kann aber nach unserem Eindruck nicht wirklich mithalten. Es ist in einer früheren Feuerwache der deutschen Feuerwehr in Savannah (so um 1870) untergebracht. Beim Rückweg wird es ziemlich kühl und windig.
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