Alle ein Sommer- Wochenende genossen?
Hier gibts noch was zu Lesen ...
Samstag 27. Juni Scottsbluff – Hill City
Der Jetlag lässt uns zumindest bis 6 Uhr fest schlafen. Es ist wieder sonnig und warm. Nach der üblichen
Rumkramerei schauen wir mal, was das inbegriffene Frühstück zu bieten hat. Kerlie ist mit Obst und Fruit
Loops durchaus zufrieden, Kersten bäckt uns Waffeln. Einigermaßen gestärkt machen wir uns auf den Weg.
Der zum Scotts Bluff National Monument ist dank der Karte in einer Werbebroschüre nun auch einfach zu finden
und wir kommen zu unseren „America –the Beautiful“ Pass.
Im Visitorcenter fragt Kerlie prompt nach, was denn ein Junior Ranger ist. Ich hatte schon auf den NPS-Seiten
davon gelesen, aber dass das ihm gleich ins Auge sticht.
Wenig später sind wir im Besitz des Activity Booklet
und in den Ausstellungen und beim Film auf der Suche auf Antworten nach Fragen wie: „Wie viele Leute kamen in
den Jahren der Siedlertrecks an Scotts Bluff vorbei?“ oder „Was haben die Siedler alles so von zu Hause
mitgenommen und später aus ihren Wagen geworfen, um Ballast loszuwerden?“ Erinnert mich stark an die
Fußgängerralleys auf früheren Klassenfahrten.
Aus Zeitgründen fahren wir mit Bully zum Summit um dort beide Overlook Trails zu laufen. Vom südlichen Punkt
kann man gut den Weg erkennen, den die Siedlertrecks genommen haben – den Mitchellpass. Ebenso die anderen
Felsformationen die zu Scotts Bluff gehören: Crown, Dome, Eagle und Saddle Rock.
Kakteen am Wegesrand
Mit Fernglas erspähen wir in der dunstigen Ferne auch den Chimney Rock , eine weitere Landschaftsmarke auf
dem Oregon Trail.
Vom nördlichen Punkt blicken wir ins Tal des North Platte River, der allerdings schwerer auszumachen ist, als die
Zugstrecke mit den ellenlangen Güterzügen. Bei klarer Sicht soll man auch die Gebirgszüge der Rocky Mountains
erkennen können. Bei dem, was wir durchs Fernglas erspähen, bin ich mir aber nicht sicher, ob es nicht doch nur
Wolken sind.
Zurück im Visitorcenter sieht eine sehr nette Rangerin Kerlies Booklet durch, nimmt ihm den Eid ab, die Natur zu
schützen und bewahren, und ab sofort reisen wir mit einem Junior Ranger. Eine Anstecknadel gibt’s auch noch.
Es wird Kerlies Leidenschaft werden, diese Dinger zu sammeln. Womit wir in jedem „National Dingsbums“ ein wenig
mehr Zeit brauchen und erheblich mehr lernen als bei früheren Besuchen.
Die Fahrt geht weiter über den Old Oregon Trail –nun HW 92 – Richtung Osten vorbei an Chimney Rock und den
Courthouse & Jail Rocks. Da ich heute hinter dem Steuer sitze, gibt’s nur Videoaufnahmen davon. Natürlich muss
mir wieder die absolute Peinlichkeit passieren, Herunterschalten zu wollen und die Kupplung zu treten......
Alle wieder wach?
Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, wo wir unsere Picknickpause einlegen: Melone, Gemüsesticks mit Thousand
Islands Dressing, Chocolate Chips Kekse und Chips für alle! Mit frischer Kraft bummeln wir dann durch Carhenge.
Über den HW87 und die US385 geht’s weiter Richtung Norden durch die Prärie: silbrig grüne Gräser, die schon
bekannten gelbblühenden Sträucher, nahezu schnurgerade Strasse bis zum Horizont und oft genug weder vor
noch hinter uns ein weiterer Wagen. Es ist durchaus hübsch anzusehen und vermittelt mal wieder ein beeindruckendes
Gefühl von der Weite amerikanischer Landschaften. Doch langsam fangen wir an die Siedler zu verstehen, die sich
freuten nach damals wochenlanger Tour Felsen zu sehen, auch wenn es ankündigte, dass die Reise beschwerlicher
wurde. So manch einer ist ja wohl auch wieder umgekehrt. Prompt verpassen wir dann auch das
„Welcome to South Dakota“ Schild und müssen einen kleinen Schlenker fahren.
Endlich erreichen wir Hot Springs, wo wir uns die Mammoth Site anschauen wollen. Bei Bauarbeiten wurden hier etliche
Mammutknochen und -skelette gefunden. Zu grauer Vorzeit befand sich an dieser Stelle wohl ein Wasserloch mit einem
steilen Ufer. So verendeten dort viele Tiere, die im Schlamm abrutschten und dann nicht wieder auf sicheren Boden kamen.
Die Fundstelle ist mittlerweile mit einem großzügigen Gebäude überdacht. Während durchaus noch weitere Ausgrabungen
stattfinden, kann sie so auch von Besuchern besichtigt werden.
Auf zur letzten Etappe auf der US385. Kaum im Wind Cave NP angekommen, werden wir schon von einem die Strasse
kreuzenden Bison überrascht. Ups, natürlich ist das Tele nicht bereit. Wenig später sehen wir auch noch eine Schar
Pronghorns. Quer durch Custer – ganz hübsch- , kurzer Stopp am Abzweig zum Crazy Horse Memorial – das Foto ist nichts
geworden- , Abbiegen auf die SR244 und bald ist der Bestimmungsort erreicht: der KOA Campground Mount Rushmore,
wo wir eine Cabin beziehen. Die Schaukel auf der Veranda hat es Kerlie und mir sofort angetan.
Unsere Mägen sind einstimmig dafür, den Poolbesuch auf morgen zu verschieben. Also stürmen wir das zur Anlage gehörende
Ponderosa Restaurant und lassen uns Buffalo Burger, Pasta Alfredo und Spare Ribs schmecken. Der Abend klingt aus mit
Schlummerdrink, Windlicht, Vogelgezwitscher und Schaukeln im Rotationsprinzip.
Übernachtung: Two-Room-Cabin, KOA Mt. Rushmore, Palmer Gulch
gefahren: ca. 250 mi