Tag 2 Camp Gecko
Heute wurde für europäische Verhältnisse extrem früh aufgestanden. Aber nicht das Jetlag war schuld. Nein die "blöde" Sonne, welche schon um ca 5:30 mit voller Kraft zu leuchten begann. So standen wir also gemütlich auf, und nach einer Morgendusche wurde erstmal ausgiebig gefrühstückt.
Ente+Hund... unsere Begleiter auf dieser Tour
Anschliessend packten wir das Auto voll und fuhren in die Stadt, um uns für die nächsten 7-10 Tage mit Vorräten zu versorgen. Schnell wurde das Parkhaus gefunden, in welchem SecurityGuides hoffentlich ihrerer Arbeit nachgingen. Da wir jedoch viel zu früh unterwegs waren, hatten alle Geschäfte noch geschlossen, was wir widerum nutzten, um die Stadt ein wenig zu erkunden. Ausserdem benötigten wir noch einige Permits, die man für spätere Parkbesuche brauchte. Wir schnappten uns also die Karte und gingen zu dem eingezeichneten Standort. Dort angekommen..... Fehlanzeige. Kein Ministy of Tourism weit und breit zu sehen. So versuchten wir unser Glück indem wir den Häuserblock abgingen, aber auch hier hatten wir kein Glück. Eine Polizeistreife konnte uns leider auch nicht mitteilen, wo dieses Ministry den wäre, und so schlenderten wir wieder zurück Richtung Parkplatz. Die Permits sollten wir als Notlösung auch noch eine Woche später in der nächsten Stadt bekommen.
Auf dem Weg zur Kirche, fiel uns aber das Goethe-Institut auf und nach kurzer Überlegung erhofften wir uns dort bessere Chancen, da wir ja auf Deutsch nach dem gewünschten Ziel fragen könnten. Gesagt getan und schon standen wir in einer Art Vorhalle, wo eine ca 120kg Afrikanerin (welche bestes Deutsch sprach) uns entgegen kam. Sie wusste auch nicht genau, wo das Ministry lag, holte aber eine Kollegin zu Hilfe. Mit gemeinsamen Kräften wurde dann ungefähr eine Strasse herausgefunden, in welcher wir unser Glück versuchen sollten.
Nach dieser Fragestunde ging es schnell zur Kirche (wir waren nicht lange dort, da einige dubiose Gestalten herumliefen), und dann weiter zum NWR-Büro bezüglich unserer Permit. Dort angekommen, waren wir zum ersten Mal mit der Afrikanischen Bürokratie konfrontiert. Unterkunft (Camping Blutkoppe) buchen ja, Permits für Übernachten nein, da ja noch genug Zeit dazwischenlag und wir das locker in der nächsten Stadt erledigen könnten..... Na gut, man soll nicht am ersten Urlaubstag zum Streß machen anfangen, und so ging es zurück zum Kaufhaus, welches nun endlich offen hatte.
2 gefüllte Einkaufswagen und 1300NAD später verliessen wir dieses auch wieder mit vielen guten Sachen. Am Parkplatz noch "schnell" alles verstaut und wieder zurück ins Kaufhaus.
Wir brauchten noch bares für die nächsten 10 Tage. Kreditkarte wird hier in Namibia nur sehr selten akzeptiert und auch beim Tanken ist nur bares wares.
So suchten wir uns also einen etwas geschützten Bankomat und gaben 4500$ ein...... Der Automat ratterte und ratterte und wir bekamen es ein wenig mit der Angst zu tun, da man leicht hören konnte, daß wir viel Bargeld bunkerten. Der Weg zurück zum Auto war einer der längsten den ich durchgemacht hatte. Man hörte ja viel von Überfällen und mit soviel Geld in der Tasche war mir nicht gut in meiner Haut.
Wir hatten dies jedoch gut überstanden und schon ging es hinaus aus der Stadt zum nächsten Stop. Unsere Tanknadel zeigte an, daß unbedingt Diesel gebunkert werden musste und so steuerten wir eine Shelltankstelle an. Dort flossen 70,80,90,100,110.... hat der Wagen ein Loch?? ... 120....130 .... 132 Liter, oder 900 NAD in den Tank. Ok für die ersten paar km sind wir also gerüstet. (Angegeben war der Wagen lt. Vermieter mit 12-14 Litern, also ca 1000km Reichweite)
Nachdem also vollgetankt wurde, fuhren wir die B1 (B=Teerstraße, C=Schotter, D=schlechter Schotter,.....) Richtung Rehoboth, wo wir zwecks kurzem Picknick zu einem Stausee fuhren. Dort machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Namibianischen Tierwelt.
Gut 2 Stunden später gings wieder ab auf die Straße zu unserem heutigen Tagesziel: Camp Gecko in der Nähe des SpreeghogtePass. Zum ersten Mal ging es ab auf die Schotterpiste und mit vorsichtigen 60-70km/h "düsten" wir durch menschenleere Gebiete.
Gegen 15 Uhr erreichten wir dann auch den Pass, welcher auf knapp 2000m lag. Dort oben trafen wir noch ein deutsches Ehe(?)paar und quatschten ein wenig über Namibia und die Reise. Sie selber waren schon 14 Tage unterwegs und hatten 5000km heruntergespult.... Für uns viel zu viel, angesichts der niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeit, die man auf den C-Strassen fahren konnte.
So verplapperten wir uns ein wenig und viel zu spät fuhren wir weiter Richtung Campingplatz. Diesen erreichten wir als die Sonne schon fast untergegangen war. Während Conny noch schnell ein paar Sonnenuntergangsfotos schoss, versuchte ich mit dem Zeltaufbau und dem Feuer machen. Das erste (Zelt) war schnell erledigt, aber beim Feuer scheiterte ich kläglich.
Das Brennholz ist so hart, daß man nur mit Grillanzündern weiterkommt. Diese lagen aber gut verpackt im Sparmarkt in Windhoek..... Und die nächste Tankstelle lag 200km weiter südlich. So brutzelten wir unser Fleisch über den Gaskocher und dazu gab es Kartoffeln. Das alles aber natürlcih nur mit eisgekühltem Bier.... wobei..... leider nicht ganz. Beim Putzen des Kühlschrankes in Windhoek hat der männliche Mitfahrer (sprich ich), vergessen das Stromkabel wieder anzuschliessen. 1 Tag bei 30-35 Grad und keine Kühlleistung. Zum Glück hatten wir gekühltes Bier gekauft, welche ein wenig als Kühlakkus fungierten, dies hat uns vor Schlimmerem bewahrt. Trotzdem liessen wir den Motor für gut eine Stunde laufen, damit sich der Kühlschrank ein wenig abkühlte.
Nachdem wir lecker gegessen hatten, schlossen wir den Tag mit einem Bierchen ab und dem schönsten Sternenhimmel den ich seit Jahren oder Jahrzehnten gesehen hatte.