14.08 Las Vegas
Das Ziel an diesem Tag war zwar ein anderes, aber der Reihe nach.
Um 6 Uhr standen wir auf, da wir noch ausgiebig frühstücken wollten. Das sollte sich noch als sehr gute Entscheidung herausstellen. Heute frühstückten wir beim Pharao Cafe im Luxor. Jonas trank nur wieder eine heiße Schokolade und die nur zum Teil. Nach dem Frühstück wollte Margit unbedingt noch Roulette spielen.
50$ sind schnell verzockt wenn man nur allein am Tisch ist. Wir checkten über den Fernseher aus und warfen die Codekeys in eine der Quick Check out Boxen.
Kaum haben wir die Koffer zum Taxi Pick off gebracht, sah ich auch schon einen suchend dreinblickenden Desert Cap Taxifahrer vorbei fahren. Er blieb in der Auffahrt stehen. Im selben Moment kam auch schon das zweite Taxi. Wir luden alle Koffer ein und fuhren zur CA Station am Boulder HW. Der Parkplatz für die Wohnmobile war fast leer. Larry war auch da und meinte „Please sign in“. Wir trugen uns als 3er und 4er in der Liste ein. Wie wenn sie sich abgesprochen hätten fuhren auf einen Schlag mindestens 5 RV´s, und gleich darauf noch ein paar, zur Rückgabe ein. Nun wurde es hektisch. Larry nahm sich noch kurz für den Papierkram für das erste WOMO Zeit, dann meinte er wir müssen noch 10 Minuten auf unser Fahrzeug warten. Aus den 10 Minuten wurde schnell eine halbe Stunde. Nach einer Stunde nahm er uns zu einem RV mit. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass dies Gefährt die letzte Reserve war. Außen schon etwas mitgenommen, stank es innen erbärmlich. Der Kühlschrank war warm. Er meinte, der wird schon noch kalt. Dietmar (seit Kindheit an im LKW-Geschäft) sagte ich solle mir die Reifen ansehen. Der fahrerseitige sei innen abgefahren, wie bei einem Spurfehler. Nach meinen Reifenerlebnissen vom letzten Mal, sagte ich, dass ich das Fahrzeug so nicht übernehmen kann. Er schlug vor, das Fahrzeug gründlich zu reinigen, zu reparieren und die vorderen Reifen zu wechseln. Wir sollen inzwischen das zweite WOMO übernehmen und mit diesem unsere Einkäufe tätigen. Der Papierkram war schnell erledigt. Der zweite RV war auf der linken Seite etwas demoliert.
Es dürfte einmal jemand ein anderes Auto gestreift haben. Innen war er in gutem Zustand und der Kühlschrank kühlte. Der fahrerseitige Reifen war auch abgefahren, aber nicht so stark. Die beiden hinteren, fahrerseitigen waren auch nicht mehr die besten. Larry meinte, die halten noch mehr als 1000 Meilen. Wir wollen aber mehr als 2000 fahren. Wir sollen uns dann an die Hotline wenden, wenn wir glauben, "dass es nicht mehr geht"
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Nach langem hin und her kamen wir nach 12 Uhr vom Platz. Ein Schweizer, der gerade seinen RV zurück gab, warf uns noch schnell einen Toaster und ein paar Lebensmittel ins Fahrzeug. Wir fuhren zum Walmart der etwas nördlich am Boulder HW lag. Das Einkaufen der ganzen Utensilien (Schlafsäcke, Kochgeschirr, Plastikgeschirr, Kaffeemaschine, Lebensmittel usw.) dauerte. Die Kinder wurden immer unruhiger. Nach mehr als zwei Stunden waren wir fertig. Alles noch im WOMO verstauen. Die Hitze war gewaltig. 43 °C im Schatten. Ein Liter Wasser zischte hinunter wie nichts. Alle waren schon, mehr oder weniger, mitgenommen.
Zurück bei der CA Station nahm uns Larry gleich zu unserem RV mit. Es war alles repariert bzw. gewechselt. Im WOMO roch es auch nicht mehr so streng. Nur beim Öffnen des Kühlschranks verschwand das Lächeln in Larry´s Gesicht. Da hatte es mindesten 40 Grad im Kühlraum, es fühlte sich fast wärmer an als im WOMO. Nun hatte auch er genug von diesem Fahrzeug. Er meinte knapp, wir bekommen ein anderes. Wie es scheint hat während unserer Abwesenheit jemand einen 30 ft RV zurückgebracht. Er war zwar nicht durch den CA „check“ gegangen. Es machte aber einen guten Gesamteindruck. Auch wenn´s nun auch schon langweilig wird, der fahrerseitige Reifen war ebenfalls auf der Innenseite abgefahren. Er ist aber in einem noch etwas besseren Zustand als Dietmars. Der Kühlschrank funktionierte einwandfrei.
Als wir alles verstaut hatten war es schon nach 16 Uhr und unser heutiges Ziel, das Valley of Fire nicht mehr zu erreichen. Wir entschlossen uns nach einem kurzen Tankstopp in Las Vegas zu bleiben auch um zu checken, ob unsere ältlichen Gefährte wohl funktionieren. Wir fuhren zum Sam´s Town RV park der unweit vom Walmart lag. Er ist zwar neben dem Boulder HW, war aber erstaunlich ruhig. Er hatte auch einen Pool zu dem wir auch gleich gingen. Das Wasser war heiß wie in einem Thermalbad (30 bis 35°C), die Lufttemperatur lag aber doch noch klar darüber. Nach dem ausgiebigen Plantschen noch schnell eine Dusche, doch was war bei Dietmars RV zu sehen! Ein schäumender Wasserfall ergoss sich über den Hinterreifen und in den Innenraum des WOMO´s.
Wie es aussieht, muss auf der angefahrenen Seite der Duschabfluss gebrochen sein. Ein kurzer Blick unter den Radkasten bestätigte die Annahme. In Fahrtrichtung war ein Loch zu sehen. Hier muss etwas, vermutlich ein Stein, unter die Duschtasse eingedrungen sein und das Abflussrohr beschädigt haben. Was sollten wir nun tun, am morgen zurück zur Übergabestation fahren oder weiterfahren und die Hotline anrufen? Die Reparatur, oder was auch immer, würde sicher wieder den halben Tag dauern. Das würde den Beginn unserer Tour endgültig über den Haufen werfen. Am Verhalten von Dietmar und Margit merkte ich, dass sie lieber eine baldige Reparatur hätten. Campingplatzduschen sind halt nicht jeder Fraus Sache. Dh umplanen der Route, sobald wir wissen, wann wir vom CA Platz kommen.
Es war noch immer unerträglich heiß. Auch nach Sonnenuntergang war keine Besserung spürbar. Die Klimaanlage wollten wir auf Grund des Luftzuges und des Lärmes nicht laufen lassen. Aber kaum war sie ausgeschaltet kroch auch schon erbarmungslos die Hitze in das WOMO. So muss sich ein Hummer fühlen wenn er in den Kochtopf geworfen wird. Am Anfang konnten wir noch etwas schlafen. Nach 2 Stunden war es vorbei. Jonas wurde immer unruhiger, er weinte immer wieder auf. Nur Florian schlief tief und fest. Nach einiger Zeit war Jonas nicht mehr zu beruhigen. Er weinte nur noch. Heike nahm den Buggy und ging mit ihm spazieren. Ich deckte Florian ordentlich zu und schaltete die Klimaanlage ein. Der Zug war sehr störend, deshalb zog ich den Vorhang zum hinteren Bett zu. Siehe da, der Zug war weg und die Temperatur blieb im angenehmen Bereich. Als Heike Jonas beruhigt hatte versuchten wir wieder zu schlafen und schalteten wir blöderweise die Klimaanlage wieder aus. Sofort war wieder der Hummereffekt da. Nach einiger Zeit, Jonas begann schon wieder unruhig zu werden, zogen wir den Vorhang zu und schalteten die Kliamaanlage ein. Heike und Jonas blieben im hinteren Bett und ich übersiedelte nach vorne. Jonas erholte sich in der kühleren Luft relativ rasch. Nun war der dicke Schlafsack notwendig, da es mit der Klimaanlage schon wieder eher kalt war.