05.09.Weiter gehts entlang der Küste Richtung Kennebunkport. Auf dem Weg sehen wir plötzlich ein abgesperrtes Gebiet (Nebenstrasse) mit Kontrollhaus und bewaffneten Männern. Oh, was ist hier denn los. Achso, es ist nur das Sommerhaus von Präsident Bush. Zum Glück ist er bald nicht mehr Präsident, was viele Amerikaner uns in Gesprächen mitgeteilt haben.
Dennoch will ich sie euch nicht vorenthalten:
In Kennebunkport haben wir uns den Parsonnes Way Shore Walk vorgenommen, ein angeblich 9km langer Wanderweg der Küste entlang. Einen öffentlichen Parkplatz innerhalb des Ortes haben wir nicht gefunden und überall waren Parkverbotsschilder in diesem noblen Ort. So mussten wir ca. 500m ausserhalb des Ortes auf einem grossen Parkplatz parken. Okay, Internetbeschreibung des Weges rausgeholt und los. Es war wieder heiss und ich schwitzte.(Kennt ihr ja schon). Wir liefen zunächst in den Ort und bogen dann wie vorgeplant in eine Strasse ein. Links und rechts waren Bäume und ab und zu ein Haus. Wir liefen und liefen und liefen und liefen, aber an der Strecke änderte sich nichts. Ich schimpfte und meinte, was ist das denn für ein langweiliger Weg. Nach 2 Stunden wandern und gefühlten 20km sahen wir von weitem die Küste und das Meer. Ich glaube, dass wir irgendwie falsch gelaufen sind, weil der Weg, den wir gegangen sind will keiner sehen. Etwas genervt versuchte ich den jetzt beginnenden Küstenweg zu geniessen.
Hier eine schöne Kirche
Im Ort selbst ist mir der Appetit vergangen, weil die Preise extrem hoch waren. Dann lieber 2 Snickers reinziehen und weiter.
Auf der Weiterfahrt kamen wir zum Ferry State Beach Park. Eine kurze Wanderrung an der Küste und was sehen wir da. Einen kleinen See mit roten Blättern an einem Baum. Ja, ist denn das schon der Beginn der Foliage (die Wälder sollten ja noch kommen).
Weiter ging es zum Old Orchard Beach, einem der berühmtesten Strände in Maine. Ein Erlebnispark mit Achterbahnen gab es auch. War aber zu dieser Jahreszeit schon geschlossen.
Wir liefen über das Pier:
Nur 10 Minuten später wäre auf dem folgenden Bild nichts zu erkennen gewesen, da eine Nebelbank aufzog. Ich konnte keine 5 Meter mehr gucken und dachte an den Film. The Fog-Nebel des Grauens. Aber es kamen überraschenderweise keine Geister mit ihren Schwertern!
Puh Glück gehabt.
Wegen des Nebels haben wir die geplanten weiteren Strände weggelassen und sind zum Cape Elisabeth Lighthouse. Auch hier war es sehr nebelig wie man auf den Bildern sieht.
Den völligen Kontrast sehen wir dann weiter in Freeport in der Desert of Maine:
Die Dame sagte uns, dass es noch eine geführte Tour mit dem Tourbus gäbe, wir könnten aber auch laufen. Naja, so jung wie wir sind, sagten wir laufen. Als wir dann aber sahen, dass der Weg ziemlich weit sein müsste, entschlossen wir uns doch für die Tour. Nach dem Gewaltmarsch am Morgen ja wohl gut nachzuvollziehen, oder???? Ein etwa 102 Jahre alter Mann erzähle viel und bei seinem Slang und Genuschel verstand ich eigentlich kein Wort. Die Tour war aber trotzdem schön und interessant.
So, ab ins Hotel in Brunswick, ein uriges Motel mit einer urigen Dame am Empfang. Sie sah völlig verwahrlost aus, war aber sehr freundlich. Das Motel war aber auch eher verwahrlost und war das einzig "nichts so dolle" auf unserer Reise.
Als ich meine Schuhe und Strümpfe auszog, der nächste Schock. Ich hatte 5 dicke Blasen an den Füssen. Mein Freund, der zum Glück Krankenpfleger ist, stach sie mit der Nagelschere auf und gab Pflaster drauf. Meine Schreie waren bestimmt in Australien zu hören. Nein, nein. Kein Mitleid bitte. Dennoch habe ich dann gut einschlafen können.
Mal sehen, was morgen so abgeht!!
Heute sind wir ca. 180km gefahren und haben im Knights Inn Brunswick für 56,-- Euro übernachtet.