Heute geht es wieder in etwas wärmere Gefilde.
… Fortsetzung20.8. Fountain Paint Pot Area - Midway Geyser Basin - West Yellowstone - Ennis, MTDer Morgen begann mit der Entscheidung, die wir am Vortag bei der Rückfahrt nach Mammoth Hot Springs schon angedacht hatten. Ich ging zur Rezeption und stornierte die Cabin Reservierung am Lake Yellowstone. Da alle Reservierungen bei Xanterra zentral erfasst sind, war das kein Problem.
Die Cabins waren uns zu weit ab von dem, was wir noch sehen wollten, und irgendwie war auch eine gewisse Sättigung zu spüren. Außerdem hatten wir nur noch eine Woche Reisezeit übrig und wollten noch ein bisschen was von Montana sehen, so dass uns die Entscheidung nicht sehr schwer fiel.
Beim gestrigen Abendspaziergang mit den Kindern hatte Lothar die alte Straße nach Gardiner entdeckt. Wir waren neugierig und beschlossen, da einfach mal lang zu fahren und zu gucken, ob und wo wir wieder rauskommen.
Diese unpaved road führt durch eine schöne, aber karge Landschaft und trifft nicht allzu weit vom Nordeingang bei Gardiner auf die neuere Straße.
Alte Straße nach GardinerNachdem die Neugier nun befriedigt war, fuhren wir über die reguläre Straße wieder zurück und auch gleich weiter Richtung Old Faithful Area. Die Abzweigung bei Madison Richtung West Yellowstone ließen wir vorerst rechts liegen und hielten am Parkplatz vom Midway Geyser Basin.
Der Kontrast zwischen den dampfenden Geysirbecken und der idyllisch harmlos aussehenden Flusslandschaft um den Firehole River begeisterte uns.
Überlauf vom Excelsior Geyser Krater in den Firehole River (ca. 4050 gallons pro Minute)Excelsior GeyserObwohl der Boardwalk durch das Basin nicht sehr lang ist, brauchten wir eine ganze Weile, da ein starker Wind wehte und die Dampfschwaden dementsprechend ständig ein anderes Bild der Geyser Becken zauberten. Unsere Fotos liefen heiß und der Grand Prismatic Spring katapultierte sich unangefochten auf Platz 1 meiner Lieblingsbecken.
Grand Prismatic SpringOpal PoolTurquoise PoolIrgendwann rissen wir uns dann aber doch los und fuhren wieder ein Stück zurück nach Norden zum Lower Geyser Basin. Ein ca. 0,5 Meilen langer Rundweg führte uns unter anderem zum Fountain Paint Pot und verschiedenen anderen Geysiren. Der Red Spouter existiert erst seit 1959 und ist im Zuge des Hebgen Lake Erdbebens entstanden, dessen Epizentrum nur ca. 30 Meilen (Luftlinie) nordwestlich von hier war.
Silex SpringFountain Paint PotJet GeyserMan soll gehen, wenn es am schönsten ist. Daran musste ich denken, als wir wieder zum Auto zurück gingen. Wir drehten auf dem Rückweg noch eine Runde auf dem Firehole Lake Drive und bogen dann bei Madison Richtung West Entrance ab.
In West Yellowstone gab es es spätes Mittagessen bei McD und danach holten wir uns Info- und Kartenmaterial im Tourist Office.
Ich hatte mal eine Sendung über Montana gesehen, in der von einer Ghosttown die Rede war, wo es tatsächlich spuken sollte. Leider war mir der Name entfallen, aber dafür wusste ich noch grob die Lage und war mir sicher, dass ich den Namen auch wiedererkennen würde. Dieses Problem beschäftigte sogar gleich zwei Mitarbeiter im Office, die sich rührend auf die Ghosttown Suche machten. Doch schon nach ein paar Minuten schlug eine Dame Garnet vor und ich erinnerte mich wieder. Wohl versehen mit einer Karte vom Gold West Country in Montana, Campground Informationen und sonstigen Broschüren und Flyern machten wir uns dann auf den Weg Richtung Ennis. Wir wollten in der Gegend zelten und am nächsten Tag Virginia und Nevada City besichtigen.
Wir kamen am Hebgen Lake vorbei und auch an dem See, der nach dem Erbeben 1959 entstanden war. Durch gewaltige Erdrutsche wurde damals der Madison River flussabwärts vom Hebgen Dam so aufgestaut, dass ein neuer See entstand.
Earthquake LakeDie Strecke nach Ennis auf dem Hw. 287 gab uns einen ersten Eindruck von den Weiten Montanas.
Straße in MontanaIn Ennis fanden wir einen schönen Zeltplatz. Das Ennis RV Village klingt vom Namen her zwar wie die Art Zeltplatz, die wir eher meiden, ist aber ein schön gelegener Platz mit größeren Wiesenplätzen für Zelte.
Wir bauten unser Zelt auf, grillten mal wieder ausführlich und hockten uns später mit unseren Nachbarn zusammen vors Feuer. Es war ein Ehepaar mit Tochter aus Regina, die Zelturlaub in Montana gemacht hatten. Nach anfänglichen Verständigungsproblemen fanden Julian und Annika und die ca. 9jährige zusammen und spielten Gameboy. Sie loggten sich alle bei Julians Mario DS Party ein und spielten einträchtig die verschiedenen Kurzspiele, die es da gibt. Das ergab sehr witzige Übersetzungssituationen, denn wer weiß schon, was Tellerbiene auf Englisch heißen könnte.
Blick vom ZeltplatzWir Großen tranken ein paar Dosen Budweiser und unterhielten uns bis nach Mitternacht aufs Beste.
Fortsetzung folgt …